Frage Vorbereitung zur Darmspiegelung
- Chris08
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ich wünsche dir viel Glück, dass die OP klappt und anschließend über die Stimulation Alles ins Lot kommt.
An einer Stelle möchte ich dich ein wenig korrigieren. Durch ein Conus-Cauda-Syndrom können Blase und Darm gelähmt werden, müssen aber nicht. Es kann fast jede Veränderung von Übererregt, bis gelähmt vorkommen. Typisches Symptom ist die fehlende Kontrolle über Blase und Darm, aber auch ein sog. Reithosensyndrom - Senibilitätsstörungen an den Innenseiten der Beine und im Poobereich sind oft dabei zu beobachten. Auch können Veränderungen an der Beweglichkeit auftreten, von Schwäche in den Beinen über den sog. Schlappfuß bis zu Muskelzittern an Fuß und Beinen.
Bei einem Conus-Cauda-Syndrom werden Nerven am untersten Ende des Rückenmarks, da wo es sich schon in einzelne Nervenstränge auflöst, geschädigt. Diese Schäden können verschieden sein, von einer Durchtrennung über Quetschung/Stauchung, bis zu leichten Schäden an der Hülle der Nerven, die wieder heilen können - nicht müssen.
Ehe Fragen aufkommen - bei mir wurde durch einen Unfall genau diese Region geschädigt und da ich mich mit meiner Versicherung auseinandersetzen muss, musste ich zwangsläufig sehr genau nachforschen, was da wie passieren kann. Wer noch mehr wissen will kann gerne fragen.
Machs gut
Chris
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- schlumpfine
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genau das gleiche habe ich auch. Wobei das mit der Stuhlverstopfung noch nicht so schlimm ist bei mir. Noch kann ich es gut manuell ausräumen. Da aber auch ich einmal beunruhigt war deswegen, hatte auch ich mich ins Krankenhaus begeben. Wegen dem Prolaps hält wohl kein Analtampon. Mir hat man damals mehr oder weniger abgeraten von einer Operation, weil sich dadurch meine Stuhlinkontinenz angeblich noch mehr verschlimmern könnte. Ich wäre aber gerne meinen Prolaps los, damit die Analtampons halten. Ich verstehe nicht, das ich nach einer OP womöglich noch inkontinenter werde, aber ich habs so hingenommen. In diesem Zusammenhang wurde bei mir die Darmspiegelung durchgeführt. Mir sagte man auch, das Elektrostimulation, allerdings in einer anderen Klinik durchgeführt, evtl. eine Möglichkeit wäre. Allerdings wurde ich auf diese Möglichkeit hin schon einmal in Wiesbaden neurologisch untersucht und dabei kam raus, das zu wenig bzw. kein nervliches Restpotenzial vorhanden ist, weswegem die Elektrostimulation bei mir keinen Sinn macht. In welcher Klinik bist Du denn in Behandlung ?
Gruß Schlumpfine
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- Konny
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Danke Dir Chris für Deine Erklärung, da hatte ich wohl eine etwas eingeschränkte Sicht.
Du schriebst von Muskelzittern, kann es sein, daß meine vermehrten Muskelkrämpfe, die ich vorwiegend nachts im "schwächeren" Bein habe, auch daher kommen?
Schlumpfine, ich bin im Dachauer Krankenhaus in Behandlung.
LG
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- Chris08
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ich bin nun nicht der Facharzt für diese Fragen, kann mir aber sehr wohl vorstellen, dass bei passender Schädigung an der Cauda so etwas auftritt.
Warum - wenn der Körper entspannt, dann werden die Reizpotentiale, die über die Nerven geschickt werden schwächer. Das bedeutet dann aber auch, dass bereits kleine Potentiale, die durch eine Schädigung an den Nerven ausgelöst werden, zu "Aktionen" führen können. Das schein genau das Bild zu sein, das sich bei dir bietet.
Andererseits - wurde bei dir schon mal getestet, ob du genug Magnesium hast ??? - Magnesiummangel führt gern zu solchem Muskelzittern.
@Schlumpfine
ich versuche mal eine kleine Erklärung, warum du noch mehr Probleme mit der Inko nach einer Prolaps OP bekommen kannst.
Zunächst gilt es einmal festzustellen, um was für einen Prolaps es sich handelt, es ist keineswegs so, dass es da nur eine "Sorte" gibt. Generell kann man aber sagen, dass durch die Schäden, die auch bei ganz vorsichtiger Schnittführung zwangsläufig passieren, die Nervliche Ansteuerung deines Enddarmes schwieriger wird und das kann dann eine Verschlechterung der Lage auslösen.
Zu den Haupttypen des Anal oder Enddarmprolaps:
Da gibt es den Schleimhautprolaps aus dem Bereich der Ampulle - im Grunde sind das massive Hämorriden, die sich dann vorstülpen und bei denen die Schleimhaut nach außen liegt. Hier ist "zu viel Gewebe" vorhanden, das kann gekürzt werden und alles ist gut. Oft geht das aber mit einer Verkürzung der Ampulle einher und dann wird es schwierig, da dann der innere Schließmuskel und der Äußere sehr dicht beieinander liegen und die "Pufferfunktion" der Ampulle nicht mehr gegeben ist.
Dann kann es passieren, dass durch das Erschlaffen der Gebärmutter der Darm "vorgedrückt" wird - das kann sehr wohl operativ korrigiert werden, indem entweder die Gebärmutter angehoben wird oder bei zu weit fortgeschrittener Bindegewebsschwäche diese entfernt wird.
In ganz seltenen Fällen löst sich Schleimhaut im Inneren des Darmes und tritt durch den inneren Schließmuskel bis zum äußeren durch. Das ist eine ganz schwierige Situation und die wird meist durch eine Entfernung des betroffenen Dickdarm Abschnitts gelöst.
Ich hoffe mal, das war noch verständlich - sonst Fragen kost nix
Machts gut
Chris
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- schlumpfine
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vielen Dank für Deine Erklärung. Woher weißt Du das denn ? Bist Du Arzt ? Ich frage mich auch warum mir kein Arzt das so erklärt hat wie Du.
Die haben nur gesagt, sie bieten mir die Operation an, aber es kann schlechter werden danach. Mit anderen Worten sie haben mir davon abgeraten. Meine Gebährmutter hätten sie mitentfernen wollen. Sie haben krass gesagt - so hat es mir der Oberarzt der Gynäkologie vermittelt - sie können mir ein Stoma verpassen. Ob das natürlich das Wahre wäre, sei dahin gestellt.
lg Schlumpfine
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- Chris08
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nein, Arzt bin ich nicht - meine Frau studiert Medizin, aber das ist was Anderes. Ich habe Physik studiert und arbeite seit 1977 im Bereich der Radiologie, zuerst habe ich CT-Geräte mitentwickelt, dann die ersten MRT und heute bin ich an einer großen Klinik in Norddeutschland in der EDV und da wieder für die Radiologie zuständig.
Außerdem wollte ich zunächst Medizin studieren, habe also alles zum Thema geradezu aufgesaugt. Dann kann ich - durch meine beruflichen Erfahrungen gut mit Medizinern reden und nicht zuletzt musste ich mich nach meinem Unfall ganz genau informiere, über die Verletzung und die Auswirkungen, so dass ich mich im Thema Harn/Stuhlinko recht gut auskenne. Wenn eine Versicherung nicht zahlen will, dann muss man der schon ganz genau belegen, was und wie und wo und daher muss ich mich zwangsläufig so weit in die Themen einlesen, dass ich in der Verhandlung einem Gutachter Paroli bieten kann. Was ich nicht genau weiß, oder wo ich Quellen und Hinweise brauche, da gehe ich dann hier im Haus zum "Fachmann/frau" und erkundige mich. Was mich aber schon immer aufgeregt hat ist die hochtrabende Ausdrucksweise der "Fachleute" - das kann ich gar nicht ab, also habe ich mich bemüht, auch komplizierte Dinge möglichst einfach zu erklären - du profitierst von der Übung, die ich da mittlerweile habe.
In diesem Sinne, machs gut und frag ruhig
Chris
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- schlumpfine
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ach daher weißt Du so gut Bescheid. Nochmal danke für die Auskunft.
Auch wenns bitter ist.
LG Schlumpfine
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- Abbbbbb
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ist das ein guter zeichen oder ist das normal bei dieser krankheit die erzte sagen geduld es kann kommen aber es kann aus so bleiben ich weiss echt nicht mehr weiter der ist grad mal 34
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- stephanw
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Konny schrieb: Ist es aus Eurer Erfahrung wirklich notwendig, eine Spiegelung machen zu lassen?
Wenn ja, welche Möglichkeiten der Vorbereitung zur Darmspiegelung gibt es, die weniger unangenehm sind und in der Praxis anwendbar.
Konny
ob die Darmspiegelung erforderlich ist, kann letztlich nur dein Arzt sagen. Meine erste und letzte Darmspiegelung ist ca. 1.5 Jahre her. Ich habe aufgrund einer Coronainfektion eine Taubheit im Enddarmbereich bekommen und leide seit dem häufiger an Durchfällen. Dadurch habe ich Probleme mit der Stuhlkontinenz (neben einer bestehenden Harninkontinenz). Bei der Spiegelung wurden drei Polypen gefunden, eine geringe Divertikulitis sowie Hämorrhoiden 2. Grades. Auch wenn bzgl. meiner Stuhlinkontinenz keine wirklichen Erkenntnisse dazugekommen sind, bin ich froh, dass die Polypen gleich während der OP mit operiert worden sind.
Wegen der Vorbereitung war das für mich auch sehr problematisch. Bei mir ging das mehrere Tage vor der ambulanten Spiegelung mit Nahrungsverzicht (Körner etc.) los und 2 Tage vorher musste ich mit der Einnahme der Abführmittel beginnen. Den ersten Tag ging das anfangs noch irgendwie, aber gegen Abend und dem Vortag der OP war das eine reine Katastrophe. Ich habe mir noch nie so oft in die Windel gemacht (welche ich wegen der Harninko sowieso dauernd benutze). Gerade am Anfang, wo nicht nur Wasser kam, war das durchaus problematisch und die Windel hat mehrmals nicht dichtgehalten. Sobald nur noch Wasser kam, hat die Windel das aber gut verkraftet. Einlagen würde ich weglassen, die dürften da keine Chance haben. Ich habe mich für die Zeit krankschreiben lassen.
Zwecks Produktempfehlung: ich verwende nachts die Windeln der Marke Betterdry, die gingen deutlich besser als die Tenas, die ich tagsüber benutze. Die Auslaufsperre der Betterdry ist deutlich höher als bei der Tena und hat den Stuhl besser zurückgehalten. Auch sind die deutlich sauffähiger. Eine Packung hat 15 Stück, vermutlich reicht das für die beiden kritischen Tage.
Nach der OP ging das noch ein bisschen weiter, aber nicht mehr so schlimm. Mit Beginn der Nahrungsaufnahme hat sich dann relativ schnell mein "Normalzustand" wiederhergestellt.
LG
Stephan
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Stephan fühlte sich sogar veranlasst, einer Nutzerin zu antworten, deren Mann vor 16 Jahren eine Darmspiegelung bevorstand. Hoffen wir, dass er diese gut überstanden hat
Gruß
Matti
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