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Freund mit "Problem"

03 Aug 2012 23:53 #1 von Bluemchen
Hi,

ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

Neue Liebe, neues Glück - dagegen steht auch gar nichts, doch mein Freund brachte sein "Problem" mit. Wir sind ein frisch verliebtes Päärchen und erst einige Monate zusammen. Von Anfang an ging mein Freund (32 Jahre) relativ offen mit seinem Nachtproblem um. Er erzählte mir, er sei seit seiner Jugend, wieder Bettnässer. Schon damals hätte er es untersuchen lassen - Urologe, Schlaflabor ... keiner hätte etwas gefunden.

Anfangs ging alles gut. Das einzig Negative war diese verdammte Unterlage, an die ich mich einfach nicht gewöhnen konnte (trotz normalen Bettlaken auf dem Inkontinenzlaken). Doch wie gesagt - Anfangs. Eines morgens wachte ich auf und schwamm in seinem Urin. Das verdammte Inkontinenzlaken brachte null: Matratze nass. Ihm war es sichtlich peinlich. Gut, was solls, aufstehen - Bett beziehen - beruhigen - wieder hinlegen und schlafen. Ich war auch einfach zu müde um das jetzt mit ihm irgendwie durchzukauen. Trotzdem suchte ich das Gespräch. Er erzählte mir erneut, er wüßte nicht, woran es liegen würde. Auf meine Frage wie oft das denn passiert, konnte er nur mit "manchmal jede Nacht und manchmal erst nach Monaten" antworten.

Und was passiert nun, es passiert jede Nacht.
Mitlerweile weiß ich auch, daß es von der Urinmenge unterschiedlich ist (einmal schwimm ich drinnen, beim nächsten mal war es vielleicht ein halbes Wasserglas). Von ihm weiß ich auch, daß er sich früher sogar Wecker stellte um auf die Toilette zu gehen oder er am Abend nichts mehr trank - erfolglos.

Für mich ist es kein Trennungsgrund, absolut nicht. Sicherlich find ich es jetzt auch nicht toll, aber das soll unserer Beziehung keinen Abriss tun.
Nun wollen wir aus beruflichen Gründen zusammen ziehen.
Aber was mache ich denn nun?
Ich möchte wieder eine Nacht durchschlafen, ohne von ihm geweckt zu werden, da wir das Bett beziehen müßen.
Ich wüßte gerne, ob das Problem auch grundlos sein kann.
Ich wüßte gerne, ob es Auslöser gibt.
Etc. pp.

Die Bitte nochmals zu einem Urologen zu gehen, hat er von mir gehört; wozu er auch bereit ist.

Kann mir irgendwer Tipps und Tricks mitgeben? :(

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04 Aug 2012 00:22 #2 von matti
Hallo,

erst einmal ist es ja positiv das ihr über dieses Thema sprechen könnt und es zumindest den Anschein macht das dein Freund sich einer weiteren Diagnostik/Behandlung nicht entzieht.

Ich halte es nicht für ideal alleinig auf ein Matratzenschutz zu setzen. Sicher wird die Matratze dadurch geschützt, letzlich sind aber die hygienischen "Missstände" dadurch ja nur eingeschränkt gelöst. Ein gutes Hilfsmittel für Männer ist das Kondomurinal. Infos findest du hier: www.inkontinenz-selbsthilfe.com/inkontin...el/kondomurinal.html

Grundsätzlich ist es möglich, dass auch psychische Ursachen auslöser sind. Allerdings habe ich dazu immer eine Meinung, die nicht selten hier im Forum aneckt.
Stecken psyschiche Probleme dahinter dann sind es meiner Meinung nach ernsthafte. "Nur" aufgrund von Stress oder ein, zwei Problemen dürften solch massive körperliche Folgen eigentlich nicht erfolgen. Es dürfte sich also um etwas handfestes handeln, sofern dies den überhaupt dadurch bedingt ist.
Dies ist in der Regel aber behandelbar und sollte auch angegangen werden. Traumatische Erlebnisse bzw. massive Probleme beheben sich nicht von selbst und werden nicht selten stärker.

Zudem sollte dein Freund auf jeden Fall auch noch einmal eine fachurologische Praxis oder noch besser ein Kontinenzentrum ( www.inkontinenz-selbsthilfe.com/service/kliniksuche.html ) aufsuchen. Wenn sein letzter Besuch schon Jahre her ist, kann es sein dass sich mittlerweile die Diagnostikmöglichkeiten verbessert haben.

Du solltest evtl. schon sanften Druck ausüben, nicht selten bewegt sich aufgrund jahrelanger Verdrängung bei den Betroffenen erst einmal nichts.

Gruss

Matti

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04 Aug 2012 12:12 #3 von Bluemchen
Vielen lieben Dank für deine Antwort.

Das Kondomurinal, wird das von der Krankenkasse übernommen oder müßen wir das selbst zahlen? Wir sind beide in Ausbildungen und da ist das Geld sowieso schon recht knapp. Natürlich verzichtet man dann gern auf was anderes, wenn dafür das Geld für das Hilfsmittel ausgegeben werden muß, aber wirklich toll finde ich das nicht. (Ich bin die mit dem höheren Einkommen und somit müßte ich das dann übernehmen. Gerade nach einigen Monaten gleich alles in einen gemeinsamen Topf zu werfen und sein "Eigen" so schnell aufzugeben ist halt doch Zwiespältig.)

So wie ich das verstanden habe, muß ich ihn jetzt wohl zu solch einem Kontinenzzentrum überzeugen und dann muß ich wohl sehen wie alle weiteren Schritte kommen?!
Momentan scheint wohl das Urinalkondom nur der einzige "Trick" zu sein, eine trockene Nacht zu haben.

Liebe Grüße,
Annika

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04 Aug 2012 17:11 #4 von Jens Schriever ✝
Hallo Bluemchen

Dein Freund sollte unbedingt zu einem Urologen gehen, und sich untersuchen lassen. Eine Inkontinenz hat immer eine Ursache und die muss abgeklärt werden. Nur so kann geholfen werden. Wenn der Urologe nichts findet, kann er deinen Freund an ein Kontinenzzentrum überweisen. Der Urologe kann das Kondomurinal verschreiben, und wird von der KK übernommen, bis auf den 10% Eigenanteil, das heißt min. 5Euro aber höchstens 10 Euro.



Gruß Jens

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08 Aug 2012 22:22 - 08 Aug 2012 22:28 #5 von eckhard11 ✝
Guten Abend, Blümchen,

ich verwende seit 8 Jahren Kondom-Urinale mit Bettbeutel und kann diese nur empfehlen.
Bei etwas richtiger Anwendung sind die Dinger sehr sicher und viiiieeeeel besser als jede Windel oder Vorlage.

Natürlich kostet nicht ein Kondom-Urinal diese von Jens erwähnte Zuzahlung, sondern eine Packung von 30 Stück.
Ich hole mir immer 120 Stück und zahle dafür ca. 35,00 Euro Zuzahlung.
Ich brauche allerdings auch jede Nacht eines......

Wenn, dann empfehle ich selbstklebende Urinale von Coloplast, “Freedom, Clear Advantage”

Hier noch der Link zum Kondom-Urinal, in welchem ich ausführlicher geschrieben habe als auf der Homepage :
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/54...s-kondom-urinal.html

Als Bettunterlage sollte Dein Freund kein Inko-Laken nehmen, sondern eine Profi-Unterlage.
Größe ca. 60 x 80 cm oder 80 x 80 cm.
Gibt es im Sanihaus, kosten zwar etwas mehr als diese Flüdderkes, nehmen aber locker einen Liter und mehr auf, ohne dass man dies überhaupt merkt. Die Saugkraft ist enorm. Und die Matratze bleibt trocken.

Gruß
Eck :sleep: hard

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09 Aug 2012 13:09 #6 von Sebald
Hallo zusammen,

...ein bisschen muss ich die an sich guten Tipps jetzt mal abbremsen. Weil nämlich nicht unbedingt ausgemacht ist, dass die Krankenkasse diese Produkte wirklich trägt.

Über dieses Problem wurde hier schon gelegentlich gesprochen: Enuresis ist nun einmal ein nächtliches und damit aus Kassensicht ein privates Problem.

Der Grundsatz 'Teilhabe am sozialen Leben', der die Verschreibungsfähigkeit bei diesen Hilfsmitteln überhaupt begründet, greift hier also nicht. Kommt natürlich auch auf die Stimmung des Kassenmitarbeiters an, ob das durchgewunken wird oder nicht.

Aber man kann und sollte (!) den Urologen sicher aufsuchen und auch nach Hilfsmitteln fragen - womöglich beschreibt er einen Sonderfall auf dem Rezept: häufige berufliche Übernachtungen außer Haus, etwa.

Viel Erfolg,
Sebald

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09 Aug 2012 13:23 #7 von eckhard11 ✝
Mag alles sein, Sebald,

aber ob mit oder ohne Krankenkasse :
Wenn ich jeden abend ins Bett schiffen würde mit den bekannten Folgen, dann wäre mir der Preis so etwas von egal....

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09 Aug 2012 13:54 - 10 Aug 2012 21:06 #8 von Sebald
Sicher, Eckhard,

die beiden sollen das Kondomurinal ja auch nicht vergessen. Sie müssen halt leider nur damit rechnen, dass Arzt oder Kasse sich auf stur stellen können.

Im übrigen aber ist das Urinal hier wirklich die bessere Lösung; Bettunterlagen verhindern bei bekannter männlicher Anatomie halt nicht, dass auch die Bettdecke nass werden könnte.

Beste Grüße,
Sebald

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