Hallo Uli,
na da hast du ja fast das gesamte Programm…

Also zusammen wirken die beiden Medikamente schon besser - das bescheinigen jedenfalls ein paar Studien. Die Frage ist halt, wie Nachhaltig das ganze ist. Zu der Anwendung hätte ich die folgenden Tipps:
1) nicht gleich mit der vollen Dosis beginnen, sonder langsam über ein paar Tage steigern, so fallen die Nebenwirkungen oft geringer aus.
2) Gendult haben. Es braucht manchmal ein paar Wochen bis die Wirkung richtig einsetzt. Oft kommt die Nebenwirkung zuerst. Also nicht gleich aufgeben.
3) Wenn es wirkt, die Dosis langsam zurücknehmen und sehen was passier. Oft kommt man später auch mit einer geringeren Dosis aus - was wieder die Nebenwirkungen abschwächt.
4) Diese Medikamente taugen nicht zur Dauereinahme. Man kann versuchen damit die Blase initial zu dämpfen in der Hoffnung das sich das ganze wieder beruhigt. Tut es das nach 4 - 6 Wochen nicht, ist die Chance das es noch etwas bring sehr gering.
5) Wenn es etwas bringt, kann man versuchen die Dosis nach einigen Wochen immer weiter Richtung Null zu Bewegen und hoffen das es so bleibt.
Ob das tatsächlich funktioniert hängt massiv von dem Grund der Störung ab. In der Regel ist man bei OAB Wet insbesondere als Frau mit Botox Injektionen in die Blasenwand besser bedient als mit Pillen, weil das viel besser wirkt und weniger Nebenwirkungen hat. Risiko ist halt ISK. Bei Männern ist das wegen der oft vergrößerten Prostata etwas problematischer (deutlich höheres Risiko für ISK)
Wichtig ist allerdings bevor man überhaupt mit so etwas beginnt ein paar andere Dinge auszuschließen:
1) Infektionen & Versteckte Infektionen.
2) Interstitielle Zystitis.
3) Schäden an der Blasenschleimhaut.
4) Alle Ursachen die eine lokale Reizung der Blasennerven bewirken können.
5) Alles was einen Harnverhalt bewirken kann.
Man könnte auch einfacher sagen: Wenn es nicht klar ein neurologisches Problem ist (z.B. Bandscheibenvorfall, MS, Polyneuropatie) ist die Ursachensuche der Symptombehandlung vorzuziehen.
eStim und Beckenbodentraining kann funktionieren muss es aber nicht. Bei eStim währe wahrscheinlich die Stimulation über den Fuß vorzuziehen, da hier ja der Nerv und nicht der Muskel stimuliert werden soll.
Wenn es von der Wirbelsäule kommt, weil z.B. eine Bandscheibe auf das Rückenmark drückt kommt man machmal auch mit funktionellem Training das die Rückenmuskulatur stärkt weiter.
Wurde bei dir eine UD gemacht - und was wird als Ursache vermutet?
Viele Grüße
Michael