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Was wenn ISK kaum geht

03 Aug 2025 16:40 #1 von Koeln4711
Hallo zusammen,

ich brauche mal eure Meinung. Seit etwa zwei Monaten habe ich Schwierigkeiten, den ISK-Katheter einzuführen. Es liegt eindeutig am Beckenboden. Besonders bei Stress oder wenn ich keine Ruhe habe, wird es noch schlimmer. Ich war bei meiner Urologin, die mich an die Uni überwiesen hat. Dort möchte man jetzt eine Urodynamik durchführen, um zu sehen, wie der Beckenboden im Vergleich zu den letzten Untersuchungen funktioniert.

Zurzeit ist meine Blase ziemlich voll, bis etwa 1100 ml. Ich hatte für zwei Wochen eine Dauerkatheter (DK), was eigentlich die einzige Lösung war. Allerdings ist der Termin an der Uni erst in über zwei Monaten.

Ich bin unsicher, was ich bis dahin machen soll. Zuhause kann ich den ISK nur noch etwa zweimal täglich machen, auf der Arbeit ist das bei mir nicht möglich, macht mir zu viel Stress.

Was würdet ihr in meiner Situation empfehlen?
Noch mal DK ?
Ich freue mich auf eure Meinungen und Ratschläge.

Liebe Grüße

Daniel

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03 Aug 2025 20:47 #2 von EDS_Marc
Hallo Daniel, wenn ich dir richtig verstehe, hast du Probleme mit dem Einführen des Katheters wegen der angespannten Beckenboden? Ich hatte dies auch eine Zeit lang und meine Urologin riet mir einen größeren CH Katheter, was erstmal kontra-instinktiv wirkt. Ich bekam dann CH18 einer anderen Marke und es hat funktioniert. DK ist schon schwierig zu beraten, obwohl ich es verstehe und dies damals meiner Urologin gebeten habe. Meist ist dies ein letztes Mittel, das man so lange wie möglich hinauszögern möchte.

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03 Aug 2025 23:18 #3 von Koeln4711
Hi danke für deine Antwort,
bin vor Monaten von ch.14 auf ch.16 mit einem festeren Katheter umgestiegen ging ein paar Wochen besser. Leider dann wieder das gleiche. Ch.18 habe ich noch nicht probiert. Ja DK ist das letzte Mittel aber wenn die Blase immer zu voll ist auch nicht so doll.

Liebe Grüße

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04 Aug 2025 22:39 #4 von martinK
Hallo Daniel

Wie war denn Deine Erfahrung mit dem Dauerkatheter? Handelte es sich um einen transurethralen oder einen suprapubischen Katheter? Wenn Du wirklich so grosse Probleme hast, wäre eine suprapubischer Katheter vielleicht gar keine schlechte Lösung. Man kann ihn auch schnell wieder entfernen, wenn es nicht oder schlecht geht. Aber ich kann nachvollziehen, dass Du so etwas als letzte Option siehst.

Wenn es bei Stress ist, könntest Du versuchen, vor dem ISK Entspannungsübungen durchzuführen. Ebenfalls könnten Muskelentspanner (z.B Tamsulosin oder Sirdalud) helfen. Sirdalud verursacht aber Müdigkeit.

Herzliche Grüsse
Martin

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05 Aug 2025 09:53 #5 von Koeln4711
Hallo,
ja Entspannungsübungen versucht bringt leider nichts.
Dauerkatheter war durch die Harnröhre und bis auch hin und wieder Blasenkrämpfe OK.

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05 Aug 2025 10:56 - 05 Aug 2025 10:57 #6 von Matti
Hallo Daniel,

zunächst: Es ist verständlich, dass dich diese Situation belastet. Es ist wichtig, dass du das Problem nicht ignorierst, weil es für deine Gesundheit gefährlich werden kann, wenn die Blase immer so voll bleibt.

Was kannst du jetzt tun?
Mit deiner Urologin sprechen: Sag ihr, dass du große Schwierigkeiten hast, den Katheter einzuführen und dass du die Blase nicht oft genug entleeren kannst. Das ist wichtig, damit sie weiß, wie dringend dein Problem ist.

Vorübergehend wieder einen Dauerkatheter? Wenn du den Katheter nicht mehr regelmäßig selbst legen kannst, ist es oft am sichersten, vorübergehend wieder einen Dauerkatheter zu bekommen, bis das Problem genauer untersucht wurde.

Warum ein persönlicher Ansprechpartner so wichtig ist
Gerade für Menschen mit Entleerungsstörungen und der Notwendigkeit zur Selbstkatheterisierung ist es besonders wichtig, einen persönlichen Ansprechpartner zu haben. Fragen, Unsicherheiten oder Probleme können jederzeit auftreten – sei es bei der Auswahl des passenden Katheters, bei der Anwendung oder bei gesundheitlichen Veränderungen. Ein erfahrener Ansprechpartner kann individuell beraten, Ängste nehmen und bei Schwierigkeiten schnell helfen.
Anbieter wie Homecare bieten genau diesen Service: Sie stellen nicht nur die benötigten Hilfsmittel zur Verfügung, sondern begleiten ihre Kunden auch persönlich, telefonisch oder vor Ort. So hast du immer jemanden an deiner Seite, der dich unterstützt und auf deine individuellen Bedürfnisse eingeht. Das gibt Sicherheit und sorgt dafür, dass die Versorgung reibungslos funktioniert.

Hilfreich könnte auch die Auswahl des Katheters beim Selbstkatherisieren sein. Es gibt unterschiedliche Spitzen am Katheterkopf:

Unterschiedliche Katheterarten beim Selbstkatheterisieren
Es gibt verschiedene Katheterarten und -spitzen, die das Einführen je nach Problem erleichtern können:
1. Nelaton-Katheter
Form: Gerade, klassische Spitze.
Einsatz: Standardkatheter, funktioniert bei den meisten Menschen gut.
Wann sinnvoll? Wenn die Harnröhre gerade und ohne Engstellen ist.
2. Tiemann-Katheter
Form: Leicht gebogene, feste Spitze.
Einsatz: Besonders geeignet, wenn die Harnröhre nicht ganz gerade ist oder der Beckenboden angespannt ist.
Wann sinnvoll? Bei Männern mit Prostatavergrößerung oder Verengungen, wenn der gerade Katheter nicht gut funktioniert.
3. Kugelkopf-Katheter (Balloon-Tip / Couvelaire)
Form: Abgerundete, kugelförmige Spitze.
Vorteil: Die Kugelform kann helfen, Engstellen oder empfindliche Bereiche sanfter zu passieren, ohne die Schleimhaut zu verletzen.
Wann sinnvoll? Bei empfindlicher Harnröhre, bei Narben oder leichten Verengungen; auch bei Menschen, die beim Einführen Schmerzen haben oder zu Blutungen neigen.

Du kannst deine Ärztin oder deinen Versorger gezielt nach diesen unterschiedlichen Katheterarten und -spitzen fragen und ausprobieren, was und ob etwas für dich gut funktioniert.

Alternative: Suprapubischer Katheter
Wenn das Einführen durch die Harnröhre dauerhaft nicht klappt oder sehr unangenehm ist, gibt es noch eine andere Möglichkeit:

Was ist ein suprapubischer Katheter? Das ist ein Katheter, der durch die Bauchdecke direkt in die Blase gelegt wird. Das passiert mit einem kleinen Eingriff beim Urologen oder im Krankenhaus. Der Katheter liegt dann unterhalb des Bauchnabels, meist etwas seitlich.
Vorteile:
Die Harnröhre wird nicht mehr gereizt.
- Das Katheterisieren ist oft angenehmer und einfacher.
- Das Infektionsrisiko ist geringer als beim Dauerkatheter durch die Harnröhre.
Nachteile:
- Es bleibt ein kleiner Schlauch durch die Bauchdecke, der gepflegt werden muss.
- Es ist ein kleiner Eingriff nötig.

Der suprapubische Katheter ist also eine gute Alternative, wenn andere Katheterisierungsarten nicht funktionieren oder zu unangenehm sind.

Warum solltest du das Problem nicht einfach aussitzen?
Wenn die Blase immer so voll bleibt, kann das zu Infektionen, Blasen- oder Nierenschäden führen. Deshalb ist es wichtig, dass du eine Lösung findest, bis die Ursache geklärt ist.

Zusammengefasst:
Rede nochmal mit deiner Ärztin und schildere, wie dringend es ist.
Probiere ggf. Katheter mit anderer Spitze (z.B. Tiemann, Kugelkopf, Olive-Tip, hydrophil).
Ein Dauerkatheter oder ein suprapubischer Katheter kann vorübergehend helfen, bis du wieder besser selbst katheterisieren kannst oder die Ursache gefunden ist.

Alles Gute für dich.

Matti

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07 Aug 2025 12:21 #7 von Koeln4711
Hallo Matti,

meine Urologin weiß das ebenso das Krankenhaus aber sitzen es aus. Wenn es nicht geht als Notfall ins Krankenhaus nicht sehr hilfreich.
Bin morgen noch mal in die Praxis, meine Ärztin hat Urlaub die anderen Ärzte sind was seltsam.
Hatte mich krankschreiben lassen weil es ja auf der Arbeit gar nicht geht und Zuhause eben etwas .
Weiß nicht ob ich morgen einen DK legen lassen soll.
Und Arbeiten kann ich mit DK leider auch nicht wirklich hatte ich schon mal und ging nicht.
Habe schon Befürchtung das mich der Urologe nicht weiter krankschreibt,
Die ganze Situation ist mir gerade echt zu viel.

Liebe Grüße

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07 Aug 2025 14:10 #8 von Matti
Hallo Daniel,

mir ist beim Lesen deiner Antwort aufgefallen, wie unterschiedlich Menschen mit Problemen umgehen – manche suchen sofort nach Lösungen, andere brauchen erst mal Raum für ihren Frust.

Ich habe dir viele Tipps gegeben, weil ich dir Mut machen wollte und zeigen, dass es verschiedene Wege gibt.

Trotzdem möchte ich dich ermutigen, morgen in der Praxis klar zu sagen, wie schlecht es dir körperlich und psychisch geht. Du hast das Recht, ernst genommen zu werden und Unterstützung zu bekommen – auch was die Krankschreibung betrifft. Es ist kein Zeichen von Schwäche, Hilfe einzufordern.

Es wäre aber sicher sehr hilfreich, gezielt nach den verschiedenen Katheterarten zu fragen, die ich dir genannt habe. So zeigst du, dass du aktiv nach Lösungen suchst, was die Ärzte oft eher zum Mitdenken bringt. Es muss ja mal eine Lösung her, Probleme ausschließlich zu beklagen bringt dich nicht weiter.

Ich verstehe total, wie belastend die Situation für dich ist – das ist ganz normal. Versuch trotzdem, beim Termin nicht nur deinen Frust zu schildern, sondern auch konkret um Alternativen und Hilfe zu bitten. Das erhöht die Chance, dass du Gehör findest und gemeinsam mit den Ärzten eine Lösung findest.

Ich wünsche dir, dass du morgen Unterstützung bekommst und eine Perspektive siehst!

Gruß
Matti

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07 Aug 2025 14:40 #9 von Koeln4711
Danke Matti,

Ich bin bereits auf der Suche nach Lösungen. Mein ursprünglicher Homecare-Anbieter, den ich damals wählen musste, bot leider eine schlechte Beratung und reagierte nur sehr spät auf E-Mails. Deshalb habe ich mir jetzt einen kleineren Anbieter in meiner Nähe gesucht. Sie haben noch einmal Muster bestellt, wobei ich extra auf mein spezielles Problem hingewiesen habe. Dennoch habe ich das Gefühl, dass auch dort keine wirklich fachkundige Beratung stattfindet. Ich dachte, Homecare-Unternehmen sollten auch beratend zur Seite stehen, aber das scheint nicht immer der Fall zu sein.

Ärzte kennen sich oft nicht mit den ganzen Produkten auf dem Markt aus. Ich vermisse eine wirklich unabhängige und kompetente Beratung, die mir weiterhilft. Bisher habe ich in dieser Richtung noch nichts Passendes gefunden.

Liebe Grüße

Daniel

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07 Aug 2025 15:26 #10 von Igel-Lena
Hallo Daniel,

deine Situation klingt sehr belastend, das tut mir leid für dich. Ich kann dir hier meine Erfahrung mit einem suprapubischen Blasenkatheter schildern.

Als meine Blasenentleerungsstörung eingetreten ist, war es bei mir ähnlich. Ich hatte dann kurzfristig einige Dauerkatheter und war von denen ziemlich mitgenommen, weil sie mich auf der Arbeit aber auch im Alltag einschränkten. Dann hatte ich einen suprapubischen Blasenkatheter, mit dem ich nach etwas Gewöhnung viel besser klar kam. Ich könnte mir vorstellen, dass das für einen Zeitraum von über 2 Monate eine angenehmere Lösung ist, wobei das wahrscheinlich je nach Empfinden unterschiedlich sein kann.
Es wurde ein Loch durch die Bauchdecke gestochen und ein Katheter-Schlauch in die Blase eingeführt. Wie bei einem Dauerkatheter hindert ein Ball am Ende das Rausrutschen.
Es ist überraschend schnell verheilt und dann war das Loch wie eine neue Körperöffnung. Dieser Katheter wird nur einmal im Monat gewechselt und störte mich viel weniger in meiner Bewegungsfreiheit. Auch war das Infektsrisiko viel geringer. Ich hatte den suprapubischen Blasenkatheter über 3 Jahre, was daran lag, dass ich leider nicht einfordernd genug war bei meinen Ärzten für neue Lösungen.
Jetzt funktioniert ISK bei mir ganz gut und das ist immer noch die beste Lösung, deshalb drücke ich dir die Daumen, dass dir wieder dorthin geholfen werden kann bei deinem Termin in 2 Monaten.

Liebe Grüße Lena

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