question-circle Frage Seit Blasenmuskellähmung und ISK Gedankenexplosionen: Trinken - Ablassen

  • Petra 69
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1 Woche 3 Tage her #52859 von Petra 69
Hallo an alle Leser!

Dies ist nun mein zweiter Chatroom, nachdem ich in meinem Ersten soooo viele tolle, umfangreiche und hilfreiche Tipps erhalten habe.

Ich bin jetzt in einer neuen Phase angekommen, in der ich (leider kompletter Kopfmensch) mitzähle, wann am Tag ich wieviel getrunken habe. Ich komme immer auf 2 - 2,2 Liter.

Da ich keinen Blasendruck verspüre, klebe ich mit meinen Augen immer an der Uhr und lasse alle 4 - 5 Stunden ab.
Stressfaktor Uhr und Zeitmanagement...:(

...aber noch viel mehr beunruhigt mich, dass ich trotz zur Zeit kompletter Regelmäßigkeiten in meinem Alltag immer unglaublich unterschiedlich ablasse. 

Ich habe Tage, da lasse ich dann teilweise jedes Mal 500 -600 ml ab und es gibt Tage, da sind die Mengen viel geringer, nur so um die 250 - 300 ml bei jedem Ablassen.

Und schon ist mein Kopf präsent und signalisiert mir: das kann so nicht richtig sein!!!

Der Sommer ist weit weg, ich treibe zur Zeit noch keinen Sport, esse fast immer das gleiche und bin auch noch bis Anfang Dezember krank geschrieben.

Mein Tagesablauf ist momentan komplett vergleichbar mit: Und täglich grüßt das Murmeltier...

Ich habe in zwei Tagen meinen nächsten Urologentermin und da steht diese Problematik natürlich on top als Frage.

Da dieses Forum aber ja so fantastische Teilnehmer hat, hoffe ich natürlich schon vorher auf eure Antworten und Erfahrungen.

Liebe Grüße
Petra

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  • MichaelDah
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1 Woche 3 Tage her - 1 Woche 3 Tage her #52860 von MichaelDah
Hallo Petra,

Also wenn ich mir meine Flüssigkeitsbilanz anschaue dann schwankt die auch. Es gibt ziemlich viele Faktoren die beeinflussen wie der Körper mit Flüssigkeit umgeht. Wir hatten das Thema ja schon als Martin sich gewundert hat wie Nieren auf einmal „überstunden“ machen können. 

Einige prinzipiell Einflussfaktoren sind:

- ADH Hormon (kann z.B. durch Nikotin beeinflusst werden)
- Salzgehalt (bei erhöhtem Salzgehalt im Körper wird mehr Wasser eingelagert)
- Trinkgeschwindigkeit (mehr als 500ml auf einmal kann der Körper i.d.R. nicht nutzen - was zu verstärkter Nierentätigkeit führt)
- Temperatur und Bewegung (Verdunstung)
- Blutzucker (die Aufnahme von viel Zucker führt ggf. zu verstärkter Nierentätigkeit - insbesondere bei Diabetes)

Wenn das ganze schwankt ist das normal. Man sollte nur schauen, das nicht zu viel in der Blase ist. Ob die 500 - 600ml für dich noch OK sind wenn sie öfter auftreten sollest du den Urologen fragen.

Viele Grüße 
Michael 

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  • AngelikaS
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1 Woche 3 Tage her #52862 von AngelikaS
Hallo Petra, 
Wie ich bereits geschrieben habe, mache ich ISK inzwischen seit 8 Jahren. 

Die ersten paar Jahre spürte ich meine Blase auch gar nicht. Bin wie du genau nach der Uhr zur Toilette gegangen.

Inzwischen spüre ich ein ganz kleines bisschen, dass die Blase voll sein könnte.

Das hat sich etwa so eingependelt, dass ich alle drei Stunden Wasser ablasse. Da kommt dann meist eine Urinmenge zwischen 300 und 400 ml heraus. 

Ich mache 6 bis 7 mal ISK täglich.
Meine Trinkmenge liegt bei ca. 2000ml. 

Vielleicht solltest die Zeit zwischen den Toilettengängen etwas verkürzen und einen Katheter mehr pro Tag verordnen lassen. 

Du hast ja demnächst deinen Uro-Termin, sprich das Thema auf alle Fälle an. 
Man sollte auch immer ein paar Ersatzkatheter zur Hand haben, falls sich dein Blasenverhalten ändern sollte. 

Ich wünsche dir alles Gute! 

LG Angelika 

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  • Petra 69
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1 Woche 3 Tage her #52864 von Petra 69
Hallo Michael!

Da triffst du ja genau den Punkt, warum ich mir so viele Gedanken mache: alle Einflussfaktoren treffen nicht auf mich zu.

Ich rauche nicht, habe kein Diabetes, trinke immer nur 200 ml am Stück (ist ja im Moment nicht gerade sommerlich warm und noch habe ich nicht wieder mit dem Sport begonnen), wir essen sehr salzarm und wir haben zu 99,9 % auch keine Fertiggerichte auf dem Tisch, die gewürzmäßig ja gerne mal etwas "aufgepimpt" werden. 

In zwei Tagen habe ich endlich einen Termin für meine Blasendruckmessung und dann erfahre ich bestimmt auch, ob 600 ml für meine Frauenblase ein Drama sein könnten, oder ich relativ entspannt damit umgehen kann.
Diese Mengen hatte ich, wenn ich mich richtig zurückerinnere, etwa sechs Mal in einem Monat. 500 ml aber schon öfter. 

Bei meinem Harnverhalt Mitte September hat mein Blaseninhalt stolze 1,2 Liter betragen. 
Alles ohne Schmerzen oder Druckgefühl. Ich konnte eben nur einfach nichts ablassen.

Vielen Dank für deine schnelle Antwort!

Liebe Grüße
Petra

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  • Petra 69
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1 Woche 3 Tage her #52865 von Petra 69
Hallo liebe Angelika,

Ja, über eine ISK Intervallerhöhung habe ich tatsächlich auch schon nachgedacht, aber zur Zeit stressen mich schon die Zeiten alle 4 - 4,5 Stunden. Wenn ich mir vorstelle, alle 3 Stunden zu gehen, drehe ich, glaub´ ich, durch.

Aber du schreibst ja auch, dass du mit 8 Jahren Training schon richtig gut lange dabei bist und ich glaube, dann kann man auch ganz anders mit dieser Einschränkung und höherer Taktung umgehen. 

Die Menge der täglich zu nutzenden Katheter spielen bei mir keine große Rolle. Ob nun 6,7 oder 8??? 
Ich habe von meiner Ärztin ein Rezept für 6 Monate bekommen und die Monsterlieferung von der Firma Coloplast wartet nun auf ihren Verbrauch.
Also hätte ich genug "in petto". 

Aber mental bremse ich mich mich zur Zeit ja selber aus, die Intervalle zu erhöhen.

Wie handelst du das denn nachts?

Ich habe für mich herausgefunden, wenn ich nach 20 Uhr nichts mehr trinke und gegen 22 Uhr ablasse, dann haben sich bis zum nächsten Morgen gegen 6 Uhr etwa 250 ml Urin angesammelt. Heißt, ich kann die ganze Nacht durchschlafen.

Ich freue mich auf weitere Antworten von dir.

Liebe Grüße
Petra

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  • Matti
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1 Woche 3 Tage her #52867 von Matti
Liebe Petra,

die Häufigkeit der Katheterisierung ist keine reine Spekulationsfrage. Diese wird gemeinsam mit deinem behandelnden Arzt festgelegt. Dabei spielen sowohl dein Trinkverhalten als auch das sinnvolle Gesamtvolumen eine wichtige Rolle, welches deine Blase nicht überschreiten sollte.

Verschiedene Urinmengen sind keineswegs ungewöhnlich. Schließlich besteht der menschliche Körper überwiegend oder zu einem großen Teil aus Wasser. Daher ist es nicht immer entscheidend, wie viel du trinkst, sondern welche Faktoren dazu führen, dass der Körper (Körperwasser) speichert oder abgebaut wird und dadurch deine Ausscheidungsmenge beeinflusst wird. 

Ich habe mitunter den Eindruck – und ich sage das etwas scherzhaft –, dass viele Menschen davon ausgehen, der Körper sei ein Durchlauferhitzer: Was oben hereinkommt, geht unten wieder hinaus. 
Grundsätzlich kann man dies als grobe Orientierung nehmen, doch zwischen dem, was oben rein- und unten rausgeht, liegen noch einige Organe dazwischen. Diese nutzen die zugeführte Flüssigkeit sogar tagesabhängig unterschiedlich, um beispielsweise Reserven aufzubauen oder weil gerade ein erhöhter Bedarf besteht.

600 ml halte ich für grenzwertig hoch, und Empfehlungen in Fachliteratur und Leitlinien sehen eine solche Menge ebenfalls nicht vor. Es erscheint mir daher sinnvoll, die Häufigkeit der Katheterisierung zu hinterfragen – jedoch immer in enger Absprache mit deinem Arzt.

Gruß
Matti

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  • AngelikaS
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1 Woche 3 Tage her #52868 von AngelikaS
Liebe Petra, 

Ich benötige tagsüber tatsächlich 6 Katheter, natürlich in Absprache mit meinem Urologen und auch anhand meines Miktionsprotokolls. 

Die Blase sollte keinesfalls zu häufig überdehnt werden. 
Daher mein drei bis dreieinhalb  Stunden Rhythmus.

Der siebente Katheter ist für nachts. 
Ich trinke jeden Abend vor dem Schlafengehen ein Glas Wasser mit D-Mannose vorbeugend gegen Blasenenzündungen. Von denen werde ich leider auch immer mal wieder geplagt. 
Daher muss ich doch schon mal nachts zum Katheter greifen.

Noch mal zur Katheter Anzahl. 
Bis zur Höhe von 6 Stück täglich hatte ich gar keine Probleme, sie verschrieben zu bekommen. 
Beim siebten Stück hat es etwas gedauert, bis meine Krankenkasse mitgespielt hat. 
Mein Urologe und ich mussten den Mehrbedarf ordentlich begründen, bis es dann auch geklappt hat. 

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und wenn du Fragen hast, kannst du sie gerne stellen. 

LG Angelika 

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  • Petra 69
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1 Woche 3 Tage her #52869 von Petra 69
Hallo Angelika!

Ah, interessant zu hören, dass Krankenkassen da tatsächlich ein Limit setzten. Das finde ich schon krass, denn es kann ja auch immer mal wieder passieren, dass man den Harnröhreneingang nicht trifft und etwas zu weit hinten landet. 
Dann ist ja sofort ein Neuer erforderlich.

Aber immerhin werden die Begründungen vom Urologen letztendlich doch akzeptiert, wie du schreibst.

Wenn deine Nummer 7 nachts zum Einsatz kommt: wachst du dann von alleine auf? 
Du sagtest ja, dass du inzwischen ein kleines Bisschen spürst.
Ich schlafe inzwischen so gut durch (was nach der Diagnose ja gar nicht möglich war, da lag ich nur wach mit Kopfkino), dass ich wirklich erst um 5. 30 Uhr von unserem Wecker aus dem Bett geklingelt werde.

Liebe Grüße
Petra

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  • Petra 69
  • Petra 69s Avatar Autor
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1 Woche 3 Tage her #52871 von Petra 69
Lieber Matti!

Ich bin ja ziemlich unsanft in diesem neuen Leben aufgeschlagen. Mein erster Urologe wusste nicht mal, wie man Empathie oder Information schreibt.
Der Dauerkatheter, der in der Notaufnahme im Krankenhaus gesetzt wurde, sollte meine Zukunft werden. 
Er sagte nur, ich müsse dann alle sechs Wochen zum Katheterwechsel kommen. 

Wumms!!!

Ich war mental am Ende!!!

Für den zweiten Urologen habe ich sogar unser nördliches Bundesland verlassen und bin bis nach Hamburg gefahren, wo ein Spezialist sein sollte. Okay, der war zwar menschlich nett, aber der Informationsfluss war auch nur schleppend.

Dann habe ich mir über das Internet alles Mögliche zusammengesucht und bin auf die Firma Coloplast aufmerksam geworden.
Eine großartige Dame kam zu mir nach Hause und zog nach einer Delegationserklärung meines ersten Urologen den Dauerkatheter und lernte mich im ISK an. Dauer: eine Stunde. 

Erst danach geriet ich an eine wirklich wunderbare Urologin in meinem Ort, die aber komplett überlaufen war, da sich ihr guter Ruf natürlich überall herumgesprochen hat.

Dort hatte ich als Neupatientin nur einen Blitzcheck und bekam dann für den 20. November den nächsten Termin.
Also nach laaangem Warten jetzt in zwei Tagen...
Und da ich dieses super Forum erst vor einer Woche entdeckt habe, war meine Psychotherapeutin meine einzige Ansprechpartnerin.
Sie hat es gut geschafft, meinen Kopf wieder zu sortieren, aber bezüglich ISK war sie natürlich nicht annähernd die Fachfrau.

Fazit: fachliche Beratung gab es bisher von urologischer Seite eigentlich gar nicht.

Also muss ich hier leider manchmal Fragen stellen, wo du und andere nur mit den Ohren schlackern...

Bist du schon im Mar y Sol? Schick doch mal Sonne und Wärme (gerne auch als Foto) hierher!!! Für morgen ist der erste Schnee angesagt...brrrrr!

Liebe Grüße
Petra

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  • AngelikaS
  • AngelikaSs Avatar
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1 Woche 3 Tage her #52874 von AngelikaS
Liebe Petra, 

Genauso ist es, es ist schon wichtig, dass du eine kleine Reserve an Kathetern hast. 
Auch mir passiert es noch, dass ich mal einen Katheter entsorgen muss, weil ich aufgrund schlechter Lichtverhältnissen meine Harnröhre nicht akkurat getroffen habe.

Und wegen nächtlichem Wasserlassen ist es bei mir so, dass ich eher einen sehr leichten Schlaf habe und immer mal wach werde.
Wenn ich dann gegen 4/5 Uhr wach werde, merke ich einen kleinen Druck in der Blase, aber nur ganz wenig.

Dann stehe ich halt auf. 
Ich versuche immer vorher ein paar Tropfen auf normalem Weg heraus zu bekommen. Manchmal tröpfelt es auch, das sind geschätzt aber nur 100 ml. 
Also kommt der Katheter zum Einsatz. 

Wenn ich abends gegen 22.30 Uhr das letzte Mal ISK mache, dann hab ich ca. 6 Stunden Ruhe in der Nacht. 

Am Anfang meiner ISK-Geschichte habe ich meine Blase auch überhaupt nicht gespürt. 
Brauchte nachts nicht raus, hab ja nichts gemerkt, kein Druck, nichts. 

Da habe ich dann tatsächlich erst um 6 Uhr mit dem Weckerklingeln katheterisiert. 

Ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten. 
Ansonsten einfach melden. 

LG Angelika 

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