Hallo Reinhard,
obwohl ich wirklich jeden Beitrag hier lese, ist mir deiner irgendwie ein wenig durch gegangen.
Die Harnblase ist ein dehnbares, muskuläres Hohlorgan. Deshalb wundere ich mich, dass dein Arzt einen Volumenaufbau ausschließt. Unter Dauerableitung schrumpft die Blase und ein Volumentraining ist nicht möglich. Will man ein Volumen erhalten oder aufbauen, dann geht dies ausschließlich, wenn man die Blase sich füllen lässt. Bei liegenden Katheter wäre dies durch stundenweises Blocken zu ereichen.
Ich kenne keine grafische Darstellung der Harnblase, die korrekt darstellt. Immer wird die Blase als "kürbisartig" dargestellt. Dies ist aber ausschließlich dann der Fall, wenn die Blase voll ist. Nach der Miktion, oder in deinem Fall bei dauerhafter Ableitung, ist die Harnblase kein hohler Ballon, der in seiner Anatomie einfach so "stehn" bleibt. Nach der Entleerung sieht die Blase eher wie eine verschrumpelte Rosine aus.
Bei Dauerableitung ist die "verschrumpelte Rosine" der Normzustand der Harnblase. Die Vorstellung der Katheterballon "schwimme" im Urin der Harnblase ist falsch. Gerade dieses dauerhafte Anliegen an der Blaseninnenwand und deren Schleimhäuten verursacht ja nicht selten (gefürchtete) Komplikationen.
Es gibt Indikationen, die eine Anlage unumgänglich machen. Letztlich sollen und müssen die Mediziner (nach gründlicher Abwägung) beurteilen. Hinterfragen kann aber nicht falsch sein.
Die Vorstellung, es käme der Tag wo der Katheter nicht mehr in die Blase eingeführt werden können, scheint mir falsch. Der Ballon wird erst nach dem Einlegen geblockt. Folglich muss es kein Volumen (Hohlraum) zuvor geben. Der gefüllte Ballon dehnt die Blase.
Gruß
Matti
Auch wenn die Grafik die weibliche Anatomie zeigt, verdeutlicht sie als eine der wenigen Grafiken, wie die Blase in etwa aussieht: