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Inkontinenz und Potenz

06 Apr 2020 12:18 #1 von Marko_01
Liebe Mitglieder der Inkontinenz Selbsthilfe,

ich bin neu im Forum und bin mir auch nicht sicher, ob mein Thema in diese Rubrik gehört.
Sollte ich ein bereits vorhandenes Thema erwischt haben, bitte ich dies zu entschuldigen.

Bevor ich mein Thema mit euch teile, möchte ich mich einmal vorstellen.
Ich heiße Marko, bin 32 Jahre alt und leide mittlerweile schon 10 Jahre an einer schweren Harninkontinenz.
Meine Harninkontinenz hat sich vor 12 Jahren langsam bemerkbar gemacht und wurde in den ersten 2 Jahre nach und nach schlimmer.
Nach den Untersuchungen, Therapien und Medikamenten in den ersten 2-3 Jahren habe ich mich dazu entschieden die Harninkontinenz
zu akzeptieren und mit Hilfsmitteln das tägliche Leben so angenehm wie nur möglich zu gestalten.

Nun zu meinem eigentlichen Thema:
Meine Partnerin und ich wünschen uns ein Kind.
Seit ca. 1 Jahr versucht meine Partnerin von mir schwanger zu werden, doch es hat leider noch nicht funktioniert.
Auf die Anfrage beim Urologen bekam ich bisher nur den sehr einfachen Rat,
mir zu überlegen, wie ich trotz Inkontinenzwindeln den Platz und Temperatur im Schrittbereich optimal halten kann.
Im Internet ließt man sehr viel darüber, jedoch steht dazu auf jeder Seite etwas anderes und doch nichts hilfreiches.
Ich weiß, dass es durchaus auch andere Ursachen haben könnte und bin für jeden Rat dankbar.

Ich hoffe Ihr habt ein paar Tipps für mich und könnt vielleicht aus Erfahrung sprechen.

Vielen Dank vorab.

Gruß Marko

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06 Apr 2020 15:36 #2 von Matthias1965
Hallo Marko,
frag doch einfach Deinen Urologen, ob er ein Spermiogramm von Dir machen könnte.
Dann weisst Du, ob die Ursache an Dir liegt.
Gruss Matthias

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06 Apr 2020 18:35 #3 von Marko_01
Hallo Matthias,
Danke für deine Antwort.
Um das habe ich den Urologen gebeten,
aber da er von meiner Inkontinenz besten Bescheid weiß,
hat er mir gesagt ich soll erst einmal versuchen auf die Temperatur und so im Schritt zu achten.


Gruß
Marko

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06 Apr 2020 19:18 #4 von herirein
Hallo Marko,

Dein Urologe hat Dir damit sagen wollen (es aber nicht getan), dass in den Hoden nur dann eine optimale Spermiogenese stattfinden kann, wenn die Temperatur etwa 3 Grad niedriger ist, als die normale Körpertemperatur. Also etwa 34 Grad. Nur dann sind die produzierten Spermien sicher zeugungsfähig, wenn kein anderer Grund zur Fehlentwicklung vorliegt.

Mit Vorlagen, Inkontinenzpands oder auch zu engen Unterhosen werden die Hoden zu nah an den Körper gepresst und ihre Temperatur der Körpertemperatur angeglichen. Damit besteht keine optimale Entwicklung der Spermien mehr.

Das Problem kann man umgehen, wenn an Stelle von saugenden Vorlagen o.ä. zur Ableitung des Harn Urinalkondome verwendet werden und gleichzeitig die Hoden genügend Abstand vom Körper haben. - Der Hodensack (das Skrotum) verfügt sogar über die reflektorische Eigenschaft, sich bei zu hoher Temperatur auszudehnen und bei zu niedriger Temperatur zusammenzuziehen um diese 3 Grad unterschied so gut wie immer zu gewährleisten.

Andererseits halte ich die Kompetenz und vor allen Dingen die Empathiefähigkeit des Urologen für sehr fragwürdig.

Beste Grüße
Heribert

Menschen sind wie Engel mit nur einem Flügel,
um fliegen zu können müssen wir uns umarmen
(Luciano de Crescenzo)

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06 Apr 2020 19:32 #5 von Marko_01
Vielen Dank Heribert für deine ausführliche Antwort.

Ich schätze, dass mir nur ein Versuch mit ableitenden Hilfsmitteln übrig bleibt.
Sollte es dann immer nicht funktionieren,
kann ich meinem Urologen dies belegen und das Spermiogramm fordern.

Ich habe in den Jahren mit Inkontinenz bereits 4 Urologen aus der Umgebung besucht
und bin der Meinung, dass leider keiner der Urologen besonders kompetent oder empathiefähig war.

Gruß
Marko

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10 Apr 2020 16:19 #6 von Frankfurter
Hallo Marko,

ich musste bei einigen meiner Weh-Wehchen auch die Lösung des/der Probleme über den Umweg eines PRIVAT-Patienten nehmen.

Wenn es Deine finanziellen Möglichkeiten zulässt, suche Dir einen wirklichen Spezialisten. Wirkliche Gesundheit zu finden über das "Soziale Netz" ist leider nicht leicht.

Was nach meinen Erlebnissen zum Erfolg führt: Immer wieder und wieder weitermachen und nach einem Erfolgt suchen ! Es ist nicht leicht, aber welche Alternative gibt es.

Gruss

Frankfurter

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10 Apr 2020 20:25 - 10 Apr 2020 20:32 #7 von stephanw
Hi Marko,

ich empfehle dir den Weg über ein Kinderwunschzentrum. Ich hatte vor der Geburt meiner Tochter auch erfolglos mit meiner Frau versucht, das sie schwanger wird. Letztlich hat es auf natürlichem Weg nicht geklappt. Die umfangreiche Diagnostik hat ergeben, das es am Ende an meiner Frau und mir lag. Zum Glück hatte ich keine Azoospermie sondern es waren noch für eine ICSI Behandlung eine gerade noch ausreichende Anzahl an Spermien mit guter Qualität vorhanden, und bei meiner Frau konnten über die Hormonbehandlung knapp 10 Eizellen extrahiert werden. Wir hatten insgesamt 2 Versuche, dann hatte es geklappt und meine Frau wurde mit unserer Tochter schwanger. Wären keine gesunden Spermien bei der Ejakulation vorhanden gewesen, wäre noch die Möglichkeit einer TESE Extraktion möglich gewesen. Das ist dann aber eine OP, bei der die Spermien direkt aus dem Hoden entnommen werden.

Wenn du PKV versichert bist werden i.d.R. alle Kosten getragen, der Versicherte muss die "Ursache" sein, wenn beide "Schuld" sind zahlt die PKV aber auch die Kosten für den Partner/Partnerin wenn diese in der GKV ist (so war es bei uns, ich PKV meine Frau GKV). Aber auch wenn ihr beide in der GKV seid, finanziert diese bis zu 3 Versuche, wobei ihr einen 50%igen Eigenanteil habt und es ein paar Alterskriterien gibt (man darf nicht zu alt sein). Die Kosten die insgesamt bei uns aufgelaufen sind waren ca. 10.000€ für 2 Versuche, wobei der dritte Versuch nicht mehr viel mehr gekostet hätte (so ca. 2.000€).

Unsere Tochter ist übrigens "bumperl gesund" und ein prächtig entwickeltes Mädchen. Es ist faszinierend, das die befruchtete Eizelle bei ca. -200°C eingefroren wurde und nun ein kleines Menschlein daraus geworden ist :)



Eine von den beiden Eizellen ist übrigens unsere Tochter, toll das wir bereits in dem Stadium ein "Foto" von ihr haben :P

Viele Grüße
Stephan
Anhang:

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24 Mai 2020 07:33 #8 von Marko_01
Hallo Zusammen,

vielen Dank für eure Antworten und einen ganz besonderen Dank an Stephan.

Ich möchte euch einmal von meinen Untersuchungen in der letzen Zeit berichten:

Mein erster Weg war nach euren ersten Nachrichten zum Urologen mit der Bitte um ein Spermiogramm.
Wie im ersten Beitrag beschrieben, wollte mein Urologe auch dieses mal alles auf die Platz- und Temperaturproblematik mit Windeln schieben.
Ich habe ihm in diesem Zug angeboten, dass ich die Kosten für das Spermiogramm 2 mal bezahle und
beim 2. Spermiogramm mehrere Tage davor schon keine Inkontinenzwindeln tragen werde.
Nach einer erneuten Grunduntersuchung hat er sich auf diesen Versuch eingelassen(vermutlich auch aus Neugier) und
wir haben das 1. Spermiogramm gemacht, welches zwar ausreichend Spermien aufgewiesen hat,
jedoch nur wenige Spermien mit ausreichend Aktivität/Bewegung vorhanden waren.

Nachdem ich mir, wie mit dem Urologen abgesprochen, alles notwendige an ableitenden Hilfsmitteln besorgt hatte,
ging es in den 2. Versucht ohne Inkontinenzwindeln zu tragen.
Da ich mich die Jahre zuvor mit den Inkontinenzwindeln und dem Trinken optimal abgestimmt hatte,
war die Umstellung(inkl. den Unglücken) eine ziemliche Qual für mich.
Nach der geforderten Frist, war Spermiogramm Nr 2 an der Reihe und die Wartezeit auf das Ergebnis kam einem unendlich vor.

Das Ergebnis nach dieser umständlichen Geschichte ist,
dass die Spermienanzahl nicht höher war und die Spermienaktivität/-Bewegung nur eine minimale Verbesserung erfahren hat.
Ob diese minimale Verbesserung nun vom Verzicht auf die Inkontinenzwindeln kam, ist nicht ersichtlich und reicht auch nicht aus,
um nun eine sichere Schwangerschaft herbei zu führen.

Fazit:
Wie Stephan schon beschrieben hat, werden wir sicher nicht um den Besuch im Kinderwunschzentrum herum kommen.
In der Aktuellen Phase, werden wir auf Grund der finanziellen und gesundheitlichen Bedenken sicherlich erst noch etwas abwarten.


Gruß
Marko

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24 Mai 2020 09:13 #9 von stephanw

Marko_01 schrieb: In der Aktuellen Phase, werden wir auf Grund der finanziellen und gesundheitlichen Bedenken sicherlich erst noch etwas abwarten.


Hi Marko,

kann ich verstehen, das die derzeitige Corona Situation natürlich mit viel Unsicherheit verbunden ist. Ihr seid noch relativ jung (du zumindestens mit 32). Euch muss bewusst sein, das mit jedem Lebensjährchen die Erfolgswahrscheinlichkeit sinkt. Wenn ihr ernsthaft ein Kind möchtet würde ich empfehlen eher früher als später zu handeln, da die biologische Uhr tickt. Mit Ende 30/Anfang 40 kann der Zug schon abgefahren sein und das Spermiogramm kann sich durchaus auch verschlechtern. Bei einer TESE ist die Chance nämlich nochmal geringer. Meine Frau war damals 30 und ich 33.

Eine Alternative kann übrigens sein, dass Du Spermien konservieren/einfrieren lässt. Kostet ca. 200 Euro im Jahr und macht auch das Kinderwunschzentrum. Ist vielleicht ein günstiger Mittelweg, wenn bei deiner Frau gesundheitlich alles gut ist (würde das noch untersuchen lassen, bei uns waren wir beide das Problem).

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr die für euch beste Lösung findet!

VG
Stephan

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24 Mai 2020 17:44 - 24 Mai 2020 17:44 #10 von herirein

Marko_01 schrieb: Das Ergebnis nach dieser umständlichen Geschichte ist,
dass die Spermienanzahl nicht höher war und die Spermienaktivität/-Bewegung nur eine minimale Verbesserung erfahren hat.
Ob diese minimale Verbesserung nun vom Verzicht auf die Inkontinenzwindeln kam, ist nicht ersichtlich und reicht auch nicht aus,
um nun eine sichere Schwangerschaft herbei zu führen.

Fazit:
Wie Stephan schon beschrieben hat, werden wir sicher nicht um den Besuch im Kinderwunschzentrum herum kommen.
In der Aktuellen Phase, werden wir auf Grund der finanziellen und gesundheitlichen Bedenken sicherlich erst noch etwas abwarten.


Hallo Marko,
die neue Einsicht ändert nichts an dem von mir oben Gesagten. Eine Regeneration der Hoden und der daraus folgenden Spermatogenese ist nur dann sicherer, wenn die anatomischen Gegebenheiten dauerhaft geändert werden. Was glaubst Du, warum beim Kleinkind überprüft wird, ob die Hoden am richtigen Platz im Hodensack sind. Je länger beim Jungen beide Hoden in der Leiste sind, je unwahrscheinlicher ist es, dass eine Zeugungsfähigkeit erreicht wird. Aus diesem Grund wird so bald als möglich durch einen operativen Eingriff ein Verkümmern der Hoden verhindert.

Auch das Kinderwunschzentrum wird ohne die Verbesserung der anatomisch/physiologischen Gegebenheiten nicht all zu viel ausrichten können.
Oft kann auch ein Beckenbodenzentrum weitere Lösungen gegen die Inkontinenz anbieten.
Gruß Heribert

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