Hallo liebe Forenmitglieder,
ich heiße Sophia, bin 1983 geboren und lebe in Wien.
Ich hoffe, dass ich hier im Board ein paar Tipps bekomme und vielleicht, wie im Thema oben erwähnt, meine Unsicherheit loswerden kann.
Vor ein paar Tagen ist mir nachts passiert, dass ich ins Bett genässt habe. Im ersten Moment, als ich es bemerkte, war ich sehr verunsichert und dachte erst, ich hätte vielleicht die Regel bekommen.
War aber nicht so. Also aufgestanden, ganze Schlafanzughose klatschnass und Bett natürlich auch.
Hab mich gewaschen und umgezogen und gedacht, ich leg mich wieder hin. War aber alles von unten auch nass und drückte sich durch. Also nochmal auf, Bett komplett frisch bezogen und dann wieder ins Bett.
Zum Glück hatte ich, von meinen Katzen, noch Welpenunterlagen, da legte ich mir eine ins Bett. Unsicher schlief ich wieder ein. Am nächten Morgen war das Bett zum Glück trocken. Puh!
Jetzt weiß ich absolut nicht weiter, was das zu bedeuten hat. Habe natürlich viel im Internet gelesen und auch in den Beipackzetteln meiner Medikamente. Bei einem stand dabei, es könne "gelegentlich" Inkontinenz auslösen. Hm….
Ich nehme es seit etwa 8 Wochen und es heißt Pregabalin. Vielleicht kennt das jemand. Sonst war in letzter Zeit auch nix neues, außer ein Schilddrüsenmedikament, das aber laut Angaben nicht schuld sein kann (nehme es seit 1,5 Wochen ein).

Der Arzt meines Vertrauens ist derzeit im Urlaub und der Vertretung konnte ich das einfach nicht sagen. Ich war zu verunsichert und hatte Bedenken, was der dann wohl von mir denken könnte. Vielleicht frage ich ihn aber doch noch um Rat…

Ich habe mich erstmal mit Hilfsmitteln eingedeckt, aber seitdem ist nichts mehr passiert. Ich habe und hatte auch nicht diese Träume, wo man aufs Klo geht und dann doch im Bett lag und dort aufwacht.
Ich kann es mir wie gesagt überhaupt nicht erklären.

Viele liebe Grüße, Sophia.


Ps. Was ich noch vergessen habe: Mir ist das Ganze in der Nacht noch nie passiert, seit ich zurückdenken kann. Und am Tag nur selten bei Husten, Niesen etc. 1x war da bisher richtig viel, sonst nur bisschen.

Hallo Sophia

Sei recht herzlich Willkommen hier im Forum vom Inkontinenz- Selbsthilfe e.v.
Du schreibst, dass du nach eines einmaligen Einnässens ins Bett unsicher bist. Bei einen einmaligen Ereignis brauchst du dir noch keine Sorge machen. Anders ist es, wie du in einen anderen Beitrag schreibst, von Harnverlust bei Husten und Niesen. Auch ein vermehrtes auf Toilette müssen, bei kleiner Urinmenge spricht für eine Mischinkontinez aus Drang und Belastungsinkontinenz. Die Belastungsinkontinenz ist die häufigste Inkontinenzform bei der Frau, und lässt sich im Anfangstadium sehr gut mit Beckenbodentraining behandeln. Auch das vermehrte auf Toilette müssen, läst sich gut mit Medikamente behandeln.
Du solltest auf alle Fälle einen Urologen aufsuchen. Der kann dir auch ein Rezept über Beckenbodentraining ausstellen. Dieses solltest du unter fachkundiger Anleitung erlernen.
Suche dir dazu einen Physiotherapeuten der speziell Beckenbodentraining bei Inkontinenz anbietet.
Der Urologe kann dir auch Hilfsmittel verordnen, so dass du dir diese nicht selber kaufen muss.
Die Hilfsmittel können eine Hilfe sein, sollten aber auf keinen Fall die Lösung sein.


Gruß Jens

Hallo Jens,

vielen Dank für die rasche Antwort! Ich habe heute den Entschluss gefasst zu meinem Urologen zu gehen. Leider hat er heute schon zu und man kann erst morgen Nachmittag wieder anrufen. Das werde ich tun und hoffe schnell auf Hilfe. Ich werde halt am Telefon sagen, dass es dringend ist. Erst ist am anderen Ende der Stadt, aber egal, ich möchte unbedingt Klarheit.
Beckenbodentraining wurde mir auch schon empfohlen, gut zu wissen, dass es das auch auf Rezept gibt! Das wusste ich nicht. Die Hilfsmittelrechnung von heute habe ich mal verwahrt. Kann man sie in der Steuer abrechnen, wenn es einige sind?
Aber wie du schreibst kann ja auch der Arzt etwas verschreiben.

Ich bin wirklich sehr verunsichert wegen des nächtlichen Missgeschicks, weil ich es mir absolut nicht erklären kann.
Die Dinge, die tagsüber Passieren, habe ich wohl gut verdrängt. Aber jetzt kann ich sie mir schon eingestehen. Traurig macht mich das ganze schon etwas.

Danke jedenfalls nochmal für die Tipps.

LG Sophia.

Liebe Sophia,

auch von meiner Seite herzlich Willkommen hier bei der Inkontinenz-Selbsthilve e.V. Ich bin auch aus Wien und vor etwas mehr als 2 Jahren durch einen plötzlichen Harnverhalt und langwieriger Diagnose erst hier am Forum und dann in unserem Verein Mitglied geworden.

Was ich hier gelernt habe, ist das Thema Inkontinenz und Blasenentleerungsstörung offen anzusprechen, meiner Familie, meinen Arbeitskollegen und erst recht meinen Ärzten gegenüber.

Der Entschluss, zum Urologen zu gehen, ist jedenfalls einmal richtig. Ich denke, so wie Jens das schon gesagt hat, bei einem einmaligen Ereignis musst Du Dir noch keine Sorgen machen, aber eine urologische Abklärung ist in jedem Fall gut und wenn nichts Auffälliges gefunden wird, gibt Dir das auch Sicherheit. Wird etwas gefunden, gibt es in den meisten Fällen entsprechende Behandlungen, die Abhilfe schaffen.

Lass Dir beim Urologen jedenfalls auch einen Ultraschall machen, nachdem Du Deine Blase entleert hast. Das ist leider nicht bei jedem Urologen Standard. Ich war früher bei einem Urologen, der hat das nie gemacht, nur Harnprobe, ab 55 Prostata, Gespräch "gehts Ihnen eh gut", das war es. Heute bin ich in einem modern ausgestatteten Urologenzentrum, wo Urografie und Ultraschall Blase, Niere zum Standard gehört. Bei der Urografie pinkelst Du in einem Klo mit spezieller Einrichtung in einen Trichter und der Harnstrahl wird am Computer aufgenommen und analysiert. Darum soll man nicht mit leerer Blase kommen, damit man dann kann, wenn man dran ist.

Mach Dir einen Spickzettel, auf dem Du alles notierst, was Du fragen möchtest, in der Aufregung und Schnelligkeit vergisst man leicht etwas.

Hilfsmittel kannst Du Dir verordnen lassen, den Selbstbehalt kannst Du beim Steuerausgleich geltend machen. Kopie der Verordnung und Rechnungen aufheben. Du kannst auch probieren, die Hilfsmittel, die Du schon gekauft hast, einzureichen. Geht online sehr bequem. Musst Dich nur einmal registrieren.

Alles Gute, lass von Dir hören,

Johannes

Hallo Johannes,
danke auch für dein Willkommen. Ich freue mich sehr, hier so nett aufgenommen zu werden.
Heute am Nachmittag bin ich wieder sehr sehr oft aufs Klo und hatte dann auch Schmerzen und das Gefühl, die Blase entleert sich nicht richtig (komplett). Daher bin ich noch in der letzten Stunde der Öffnungszeit meines Allgemeinarztes gegangen. Ich sollte gleich eine Urinprobe abgeben, was ich auch tat.
Nach längerer Wartezeit war ich dann beim Arzt drinnen. Er sagte, die Probe sei absolut nicht in Ordnung und ich hätte sicher eine Blasenentzündung. Er klopfte die Nieren ab und untersuchte auch am Unterbauch noch herum.
Er meinte dann, die Nieren seien noch nicht betroffen. Nun hab ich aber ein Antibiotikum bekommen (bis Freitag) und muss dann wieder hin.
Während er was aufschrieb, erzählte ich ihm von den anderen Problemen mit der Blase. Er sagte, das kann sehr, sehr viele Ursachen haben. Das in der Nacht könnte auch auf eine nächtlich auftretende Epilepsie hindeuten. Wobei meine letzten beiden Wach- EEGs okay waren. Hm.
Er sagte auch, es könne durch den damals schon latenten Infekt kommen.
Also bin ich am Freitag wieder zur Urinprobe dort. Was dann geschieht weiß ich allerdings nicht.
Unabhängig davon rufe ich morgen beim Urologen meines Vertrauens an und mache mal einen Termin aus.

Hoffe, der wird dann genauer untersuchen und sich alles ansehen.

LG Sophia.