Liebe Bine,
ich bin mit dem Verlinken hier im Forum noch nicht so gut befreundet. Ich habe meine Krankheitsgeschichte schon einmal ausführlich beschrieben, hier die Kurzform: war schon als Kind mit einer schwachen Blase und einer linksseitigen Doppelniere mit Ureter fissus unterwegs. Nach vielen großen Bauchoperationen war seit 2005 eine Verschlechterung der Kontinenz zu erkennen. Seitdem bin ich in urologischer Behandlung. Zuerst wurden die üblichen Medikamente ausprobiert, bis 2007 ein erhöhter Restharn festgestellt wurde. Der wurde medikamentös behandelt, inkontinent blieb ich trotzdem. Seitdem erhalte ich Botox, die erste Behandlung brachte einen Erfolg von 14 Monaten. Danach wurde die Zeiträume immer kürzer, bis fesgestellt wurde, dass ich ein sog. Botox-Versager bin. Das meint wohl, dass ich Antikörper entwickelt habe, und so bin ich nun bei einem Zeitraum von 10 Wochen zwischen den Injektionen. Durch Botox bildete sich wieder Restharn, der zu wöchentlichen Entzündungen der Blase führte, entsprechende Antibiotikum-Gaben, sehr schnell allergische Reaktionen dagegen. Eine Impfung mit Strovac versorgte mir einen anaphylaktischen Schock, hat zwar 1 Jahr gewirkt, kam aber deshalb nicht mehr in Frage.
Als mein Urologe am Ende seiner Weisheit war - was er unumwunden zugab - überwies er mich an die Neurourologie in Mönchengladbach. Dort wurden verschiedene Arten und Mengen Botox ausprobiert und so kam man auch auf die Antikörper. Dann wurden mir vor gut 2 Jahren 2 Blasenschrittmacher implantiert, die leider nicht für mehr Zeit zwischen den Toilettengängen sorgten. Dafür bin ich nun restharnfrei.
Die Neurourologen stellten fest, dass ich an allen Arten der Inkontinenz leide. Sie möchten mir gerne aus einem Stück Darm eine neue Blase formen, doch wegen einer üblen Verwachsungsgeschichte möchte ich das nicht. Im Moment habe ich mich mit den häufigen Botox-Injektionen arrangiert, die ich in der Neurourologie im off-Label-Use erhalte. Ich bekomme jeweils die Höchstdosis gespritzt. Das kann ein normaler Urologe nicht abrechnen. Nach jeder Behandlung wird der Restharn per Ultraschall kontrolliert. Man kann ihn ausmessen und berechnen. Nach der letzten Behandlung lag er bei 10 ml. Da ich die Injektionen so häufig bekomme, kontrolliert mein behandelnder Urologe den Restharn nicht mehr.
Ob eine Blasenspiegelung nach jeder Botoxbehandlung nötig ist, kann ich nicht beurteilen. Ich verstehe das allerdings nicht, da ja das Botox per Blasenspiegelung in die Blase eingebracht wird. Bei mir wurde das nie so gemacht, Ultraschall reicht da bei mir völlig aus. Und die Neurourologie in Mönchengladbach gilt als eine der 3 besten in Deutschland, die machen das nie so und wissen, was sie tun.
Tja, so sieht es aus, wenn ich mich kurz fasse
Gott sei Dank kann ich tippen wie der Blitz.
Lieben Gruß, Anna