Hallo,
ich weiß nun endlich, was mein Problem ist. seit einigen Jahren leide ich im Winter oft unter Blasenentzündungen und seit der letzten im März hatte ich das Gefühl, dass die Symptome kaum mehr verschwinden. Ich war letzte Woche bei meinem Urologen (der mich wegen der häufigen Entzündungen schon behandelt hat).
Gegen die Entzündungen hat er mir Cranberola empfohlen, da dies vorbeugend wirkt. Dafür mache ich jetzt eine Kur mit 3 monatiger Einnahme des Granulats, einem Monat Pause und weiteren 3 Monaten Einnahme. Ich befinde mich grade in dem Monat Pause und hatte bisher keine Entzündung mehr. Seit März nicht und bin wahnsinnig froh darüber.
Leider habe ich seit der letzten Entzündung furchtbaren Harndrang und schäme mich sehr dafür ständig zur Toilette zu müssen. Ich bekomme Panik, wenn ich unterwegs bin und Angst davor habe, dass ich keine Toiellte rechtzeitig finden könnte. Dazu kommt, dass die öffentlichen Toiletten sowieso nicht so der Hit sind, wie hier sicher viele wissen. Bisher habe ich immer vorsorglich Slipeinlagen eingelegt und gehofft, dass ich unterwegs rechtzeitig zur Toilette schaffe, wenn ich hin muss. Zum Glück halte ich mich überwiegend zu Hause auf, da ich nur einen Minijob habe und am Ende meines Bachelors stehe, sodass ich kaum mehr Veranstaltungen in der Uni belegen muss. Allerdings merke ich imemr mehr, wie sehr mich das belastet und wie sehr ich meinen Tag danach ausrichte. Ich fahre selten bis garnicht in die Stadt, obwohl ich mir dort gerne mal neue Kleider kaufen würde. Da ich aber auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin, traue ich mich das kaum noch. Generell gehe ich nur aus dem Haus, wenn es notwendig wird. Sommerspaziergänge bei schönem Wetter sind diesem Sommer garnicht drin. Auch meine Kleiderwahl ist davon stark beeinflusst. Auch bei warmen Temperaturen trage ich lieber Jeans, da ich darin die Einlagen besser verstecken kann und diese Hosen nicht ganz so warm werden. Einen Rock oder eine HotPants mit Leggins oder Strumpfhose traue ich mich nicht, da mir durch den auf der Haut eng anliegenden Stoff schneller warm wird und ich durch die Wärme das Gefühl bekomme auf die Toilette zu müssen. Das umgekehrte Problem habe ich, wenn es abends kalt wird und ich zu dünn an bin (Anfang April etc. kam das mal vor), da bekam ich durch die schleichende Kälte ein Druckgefühl auf der Blase. Ich achte aber seit Jahren stark darauf nie zu kalt gekleidet zu sein, da ich sehr schnelle eine Blasenentzündung bekomme.
Außerdem ist es sehr peinlich bei einem 90 Minuten Seminar einmal zur Toilette zu müssen. Oft versuche ich grade so noch einzuhalten und an Tagen an denen es schlimmer ist gehe ich manchmal garnicht erst zur Uni. Abends gehe ich seit einigen Wochen garnicht mehr weg und meine Freunde wissen zwar, dass ich häufig zur Toilette muss, aber sie wissen nicht, wie sehr mich das belastet. sie denken ich habe ein Eichhörnchenbläschen und das kommt nur von den vielen Entzündungen. Wenn ich Absage irgendwo mit hinzukommen, erfinde ich meißten Ausreden, weil es mir unangenehm ist die Wahrheit zu sagen.
Letzte Woche waren die Beschwerden so groß, dass ich endlich zum Arzt gegangen bin. Ich habe Betmiga verschrieben bekommen und direkt einen Termin für eine Blasenspiegelung. Mein Arzt hat mich also sofort Ernst genommen, darum bin ich auch sehr dankbar. Heute hatte ich die Spiegelung und seitdem weiß ich, dass ich "nur" an einer überaktiven Blase leide. Ich habe bei 200ml schon einen starken Harndrang. Leider wirken die Medikamene bisher garnicht, weswegen ich die Packung zu Ende nehmen soll und danach nochmal in der Praxis vorbeischauen soll. Mein Arzt meint, dass es davon nach einiger Zeit besser werden müsste, wundert sich jedoch, da die Wirkung schon etwas vorhanden sein sollte.
Ich gehe am Tag sehr häufig auf die Toilette, ca. 10-20x. Wenn ich zu Hause bin geht es oftmals und ich muss nicht ganz so oft, schlimm ist es immer dann, wenn ich unterwegs bin. Nachts muss ich selten raus, oft schlafe ich 6 Stunden durch und am nächsten Morgen ist meine Urinmenge dann auch normal.
Seit der Diagnose heute habe ich aber total Panik, dass die Medikamente nicht wirklich wirken. Von den Nebenwirkungen merke ich auch nicht viel (außer am Wochenende wo mir einmal nicht so gut war), dafür von den positiven Eigenschaften auch nicht. Mein Arzt meinte, dass ich erstmal abwarten soll und wir dann in Ruhe weitersehen. Bei vielen Leuten würden die Medikamente schon eine starke Linderung der Probleme bewirken. Er klärte mich auf Nachfrage auch über mögliche weitere Behandlungsmethoden auf, falls die Medikamente nicht wirken. Zum Einen muss ich dann zu einem Rezeptorentext, wo geschaut wird, wie und wann meine Blase auf Reizungen reagiert (da habe ich furchtbare Angst vor, da dies auch ohne Betäubung ist und die Spiegelung schon sehr unangenehm war) und zum Anderen gibt es wohl dann auch gute Möglichkeiten nach einer genauen Diagnostik gezielt darauf einzuwirken.
1. Ich habe allerdings Angst vor weiteren Untersuchungen und möchte nun gerne wissen, wie lange hat es bei euch gedauert, bis die Medikamente geholfen haben?
2. Sind die weiteren Untersuchungen schlimmer als die Blasenspiegelung?
3. Was kann ich selbst tun, um meiner Blase zu helfen (mein Arzt meinte, dass Beckenbodentraining nicht viel bringt, da es nicht wirklich auf die Blase an sich einwirkt und hat mir keine Einheiten verschrieben, da mand as doch eher nach Geburten etc anwendet)
Ich bin übrigens erst 26 und trinke kaum Kaffee (morgens nur eine Tasse, wenn ich nicht aus dem Haus muss). Ich fühle mich sehr ratlos grade und bin wirklich froh, dass es dieses Forum gibt, da ich niemanden habe, mit dem ich darüber reden kann und vorallem auch nicht alles erzählen möchte und auch niemanden kenne, der diese Problematik auch hat.