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Überdehnte Blase

11 Apr 2016 07:27 #11 von Hatschi1967
Guten Morgen Maria!
Danke für dein Schreiben! Ja ich bin gespannt. Habe nächste Woche meinen ersten Kontrolltermin beim Urologen der mich auch damals beim SPK und eben vor zwei Wochen operierte. Bis jetzt dachte man, es wird alles wieder von alleine, aber nun ist es ja Tatsache das dem nicht so ist. Sag warum bist du an zu Hause gebunden mit dem selber Katheter setzen? Das ist dann ja schon eine ziemliche Einschrenkung.
Ja ich bin froh von euch und so genaue Antworten wie von Johannes erhalten zu haben.Das gibt Auftrieb und Mut. Wenn ich auch noch die Gänsehaut bekomme beim Gedanken das selbst zu tun mit dem Katheder, aber ich hatte auch einen Schock als ich erfahren habe , es muss ein SPK gesetzt werden. Ich wünsche jedenfall auch dir mal alles Gute was deine Thematik betrifft und wünsche dir nur das Beste!

Gruß aus dem Bezirk Neunkirchen!
Hatschi

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11 Apr 2016 07:47 #12 von MariaSofie
Guten Morgen Hatschi,
danke für deine Zeilen.
Ich sehe den Eingang zur Harnröhre ganz schlecht weil ich eine Netzhauterkrankung habe.
Brauche zum Katheterisieren einen Vergrößerungsspiegel und sehr gutes Licht. Dann klappt es ganz gut
Aber das mit dem Zuhausesein ist eine mega Belastung und große Abhängigkeit. Wenn ich bei meinen Kindern zu Besuch bin, nehme ich alle Utensilien mit,
aber ansonsten z. Bsp. Tagesausflüge , langes Warten in einer Ambulanz usw. wird zum Problem.

Angst vor ISK brauchst nicht zu haben, habe es mir auch ganz arg vorgestellt, aber du wirst sehen
du entwickelst schnell ein Gefühl dafür.
Alles Gute Hatschi und liebe Grüße
Maria

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11 Apr 2016 09:21 #13 von Nata
Guten Morgen Hatschi.
Ich komme aus der Schweiz aber bin in Estland geboren und aufgewachsen.
Die Sache mit ISK ist wirklich nur Übungssache.Mann gewöhnt sich schnell daran.Auch ist kein Problem die Sachen zu mitnehmen.Der Kathteter mind für Frauen ist zum Teil wie ein Kugelschreiber,auch habe ein kleine Desinfiktionsfläschchen und par Tupfer zu sauber machen.Wichtig ist ,das dir wird richtig gezeigt wie man das macht und Hygiene ist Aund O.Auch ich habe am Anfang ein Beinspiegel sehr hilfsreich empfunden.Und so nach 2 Monate habe schon blind katheterisiert,mitterweile klappt es auch sogar in Flügzeug,Zug und wenn ich in der Stadt bin habe ich für mich 3 WC ausgesucht ,wo sehr sauber und genügend Platz gibt für meine ISK.
Wie ich schon erwähnt habe hat meine Neurourologin mir später Blasenschrittmacher vorgeschlagen und für mich ist das die beste Lösung,da ich im Moment nur 1 mal ISK machen muss anstatt 6 mal pro Tag.Ich habe kleine Kinder zu Hause und manchmal war es schon schwierig ungestört mich katheterisieren.
Frag umbedingt dein Urolog wegen ISK und Elektrostimulation als Möglichkeit deine Situation in Griff zu bekommen.Such dir am bestens Neurourolog.
Ein schönen Tag und LG aus Zürich,Natalja
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11 Apr 2016 14:22 #14 von Hatschi1967
Hallo Johannes!
Sag warst du wegen der Elektrostumulationstherapie auch bei einem Neurologen oder nur beim Urologen um zu klären was gemacht werden kann? Ich denke das ich bei einem Neurologen ja doch wieder zum Urologen geschickt werde. Und ich werde mal auf den Termin nächste Woche abwarten was der Urologe und gleichzeitig Operateur mir vorschlägt.
Und warum hast du beim ISK zwei verschiedene? Für unterwegs andere? Was sind denn da die Unterschiede?

Wünsche dir einen schönen sonnigen Nachmittag!
Hatschi

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11 Apr 2016 15:32 #15 von Johannes1956
Lieber Hatschi!

Ich wurde von meinem Urologen in der Rudolfstiftung in Wien an die Neuro-Urologische Universitätsklinik in Innsbruck empfohlen, da zu diesem Zeitpunkt und nach allen urologischen Untersuchungen die Ursachen für die plötzlich atone Blase unklar waren.

Auf der Neuro-Urologie in Innsbruck wurden alle Untersuchungen durchgeführt und eine Empfehlung für ISK und ein halbes Jahr danach ives durchzuführen, gegeben.

Dazwischen wurde aber von der Neurologie in der Rudolfstiftung in Wien ein Liquor -und Serumbefund für Borrelien durchgeführt, da sich die Lähmungserscheinungen weiter ausbreiteten. Mit den Laborbefunden und der klinischen Symptomatik wurde denn der Befund Bannwarth Syndrom / Neuroborreliose gestellt und eine spezifische Antibiotika Therapie durchgeführt.

Ich bin dann relativ bald von SPK auf ISK umgestiegen und ein halbes Jahr später auf Empfehlung zu Dr. Huber im Urologiezentrum Wien gegangen. Dieser machte mir nicht viel Hoffnung, dass ich den Restharn wegbekommen könnte (was sich bestätigt hat), hat aber eine Elektrostimulationstherapie befürwortet, die mir eine wesentliche Verbesserung des Blasengefühls gebracht hat.

Die ives habe ich dann nach Krankenkassengenehmigung mit Einschulung im Krankenhaus Korneuburg zuhause durchgeführt. In Korneuburg / Beckenbodenzentrum, wo früher Dr. Huber gearbeitet hat, war man zwar nicht glücklich über die "Überweisung" von Dr. Huber, man hat mich dort aber auch sehr gut betreut und in die ives eingeschult. Korneuburg / Beckenbodenzentrum ist auch auf derartige Fälle spezialisiert.

Also, ideal für derartige Fälle ist eine Neuro-Urologie, wenngleich auch bei mir die wahren Ursachen für die Blasenlähmung strittig blieben, die Neuroborreliose könnte auch Ursache für ein steigendes, unbemerktes Restharnvolumen gewesen sein, was zu einer Überdehnung der Blase und Schädigung geführt haben könnte, so die Neuro-Urologen. Auch die Theorie des "lazy voiders" wurde vertreten. Dem widersprach der Neurologe und mein "Fall" wurde auch publiziert:

www.hindawi.com/journals/crim/2015/185917/

Die Urologen empfahlen mir eine Blasenhalsschlitzung, von der ich aber wegen möglicher Folgeerscheinungen Abstand genommen habe.

Ich halte, zusammengefasst, in derartigen Fällen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Neurologen und Urologen als notwendig und sinnvoll, da viele Urologen mit derartigen Fragestellungen überfordert sind, da sie vorwiegend chirurgische Tätigkeiten durchführen.

Ich verwende zwei (manchmal noch einen dritten, Lofric) verschiedene Katheter, weil ich für unterwegs den teleskopartig zusammengeschobenen in fester Schutzhülle befindlichen Coloplast SpeediCath am praktischsten finde, er sich für mich aber nicht immer so gut einführen lässt, da finde ich den Hollister VaPro am einfachsten. Den Lofric habe ich in Reserve, wenn ich mal sehr empfindlich bin, da dieser am weichsten ist, aber ohne Schutzhülle nicht ganz so einfach einzuführen ist.

Hoffe, die Informationen helfen weiter.

Alles Gute,

Johannes

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11 Apr 2016 16:20 #16 von Hatschi1967
Vielen Dank mal Johannes!
Liebe Grüße! Hatschi

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19 Apr 2016 11:04 #17 von Hatschi1967
Lieber Johannes!

Sag, wie lange hat bei dir die Übergangsphase vom SPK auf den ISK gedauert? Hattest du den Bauchkatheder rausbekommen, als du dir sicher warst, es ohne Probleme alleine zu schaffen zu katheterisieren? Ich sehe für mich dies als beste Lösung und kann mir vorerst einen Blasenschrittmachen bzw. ein Stimulationstherapie noch nicht vorstellen. Aber mal sehen was beim Urologenbesuch diese Woche rauskommt. Gebessert hat sich seit der OP nichts und der Restharn ist bei 400ml wie gehabt. Ich gebe dir/euch dann Bescheid was der Arzt meint. Hauptsache ich bekomme bald meine SPK bald raus und habe wieder mehr Lebensqualität.

Danke mal und ich wünsche einen sonnigen Tag!

Liebe Grüße! Hatschi

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19 Apr 2016 23:08 - 19 Apr 2016 23:11 #18 von Johannes1956
Lieber Hatschi!

Das war wie ein Sprung ins kalte Wasser. Nachdem ich den SPK gar nicht vertragen und nur Schmerzen in der Blase hatte, war es dann eine Entscheidung, SPK raus und ISK machen. Moralische Unterstützung hatte ich, wie gesagt, auch hier am Forum bekommen (und einen leichten Schubs von Matti) und mein Urologe sagte, kein Problem, machen so viele Menschen, da werde ich das auch zusammenbringen und ich werde auch eingeschult.

In der Urologischen Ambulanz der Rudolfstiftung hatte ich dann echt Glück, an eine sehr geduldige und kompetente Schwester zu gelangen, die mit viel Einfühlungsvermögen mir das genau erklärt hat und ich es ausprobieren durfte. Und siehe da, es hat gleich funktioniert. Scham hatte ich durch die vielen urologischen Untersuchungen davor eh schon abgelegt, das ist wichtig. Sie haben mir auch die Sicherheit gegeben und gesagt, wenn immer es Probleme gibt, soll ich sofort in die Ambulanz kommen und ich wurde dort, trotz chronischer Überfüllung und langer Wartezeiten immer sehr gut behandelt.

Ich habe nur einmal die Ambulanz gebraucht, da mir die Musterkatheter ausgingen, bevor die Bestellung bei Bständig eingetroffen war, da bekam ich noch Muster in der Ambulanz und parallel hat die Firma Hollister sehr schnell ausgeholfen.

Es gab dann Rückschläge, wo ich verkrampft war und den Katheter nicht in die Blase bekam, aber da hatte ich schon den Rat von meiner TCM Ärztin (sie ist Urologin und ordiniert in Mödling) mit speziellen Atemübungen nach 15 Minuten mit neuem Katheter probieren. Nur keine Panik bekommen, wenn es einmal nicht geht!

Ich hatte dann etwa ein halbes Jahr bis zur ives und ich rate Dir auch, ives erst zu machen, wenn Du vertraut mit ISK bist, denn die unbeschichteten Katheter mit den Elektroden einzubringen, mit Gleitgel vorspritzen, das bedarf doch einiger Übung, wenn man das selbst macht.

Ich kann Dir nur aus meiner Erfahrung sagen, dass der Umstieg leichter war, als ich dachte und es ein unglaublich befreiendes Gefühl war, ohne eingebauten Katheter selbst zu bestimmen, wann ich uriniere, halt mit dem kleinen Hilfsmittel dazu. Mit ISK urinieren ist fast das gleiche Gefühl wie selbst zu urinieren. Gut, ich hatte auch das Glück, dass ich mit der Zeit meine Blase auch selbst, zumindest teilweise, entleeren konnte und dadurch nie ganz angewiesen war auf den ISK.

Alles Gute und es freut mich zu hören, wie es DIR dabei geht!

Johannes
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20 Apr 2016 07:19 #19 von Hatschi1967
Guten Morgen Johannes!

Danke für deinen Bericht der schon sehr Mut macht. Ich werde morgen den Kontrolltermin haben und hoffe es geht dann auch bei mir was weiter. Da ich ja auch einen Harnröhrenschnitt hatte, na mal sehen ob das mit dem ISK dann schon möglich sein wird. Denn der SPK ist nur noch schwer zu ertragen. Der erschwert den normalen Alltag enorm. Aber jetzt heißt es abwarten und ich gebe dann Bescheid was nun geplant ist.

Schönen Mittwoch und liebe Grüße!
Hatschi

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21 Apr 2016 12:03 #20 von Hatschi1967
Hallo lieber Johannes!

So ich war beim Urologen und hab nun für kommende Woche Dienstag eine Einweisung ins Spital erhalten. Dort soll ich bis zu zwei Tage bleiben um ISK zu erlernen. Dann wird der SPK entfernt. Ich kann das kaum noch erwarten dieses Kabel loszuwerden. Bis zum Krankenhaustermin wird der Restharn noch notiert und auch die Harnmenge beim urinieren. Der Arzt meint, dass dann nach etwa zwei Monate kontrolliert wird ob sich eine Besserung eingestellt hat bezüglich Restharnmenge. Wenn nicht, hat er mir das mit dem Blasenschrittmacher erklärt und als weitere Möglichkeit empfohlen.
Jetzt hoffe ich mal fest, dass ich das schnell erlernen kann mit dem ISK und ich wieder ein normales Leben führen kann. Mut dazu hab ich ja von euch bekommen und werde das auch schaffen.

Wie es mir dann konkret geht, lass ich dir/euch wissen.

Liebe Grüße!
Hatschi
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