Hallo Kienie,
ich vermute mal, das es da kein "Patentrezept" gibt das bei jedem funktioniert. Das zu Grunde liegende Prinzip ist so etwas wie eine "negative Prophezeiung" die in Gedanken passiert und die davon lebt das sie sich immer wieder selbst erfüllt (Stichwort self-fulfilling prophecy).
Eine Methode dem Entgegen zu wirken ist, dem Gedanken positive Erlebnis entgegen zu setzen - also so in der Art - "kein Problem, hat ja letztes mal auch geklappt". An das Problem selbst einfach nicht mehr zu denken geht schlichtweg nicht, weil unser Gehirn so nicht funktioniert. Das merkt instinktive kleinste Anzeichen für Dinge mit denen wir schlechte Erfahrungen gemacht haben und hebt sofort warnend den Zeigefinger.
Damit in dem Zusammenhang mehr positives Erlebnis entstehen die, die schlechten Erfahrungen irgendwann überschreiben, kann man aber etwas in die Trickkiste der Psychologie greifen - und da kann ggf. auch eine Psychologin helfen (vermutlich in dem Fall am besten eine die VT anbietet).
Eine Methode mit der sich das Gehirn bei durch den Körper selbst verursachten Problemen ziemlich gut austricksen lässt besteht darin, im eine andere Aufgabe zu geben. Das funktioniert um so besser je mehr es sich von dem eigentlichen Thema unterschiedet. Am besten geht das, wenn man physische Reize dagegen setzt - aber bei manchen reicht auch schon eine Rechenaufgabe oder etwas anderes in der Art. Mit physischen Reizen meine ich irgend etwas - z.B. eine Bewegung auf die man sich konzentrieren muss um sie auszuführen.
Ein typisch Beispiel sind Koordinationsübung wie z.B. "Hase & Jäger" die man wenigstens Zuhause mal probieren kann. Wenn du die Übung nicht kennst - das funktioniert folgendermaßen: Mach eine Hand zur Faust und strecke dann den Zeigefinger und den Mittelfinger nach oben - das sind die "Hasenohren" mit denen kann man auch wackeln. Dann nimm die andere Hand mach ebenfalls eine Faust und strecke dann den Zeigefinger und den Mittelfinger nach vorne - oben legst du den Daumen drauf - das ist der Abzug für die entstandenen Pistole.
Jetzt kannst du anfangen damit zu spielen: Der Hase (eine Hand wackelt) mit den Ohren, und der Jäger (die anderen Hand) zielt und bedient den Abzug (Daumen). Der Hase verschwindet und taucht auf der andern Hand wieder auf - währen der Jäger zur anderen Hand wechselt und wieder Versucht den Hasen auf der andren Seite zu treffen u.s.w. Je schneller die Seiten wechseln, desto schwieriger wird die ganze Sache.
Es gibt noch hunderte anderer solcher Übungen, die man mehr oder weniger auffällig durchführen kann. Am besten funktioniert das mit Koordination und Gleichgewichtsübungen. Damit ist das Gehirn i.d.R. so stark beschäftig, das es das erste Problem "ich könnte es ja nicht mehr zur Toilette schaffen" einfach erstmal vergisst.
Zu dem Thema mit dem Durchschlafen: Das ist ein etwas schwieriges Thema, das ich persönlich auch kenne.
Schwierig deshalb, weil es einen guten und einen schlechten Faktor dabei gibt: Es ist zwar prima wenn man durchschläft - aber 675ml sind auf Dauer leider viel zu viel für die Blase (bei mir ist das wenn ich durchschlafe und dabei nichts verliere noch etwas mehr).
Mein Urologe meinte dazu, da meine Blase ohnehin schon Überdehnungsschäden hat sollte ich - wenn das öfter passiert - mir besser einen Wecker stellen und wenn ich den Harn abends oder in der Nacht nicht normal raus bekomme ihn Zweifelsfall per ISK raus holen... Naja seit dem bin ich eigentlich recht zufrieden damit das ich oft zwei oder drei mal Nachts aufwache...
Lange Rede kurzer Sinn - wenn möglich sollte die Blase nicht so voll werden. Das erreicht man i.d.R. dadurch, dass man zwei Stunde vor dem Schlafengehen nichts mehr trinkt und vor dem Schlafengehen noch mal auf die Toilette geht. Leider klappt das nicht bei jedem und nicht immer, denn es gibt einige andere Probleme (in meinem Fall Diabetes und neurologische Probleme) die dem entgegenwirken können.
Generell weniger trinken ist eine - sehr relative Aussage

- ich würde da nicht sofort an der Kompetenz des Urologen zweifeln. Es gibt jede Menge Formeln nach denen man die tägliche Trinkmenge berechnen kann. Etliche berechnen dabei tatsächlich eine nach heutigen Erkenntnissen zu hohe Trinkmenge und natürlich kann nicht nur zu wenig - sondern auch zu viel trinken zu Drangproblemen führen.
So mal rein über den Daumen gerechnet brauch ein gesunder durchschnittlich gebauter Mensch der nicht sportlich aktiv ist und im klimatisierten Büro sitzt, eine Trinkmenge zwischen 1500ml und 1800ml Wasser am Tag. Wenn du da jetzt deutlich darüber liegst, währe das ggf. ein Grund darüber nachzudenken ob es Sinn machen kann die Trinkmenge zu reduzieren.
Ein gutes Indiz kann die Urinfarbe sein (vorausgesetzt sie wird nicht durch Medikamente oder Vitamintabletten verfälscht). Wenn der Harn wässerig klar und eher geruchlos ist, deute das auf eine zu hohe Trinkmenge hin. Wenn er dunkelgelb ist und richt dann ist die Trinkmenge zu gering.
viele Grüße
Michael