Hallo zusammen!

Seit gut 2 Jahren betreue ich einen jungen Mann (18 Jahre) mit hoher spatischer Tetraplegie bedingt durch eine Densfraktur nach Autounfall im 8.Lebensjahr.
Hierdurch bedingt leidet er zudem an massiver Obstipation. Trotz diverser KH Aufenthalte, Reha über 4 Monate im letzten Jahr, regelmäßiger Colonmassagen durch Physiotherapeuten, regelmäßigem Abführens (mit Hilfe von Macrogol, Freka Clyss, Massagen, Darmrohren.....) etc. bekommen wir als betreuende Krankenschwestern (ambulante Intensivpflege) keine Kontrolle über das Ganze.

Wie auch heute z.B. wieder: letzte Nacht durch Kollegin abgeführt und seitdem ich mit der Grundpflege fertig bin, geht es wieder los: erst nur spontane Darmwinde, schon beim Tasten/Ampulle weitere Darmwinde + Stuhlgang (flüssig). Mit Legen eines Darmrohr weiter massig flüssiger Stuhlgang (oft auch übelriechend). So geht das fast immer.
Trotzdem das der Bauch auch weiter stak gebläht ist, muss auch irgendwann mal Schluss sein mit der Manipulation.

Der geblähte Bauchist auch eine üble Sache. Im Normalzustand beträgt der Umfang ce. 80-85cm. In der letzten Woche lag er mal wieder bei über 100 cm!!!

Ich und auch mein Patient wären mehr als dankbar für jeden Tip, jede Idee, da alle schon genervt und vor allem gefrustet von dieser "SCH....-Situation"! (Mal ganz abgesehen davon, dass es ihn total in seiner Lebensqualität einschränkt)

Großartigen Dank schonmal im Voraus für die Mühen!

Grüße
Kerstin

Hallo Kerstin,

zunächst einmal meine Anerkennung, dass du dich für deinen Patieneten so einsetzt.

Vieleicht, wie in vielen Fällen hier schon besprochen, einmal die Irrigation versuchen. Schaden kann es im Prinzip nicht (vorher aber trotzdem den Arzt fragen), evtl. aber sehr viel bewirken.

Auf jeden Fall muss sich der Darm entleeren. Ein solch massiver Blähbauch ist nicht ungefährlich. Die übel riechenden Stuhlgänge könnten sich durch massive Kotsteine erklären. Die "verfaulen" sozusagen im Darm. Welch Geruch dabei entsteht, du wirst es wissen.

Solch massive Probleme nach monatelanger Reha sind bedenklich. Wie ist man den während des stationären Aufenthalts damit umgegangen?

Eine der besten Kliniken für Querschnittspatienten in Deutschland ist die Werner Wickert Klinik in Bad Wildungen. Ich kenne einige Querschnitte, welche mit der gleichen Problematik in die Klinik gegangen und als "neuer" Mensch aus der Klinik entlassen wurden. Vieleicht telefonischen Kontakt aufnehmen oder im Zeitalter der neuen Medien einmal eine Mail hinschreiben.

Weitere Informationen zur Irrigation findest du hier:


http://www.inkontinenz-selbsthilfe.com/ ... ation.html


Gruß

Matti

Hallo Matti!

Erst schonmal einen lieben Dank! Werd's mal anbringen, mit seinem Doc sprechen und auf jeden Fall mal in der WWK anrufen. Fragen kost ja nix!
Mein Patient lag in Dresden (mir ist gerad der Name der Klinik entfallen) und auch dort hatten sie erst Probleme damit. Aber nach diversen Einläufen und Infusionen hatten sie ihn wohl mal ordentlich entleert und dann ging's auch ne zeitlang ok. Nur sind das teils Methoden,die wir zu Hause auf keinen Fall anwenden können.
Essen spielt bestimmt auch ne Rolle. Man kann sich, und das haben wir ihm auch schon gesagt, definitiv besser ernähren als er es tut. Aber die Lebensumstände erlauben es halt leider nicht immer. Werden es auch mal, wenn's denn klappt, mit Diäten versuchen, diverse LM für einige Zeit mal weglassen.....

Ich werde deine Tips auf jeden Fall (versuchen) zu befolgen. Wird dauern, aber ich werd dann mal ein Ergebnis melden! Hoffentlich ein gutes.

Also, auf bald
Kerstin