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Wie selbstbewusst mit Windeln leben lernen?

06 Mär 2023 22:43 - 06 Mär 2023 22:45 #21 von MichaelDah
Tja - ich frag mich auch gerade ob Jonas_89 noch mitliest :-)… Ich meine - ihm ging es um Stuhlinkontinenz und das ist nichts für Memmen… Deshalb hatte ich auch den Beitrag von Mich geliked, denn ich denke das beste was man da erstmal machen kann, ist zu versuchen die Sache durch entsprechende Maßnahmen weitestmöglicher zu vermeiden.

Das klappt leider nicht immer - und dann braucht es schon ein starkes Selbstbewusstsein. Mir passiert es zum Glück nur selten das ich dünnen Stuhl bekomme - aber wenn mir das Unterwegs passiert dann würde ich mich auch am liebsten ganz schnell wegbeamen - denn so müffelnd nach einer geeigneten Toilette zu suchen um mich dann sauber zu machen finde ich auch enorm unangenehm. Ich hab auf die Frage von Jonas erstmal keine gute Antwort - denn ich glaube die eigentliche Frage ist weniger die nach dem Hilfsmittel sondern eher danach wie man in der Situation mit der Situation umgeht. Von dem Hilfsmittel bekommt ja niemand etwas mit und es hilft ja das Problem wenigstens etwas zu kaschieren.

Viele Grüße
Michael

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07 Mär 2023 07:44 #22 von mich
Habe einmal gesucht und den Beitrag den ich vor ca. 8 Jahren einmal hier eingestellt habe gefunden. Vielleicht könnt ihr da rauslesen, wie es mir damals ergangen ist. Darum habe ich alles getan was geht.

inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/4-harn...nmal-vom-bett-zum-wc

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07 Mär 2023 09:27 #23 von Helmut 60
Ich denke auch, wir haben den Thread inzwischen komplett gekapert - der Ersteller hat sich allerdings seit seinem ersten Post auch nicht mehr eingeschaltet, von daher habe ich kein allzu schlechtes Gewissen. Außerdem hat sich das Ganze in einen sehr interessanten Gedankenaustausch entwickelt, für den ich auch dankbar bin!
Im Endeffekt geht es mir darum, möglichst ohne Einschränkung mein bisheriges Leben einfach weiterführen zu können und eben nicht mein Leben irgendwie um meine Inkontinenz herum arrangieren zu müssen. Und dies ist mir eben - mit adäquaten Windeln - bisher hervorragend gelungen, und von daher stehe ich diesen Produkten auch recht positiv gegenüber. Wenn ich die Wahl habe, entweder mit einer dünnen Einlage zu Hause hocken zu bleiben oder aber mit einer vernünftigen Windel mit meiner Frau zusammen einen Ausflug zu machen - auch wenn mit großer Wahrscheinlichkeit die Windel hinterher nicht mehr trocken ist - mache ich eben gerne genau das! Und nein, ich betrachte es nicht als pures Vergnügen, meine Windeln tragen und zu benutzen, aber andererseits ist es mir auch bei weitem nicht so unangenehm, das ich nur deswegen auf viele Aktivitäten verzichten würde. Ich empfinde es als nicht richtig, dass es noch immer Menschen gibt, die Windeln stigmatisieren oder aus Scham oder Widerwillen diese - wenn überhaupt - nur mit Notfall und allerletztes Mittel mit "spitzen Fingern" anpacken wollen. Es gibt so viele gute, passende, unauffällige, innovative und komfortable Produkte, so dass für jeden Inkontinenzgrad und jede Gelegenheit etwas passendes dabei ist.

Ich beziehe meine positiven Erfahrungen natürlich ausschließlich auf meine Harninkontinenz. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine Stuhlinkontinenz noch eine ganz andere Herausforderung ist und auch noch wesentlich mehr am Selbstbewusstsein knabbern kann. Es lässt sich (geruchsmäßig) nicht so leicht verbergen, das Wechseln/Säubern ist wesentlich aufwändiger, die Sachen, die man mit dabei haben sollte, sind mehr. Das einzig gute - und das gilt für alle Inkontinenzarten - mit steigender Erfahrung steigt auch das Selbstbewusstsein, man lernt seine Grenzen (und die Grenzen seiner Hilfsmittel) immer besser kennen und lernt immer besser einzuschätzen, wie man sich in welcher Situation am besten verhält!
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07 Mär 2023 10:02 - 07 Mär 2023 10:16 #24 von matti
Hallo,

nun möchte ich meine 50 Cent auch einmal in die Diskussion werfen. Die Schilderung des persönlichen Umgangs mit der Inkontinenz und dem Hilfsmittel ist legitim, aber eben auch der persönlichen Lebenssituation geschuldet.

Für allgemeinverbindlich würde ich einige Aussagen nicht erklären. Es gibt gute Gründe, ein Hilfsmittel nicht mit Heilmitteln gleichzusetzen oder zu verwechseln.

Es gibt Inkontinenzformen, die dringende Behandlung bedürfen und nicht durch ein Hilfsmittel als gelöst angesehen werden können (höchstens als versorgt). Dazu zählt insbesondere die Überlaufinkontinenz. Ursachen liegen hier in Nervenschädigungen oder blockierten Harnwegen (Harnsteine, Tumore, Prostatavergrößerung).
Auch ein Prolaps (Senkung bzw. Vorfall der inneren Organe (Blase, Darm, Gebärmutter) ist behandlungsbedürftig und verschlechtert sich unbehandelt.


Bei Dranginkontinenz sollten regelhaft die auslösenden Symptome behandeln werden, weil diese auf Restharn, neurologische Erkrankungen, chronische Infektionen hindeuten kann. Hohe Druckverhältisse können zu schweren Schäden der Nieren führen. Dabei geht es also nicht darum, ob ein Hilfsmittel die Inkontinenz ausgleichen kann, sondern um die Gefahr von Folgeerkrankungen.


Hinzu kommt, dass eine Hilfsmittelversorgung, die heute noch selbstständig versorgt werden kann, schon morgen zur Pflegebedürftigkeit und Abhängigkeit durch Dritte führen kann. Erhöhter pflegerischen Aufwand und eine hohe psychische und physische Belastung bei der Versorgung eines inkontinenten Pflegebedürftigen sind einer der Hauptgründe für Heimunterbringung.

Also ganz so einfach und nach dem Motto “Windel um, alles gelöst” sollte man die Sache nicht betrachten.

Für viele Menschen stellen sich auch wirtschaftliche Probleme und selbst wenn diese sich aktuell nicht stellen, können diese auch im späteren Verlauf auftreten (Renteneintritt, Arbeitslosigkeit).


Insgesamt steigt bei Inkontinenz das Risiko für:


- Harnwegsinfektionen: Inkontinenz erhöht das Risiko für Harnwegsinfektionen, da die Bakterien leichter in die Blase gelangen können (Frauen sind davon besonders häufig betroffen=.

- Hautirritationen: Da Flüssigkeiten, die durch die Inkontinenz austreten, oft sauer sind, können sie die Haut irritieren und zu Rötungen und Juckreiz führen.

- Soziale Isolation: Inkontinenz kann dazu führen, dass Betroffene sich unsicher fühlen und Angst vor sozialen Interaktionen haben, was wiederum zu sozialer Isolation führen kann. Ausgrenzung ist ein weiteres Risiko.

- Depression: Einige Betroffene können aufgrund ihrer Inkontinenz frustriert und niedergeschlagen sein, was wiederum zu Depressionen führen kann.

- Dehydration: Einige Betroffene können aufgrund von Inkontinenz weniger Flüssigkeit zu sich nehmen als gewöhnlich, was zu Dehydration und zu anderen gesundheitlichen Problemen führen kann.

Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Ganz sicher ist die Akzeptanz eines Hilfsmittels wichtig. Hier wird aber, zumindest in Teilen, die Ignoranz der eigenen Gesundheitsfürsorge propagiert, weil das Hilfsmittel dem Heilmittel ebenbürdig gesetzt wird. Dies halte ich für falsch.

Gruß
Matti

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07 Mär 2023 18:24 - 07 Mär 2023 18:28 #25 von Thorsten1
Ich bin ja auch erst 55 Jahre jung und der Anfang der Inkontinenz war deftig,aber es gibt wirklich Schlimmere Krankheiten. Ich habe auch versucht Tabletten dagegen einzunehmen,was laut meinem Urologen erstmal ein Versuch sein sollte,hab das Ganze jedoch ziemlich schnell wieder abgesetzt, weil mir die Nebenwirkungen zu heftig waren. Mit den Windeln komme ich auch als aktiver und im 3 Schicht System arbeitender Mensch sehr gut zurecht. Die normalen Anlauf( Auslauf) Schwierigkeiten hatte wohl jeder Inko auch zum Anfang. Mit der Zeit hab ich die für mich passende ,sicherste Windel gefunden und bereue nichts. Das man seinen Ablauf etwas anders koordinieren muss, versteht sich von selbst, ich muss aber auf nichts verzichten.
Liebe Grüße

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07 Mär 2023 23:24 #26 von martinK
Hallo zusammen

Matti, bin ich vollständig einverstanden mit Dir: Der Zusammenhang der Inkontinenz mit der Gesundheit ist für mich absolut zentral; ich würde lügen, wenn mir dieses Thema keine Sorgen machen würde. Im Fall der Harninkontinenz habe ich wenig Hoffnung, dass sie sich beheben lässt, da liegt mein Fokus darauf, die Restharnmenge niedrig zu halten und Harnweginfekte zu vermeiden. Bei der Stuhlinkontinenz ist meine Kontrolle viel besser und ich hoffe, dass ich dank Physiotherapie und der Immoglobulintherapie die Kontrolle noch weiter steigern kann.

Daneben achte ich auf Hautpflege und darauf, dass ich regelmässig Sport treibe und insgesamt aktiv bin, sei es mit dem Körper oder mit dem Kopf. Dies nicht nur, um geistig und körperlich fit zu bleiben, sondern auch, um trotz meiner gesundheitlichen Probleme Spass am Leben zu haben. Es gibt durchaus Momente, in welchen mich die Inkontinenz, meine Polyneuropathie oder monoklonale Gammopathie belastet, und ich brauche manchmal einfach Ablenkung, um auf andere Gedanken zu kommen bzw. abzuschalten. Da spielen die Hilfsmittel für mich eine wichtige Rolle, weil ich ohne saugende, ableitende oder aufhaltende Hilfsmittel nie und nimmer meine derzeitige Lebensqualität erreichen könnte. D.h. Ich sehe die Hilfsmittel nicht als Heilmittel oder als „Pflaster“ um die Inkontinenz zu verdrängen, sondern als Mittel, welches zu meiner Gesundheit und Zufriedenheit beiträgt.

Herzliche Grüsse
Martin

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08 Mär 2023 11:42 #27 von mich
Jetzt muss ich mich noch einmal melden.
Ersten wurde uns auf der AHB immer wieder gesagt man soll das Wort Windel nicht in den Mund nehmen. Es klingt negativ, man sollte das Wort Einlage benutzen.
Zweitens auch sollte man die immer rechtzeitig wechseln, um Harnwegsinfekte zu vermeiden.
Darun glaube ich das es nicht angebracht ist noch eine Hose über die Einlage anzuziehen das ein Auslaufen vermieden wird.

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08 Mär 2023 12:38 #28 von hippo80
Hallo.
@mich: und hier wurde schon so oft verwiesen, dass die Verwendung von Grußformeln erwünscht ist. Das nutzt auch die Tastatur nur unwesentlich mehr ab.
Und wenn du so genau bist: Einlage hast du in der Suppe. Wenn dann bitte Vorlage. Zur Abgrenzung wird zwischen Vorlagen und Windelslips (kurz: Windel) unterschieden. Mn sollte das Wort Pampers nur nicht nutzen. Lg
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08 Mär 2023 14:38 #29 von Helmut 60
Hallo Matti,

"Also ganz so einfach und nach dem Motto “Windel um, alles gelöst” sollte man die Sache nicht betrachten."

Sollte dieser Eindruck durch meine Postings entstanden sein, habe ich mich wohl nicht richtig ausgedrückt. Natürlich gehört - in jedem Fall - zunächst qualifizierter medizinischer Beistand ins Boot geholt, was auch ich selbstverständlich gemacht habe.
Wenn dann aber soweit ausgeschlossen ist, dass ernste, unbedingt behandlungsbedürftige Ursachen vorliegen und es im dann Anschluss darum geht, ob und wie die Kontinenz verbessert werden kann, hab ich als Patient durchaus das Recht, darüber mit zu entscheiden. Wenn mir mein Arzt z.B. bestimmte Medikamente oder andere Behandlungsmethoden verordnen kann, mit mir diese und die damit verbundenen Nebenwirkungen durchspricht und wir dann im Laufe des Gespräches zu dem Schluss kommen, das mir diese Nebenwirkungen den zu erwartenden Effekt (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt) nicht Wert sind, ist das m.E. in Ordnung und valide! Und natürlich bin und bleibe ich mit meinem Arzt regelmäßig , auch in Zukunft, in Kontakt!

Hautzustand behalte ich natürlich immer im Auge (absolut keiner Probleme), natürlich ist eine vernünftige Hygiene selbstverständlich. Da ich (mit Hilfe meiner Windeln) mein bisheriges aktives, soziales und arbeitsames Leben vollkommen normal und uneingeschränkt weiterführen kann und auch volle Akzeptanz seitens meiner Partnerin habe, sind "soziale Isolation" oder "Depression" auch überhaupt kein Thema für mich - wie schon geschrieben, ich habe meinen Frieden mit meiner Blase gemacht, und sollte sich das ändern, weiss ich , wo mein Arzt wohnt... Und natürlich ist mir vollkommen bewusst, dass Windeln nur ein Hilfsmittel und keine Heilmittel sind!

@ Hippo80: ich schließe mich deinen Bemerkungen voll an; noch zur Ergänzung: es gibt nicht nur Vorlagen und Slips (=Windel), sondern auch noch Pants (=mehr oder weniger gepolsterte Einwegunterwäsche)

@Alle: ich bin froh, nicht alleine mit meinem Überlegungen und Erfahrungen zu sein - schön, dass es dieses Forum gibt und wir nahezu alle vernünftig, höflich und respektvoll miteinander umgehen können!

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09 Mär 2023 06:31 #30 von mich
Hallo Hippo
So zufrieden.
Gib doch einmal im Internet das Wort Vorlagen ein, du wirst alles finden, nur nichts für Inkontinenz.
Bei Einlagen findest du unter anderen auch Inkontinenzeinlagen.
www.dm.de/pflege-und-parfum/intimhygiene...chwaeche-inkontinenz

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