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Hallo Zusammen, Peter stellt ich vor / Fragen zur Anastomosenstriktur

20 Nov 2018 17:28 #1 von peter1966
Liebe Forum Mitglieder

Mein Name ist Peter, ich bin 52 Jahre, verheiratet und habe 2 erwachsene Kinder.

Bei mir wurde vor ca. 1 Jahr ein Prostatakarzinom festgestellt. Bei einer radikalen Prostatovesikulektomie wurde die Prostata entfernt.
Der Krebs ist bis dato nicht wieder zurückgekehrt und auch das Thema Potenz passt wieder.
Auch mit der Inkontinenz habe ich fast keine Probleme, ihr werdet nun Fragen, warum habe ich mich dann im Forum angemeldet.

Dazu mein weiterer Krankheitsverlauf.
Leider ist nach der OP eine Anastomosenstriktur aufgetreten, die zu einem Harnwegsverschluß geführt hätte.
Als erste Maßnahme wurde im Mai 2018 eine transurethrale Elekroresektion (in einer kleine OP wurde über einen Katheter die Engstelle/das Narbengewebes aufgeschlitzt) durchgeführt.
Leider ohne dauerhaften Erfolg, so das im Juli 2018 nochmals eine transurethrale Elekroresektion durchgeführt werden musste. Leider wieder ohne Erfolg.
Aus diesem Grund wurde im September 2018 eine offene Anastomosen OP mit Rekonstruktion des Blasenhalses durchgeführt, d.h. das vernarbte Gewebe wurde entfernt und die Harnröhre wurde nochmals neu an der Blase angenäht.
Aktuell ist noch alles einigermassen I.O., falls aber die OP wieder keine Erfolg bringen würde, wäre wahrscheinlich der nächste Schritt ein Dauerkatheter.

Ich kann mir dabei eigentlich nur einen Bauchkatheter vorstellen.
Habe schon viel gelesen, dabei auch ganz unterschiedliche Aussagen z.B.
zu den Schmerzen allgemein und beim Wechseln des Katheters
zum Umgang mit oder ohne Pflaster
zu Harnwegsentzündungen
Vor- und Nachteile im Vergleich zum Peniskatheter


Im Krankenhaus habe ich bei der ersten OP nach 2 Tagen wegen dem Katheter einen Blasenkrampf bekommen. Dabei wollte meine Blase den Katheter „abstossen“ und hat sich zusammengezogen, das war sehr schmerzhaft. Seitdem musste ich immer mit Katheter „Spasmex“ Tabletten einnehmen, damit die Blasen nicht verkrampft.
Hat jemand auch dazu Erfahrungen,?

Darum bitte ich um Erfahrungsberichte wie es sich mit einem „lebenslangen“ Bauchkatheter im Alltag leben lässt, was ist noch möglich, was kann man nicht mehr machen.

Danke im voraus für eure Rückmeldungen

MfG
Peter

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20 Nov 2018 19:59 #2 von Birgit1
Hallo Peter,

herzlich willkommen hier im Forum!

Ich habe seit 3 Jahren einen Bauchdeckenkatheter (SPK) und lebe damit sehr gut!

Einschränkungen habe ich keine.
Ich trage meinen SPK tagsüber geschlossen, das heißt ohne Beutel zur Dauerableitung.
Ich entleere alle paar Stunden die Blase per Katheterventil welches ich dann öffne.

Ich habe auch keinen Verband oder Pflaster auf dem Loch im Bauch. Dieser sogenannte Fistelkanal ist bei mir reizlos und trocken.

Zu Beginn war meine Blase auch sehr empfindlich was den SPK anging.
Ab und an hatte ich auch das Gefühl dass die Blase leicht krampfte.
Den Katheter habe ich ständig gespürt und fand ihn in den ersten Wochen sehr unangenehm.
Dann gewöhnte ich mich und meine Blase sich an den Katheter und nun merke ich ihn überhaupt nicht mehr.

Frag doch einfach was du so alles über einen SPK noch wissen möchtest und sofern ich kann, werde ich dir gerne aus meinen Erfahrungen heraus antworten.

Viele Grüße,
Birgit
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21 Nov 2018 08:50 #3 von Jens Schriever ✝
Hallo Peter

Sei recht herzlich Willkommen hier im Forum vom Inkontinenz Selbsthilfe e.V.
Es ist gut sich vorher über einen Bauchdeckenkatheter zu erkundigen aber zurzeit ist ja alles I.O. Du solltest nun deine Energie auf weitere Gesundung legen und dich nicht weiter mit der Angst vor einen Bauchdeckenkatheter belasten. Ich lebe schon seit mehr als 12 Jahre mit einen Bauchdeckenkatheter und kann Dir versichern dass du mit diesen alles machen kannst.
Der Katheter wird etwa 2-3 Fingerbreit über dem Schambein gelegt und kann in der Unterhose oder beim Baden in der Badehose nicht sichtbar verstaut werden. Baden, Sport, Arbeiten, Reisen und auch Geschlechtsverkehr sind mit dem Katheter problemlos möglich.
Der Katheter wird alle 4-6 Wochen gewechselt und ist kaum schmerzhaft.

Gruß Jens

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21 Nov 2018 13:21 #4 von peter1966
Hallo Birgit
Hallo Jens


Vielen Dank für eure schnelle und auch aufmunternden Rückmeldungen.

Ich werde mich auf alle Fälle nochmals mit ein paar Fragen melden.


Gruß Peter

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24 Nov 2018 16:26 #5 von peter1966
Hallo Birgit
Hallo Jens
Hallo liebe Forumsmitglieder


Da die Tendenz bei mir derzeit leicht negativ ist, habe ich noch ein paar weitere Fragen.

Ich hatte vor der letzten OP 5 Wochen einen Harnröhrenkatheter und dann ziemlich schnell eine Entzündung und vermutlich auch Bakterien im Urin.
Auch bei der ersten OP gab es nach ein paar Tagen ähnliche Probleme.
Ist das Problem Entzündung/Bakterien im Urin bei einem SPK auch so schlimm?

Wenn der Ablass über ein Ventil erfolgt, hat man dann auch beim SPK das "normale Gefühl/Druck auf der Blase" das man zur Toilette muss, war bei den Harnröhrenkatheter so?

Kann mit/durch den SPK auch eine Blasenspiegelung durchgeführt werden, bei mir wäre die Harnröhre dann ja zu?

Gibt es auch Fälle wo ein SPK nicht möglich war, und warum?


Danke für die Hilfe, glaube es werden noch mehr Fragen folgen.





Gruß Peter

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24 Nov 2018 18:56 #6 von Birgit1
Hallo Peter,

du kannst hier jeder Zeit deine Fragen stellen, dazu ist das Forum ja auch gedacht. :)
Ich werde soweit ich kann versuchen dir aus meinen Erfagrungen heraus zu antworten.
Dabei handelt es sich natürlich immer nur um MEINE Erfahrungen die nicht unbedingt auf alle Menschen zutreffen müssen.

Auch was das Thema "Entzündungen" angeht, macht mit einem SPK jeder unterschiedliche Erfahrungen.
Durch einen SPK (durch jeden Katheter) sammeln sich in der Blase gehäuft Bakterien an. Das ist normal und man sollte sich dann nicht durch Urinteststreifen, die Nitrit anzeigen, verrückt machen lassen. Solange diese Bakterien keine Probleme (Entzündungen, Schmerzen) verursachen ist das weiter nicht schlimm und muss auch nicht behandelt werden.

Mit Blasenentzündungen habe ich keine Probleme!
Das A und O ist außreichend zu trinken. Ich merke schon mal wenn ich ein paar Tage zu wenig getrunken habe, dass sich ein ganz leichtes Brennen einstellt und der Urin extrem stark riecht. Dann erhöhe ich sofort die Trinkmenge und das Brennen verschwindet dann auch schnell wieder.

Mit einem SPK, den man geschlossen trägt (mit geschlossenem Ventil) , sammelt sich ganz normal der Urin in der Blase und wenn die Blase entleert werden möchte wirst du das, so wie immer, spüren.
Da bei mir leider die Nerven geschädigt sind, die für das Gefühl des Harndrangs zuständig sind, ist das bei mir etwas anders. Ich spüre meine Blase nicht und entleere sie nach Uhr alle paar Stunden.

Durch den Fistelkanal kann auch eine Spiegelung erfolgen. Ich hatte auch mal danach gefragt weil mich das interessierte. Mir wurde gesagt, dass dannn aber die Sicht weitaus schlechter/eingeschränkter wäre als wie bei einer Spiegelung durch die Harnröhre. Aber zu dem Thema fragst du dann besser den Arzt.

Soweit ich weiß wären Kontraindikationen z.B. :Unterbauchtumore mit Verdrängung der Harnblase, Störungen der Blutgerinnung und Hauterkrankungen im Punktionsbereich.
Auch könnten Voroperationen im Unterbauch und Adipositas ggf. Ausschlusskriterien sein. Bei Frauen auch eine Schwangerschaft.

So viel für jetzt.
Dir noch ein schönes Wochenende!

Viele Grüße,
Birgit

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25 Nov 2018 17:44 #7 von Jens Schriever ✝
Hallo Peter

Birgit hat ja schon deine Fragen beantwortet. Noch eine Anmerkung zu Harnwegsinfektion beim SPK. Sowohl beim Harnröhrenkatheter als auch beim Bauchdeckenkatheter besteht erhöhte Infektionsgefahr da Bakterien durch den Katheter einen direkten Zugang haben. Die Gefahr einer Infektion ist beim SPK um ein vielfaches geringer als beim Harnröhrenkatheter. Wie Birgit schon schreibt ist viel Trinken sehr wichtig.
Eine Blasenspiegelung durch der Harnröhre wie es normal ist, ist ohne Probleme möglich.

Gruß Jens

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