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Hypnose als medizinische Therapie?

08 Aug 2014 12:13 #11 von Johannes1956
Hallo,

ich bin nächste Woche am Dienstag wieder bei meiner TCM-Ärztin und werde sie fragen, in welchen Indikationen sie Hypnose erfogreich anwendet. Ich halte sie für absolut seriös, sie kombiniert ihr schulmedizinisches mit TCM-Wissen und das halte ich für einen guten Ansatz.

Ich werde berichten,

Johannes
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09 Aug 2014 13:41 - 21 Feb 2015 11:32 #12 von Christiane50
Hey Johannes,
die Kombination von Schulmedizin mit alternativen Heilmethoden (ich denk' mal, TCM gehört dazu, auch wenn es teilweise jahrundertealtes Wissen ist), sehe ich auch als zukunftträchtig an. :cheer:
Bedauerlicherweise ist diese Kombi aber immer noch eher die Ausnahme.
Ansonsten bin ich ein Freund von einem ganzheitlichen Ansatz. Dieses septerate Denken von Spezialmedizinern verstellt oft den Blick, auf die richtige Diagnose. :unsure:
Leider aber hapert es hier bei deutschen Medizinern, und ihrer Ausbildung diesbezüglich, noch ganz gewaltig.
Für mich ist das sehr unverständlich. Der gute alte Hausarzt, der seine Pappenheimer von der Geburt bis ins Alter noch begleidete, war i.d.R. sehr viel erfolgreicher in der Diagnose, als der Fachmediziner mit seinem engem Fokus.
Ich bin gespannt auf Deinen "Bericht" :)
Wünsch' Dir schon mal ein richtig schönes Wochenende, egal ob es regnet oder die Sonne scheint ("Manche Menschen können den Regen spüren. Andere werden nur nass.")
Christiane50

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15 Aug 2014 09:34 - 21 Feb 2015 11:32 #13 von Johannes1956
Liebe Christiane50,

ich habe also meine TCM-Ärztin zu Hypnose befragt. Sie erklärte mir, dass es sich dabei um eine Tiefenentspannung handelt, die mit Anleitung der Therapeutin/des Therapeuten stufenweise erreicht wird. Die Stufen hinab in die tiefe Entspannung kann man erlernen und mit der Zeit schneller gehen, dann erreicht man den hypnotischen Tiefenentspannungszustand in kürzerer Zeit.

Es gibt keine Wunderheilung, also Nervenleitungen, die durchtrennt sind und damit verbundene Lähmungen können nicht aufgehoben werden. Sehr wohl können Blockaden aufgehoben werden. Sie sagt, dass sie hypnotische Behandlungen erfolgreich bei Störungen, die durch das vegetative Nervensystem verursacht werden, durchführen kann. Das betrifft Funktionen des sympathischen und parasympathischen Nervensystems sowie des enterischen Nervensystems, welches Magen-Darm Funktionen steuert. Gerade bei Erkrankungen des Darmsystems, auch bei entzündlichen Erkrankungen hat sie mit Hypnose Erfolg. Aber auch Hauterkrankungen, die durch Stress bedingt sind sprechen positiv darauf an. Vermehrte Schweißbildung, Blutdruck, gestörte Sexualfunktionen und generell endokrine Funktionen können durch Hypnose positiv beeinflusst werden.

Sie sieht alle diese Anwendungen immer ergänzend und unterstützend und nicht als Ersatz für schulmedizinische Behandlungen.

Eine Bereitschaft der Patientin / des Patienten, sich auf diese Behandlungsverfahren einzulassen ist Grundvoraussetzung, um auch die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Ich hoffe, das hilft,

Johannes
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15 Aug 2014 09:50 #14 von matti
Lieber Johannes,

nach deiner Beschreibung hast du eine gute TMC-Ärztin, die diese Therapieform dort anwendet wo es sinnvoll und erfolgsversprechend ist, den Leuten aber nichts vom "Pferd" erzählt um einen schnellen Euro zu machen.

Ich habe selbst schon oft am Autogenen Training teilgenommen, was ja zumindest in diese Richtung geht. Sehr wirkungsvoll, kann ich empfehlen.

Matti

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15 Aug 2014 10:20 #15 von Johannes1956
Hallo, Matti, ja, ich bin sehr zufrieden mit ihr, und sie sagt den Patienten offen, was geht und was nicht geht und wenn sie bei Hauterkrankungen meint, da muss Kortison her, dann verweist sie auch darauf, was ja für viele andere Tabu ist. Ihr Ziel ist es immer, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, dann nur ein intaktes Immunsystem verhindert, gerade bei chronischen Erkrankungen, eine Verschlimmerung oder ein Wiederaufflammen. Das ist bei der Borreliose genauso wie bei anderen Infektionserkrankungen oder Krebserkrankungen.

Gerade bei Blasenentzündungen ist ein intaktes Immunsystem von grundlegender Bedeutung, da helfen alle Antibiotika nichts, sie kommen immer wieder, wenn dort eine Störung vorliegt. Hier kann man auch viel präventiv machen, jedoch ist unser Krankenkassensystem nicht für präventive Medizin ausgelegt. Heißt ja auch Krankenkasse und nicht Gesundenvorsorgekasse. Grundsätzlich werden präventive Maßnahmen kaum oder gar nicht bezahlt und erst, wenn man nachweislich krank ist, gibt es Leistungen. Die Kassen machen zwar viel Werbung für Gesundheitsvorsorge, es werden auch Vorsorgeuntersuchungen wie Mammografie oder Darmspiegelungen bezahlt, aber in Summe wird die Prävention viel zu wenig unterstützt. Und bei alternativen Methoden ist sowieso Schluss.

Liebe Grüße

Johannes

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15 Aug 2014 17:41 - 21 Feb 2015 11:32 #16 von Christiane50
Danke Johannes – das ist ja eine sehr ausführliche und informative Antwort! :cheer:
Ich hatte nicht gehofft, dass durch Hypnose Nervenverbindungen wieder hergestellt werden können. Bei der Behandlung eines Neglects hofft man darauf, dass sich im Gehirn eine neue Plastizität bildet, dass die durch einen Infarkt/Unfall/Tumor zerstörten Zellen dahingehend kompensiert werden, dass andere Hirnareale die Funktion der zerstörten Zellen übernehmen. Und da war meine Hoffnung, dass das Gehirn durch Hypnose stimuliert wird. :unsure:
Auch wenn ich durch Deine Auskunft diesbezüglich nicht meine Hoffnungen erfüllt sehe, es ist vielleicht dennoch eine gute Idee, es mal mit Hypnose zu versuchen. Blockaden abbauen, den zu hohen Blutdruck günstig zu beeinflussen, das kann nur gut sein.

Aber als erstes muss ich nahe liegendere Problem lösen (Inkontinenz z.B.). Ich könnte mittlerweile längst einen eigenen Assistenten für alle anstehenden Probleme benötigen – und einen Goldesel, wie aus dem Märchen….. Aber mit diesen Träumen bin ich hier bestimmt nicht alleine im Forum.

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, lieber Johannes! :kiss:
Christiane50

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15 Aug 2014 18:07 - 21 Feb 2015 11:33 #17 von Johannes1956
Liebe Christiane50,

sorry, dass dich Deine Frage direkt auf das Neglect Deines Bruders bezogen hat, ist meiner Aufmerksamkeit entgangen. Ich kann das ja nächstes Mal direkt nachfragen, denke, dass es aber hier auch sehr gute schulmedizinische Ansätze gibt. Die Frage ist wie immer, ob alle heute möglichen Therapien auch angewendet werden, oft sind sie ja selbst den behandelnden Ärzten nicht bekannt. Ich habe von einem ehemaligen Kollegen berichtet, der einen rechtsseitigen Infarkt mit Blutung und Zerstörung eines Viertels seines Gehirns erlitten hat. Er wurde im Wagner Jauregg Krankenhaus in Linz behandelt, als ich ihn das erste Mal sah, war ich sehr erschrocken, er konnte fast nichts, ihm fehlte ein Teil der Schädeldecke, der Kopf war an der Stelle stark eingefallen, aber er erkannte mich und versuchte, sich zu artikulieren. Heute merkst Du ihm nichts mehr an, die fehlende Schädeldeckenplatte wurde durch eine künstliche ersetzt und er hat praktisch alles wieder erlernt.

Bei Neglect sagt man ja, dass ein linksseitiges Neglect eine bessere Prognose als ein rechtsseitiges hat, aber das Gehirn kann in alle Richtungen sehr viel kompensieren. Mir erscheint bei Deinem Bruder wichtig, dass er in eine gute neurologische Rehab kommt, ich hatte Dir ja auch eine Adresse genannt.

Wenn Du Dich auf Hypnose mit ihm einlässt, schau Dir die Therapeutin/den Therapeuten vorher gut an, ich hatte mir meine TCM-Ärztin mit meinem urologischen Problem ausgesucht, weil sie eine urologische Ausbildung hat und eine große Sympathie da war. Also würde ich in Deinem Fall nach neurologischer Ausbildung und ebenfalls Sympathie schauen, denn die Sympathie zwischen Therapeutin/Therapeut und Patientin/Patient ist ganz entscheidend wichtig. Es muss ein gegenseitiges Vertrauen da sein, sonst funktioniert es nicht.

Liebe Grüße

Johannes

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16 Aug 2014 13:50 - 21 Feb 2015 11:33 #18 von Christiane50
Lieber Johannes,

genau so, wie es Dein Beispiel Deines Kollegen skizziert, hoffe ich das auch sehen zu können. Es gibt Fälle, in denen das halbe Gehirn entfernt wurde ( www.welt.de/gesundheit/article2879709/Wu...ung-des-Gehirns.html ) und die restliche Hirnhälfte nach und nach die Funktionen übernommen hat. :silly:
Man darf eben die Hoffnung (und die Bemühungen) nie aufgeben. Leider steht sich mein Bruder da manchmal etwas selbst im Wege, weil er sehr zur Passivität und Resignativität neigt. Er hat halt viele Jahre alleine gelebt und ist ein wenig schrullig geworden. Einen kranken Menschen aus so einer Ecke herauszuholen ist nicht immer einfach. Ich probier's halt alles mit Liebe und ich ärgere ihn auch immer ein wenig, um ihn aufzustacheln (das ist er von mir als "kleiner Schwester", die ich immer für ihn bleiben werde, gewohnt :) )

In meinem Leben habe ich nie in Erwägung gezogen, Medizin studieren zu wollen. Jetzt, wo ich mit so vielen Schicksalen um mich herum konfrontiert werde, wo ich so viele Defizite im Leben von abhängigen Kranken sehe, wo mir das Leid auch von fremden Menschen so sehr an's Herz geht, - jetzt ärgere ich mich irgendwie darüber, dass ich nicht Medizinerin geworden bin, um zu helfen. Man muss ja als Mediziner nicht unbedingt die professionelle Distanz verlieren, aber etwas mehr Sensiblität und individuelles Einfühlungsvermögen, hätte ich mir bei einer ganzen Menge von Medizinern schon gewünscht. Ist wahrscheinlich irgendwie altmodisch. :dry:

Wünsch' Dir alles Liebe!
Christiane50

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16 Aug 2014 15:05 #19 von eckhard11 ✝
Hmm,

so ganz verstehe ich dieses “Hypnoseproblem” seitens der Mediziner nicht.
Sobald der Urologe nicht mehr weiterkommt, wird die Inkontinenz auf die psychologische Schiene geschoben.
Die/der Betroffene gilt als austherapiert.
Aber gerade wenn es sich um ein psychologische Problem handeln würde, müsste doch die medizinische Hypnose helfen können, oder bin ich da auf einer falschen Schiene ?.
Hier beisst sich doch sonst die Katze in den Schwanz......

Hinsichtlich TCM :
Meine Nichte und deren Mann, ( Chinese ), haben beide in Peking Medizin studiert, darunter auch TCM.
Vor 21 Jahren sind die beiden dann nach Deutschland, ( Bayern ), gekommen.
Da das Medizinstudium hier nicht anerkannt wurde, haben Katrin und Sir Sin im tiefsten Oberbayern, ca. 50,00 km süd-östlich von München , eine Heilpraktiker-Praxis eröffnet.
Ich war anfangs doch sehr skeptisch, eine “chinesische” Heilpraxis in solch einer Gegend.
Aber ich wurde eines Besseren belehrt :
Die Praxis brummte vom ersten Tag an, inzwischen haben die beiden dort ein richtig großes Haus mit großer Praxis und sind voll integriert.
Damit wir uns richtig verstehen :
In die Praxis kommt nicht die Schicki-Micki aus München, sondern die Bauern und andere Bewohner dieses Landstriches suchen dort Hilfe.
Und ihr könnt versichert sein, ein dickschädeliger, oberbayerischer Bauer geht ganz sicher nicht zum “Chinesen”, wenn ihm dort nicht geholfen würde.....

Ein aufregendes Wochenende wünscht
Eck :sleep: hard
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17 Aug 2014 07:36 #20 von Account auf eigenen Wunsch gelöscht
Hallo Eckhard,
könntest du mir die Ort dieser Praxis in der Nähe von München nennen?
Dein Beitrag hat mich wieder zum Nachdenken gebracht. Ich nehme zwar das neue Medikament, die Ursache der Reizblase ist immer noch nicht gefunden.
Danke dir, schönen Sonntag

Dezember

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