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Lieferant beliefert nicht mehr und es wird verzweifelt eine neue Lösung gesucht

26 Jun 2024 13:16 #11 von Rayner
Hallo Hilti,
ich wollte dich mit meinem Erfahrungsbericht keinesfalls beunruhigen.
Es sind ja MEINE Erfahrungen in Sachen Inkontinenzversorgung, und es sind nur MEINE Schlüsse die ich daraus gezogen habe. Ich spreche daher die damit verbundenen "Mängel" offen, ehrlich und realistisch an, jeder kann sich dann sein Bild davon machen. Da ich davon ausgehen kann, dass die KKs und deren HiMi-Hersteller in diesem Forum mitlesen, achte ich dabei sehr genau auf meine korrekte Darstellung des Sachverhaltes und Wortwahl. Gilt doch das Sprichwort: der Lauscher an der Wand, hört seine eigene Schand.

Die von Michael geschilderten durchaus positiven Erfahrungen in Sachen Inkonti-Versorgung mit der TK sind lobenswert, für mich aber das klassische Beispiel dafür, wie unterschiedlich die Entscheidungsbefugten doch handeln. Wie schon erwähnt, in meinem Fall wurden alle Angaben, Eingaben, MD-Gutachten, Atteste, etc., abgewürgt, als nicht glaubhaft dargestellt, bewusst gegenteilig interpretiert, und, und, und. Da hatte ich wohl bei allen von mir konsultierten TK- und HiMi-Stellen immer nur mies gelaunte, uninteressierte und inkompetente Sachbearbeiter vor mir. Seltsam.

Jedenfalls wünsche ich dir, dass du schnell und kompetent durch die TK beraten wirst und eine korrekte und dauerhafte Lösung findest.
Lasse dich durch MEINE Erfahrungen nicht entmutigen.


Herzlichen Gruß
und immer Kopf hoch!

Rayner

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26 Jun 2024 17:10 - 26 Jun 2024 17:49 #12 von Hilti75
Vielen Dank für die aufmunternden Worte!

Heute morgen sehe ich die Welt schon wieder positiv, gestern war halt ein langer und anstrengender Tag.

Meine Erfahrungen mit der TK waren bisher durchweg positiv, vor allem mit den Mitarbeitern hier vor Ort. Ich hatte in dieser Sache bisher ein freundliches Telefongespräch mit den Mitarbeitern der Filiale und dann gestern noch das persönliche Gespräch. Das war übrigens ein guter Tipp!
Ich habe übrigens ein Lob bekommen, weil ich mich so gut vorbereitet habe. :)

Was mir sehr gut gefallen hat, war dass man sich bei der TK ganz einfach Online für einen Termin zu einer bestimmten Uhrzeit anmelden kann. Das hat dann auch hervorragend geklappt, wir sind absolut pünktlich aufgerufen worden. Der Mitarbeiter hat sich wie schon im letzten Beitrag erwähnt, sehr viel Zeit genommen und mir genau zugehört. Zwischendurch hat er kurz mit der Fachabteilung telefoniert um mir Fragen direkt beantworten zu können. Er machte durchweg den Eindruck, als interessiere er sich für unseren Fall und dass er helfen möchte. Als er alleine nicht mehr weiter wusste, hat er kurz noch eine weiter Mitarbeiterin hinzu gerufen und wir haben zusammen nochmal alles besprochen. Als die hinzu gerufene Mitarbeiterin ging, wünschte sie uns viel Glück, das war eine sehr nette und menschliche Geste.

Dank der Ratschläge, wie ich mich vorbereiten kann, hatte ich den kompletten Zeitablauf dokumentiert und dabei. Dazu noch eine ausführliche Begründung, warum meine Tochter genau dieses Produkt benötigt und nicht die anderen, die ihr angeboten wurden. Der Vergleich war recht einfach zu machen, denn im Paket der Probewindeln war netterweise ein Katalog beigefügt, wo alle Eigenschaften bis ins Detail aufgelistet waren.
Ich habe auch noch Bezug auf die Grunderkrankung bzw. Behinderung genommen und die Folgen einer schlechten Versorgung aufgezählt. Insgesamt waren das stolze 3 1/2 Seiten. :)
Ich habe auch noch ein ausführliches Anschreiben gemacht, in dem ich mein Anliegen klar und deutlich gemacht habe, da ich mir dachte, die Mitarbeiter vor Ort sind ja nicht die Fachabteilung und wenn es weiter gegeben wird, dann muss das in meinem Sinn weiter gegeben werden.
Was hatte ich noch dabei? Die Kopien des derzeit noch gültigen Rezepts und das neu ausgestellte, das ich mangels neuem Lieferanten noch nicht eingereicht habe. Dazu noch das bereits geschriebene Attest.
Und ganz wichtig, die komplette Korrespondenz per Email mit dem Lieferanten, der uns einfach nicht mehr beliefert hat. Der Kommentar zu den Emails war: Der darf das nicht machen, uns einfach nicht mehr beliefern, weil er ja ein Vertragspartner der TK ist. Und es wäre auch nicht OK, dass er plötzlich einen Aufschlag wegen Überversorgung möchte, wenn er doch vorher das selbe Produkt immer ohne Aufschlag geliefert hat. Auch das seltsame Verhalten mit der "copy and paste" Antwort hat ein Augenbrauenrunzeln beim lesen hervor gerufen. Kann also durchaus sein, dass diese Geschichte noch Folgen für den Lieferanten hat. Ganz ehrlich, ich hoffe es.

Dass ich den Lieferanten wechseln möchte, traf auf vollstes Verständnis. Zur Auswahl stehen mir insgesamt über 3700 Vertragspartner. Das ist zwar viel, aber natürlich kann ich die nicht alle abklappern. Deshalb habe ich eine Liste mit den Anbietern im Umkreis bekommen.

Der "Qualitätszuschlag" wegen "Überversorgung" ist halt leider der Knackpunkt. Der TK Mitarbeiter hat den Text auf dem Attest extra der Rechtsabteilung vorgelesen. Die Antwort war wenig befriedigend. Obwohl eigentlich alle Punkte aufgeführt waren, war des nicht ausführlich genug, sondern nur in Stichworten. Das geht aber nicht, es muss ausführlich sein. Zudem fehlte eine Begründung, warum die anderen angebotenen Produkte, dabei speziell die "Basiswindel" ohne Aufzahlung, nicht geeignet sind.
Deshalb darf der Lieferant tatsächlich das vorhandene Attest nicht akzeptieren und meine Tochter mit Windeln seiner Wahl beliefern. Natürlich sind das dann Windeln, die besonders günstig für IHN sind und meiner Tochter wenig nützen. Also, so habe ich die Erklärung wenigstens verstanden.
Er meinte aber, meine Ausführungen wären schon ausführlich. Aber halt leider von mir, was einem Lieferanten reichlich egal ist. Dass ich mich beim schreiben an dem Attest orientiert habe und nur näher auf die Umstände eingegangen bin, spielt demnach auch keine Rolle.
Er gab mir den Tipp, ich solle nochmal mit dem Arzt reden und mir ein neues, ausführliches Attest geben lassen.

Leider hatte er auch keine gute Nachricht, was die Notfallversorgung betrifft. Auch hier hat er nochmal telefoniert und sagte mir anschließend. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder, ich suche mir einen günstigen Anbieter im Internet und versorge meine Tochter in der Übergangszeit selbst auf eigene Kosten. Leider kann das nicht zurück erstattet werden, wenn mein Lieferant KEIN Vertragspartner ist. Jedoch sind manche freien Lieferanten oft günstiger als die Vertragspartner.
Alternativ kann ich das vorhandene Rezept bei einem Vertragspartner vor Ort (ist eine Apotheke) einreichen und die dringend benötigten Windeln eben unter Zahlung des Qualitätszuschlags bekommen.
Ich habe mich für Lösung eins entschieden und gestern Abend eine Bestellung bei einem freien Lieferanten gemacht. Ich weiß nicht, ob das ein Fehler war oder nicht. Im Endeffekt bezahlen wir jetzt für drei Beutel mit Versandkosten ungefähr 12,-- Euro mehr, als wir bei einem Vertragslieferanten mit dem Aufschlag hätten zahlen müssen.

Heute habe ich meine selbst geschriebene Begründung und den Katalog zum Produktvergleich bei der Ärztin abgegeben und alles was bei der TK besprochen wurde kurz erzählt. Ich hatte auch die Basis Probewindel zur Begutachtung dabei. :)
Ja, was soll ich sagen. Die in der Praxis haben nur den Kopf geschüttelt. Keine Frage, ich bekomme Unterstützung, weil der Ärztin ja die Krankengeschichte bestens kennt und ihr die Gesundheit ihrer Patienten am Herz liegt. Das ganze nimmt natürlich Zeit in Anspruch, aber ich kann mich morgen bei ihr telefonisch melden.

Wenn ich dann das hoffentlich ausreichende Attest habe, werde ich es zusammen mit dem Rezept und dem Auftrag bei dem neuen Lieferanten einreichen. Ein bisschen Angst ist schon dabei....


Nachtrag: Beim sichten meiner Emails habe ich eben tatsächlich eine Antwort von dem alten Lieferanten gefunden, die HEUTE morgen bei mir eingetroffen ist. Der Zeitpunkt lässt vermuten, dass die TK wie versprochen dort angerufen hat und den Lieferanten zu einer Antwort bequemt hat.
Im Text steht, dass mein eingereichtes Attest (es ist also doch angekommen) nicht ausreicht, da die kostenlosen Basiswindeln ja über einen Auslaufschutz und einen Geruchsbinder verfügen würden, sonst wären sie nicht als Hilfsmittel zugelassen. Ja klar.
Auf die Eigenschaften die bei der Basiswindel fehlen, wie z.B. ein viel zu geringes Saugvolumen, fehlende Atmungsaktivität, fehlender Nässeschutz der Oberfläche usw., wurde natürlich nicht eingegangen.
Die im vorhandenen Attest angesprochene Ulcusvermeidung wurde auf mangelnde Pflege und die ausbleibende Sitzveränderung im Rollstuhl geschoben und nicht auf aufgeweichte Haut wegen einer Folienbeschichtung der Windel in Kombination mit einer in die Haut einschneidenden Windel aufgrund eines schlechten Sitzes. (Damit hatten wir tatsächlich früher schon Probleme, täglich aufgeriebene Hautstellen liesen damals grüßen).
Ich habe die Mail ausgedruckt und werde sie der Ärztin übergeben.

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27 Jun 2024 11:16 #13 von Hilti75
Eben hatte ich ein Telefongespräch mit der Arzthelferin, bei denen Praxis ich gestern mein Anliegen mit der Bitte um ein ausführliches Attest vorgebracht habe. Leider habe ich eine Abfuhr bekommen, sie können (und wollen) mir nicht helfen.
Anscheinend ist das vorhandene Attest ihrer Meinung ausreichend und mehr kann sie nicht schreiben. Wenn sie den Namen der Windel nennt, würde sie in den Regress kommen. Deshalb kann sie auch nicht vergleichen zwischen den Produkteigenschaften der einzelnen Windeln.

Ich schreibe hier mal den Text von dem Attest auf, das sie mir geschrieben hat, das aber leider wohl nach Auskunft der Krankenkasse nicht ausreicht. Der bisherige alte Lieferant, der sich lange nicht gemeldet hat, aber wohl auf Druck von der Kasse gestern geschrieben hat, erkennt das Attest tatsächlich nicht an.

Text vom Attest:

"Meine oben genannte Patientin benötigt aus medizinischen Gründen das Produkt
(genaue Bezeichnung der Windel)
zur Inkontinenzversorgung

Begründung:
- (Name meiner Tochter) benötigt die erhöhte Saugfähigkeit des Produktes, da aufgrund der Grunderkrankung eine ausgeprägte Inkontinenz besteht. Der Windelbedarf beträgt trotz der Saugfähigkeit von über 3l 6-8/d

Es wird dadurch der erhöhte Hautschutz benötigt um eine Windeldermatitis oder sogar ein Ulcus zu vermeiden

Nur durch die Saugfähigkeit, Auslaufschutz und den Geruchsbinder in dem Produkt ist eine Teilhabe am Berufs- und Sozialleben möglich.

Die oben genannte Windel passt sich der Körperform an und kann selbständig korrigiert werden, was durch die notwendigen Platzwechsel Rollstuh/Auto notwendig sind.

Die alternativen Musterwindeln haben dies medizinisch notwendige Versorgung nicht erfüllt.

Aus medizinischer Sicht ist eine Einzelfallversorgung dringend indiziert, da sonst gesundheitliche und psychische Probleme drohen."


So...und hier ist die Antwort vom bisherigen Lieferanten auf das ihm vorliegende Attest:

"Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir die Versorgung mit dem gewünschten Produkt nicht übernehmen.
Dem Attest ist nicht zu entnehmen, warum das Produkt in der Ausführung benötigt wird. Alle Inkontinenz-Klebewindeln haben einen Auslaufschutz, sowie einen Geruchsbinder.
Wäre dem nicht so, dürften sie nicht ins Hilfsmittelregister geführt werden. Des weiteren hat das gewünschte Produkt eine Saugleistung von über drei Litern, was hier einen Tagesbedarf von bis zu 8 Stück nicht begründet.
Eine Ulcusvermeidung obliegt nicht nur dem Hilfsmittel, sondern der allgemeinen Pflege, wie z.B. Sitzveränderung etc. auch hier ermöglichen alle Klebewindeln einen Hautschutz, sonst dürften sie nicht über Rezept laufen, hätten keine Pharmazentralnummer und auch keine Hilfsmittelverzeichnisnummer.
Eine Teilnahme am beruflichen Leben ist auch durch andere Klebewindeln gewährleistet, da wie oben beschrieben, alle Klebewindeln über aufgezählte Eigenschaften verfügen."

Meiner Meinung nach, liefert das Attest ja schon in Stichworten warum meine Tochter eine hohe Saufähigkeit benötigt, nämlich die erwähnten 3l. Die kostenlosen Windeln, die ihr angeboten wurden, verfügen bei weitem NICHT über dieses Saugvolumen.
Dass meine Tochter trotzdem an manchen Tagen mehr als die üblichen 6 Stück benötigt, hat andere Gründe. Wir haben das nur mit ins Attest aufgenommen, weil ich früher schon einmal die Windeln einzeln vorgezählt bekommen habe und am Ende des Monats ohne Vorrat da stand, die neue Lieferung aber noch nicht da war. Ein Mehrverbrauch entsteht z.B. wenn meine Tochter mal wieder eine Blasenentzündung hat und deshalb mehr trinken muss. Oder ihr reißt die Windel ein beim anziehen. Sie muss das ja sitzend im Rollstuhl machen und da sitzt sie selten gleich beim ersten Mal. Also korrigiert sie die Lage, muss das natürlich auch im sitzen machen, denn aufstehen kann sie nicht. Da sie für die Korrektur beide Hände benötigt und in währenddessen auf der Windel sitzt, passiert es eben ab und zu, dass die Windel kaputt macht und sie eine neue benutzen muss.
Das alles habe ich in MEINER ausführlichen Begründung aufgeschrieben, aber das interessiert ja keinen.
Der Lieferant erwähnt übrigens in keiner Zeile, dass zwar das "gewünschte" Produkt bis zu 3 l Flüssigkeit aufnehmen kann, aber das von ihm als kostenlos angebotene Produkt nicht. Hier bezieht er sich eindeutig nur auf den Geruchsbinder und den Auslaufschutz, den alle Windeln wohl haben müssen.

Ich habe ja inzwischen Kontakt mit dem Hersteller der bisher verwendeten Windel aufgenommen, der als Vertragspartner der TK aufgelistet ist.
Bei der zweiten Telefonischen Beratung wurde mir gesagt, dass die bisher verwendete Windel MoliCare 8 Tropfen eher für mittlere Inkontinenz geeignet ist, was auch erklärt, dass meine Tochter, wenn sie viel getrunken hat, oder nicht rechtzeitig eine Behindertentoilette findet, eben eben Probleme bekommt. Sie muss derzeit so ca. alle 3 Stunden wechseln, was jedoch viel Zeit in Anspruch nimmt, da sie nicht eben hinstehen kann.
Eine Windel mit weniger Saugvolumen würde ja einen wesentlich häufigeren Wechsel nach sich ziehen, als es jetzt schon der Fall ist. Da sie für einen Wechsel mindestens eine halbe Stunde vom Arbeitsplatz weg ist, oft sogar länger weil sie für den Weg zur Behindertentoilette das Haus verlassen muss, bestünde dann die Frage, ob sie den Arbeitsplatz noch behalten darf. Und nein, sie arbeitet nicht in einer Behindertenwerkstatt, sondern macht eine Ausbildung in der sogenannten "ersten Arbeitswelt".

Die Nursa Form von Hartmann, die meiner Tochter vom Hersteller kostenfrei angeboten wird, verfügt nicht nur über ein sehr geringes Saugvolumen, die Oberfläche ist aus Folie, nur die seitlichen Auslaufbündchen sind aus Vlies. Das nützt aber nichts, da auch die restliche Windel "atmungsaktiv" sein muss. Die bisher verwendete und auch kostenfrei gelieferte Windel MoliCare Premium Elastic 8 Tropfen hat eine spezielle Oberfläche die auch im nassen Zustand "trocken" ist.
Ich habe in meiner eigenen Begründung ausführlich geschrieben, warum meine Tochter genau das benötigt, ich will es nicht haarklein hier wiederholen. Fakt ist jedoch:
Wenn durch eine fehlende oder nicht ausreichende "trockene Oberfläche" ein feucht-warmes Milieu in der Windel besteht, dann hat sie schnell wieder eine Windeldermatitis oder Hautpilze. Wir haben das früher schon einmal durchgespielt, mit der derzeitig verwendeten Windel gibt es damit zum Glück keine Probleme, deshalb will sie die ja wieder. Und zwar ohne diesen Aufschlag, weil es ja kein Luxus ist gesund zu bleiben.

Was soll ich jetzt machen? Ich bin gerade so verzweifelt, dass ich weine...

Müssen wir, bzw. meine Tochter in den sauren Apfel beißen und jeden Monat ca. 120,-- Euro bezahlen, damit sie keine Gesundheitlichen Probleme bekommt und/oder vor Mitmenschen einfach ausläuft?

Traurige Grüße

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27 Jun 2024 13:27 - 27 Jun 2024 13:30 #14 von MichaelDah
Hallo Hilti,

sorry wenn das jetzt etwas umfangreicher wird aber ich denke man muss hier noch mal ein paar dinge Erklären / klarstellen…

Es gibt erstmal grundsätzlich kein Anrecht auf ein bestimmtes Produkt - allerdings sollte es halt schon funktionieren. Zu der verwendeten Windel kann ich jetzt erstmal nicht so super viel sagen, da es schon eine Weile her ist, dass verschiedene Produkte wegen meiner eigenen Inkontinenz ausprobiert habe.

Wie auch immer - ich denke es kann durchaus Sinn machen mal ein paar neue Produkte zu probieren - zumal du ja sagst das du mit dem derzeitigen Produkt auch nicht zu 100% zufrieden bist. Ich kann hier nur berichten wie ich das damals gemacht habe. Zugegebener maßen kannte ich die Versorger Probleme schon von meinen Eltern, so das ich da nicht komplett unvorbereitet darauf gestoßen bin.

Ich habe mir damals drei große Versorger ausgesucht, die so ziemlich alles im Programm hatten und hab mich umfangreich beraten und bemustern lassen. Es hat einige Zeit und einige Fehlschläge gebraucht bis ich das für mich am besten geeigneten Produkt gefunden hatte. Auch bei mir stellte sich leider heraus das Vorlagen in meiner Situation nicht optimal waren. Ergebnis der Beratung: Eine Zuzahlung von damals: 78€ im Monat. Das war mehr als das Produkt damals ohne Krankenkassenzuschuss im Internet gekostet hatte… Auch bei mir kam dann erst das übliche Spiel: „Suchen sie sich doch einen anderen Versorger…“

Darauf hin hatte ich dann den Mehrbedarfsantrag gestellt - die Begründung war relativ einfach, denn zum einen hatte ich ja viel ausprobiert und zum anderen hatte mich ja der Versorger gut beraten. Wenn im Ergebnis der Beratung ein Produkt mit 78€ Zuzahlung im Monat herauskommt damit die Hose trocken bleibt ist das eben so - aber halt nicht mein Problem, denn wenigsten das sollte das Hilfsmittel halt schon hinbekommen.

Ich hab das alles schön aufbereitet, die Probleme der einzelnen Produkte in einer Tabelle aufgeführt und als Attest zusammengeschrieben wie ich es hier schon beschrieben hatte (man hat ja i.d.R. auch genug andere Atteste wo man mal etwas abschreiben kann). Damit bin ich zu meinem Urologen gegangen, der mir das ohne Probleme abgestempelt hat.

Ich denke das Problem für deinen Arzt ist, dass er den Vergleich nicht selbst erbringen kann / darf. Du kannst das aber machen - und eben auch genau so in das Attest schreiben „nach Angaben von Hr. / Fr. X wurden folgende Einschränkungen bei den Produkten gefunden die aufgrund der Ausscheidungsrate / Menge / Behinderung etc. nachvollziehbar sind“

Der MDK wollte dann noch eine ausführlichere Krankengeschichte und hat noch ein paar Ärzte angeschrieben und am Ende die Sache bewilligt. Die Krankenkasse hat das problemlos übernommen - seit dem bekomme ich das Produkt mit einer gesetzlicher Zuzahlung von 10€ im Monat. Versorger haben mir zwar auch die Freundschaft gekündigt aber seit ich jetzt direkt zum Hersteller gewechselt bin läuft das ohne Problem.

Ich schreibe das jetzt weil ich denke, das es in euerer Situation möglicherweise eine gute Idee ist noch mal ein paar andere Produkte auszuprobieren. Ich weiß nicht wie viel ihr schon probiert habt, aber es gibt da aus meiner Sicht eine Vielzahl von Produkten die einer Molicare Elastic ebenbürtig - wenn nicht sogar überlegen sind.

Eigentlich sollte ein geeignetes Produkt mindestens 4 Stunden durchhalten - alleine deshalb währe es möglicher weise eine gute Idee noch mal einen Test zu starten. Das Problem ist halt, das die Molicare Premium Elastic 8 von der Saugleistung her eher ein gutes Standard Produkt ist. Das ist nicht schlecht oder verkehrt - es bedeutet aber auch, das es in deinem Fall schwierig wird zu erklären das es nichts anderes gibt. Auch wenn man mit dem selbständigen Anlegen argumentieren will ist ein in deinem Fall 2-Punkt Verschluss-System möglicher weise besser als ein 4-Punkt System - allerdings würde ich vermuten das deine Tochter wenn sie selbst wechseln muss mit einem Gurt Sytem (3-Punkt) vielleicht besser klar kommt weil sich das oft deutlich besser korrigieren lässt und man das auch im stehen selbst mit Einschränkungen besser angelegt bekommt. Aber all das müsste man halt erstmal erproben um dann auch entsprechend argumentieren zu können.

Lange rede kurzer Sinn: Wenn du dir jetzt schon die Arbeit machen musst da zu kämpfen - sollte am Ende auch das richtig - also ein Produkt das genau zu den Bedürfnissen deiner Tochter passt herauskommen. Von daher meine Empfehlung: Wenn die Krankenkasse da jetzt nicht zügig eine Lösung mit dem derzeitigen Versorger findet lasst euch weiter ausgiebig von verschiedenen Firmen bemustern und findet die perfekte Lösung bevor ihr da einen Antrag stellt.

Denn wie gesagt - du hast es ja selber von der Krankenkasse gehört: Entscheidend ist nachher den Nachweis zu erbringen, das die anderen angebotenen Produkt nicht ausreichend und zweckmäßig waren. Das bekommst du eigentlich nur hin, wenn du eine Liste mit den - nach Beratung zugesandten Mustern der Versorger hast und für jedes einzelne Muster erklären kannst warum es nicht funktioniert hat (bis auf die ein oder zwei Exemplare die du dann gefunden hast). Ich hatte in meinem Fall die Beratung von insgesamt 3 Versorgern in Anspruch genommen. Damit war dann auch die Zumutbarkeitsgrenze erreicht - was auch wichtig ist wenn es um die Mitwirkungspflicht geht.

viele Grüße
Michael

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27 Jun 2024 16:37 #15 von Rayner
Hallo Michael,

was würdest denn du machen, wenn du trotz deiner jahrelangen problemlosen und sicheren Versorgung Knall auf Fall vom HIM-Versorger die Mitteilung erhältst, dass du ab morgen nicht mehr versorgt wirst?
Du bist JETZT dem HM-Herstleller in seiner Mischkalkulation einfach zu teuer geworden. Schließlich ist der HM-Versorger ja ein wirtschaftliches Unternehmen, und nicht die "Wohlfahrt", daher Ende deiner Luxusversorgung (O-Ton TK).

Vor so einer Situation kann jeder ganz schnell stehen, nicht nur Hilti und ich.

Deine durchaus sehr guten und konstruktiven Ratschläge, wie so eine spezielle Versorgung künftig "wasserdicht" zustande kommen kann, sind sicher hilfreich, aber trotzdem hat Hilti ab morgen und übermorgen keine ausreichenden und geeigneten Windelpakete vor der Tür stehen.
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Gruß
Rayner[/size]

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27 Jun 2024 18:35 - 27 Jun 2024 18:37 #16 von Hilti75
Meine Hoffnung gründet jetzt auf ein besseres Attest vom Urologen, bei dem meine Tochter leider erst am 22. August einen Termin hat. Kassenpatientin halt, wäre sie privat versichert, dann hätte sie am kommenden Montag einen bekommen. (Ich habe den Termin mit dem Online-Kalender gemacht, deshalb weiß ich den Unterschied zwischen Kassen- und Privatpatient, ich habe es einfach ausprobiert welche Termine mir angezeigt werden.
Das vorhandene Attest, das ausreichend begründet wäre, ist von der Hausärztin, die auch die Windelrezepte ausstellt. Sie war halt schneller greifbar, aber hat vermutlich auch nicht viel Ahnung wie ein Attest aussehen muss.
Ich hatte ja in früheren Jahren schon Probleme mit dem Lieferanten und zwar immer dann, wenn meine Tochter wegen Wachstum die selbe Windel, nur eben eine Nummer größer gebraucht hat. Jedes mal wurde sie neu bemustert und dann immer die einfachste Form von Windeln gegen leichte Inkontinenz kostenfrei angeboten. Ein Attest vom Kinderarzt und sie wurde wieder mit einer Windel für starke Inkontinenz in der passenden Größe versorgt. Dabei hat der Kinderarzt nicht einmal sehr viel als Begründung geschrieben und es wurde trotzdem akzeptiert!
Seit die Preise für Windeln stark angestiegen sind, werden einem inkontinenten Patienten wohl mehr Steine in den Weg gelegt.

Jedenfalls kam heute die von mir am Dienstag Abend privat bestellte Ware an, damit habe ich ein paar Tage Zeit erkauft. Mir ist klar, auf den Kosten bleibe ich sitzen, aber wenigstens ist meine Tochter ein paar Tage versorgt.

Als nächsten Schritt werde ich die von der TK ausgedruckte Liste von Lieferanten abklappern und hoffen dass sie meine Tochter nach Bedarf beraten und nicht zu ihren Gunsten. Ich verspreche mir allerdings nicht viel davon.
Ich kann zwar sagen, dass meine Tochter starke Inkontinenz hat. Aber glauben sie mir das? Ändert das etwas?
Der alte Lieferant weiß es mit Sicherheit, denn er hat lange Zeit die entsprechende Windel kostenfrei geliefert. Plötzlich will er nicht mehr. Er hat mir eine Musterlieferung gemacht. Allerdings schwankt die Qualität der gesendeten Musterwindeln extrem zwischen kostenlos und Aufpreis. Die kostenlosen Windeln haben nicht annähernd das gleiche Saugvolumen oder den gleichen Rücknässeschutz! Es ist ja nicht so, dass wir unbedingt auf diese eine Windel bestehen die sie bisher hatte, aber das Ersatzprodukt sollte schon die Anforderungen einer starken Inkontinenz gerecht werden.

Ich habe herausgefunden, dass wenn man die Hilfsmittelnummer in das Hilfsmittelregister eingibt, vergleichende Angaben der Flüssigkeitsaufnahme und Aufsauggeschwindigkeit, sowie die Flüssigkeitsabgabe kommen.

Das Ergebnis war interessant. Die Kostenlose Windel der DGV (alter Lieferant) wird im Ausland hergestellt und importiert. Hilfsmittel Nr. 15.25.31.1038 Basy Slip M. Die Windel hat eine NORMALE Saugleistung
Die Flüssigkeitsaufnahme beträgt 705,19 g, Aufsauggeschwindigkeit: 5,90 ml/s

Alle anderen angebotenen Windeln dieses Lieferanten entsprachen zwar den Anforderungen an eine schwere Inkontinenz, waren jedoch Aufpreispflichtig wegen "Überversorgung". Und das waren schon heftige Aufpreise meist um die 20,-- Euro herum pro Beutel.

Die Firma Hartmann hat mir nach telefonischer Beratung ebenfalls eine kostenlose Windel zur Probe geschickt. Es handelt sich um den Nursa Slip Level 8. Hilfsmittel-Nr. 15.25.31.4050 bezeichnet als Windelhose mit erhöhter Saugleistung
Flüssigkeitsaufnahme 780,82 g, Aufsauggeschwindigkeit 18,94 ml/s

Zum Vergleich, die bisher benutzte Windel MoliCare Premium Elastic 8 Tropfen wird als Windel mit hoher Saugleistung bezeichnet.
Sie hat eine Flüssigkeitsaufnahme von 1567,10 g und eine Aufsauggeschwindigkeit von 13,81 ml/s
Aufpreis zum selber zahlen: Größe M liegt mir nicht vor, aber Größe L würde 15,67 Euro pro Beutel mit 24 Stück Inhalt kosten.

Also, da ist schon ein Unterschied!

Bei der telefonischen Beratung wurde mir übrigens die MoliCare Premium Elastic 9 Tropfen empfohlen, weil ich angab, dass meine Tochter ab und zu, wenn bei Bedarf nach 3 Stunden nicht gerade eine Behindertentoilette in der Nähe ist schon mal Probleme bekommt.
Tja...die 9 Tropfen ist toll:
Bezeichnet als Inkontinenzwindelhose mit hoher Saugleistung
Flüssigkeitsaufnahme 1590,79 g
Aufsauggeschwindigkeit 17,42 ml/s
Damit wären ihre Probleme wohl gelöst. Leider gegen Aufpreis, weil wir uns für eine Versorgung über das Maß des Notwendigen (ausreichend und zweckmäßig) hinaus entscheiden würden. Der Aufpreis ist 15,09 Euro pro Beutel mit 26 Stück Inhalt.

Ich werde dann halt die Liste abklappern und die kostenlosen Windeln anhand der Hilfsmittelnummer vergleichen.
Aber wenn das nichts bringt? Nochmal zur Krankenkasse gehen und die Ergebnisse auf den Tisch legen? Ich würde es ja gerne glauben, dass meine Tochter eine Windel bekommt, die ihr gerecht wird und nicht dem Lieferanten nützt. Aber der sitzt wohl am längen Hebel, wenn selbst ein Attest keine Aussagekraft hat. Und es ist mir schon klar, der Lieferant wird immer zu SEINEN Gunsten entscheiden.

Viele Grüße

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27 Jun 2024 23:05 - 27 Jun 2024 23:22 #17 von martinK
Hallo Hilti

Das ist wirklich ein Trauerspiel und beschämend. Die Aufpreise sind nicht viel tiefer als der Kaufpreis bei einem Onlinehändler. Dabei müsste man meinen, dass es über die Krankenkasse, z.B. direkt beim Hersteller bezogen, günstiger kommen müsste…

Ich wohne in der Schweiz und kann Dir zum Austausch mit Krankenkasse und Versorger keine Tipps geben (bei uns gibt es abhängig vom Inkontinenzschweregrad eine Pauschale, und damit kann ich irgendein Produkt irgendwo einkaufen, so lange das Produkt als Medizinprodukt eingestuft wird). Mein Input geht in die Richtung von dem, was Michael geschrieben hat. Möglicherweise würde es sich lohnen, ein saugstärkeres Produkt zu wählen, dann müsste Deine Tochter möglicherweise auch weniger oft wechseln. Ich bin auch schwer inkontinent und verwende ein Produkt mit 10 Tropfen. Im Normalfall komme ich mit 4 Slips pro 24 h aus, ohne dass ich dermatologische Probleme habe oder das Hilfsmittel sich sehr nass anfühlt. Dies passt auch gut zu meinen Arbeitszeiten, d.h ich wechsle unter tags das Hilfsmittel in der Regel am Morgen zu Hause, dann über Mittag bei der Arbeit und am späten Nachmittag nach Arbeitsschluss entweder am Arbeitsort oder zu Hause. Allerdings bin ich Fussgänger, d.h. es kann sein, dass Deine Tochter als Rollstuhlfahrerin aus dermatologischen Gründen öfter wechseln muss als ich.

Ich möchte hier eigentlich nicht Werbung oder Antiwerbung betreiben. Es gibt aber vergleichbare Produkte zu Molicare, die zumindest im Onlinehandel billiger sind. Die Qualität der Hartmannprodukte ist sicher ausgezeichnet, und die Produktion ist in Deutschland, was auch seinen Preis haben darf. Aber wenn die Finanzierung ein Problem darstellt, würde ich zumindest auch Produkte von Mitbewerbern (Abena, Attends, Seni, Tena,…) testen, die eine vergleichbare Saugstärke aufweisen, dermatologisch für gut befunden wurden und günstiger sind.

Ich wünsche Dir und Deiner Tochter auf dieser Odysee viel Erfolg und die nötige Ausdauer.

Herzliche Grüsse
Martin

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28 Jun 2024 05:40 - 28 Jun 2024 09:36 #18 von MichaelDah
Hallo Rayner,

genau das was du schreibst ist mir ja auch passiert. Deshalb versuche ich hier ja einen Weg aufzuzeigen mit dem man dieses Problem vermeiden kann. Die Sache ist eigentlich ganz einfach:

Wenn du unter einer schweren Inkontinenz leidest, wirst du keinen Versorger finden der dir freiwillig ein passendes Hilfsmittel im pauschalen Vertrag der Krankenkassen ohne Zuzahlung anbietet. Selbst wenn die Krankenkasse ein gutes Wort für dich einlegt (auf den Vertrag zwischen Kasse und Händler hinweist) wird er versuchen dich bei der nächsten Gelegenheit im Rahmen einer Produktumstellung los zu werden weil - wie der TK-Mitarbeiter völlig treffend wenn auch unverschämt bemerkte - es eben ein nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeitendes Unternehmen ist.

Was der Mitarbeiter der TK in dem Fall verschwiegen hat (daher auch unverschämt) ist, das die Versorger damit vertragsbrüchig werden - in dem Vertag mit der Kasse steht nämlich drin das sie auch diese Kunden versorgen müssen… Das ist dem Kassen Mitarbeiter aber öfter mal egal weil der Kassenkunde i.d.R. den geringeren Widerstand leistet und ihm die Versorger ausgehen würden wenn er die Vertragsbedingungen konsequent durchsetzt.

Wie auch immer - diese Kuh bekommst du nur so vom Eis indem einer die Rechnungen zahlt. Das bist entweder du über die „Wirtschaftliche Aufzahlung“ oder die Krankenkasse im Rahmen des Mehrbedarfsverfahren. In diesem Fall zahlt die Kasse dem Händler nämlich nicht den Pauschalbetrag sondern einen fairen Preis. In dem Fall macht es auch nichts wenn dich ein Versorger rausschmeißt - denn die Kasse hat ja das Produkt bewilligt - also muss sie Leisten und kann das Problem nicht mehr in Richtung Versorger zurück treten.

Als mich der Versorger rausgeschmissen hat musste die Kasse wieder KVA‘s einholen und das zog sich über etwa 1,5 Monate. Vermutlich hätte es noch länger gedauert wenn ich das bewilligte Produkt nicht per Eigenverauslagung in Rechnung gestellt hätte. Erst kam natürlich zuerst wieder eine Ablehnung allerdings nur einmal weil ich denen ziemlich einfach klarmachen konnte, das sie eine bewilligte Leistung auch leisten müssen… Die Nummer klappt aber wie gesagt nur wenn es eine Bewilligung gibt. Anderenfalls stellst du dich wieder beim Versorger ganz hinten an und bekommst erstmal nichts gescheites.

Dieser Zustand ist extrem ärgerlich und auch der Verein bemüht sich hier auf politischer Ebene eine Verbesserung zu erreichen. Man hat ja auch schon einiges erreicht aber es ist halt noch nicht perfekt. Bis dieses Problem gelöst ist, wird denjenigen die von diesem Problem betroffen sind und die nicht bereit sind dazu zu zahlen selten etwas anderes übrig bleiben als einen der beiden Wege (Mehrbedarfsantrag oder Klage vor dem Sozialgericht) zu beschreiten.

Viele Grüße
Michael

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28 Jun 2024 10:17 #19 von martinK
Hallo Hilli

Noch eine Sache: Wenn Du die Kapazitäten der Produkte vergleichst, so scheint mir der ABL-Wert aussagekräftiger zu sein als der Wert der Flüssigkeitsaufnahme, weil die Bestimmung des Werts näher an den Realbedingungen ist (eine Zusammenfassung findest Du hier: www.insenio.de/ratgeber/saugleistungen-i...ellTest_(ISO_119481) ).

Das von Dir erwähnte Produkt "Basy Slip M" schneidet da mit einem Wert von knapp 500 g ab. Dies reicht für eine schwere Inkontinenz bestimmt nicht aus. 500 g ist das Uringewicht, bevor die Windel ausläuft, wechseln müsste man es bei signifikant tieferem Volumen. Entsprechend ist das Produkt auch mit "normaler Saugleistung" klassifiziert. Zum Vergleich: Mein Produkt hat einen ABL-Wert von 1185 g, ich wechsle es aber nach Nässeempfinden und Tragezeit nach ca 3-5 Füllungen, was bei mir einem Volumen von ca 500-800 ml entspricht.

Die Aufgsauggeschwindigkeit ist vor allem dann wichtig, wenn schwallartig Urin verloren geht. Bei mir ist das kein Problem; ich verliere oft aber eher kleinere Mengen auf einmal.

Herzliche Grüsse
Martin

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28 Jun 2024 11:08 - 28 Jun 2024 11:10 #20 von MichaelDah
Hallo Hilti,

vielleicht noch ganz kurz: Klammer dich bitte nicht an dem Begriff „Überversorgung“ fest. Das ist hier die Meinung des Versorgers - und die ist von wirtschaflichen Interessen getrieben. Du kannst die Sache auf einen ganz simplen Nenner bringen:

1) Ist die Hose nach vier Stunden benutzung nass - genauer gesagt - ist das Hilfsmittel sichtbar ausgelaufen? Wenn ja war es das falsche Produkt

2) Kann deine Tochter das Hilfsmittel selber handhaben? Wenn nein war es das falsche Produkt

3) Gibt es Hautschäden z.B. aufgrund von schlechtem sitzt scheuernden Verschlüssen o.ä.? Dann ist es das falsche Produkt.

Ein Produkt das 4 Stunden lang nicht ausläuft, das von deiner Tochter gehandhabt werden kann und das keine Hautschäden durch falsche Passform oder scheuernde Nähte etc. verursacht ist ausreichend und zweckmäßig.

Ein Überversorgung währe es z.B. wenn du ein Produkt was drei Episoden übersteht schon bei der ersten wechselst weil du das hygenischer findest - oder wenn es unbedingt eine spezielle Farbe haben muss.

Darüber hinaus muss der Versorger (zur Zeit nur gegenüber der Krankenkasse) darlegen warum es sich um eine Überversorgung handelt. Selbstverständlich kannst du ihn danach fragen - in der Regel kann er dir das nicht erklären sondern behauptet dann nur die Krankenkasse zahlt nichts anderes…

Viele Grüße
Michael

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Inkontinenz Selbsthilfe e.V.

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