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[Hi, bin neu hier] Operation? An wen wenden?

22 Jul 2006 12:35 #1 von Steve_o
Hey...
Ich bin 21 Jahre alt und leide seit meiner Geburt an Stuhlinkontinenz. Für mich ist der tägliche Kampf damit nicht so einfach, aber es muss halt. Vor einiger Zeit habe ich mitbekommen, dass es operative Methoden gibt. Seit dieser Stunde will ich unbedingt eine Untersuchung machen, wie es genau bei mir aussieht, ob so eine Operation überhaut auch geht. Aber ich habe da keine große Ahnung. Ich weiß, dass in Tübingen sowas behandelt wird, da ich dort nach meiner Geburt lange Zeit war.
Vielleicht kann mir da ja einer weiterhelfen...

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22 Jul 2006 13:18 #2 von matti
Hallo Steve,

es währe natürlich hilfreich für eine Antwort wenn du etwas mehr auf die Ursachen deiner Inkontinenz eingehend könntest.

Die Ursachen sind ganz entscheidend für die unterschiedlichen Therapieansätze.

So werden bei muskulären Problemen häufig "künstliche Schließmuskel" implantiert, bei neurologischen Ursachen z.B. seit einigen Jahren ein Sakralnervenstimulator implatiert.

Angeborene Fehlbildungen sind hingegen oftmals komplex, hier wird dir nur ein Medizinier helfen könne der die Vorgeschichte und und das Gesamtbild kennt.

Es gibt einige spezialisierte Ärzte, allerdings sind auch hier die Ursachen ausschlaggebend.

Es fehlt ein wenig an Information in deinem Beitrag um dir wirklich einen Tipp zu geben.

Was mich weiter interessieren würde, wie du deine Inkontinenz z.Zt. versorgst. Sagt dir z.B. die Irrigation etwas?

Gruß

Matti

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22 Jul 2006 19:41 #3 von Steve_o
hey..
also zur näheren erläuterung.... ich bin ohne schliessmuskel auf die welt gekommen. daher werden wohl keine stimulationen in frage kommen. wohl eher irgendwelche künstlichen schliessmuskel...
Irrigation? sorry, das sagt mir leider nichts.. was ist das?
Weißt du zufällig an wen man sich da wenden kann, um überhaupt mal untersucht zu werden, damit man nach einer passenden methode schauen kann? ich meine da so einen arzt oder spezielle klinik...
das würde mir hlat wahrscheinlich mega helfen. denn ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, wie ich da vorgehen soll...
vielen dank..
gruß

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22 Jul 2006 19:49 #4 von Steve_o
habe deine frage übersehen...
wie ich meine Inkontinenz z.Zt. versorge???
also bei mir sieht es so aus, dass wenn ich normalen oder festen stuhl habe, dann merke ich meistens dass ich dann muss. aber es muss dann eben auch immer in der nähe eine toilettenmöglichkeit sein. bei flüssigem stuhl allerdings läuft es schlecht. was dann auch oft durch nervosität oder ungewohnte umgebungen hervorgerufen wird. früher habe ich mir langezeit mit windeln geholfen, zur zeit benutze ich damenbinden.. wenn ich weiß, dass ich wegen etwas nervös werde, dann behelfe ich mir auch oft mal mit mitteln, die die eine verstopfung zur folge haben. dann kann ich zumindest während dieser zeit sicher sein, dass nichts passiert...

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22 Jul 2006 20:34 #5 von matti
Hallo Steve!

Der Enddarm als letzte Station der Verdauung liegt innerhalb der Beckenknochen und wird von Fettgewebe und Muskeln umgeben. Die Funktion des Enddarmes besteht in der Speicherung und Entleerung des Stuhles. Dazu bedarf es eines komplexen Zusammenspiels von nervalen und muskulären Strukturen. Drei verschiedene Muskeln bilden den sog. Schließmuskel. Der Mastdarm wird durch einen äußeren und einen inneren Schließmuskel verschlossen. Der innere Schließmuskel (Sphinkter ani internus) besteht aus glatter Muskulatur und verschließt den Mastdarm unwillkürlich. Zusätzlich findet sich ein äußerer Schließmuskel (Sphinkter ani externus) aus quergestreifter Muskulatur, der den willkürlichen Verschluß des Mastdarmes, z.B. bei Stuhldrang erlaubt.

Der dritte Muskel , der sog. M. levator, der nur zu einem geringen Teil für die Schließmuskelfunktion verantwortlich ist, bildet gleichzeitig eine zirkuläre Abgrenzung der unteren Enddarmanteile gegen den Druck der darüberliegenden Baucheingeweide. Notwendig für eine volle Kontinenzleistung ist jedoch neben dem Schließmuskel die Gefühlserfassung (Sensorik) der Schleimhaut, die beispielsweise dem Gehirn einen Anhalt für die Füllmenge des Enddarmes gibt. Weiterhin sind Gefäßstrukturen, die unterschiedlich mit Blut gefüllt sind (die sog. Hämorrhoiden), an der kompletten Abdichtung des Enddarmes beteiligt.

Das Thema ist also äußerst komplex, entscheident sind deine individuellen Verhältnisse.

Eine gute Adresse in Deutschland scheint das:

Prosper-Hospital gem. GmbH
Mühlenstr. 27
45659 Recklinghausen

Telefon 02361/54-0
Fax 02361/14992

zu sein.

In der Klinik für Koloproktologie werden Patienten mit allen Erkrankungen des Dünn-, Dick- und Mastdarmes sowie der Analregion und deren Folgeerkrankungenambulant und stationär behandelt.

www.prosper-hospital.de

Empfehlenswert ist auch die Homepage der:

http://www.koloproktologie.org/

Auf dieser Homepage gibt es unter >>> Mitgliedersuche eine Möglichkeit nach Postleitzahl einen Facharzt aus deiner Region zu finden.

Weiterer Link für eine Speziallistensuche nach PLZ:
http://www.proktologen.de/FuerPatienten ... suche.html

Informationen zur Irrigation findest du hier:

http://www.coloplast.de/ECompany/DEMed/ ... EWDOCSBYID )/3CABD84CF9572C41C1256FD9004B3896

Hoffe dir damit einige Fragen beantwortet zu haben.

So wir dir geht es ganz vielen Menschen in Deutschland. Deshalb haben wir den Inkontinenz Selbsthilfe e.V. gegründet. Dieser Verein inkl. dem Forum "lebt" von Fragen aber vor allem von Rückmeldungen. Deshalb meine herzliche Bitte: Teile uns mit, wie, was, wo eingeleitet wurde, andere Betroffene werden es dir danken.

Gruß

Matti

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03 Sep 2006 16:44 #6 von klaro ✝
hallo Steve

zu Operationsmöglichkeiten hab ich selber keine Erfahrung. WEiss aber wie es ist, wenn man an stuhlinko leidet und dazu wie es ist, wenns dann eher flüssiger Stuhl ist. Vor rund 4 Jahren, konnte ich deswegen kaum noch aus Haus und wenn ich in Therapie ging, (unweit der Wohnung) gabs immer meist noch Unfälle. Es war echt zum Verzweifeln.
Dank einem Tipp eines Inkonitinenz Betroffenen lernte ich dann das Pulver Metamucil kennen, welches mir mein Arzt dann verschrieb. ES wierd zwar eher eingesetzt, um Stuhl weicher zu machen, oder eher Verstopfungen vorzubeugen. Dennoch verschreib er es mir dann auf Wunsch hin.

Es wirkte MASSIV super, also der Dünnflüssige Stuhl wurde tatsächlich eingedickt, was für mich eine ENORMe Verbeserung der LEbensqualtidät bewirkte.

Wie du beschrieben hast, wenn du nervös bist, so reagiert auch mein Körper( leider) SOFORT mit Durchfall o.ä.

Zusätzlich bin ich ( aus psychischen Gründen) aufs Medikament Truxal(kllar, das nimmt man nicht einfach so, das Truxal Medikament) gestossen, das mir einerseits das "nerföse" relativ recht ausgleicht und die "tollste Nebenwirkung" dieses Meikamentes ist, dass es STOPFEND wirkt.

Also , somit hab ich für mich eine Lösung gefunden, die meine Stuhliinko, einigermassen, reguliert.
Das Metamucil mal auszuprobiern, würd ich empfehlen, gerade wer an zu flüssigem stuhl leidet. mir hats echt gut gehoflen. Ich brauchs nach wie vor.

Im Notfall greif ich auch mal auf Immodium zurück, aber nur noch,wenns denn wirklich sein muss. klaro :roll:

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11 Dez 2006 21:08 #7 von Steve_o
so, nach längerer zeit bin ich nun auch wieder hier..
nach gesprächen mit proktologen aus der gegend bin ich nun zur uniklinik freiburg gewiesen worden. nach einem tag mit vielen untersuchungen wurde festgestellt, dass ich grad 3 der inkontinenz habe (was ich mir gedacht hatte).
nach freiburg kam ich durch den ersten proktologen. der meinte, dass dort ein arzt (dr. ruf) eine spezielle methode (artifizielles analband) hat, die in deutschland in nur drei städten und vereinzelt im ausland gemacht werden kann. da sich das als gute langzeitlösung anhörte machte ich auch recht schnell ein termin an der uniklinik aus..
das ergebnis dieses tages war nun, dass ich mich zwischen dem artifiziellen analband und einer grazilisplastik (der ähnliche mechanismus, nur mit eigenem oberschenkelmuskel) entscheiden muss. ich tendiere zu der grazilisplastik, da es wahrscheinlich vom körper besser angenommen werden kann, da es sich ja um den eigenen muskel handelt. aber ich würde gerne noch mehr meinungen einfahren..
WAS HALTET IHR FÜR DAS BESSERE VERFAHREN???
wäre nett, wenn sich paar meinungen finden lassen.. vielen dank.

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11 Dez 2006 22:43 #8 von Jens Schriever ✝
Hallo Steve O

Ich bin auch Stuhlinkontinent und kenne das Analband von einem Vortrag. Bei diesen Vortrag wurde das Analband vorgestellt und auch die OP dazu. Auch wurde die Grazilisplastik vorgestellt. Für mich kommt beides nicht in Frage, aber wenn dann würde ich mich für das Analband entscheiden.
Wurden dir auch die Risiken der grazilisplastik Op genannt? Die sind auch nicht ganz ohne, und die erfolgsquote soll beim Analband auch höher sein.
Das ist nur meine Meinung entscheiden muss du dich selbst. Ich hoffe du findest für dich die richtige Lösung.

Gruß Jens

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11 Dez 2006 23:19 #9 von eckhard11 ✝
Guten Abend, Steve,

sicherlich wird es so sein, daß Dein Körper einen körpereigenen Muskel eher annimmt als einen Fremdkörper, aber die Grazilisplastik bedeutet keineswegs, daß Dir da ein Muskel eingesetzt wird, den Du bewegen kannst wie einen “normalen” Schliessmuskel.

Du selbst hast keinerlei Kontrolle über diesen Muskel, der wird ausschliesslich über einen elektrischen Reiz gesteuert, den Du von aussen mittels eines Magneten ein - und ausschalten musst.

Du kennst das berühmte Beispiel mit dem hüpfenden Froschschenkel.
Genauso reagiert die Grazilisplastik.

Beim Analband ist es - fast - gleich, allerdings wird ein Fremdkörper eingebracht, welcher aus Schläuchen, einem Ballon und einem Ventil besteht.
Das Schlauch wird, ähnlich der Grazilisplastik, um den Sphinkter gelegt und verschliesst den Darmausgang, wenn eine Flüssigkeit den Schlauch füllt. Diese Flüssigkeit - meist eine Kochsalzlösung - befindet sich in dem Ballon.
Vorteil hier ist, daß Du dieses Band durch einen Fingerdruck öffnen und wieder verschliessen kannst.
Du bist ergo nicht auf einen elektrischen Impuls angewiesen.
Allerdings musst Du hier eine ganz bestimmte Voraussetzung erfüllen :

Ist das Analband für jeden inkontinenten Patienten geeignet?
"Nein," sagt Löhnert.
"Patienten, die wegen einer Colitis ulcerosa oder einer Rektumresektion keine dehnfähige Rektumampulle mehr haben, bauen schon bei kleinen Stuhlmengen zwischen 20 bis 50 ml einen Druck von mehr als 100 mmHg auf. Das überfordert sogar einen intakten Sphinkter.
Auch ein Analband nützt dann nichts, weil der Verschlußdruck des Analbandes überstiegen wird."


Wenn Du diese Voraussetzung nicht erfüllst, kannst Du Dich vom Gedanken an das Analband eh´ verabschieden.

Schau Dir einmal diese Seiten an und lies sie Dir genau durch.....
http://klinik.qualimedic.de/Stuhlinkont ... rativ.html
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... gesundheit

Bis dahin lege ich mich wieder hin :sleep:
Eckhard

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