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Medizinische Studien - Nicht selten eine Mogelpackung!?

20 Nov 2007 10:47 #1 von Matti
Hallo,

ich habe heute einen ganz interessanten Artikel bei BR-Online gefunden. In diesem Artikel geht es um Medikamenten Studien und unter welchen Bedingungen diese oftmals entstehen.

http://www.br-online.de/umwelt-gesundhe ... /index.xml

Vielleicht auch hier einmal einer Diskussion wert.

Gruß

Matti

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20 Nov 2007 12:53 #2 von eckhard11 ✝
....... gleiches passiert doch seit Monaten, um Preiserhöhungen durchzudrücken, welche ansonsten von der Gesundheitskommission nicht akzeptiert würden :

Ein Medikament wird nur ganz, ganz unwesentlich in der Zusammenstellung geändert und zu einem wesentlich höheren Preis als das alte Medikament als “neues” Medikament auf dem Markt gedrückt.

Bestes Beispiel ist doch momentan Spalt :
Die bekommen für ihre “Spalt-Tabletten” keinen höheren Preis bewilligt. ( 50 Stück für 10,20 EUR, UVP )
Also bringen die jetzt die Tablette als Kapseln raus, ( Spalt “mobil” ), bewerben sie äusserst massiv als “schneller vom Körper aufgenommen, bla, bla, bla...” und verkaufen dieses Medikament für einen Preis, welcher 101,50 % höher liegt, ( 50 Stück für 20,55 EUR, UVP ).

Aber dies ist natürlich nicht nur bei Spalt so, sondern bei allen Pharmafirmen, egal wie sie heißen.
Alle haben mittlerweile diesen Trick zur Preiserhöhung drauf.

Alle Politiker, alle sog. Weisen wissen es, keiner unternimmt etwas.

Und diese unsägliche Frau Schmidt stellt sich hin und seigert einem in die Ohren, wie sehr doch die Gesundheitsreform schon gegriffen hätte.......

Da kann man sich doch nicht einmal in Ruhe hinlegen !!
Eckhard

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23 Nov 2007 09:23 #3 von *Steffi*
Ich traue eigentlich nur den Medizinstudien, die von Universitäten gemacht wurden. Die pharmazeutischen Tests kann man eigentlich vergessen.

Ich hab durch die Soziologie einen recht guten Einlick darüber gewonnen, wie man die Ergebnisse so darstellen kann, dass man sieht was man will.

Die Uni-Studien sind besser, eher repräsentativ und nicht ganz so subjektiv eingefärbt.

Hat einer von Euch die Pfizer-Story verfolgt mit den Medikamenten die in Nigeria gestestet wurden?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,485781,00.html

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23 Nov 2007 11:36 #4 von eckhard11 ✝
Nun, Steffi,

wie sagte Churchill so treffend :
"Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast."

Universitätsstudien in allen Ehren, aber in den meisten Fällen werden auch diese Studien von der Pharmaindustrie in Auftrag gegeben und bezahlt.
Leider ist es so, daß den Unis das Geld für derartige Studien fehlt.
Nicht einmal den Studien von den mit Landesmitteln geförderten “freien Universitäten” kann man blind vertrauen, da auch diesen große Summen Gelder gestrichen wurden.
In dieses Vakuum ist die Pharmaindustie folgerichtig hineingestoßen.

Wie ein Krebsgeschwür breitet sich die Pharmaindustrie nicht nur in unserer, sondern weltweit in der Gesundheitsbranche aus.
Mit Lockungen oder mit Drohungen werden alle Protagonisten, seien es Krankenhäuser, Praxen oder Apotheken, unter die Knute der “forschenden Pharmaunternehmen” gezwungen.

Allein der “Nigeria”-Bericht im Spiegel zeigt, wessen Geistes Kind diese Leute sind.
Und selbst, wenn Pfizer verurteilt würde, bei zwei Milliarden schütteln die sich einmal und machen genauso weiter wie bisher.
Schließlich pressen die aus unserem Gesundheitssystem Gewinne, die weit jenseits unserer Vorstellungskraft liegen.....

Ich leg mich jetzt wieder hin :sleep:
Eckhard

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23 Nov 2007 12:05 #5 von *Steffi*
Das Zitat ist wahrscheinlich eher von Joseph Göbbels, nicht von Churchill... :?

In der Soziologie da machen sich Leute jahrzehntelang Gedanken, wie man Statistiken anfertigen kann, versuchen Objektivität, Validität und Reliabilität sicherzustellen, verbringen eine halbe Lebensszeit damit, gute Richtlinien für Studien auszuarbeiten.

Oft werden diese Bemühungen dann mit einem vermeintlichen Churchill-Zitat abgetan, ohne dass diejenigen jemals von Fragebogeneffekten, Korrelationskoeefizienten oder Faktorenalanalysen gehört hätten und keine Ahnung davon haben, dass viele Studien wirklich gut sind, valide, objektiv und reliabel, dass viel Geld, Blut, Schweiß und Tränen, jahrelange schwere Kopfarbeit und körperliche Arbeit reingeflossen sind.

Nu, das soll keine Kritik sein, es sind genau diese Studien von Medien und Pharmakonzernen die alles runterziehen, die schlechte Meinung, die viele von Studien und Statistik ist oft wirklich unverdient.

Bin da empfindlich, will ja mit Studien und Statistiken mein Geld verdienen und nicht mit nem Zitat abgetan werden :(

Bei der Pfizer-Studie stimme ich Dir voll zu. ich denke, dass ale Studien, Experimente und Statistiken, Kontrollgruppen- und Kohortenanalyse, etc von Universitäten und nicht von Konzernen ausgeführt werden sollten.

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23 Nov 2007 12:27 #6 von Matti
Man könnte auch schreiben: "Traue keinem Zitat..."

http://images.zeit.de/text/2002/18/2002 ... rchill.xml


Ich wollte immer Beamter werden, aber wenn ich jetzt von: "Blut, Schweiß und Tränen" lese lasse ich das doch lieber. Zumindest werde ich nicht beim statistischen Bundesamt anfragen. :wink:

Matti

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23 Nov 2007 12:38 #7 von Fernet
Hallo Steffi, (herzlich willkommen hier)
hi Eckhard und Matti,

... die Statistiken haben ja auch nicht zuletzt wegen der politischen allwöchendlichen Ab- und Umfragen so einen negativen Touch.

Hinsichtlich der medizinischen Statistiken sowieso.

Liebe Steffi ich kann Dich gut verstehen, wenn gerade das Dein Fach/Arbeitsgebiet werden soll und Du erschrocken bist, wie wenig das wohl ernst genommen wird. Ich unterstelle mal Dein Engagement und kann Deine Enttäuschung verstehen. Vielleicht trägst gerade Du irgendwann dazu bei, das man Publikationen hinsichtlich dessen wieder mehr vertrauen kann. Was genau wird Dein Fachgebiet sein?

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23 Nov 2007 12:58 #8 von *Steffi*
Wenn man wirklich gute Studien zum Thema Inkontinenz oder Enuresis nocturna lesen will, kann man auf blackwell-synergy.com gucken, die sind super finde ich. Die meisten jedenfalls.

@Fernet, danke fuers Willkommenheissen :D

Mein Fachgebiet wird die Sozialstrukturanalyse sein, und da besonders die klassischen Theoretiker. Ist wirklch spannend (finde ich jedenfalls ;) )

Die allwoechentlichen Umfragen und Pseudo-Statistiken die die ganze ernsthafte Arbeit in den Dreck ziehen, kotzen mich auch am meisten an.

Nun bin ich gleich wieder in eine Debatte geraten, dabei bin ich aus meinem Debattierforum ausgestiegen, weil das oft unter die Guertellinie ging :oops:

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23 Nov 2007 13:03 #9 von *Steffi*
Zu der Herkunft des Zitats...

Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast

Der Satz „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ beziehungsweise „Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe“ fehlt in kaum einem Artikel oder Buch über Statistik. Er wird im Allgemeinen dem britischen Politiker Winston Churchill zugeschrieben, doch stammt er vom deutschen Reichspropagandaminister Joseph Goebbels, der diese Aussage Churchill andichtete.

Britische Quellen wissen auf jedem Fall nichts von diesem angeblichen Churchill-Zitat.

WIKI

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23 Nov 2007 13:23 #10 von Fernet
liebe Steffi dann gibts doch bestimmt zur momentanen Situation in diesen unseren blühenden Landen eine Sozialstatistik.

Die eine besagt ja, daß die Renten im Durchschnitt etwa in Höhe von ca. 1.000 Euro liegen.

Kennst Du eine aktuelle (seriöse) Statistik über das Pro-Kopf Einkommen der Bundesbürger? Bzw. wieviel leben an oder unter der Armutsgrenze?

Und gibt es bei Euch einen internationalen Vergleich seit Einführung des Euros?

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