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Hallo, bin neu hier. Inkontinent und....Single

01 Mai 2007 13:31 #1 von moragon
schon lange vorgenommen, nun vollzogen.

Hallo zusammen,

will mich auch mal vorstellen, verbunden mit für mich drängenden Fragen.

Ich bin 31 Jahre und seit sechs Monaten partiell inkontinent. Wie es dazu kam ist sehr ärgerlich für mich, weil es wohl eine Komplikation einer OP war. Ich hatte im Alter von sechs Jahren einen schweren Verkehrsunfall mit Harnröhrenabriss. Nach mehreren OPs war ich was HR-Strikturen angeht 25 Jahre rezidivfrei und kontinent. Letztes Jahr kam es dann zu einer Stenose, die geschlitzt wurde, wobei der Operateur wohl etwas zu viel des Guten getan hat, sprich zuviel weggeschnitten hat.

Derzeit kann ich etwa 200 ml halten, danach sind die Schleusen offen (Drang- und Stressinko). Mein externer Sphinkter ist endoskopisch nicht mehr festzustellen, die Blase hyperaktiv und auch das Fassungsvermögen nimmt ab.

Wie hinderlich ein Handicap ist hängt meiner Meinung nach davon ab, inwieweit man sich trotz des Handicaps selbst akzeptieren kann. Nun, das gelingt mir zuhause ganz gut, nur draussen ist es schwierig. Es ist teilweise peinlich, erniedrigend, nervig und raubt einem das Selbstbewusstsein. Trotz dieser Gefühle, es bleibt mir nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren. Ich denke dafür brauche ich Zeit...

Was mich aber sehr traurig macht, ist, dass ich als Single überhaupt nicht weiß, wie ich mit diesem Handicap eine Partnerin finden kann. Fiel es mir zuvor schon schwer, scheint es mir jetzt fast unmöglich. Ich lese in diesem Forum viel von Partnern, die die Inkontinenz akzeptieren können. Ich finde das grandios. Doch wie findet man so jemanden ?

Natürlich, ich könnte mich einer Frau so annähern, als ob ich dieses Handicap nicht habe. Aber warum eine Abfuhr/Enttäuschung riskieren, wenn mein Selbstgefühl sowieso schon leidet ? Dieser Gedanke endet für mich immer mit dem Zitieren einer Lebensweisheit: Im Leben muss man eben was riskieren um das zu bekommen was man will.... Trotzdem, es bleibt frustrierend.


Ok, wie dem auch sei, ich freue mich hier unter mitfühlenden Menschen zu sein. Ich finde euer Commitment klasse und beispielhaft.

Liebe Grüsse,

moragon

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02 Mai 2007 12:35 #2 von janxy
hallo und erstmal willkommen hier

du solltest dich öffnen auch frauen gegenüber, wenn du eine frau kennenlernst dann sag ihr es sie wid dir nicht gleich den kopf abreisen, ich bin bettnässer und hatte schon mehrere beziehungen all meine frauen waren nicht inko und konnten gut damit leben auch jetzt leb ich in einer beziehung, ich bin seit anderthalb jahren glücklich mit meiner jetzigen partnerin und sie hat kein problem mit meinen bettnässen zumal es ja auch sehr gute hilfsmittel gibt so das das bett in der regel trocken bleibt.
ich bin der meinung das jeder einen partner oder in deinen fall eine partnerin finden kann einfach angreifen und mut haben ich wünsch dir alles erdenkliche um deiner einsamkeit zu entkommen liebe grüsse jan

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02 Mai 2007 14:24 #3 von Lilli
Hallo Jan,
ich denke, man glaubt immer nur, dass die anderen Menschen mit Inko nicht umgehen können. Denn mir ist aufgefallen, dass, sobald man offen darüber redet, viel mehr Verständnis rüberkommt als man es vorher erwartet.
Es gibt natürlich immer wieder welche, die herablassend reagieren, aber mal ehrlich, dann sind diese Frauen es auch nicht wert, sich weiter mit ihnen zu beschäftigen.
Außerdem kommt noch hinzu, dass es vielleicht auch vielen Angst macht, weil sie nicht genügend informiert sind.
Aber wenn du deinen Werdegang offen ansprichst, kann ich mir kaum vorstellen, dass eine liebenswerte Frau dich deswegen ablehnt.

Viele Grüße
Lilli

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02 Mai 2007 14:49 #4 von Chris08
Huhu Ihr,

dann will ich auch mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern.

Als ich 2001 den Unfall hatte, lebte ich in einer festen Partnerschaft. Durch den Unfall wurde ich voll inko und auch "Willy" wollte nicht mehr so wie er sollte. All das hat die Partnerschaft zwar berührt, aber nicht wesentlich beeinträchtigt.

Nach einigen Wochen kam ich dann auch besser mit den Hilfsmitteln klar und wir konnten trotz der "arbeitsverweigerung von Willy" auch wieder miteinander - es mußte ja nicht immer "Alles" sein. Dank Akupunktur und einem sehr aufmerksamen Umgang miteinander haben wir auch das Problem gut in den Griff bekommen. Einige Jahre später zerbrach diese Partnerschaft und ich hatte mich schon darauf eingestellt erst einmal länger solo zu sein - aber weit gefehlt.

Nachdem ich meiner neuen Freundin sehr früh mitgeteilt hatte, was ich für Beeinträchtigungen habe, reagierte diese so wie Lilli es beschreibt - mit ganz großem Verständnis und einer kaum beschreibbaren Bereitschaft die noch vorhandenen Beeinträchtigungen gemeinsam anzugehen und zu bearbeiten.

Heute sind wir fast ein Jahr verheiratet, planen Kinder und führen eine rundum glückliche Ehe.

Ich kann also Allen nur raten, geht offen mit eurer Beeinträchtigung um, wenn die Beziehung mehr als nur eine Eintagsfliege ist, dann sollte es keine Probleme geben - jedenfalls nicht durch eine Inko.

In diesem Sinne - machts gut und redet miteinander

Chris

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02 Mai 2007 16:35 #5 von matti
Hallo Moragon,

du könntest dich einer Frau nicht nur nähern als ob du kein Handicap hättest, du solltest es sogar!

Ein sexuelles Kurzerlebnis ( Neudeutsch: One Night Stand) ist vielleicht nicht so einfach, dafür bedarf es viel Selbstbewußtsein. Bei einer Beziehung sehe ich dies allerdings ganz anders.

Niemand fällt mit seinen Einschränkungen gleich mit der Tür ins Haus. Zumeist wächst da doch etwas (nein, nicht das was ihr schon wieder meint :wink: ). Soll bedeuten: Gefühle entwicklen sich,man lernt sich kennen. Wenn erst mal eine Vertrauensbasis geschaffen ist, kann, sollte und muss man über diese Dinge sprechen können.

Du kannst aus dem vermeintlich negativen doch durchaus etwas positives ziehen. Ein Partner, der dich liebt so wie du bist, ja, mit dem kannst du vielleicht etwas dauerhaftes aufbauen. Wenn sich der oder die Auserwählte nach einem offenen Gespräch gleich zurückzieht, dann sei froh, den sehr wahrscheinlich sind dir zu einem frühen Zeitpunkt die rosa Wolken weggezogen.

Ich bin klein, dick, kahlköpfig, rollstuhlgebunden und inkontinent. Na und?

Dafür kann ich zuhören, bin romantisch und treu, würde nie eine Frau schlagen, kinderlieb, spontan und ehrlich.

Was zählt nun mehr?

Gruß

Matti

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07 Mai 2007 17:58 #6 von klaro ✝
Hallo Moragon, grüss dich;

Mattis ersten Satz finde ich sehr wichtig, erst es funken lassen... danach hat Vieles Platz.

Auch der letzte Satz vom Matti, ist herrlich schön formuliert, sag doch selber, wir wissen doch alle, WAS mehr zählt.

Hier hab ich eben ein Zitat gefunden, für uns alle, mal zum drüber nachdenken.
Erotik ist die Überwindung von Hindernissen. Das verlockendste und populärste Hindernis ist die Moral.
Karl Kraus 28.04.1874 - 12.06.1936österr. Schriftsteller, Satiriker und Lyriker


Das populärste Hindermis ist.. die Moral. Es ist doch einfach so. Arbeiten wir daran.
Es lohnt sich. Auf jeden Fall, klaro :?

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08 Mai 2007 11:25 #7 von janxy
hallo klaro,

ich glaube das zitat setzt genau den punkt bzw. trifft den punkt gut geschrieben danke für das zitat es ist sehr aufschlussreich und betrifft die wahrheit

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