Frage
kein sex mehr
- ann
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danke für die nachricht.
eigentlich habe ich mein thema falsch genannt. es geht ja nicht um sex. es geht auch darum, aber in erster linie um einen verlust von etwas, was einem selbst ganz zu eigen ist, einem wert, einer besonderen richtung.
sexualität ist eine komplexe geschichte und ich möchte sie nicht auf eine strecke zum orgasmus beschränken. der reiz liegt ja gerade darin, sich dem moment zu überlassen - und offen zu sein für das, was sich ergibt.
all das ist da.
wie recht du hast: mir fehlt in dieser hinsicht nichts, und ich bin dafür dankbar. ich glaube, wenn hier über eine op etwas weg genommen worden wäre, noch eine grundlegende änderung (zu allem anderen) ... ich glaube, das würde mir schwer zu schaffen machen.
ich habe großen respekt vor dem inneren schritt, den du gegangen bist und der dir gelungen ist.
manchmal frage ich mich, ob behinderte menschen den gesunden nicht etwas voraus haben. behinderte denken anders und kennen einen größeren ideen-spielraum, aber vor allem: sie betreten ihn und agieren dort.
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- Chris08
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beim lesen deiner Frage und der sich anschließenden Beiträge kam mir eine Idee, die ich dir doch näher bringen möchte.
Das Cystofix liegt direkt in der Blase. Wenn diese leer ist, reibt er an der Blasenwand. Das kann ggf. reizen und damit die Libido beeinflussen. Die Nerven, die die Blase, den Darm und die Erregung im Unterleib regeln und steuern treffen sich alle in zwei "Knoten" im Rücken, auf Höhe des Beckenkamms. Wenn da ein Nerv anders "feuert" als bislang, bringt das den ganzen Ablauf durcheinander. Außerdem stellt sich mir die Frage, wie weit der Stichkanal des Cystofix schon verheilt ist, da im Vorfeld des Orgasmus die Bauchmuskulatur mit beteiligt ist, kann auch von hier durchaus ein Impuls kommen, der deine Orgasmusfähigkeit beeinträchtigt.
Ich würde die Entwicklung abwarten und genau beobachten, ob sich etwas ändert. Im Zweifel sprich deinen Arzt darauf an, ob ggf. ein anders geformter/geblockter Cystofix verwendet werden kann und ob du mittels einer ganz leichten lokalen Betäubung, die du an den Durchtritt des Cystofix und ggf. durch den Cysto in die Blase gibst, eine Verbesserung erzielen kannst. Sich mit einer Situation abfinden ist das Eine, ob das aber auf Dauer die Lösung ist möchte ich bezweifeln. Erst wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind ist das Abfinden das letzte Mittel.
Kopf hoch, das wird schon wieder.
Machs gut
Chris
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- ann
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ich kümmere mich drum.
...erscheint mir plausibel.
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- Konny
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und genau das ist mein entsetzen: ich erlebe keine sexuelle erfüllung mehr, und das, was ich vermisse ist eine form von lebensqualität. ja ich weiß, man kann so leben. ich kenne die werte von vertrautheit, geborgenheit, wärme --- und ich schätze all das und möchte es nicht missen und nicht schmälern. phantasievolles vorgehen, genießen, entdecken, all das ist wundervoll.
und dennoch, wenn das eigene erleben dann auch zuverlässig im stadium von vorfreude steckenbleibt und man einfach nie ankommt, nie, das ist ein herber schlag.
Ich habe mich mittlerweile abgefunden, so lebt sich´s leichter

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- ann
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wenn's so einfach wäre ...
der arzt hat gesagt, so was hätte er noch nie gehört, ich sollte mal zum urologen und den cysto im zweifelsfall entfernen lassen. beim urologen war ich auch, aber der war so abweisend, dass ich keine lust hatte, mit ihm darüber zu reden. die heilpraktikerin meinte, das könnte alle möglichen ursachen haben, ich sollte mal zur akupunktur.
hat schon mal jemand erfolg damit gehabt?
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- Chris08
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mit Akupunktur habe ich recht gute Erfahrungen gemacht. Nach meinem Unfall 2001 hatte ich zunächst neben der voll Inko auch eine ganz massive ED (erektile Dysfunktion). Der Neurologe, bei dem ich dann in Behandlung war, macht auch Akupunktur.
Zunächst hat er die Inko auf diesem Weg angegangen - mit sehr unterschiedlichem Erfolg, zunächst hatte ich immer eine Verschlechterung, insbesondere der Empfindung, wann eine Toi aufzusuchen ist - bald nach der Akupunktur hatte ich noch nicht einmal dieses "Völlegefühl", wenn die Blase voll wurde, der Darm kam "zuverlässig", kurz nach Verlassen der Praxis - auch ganz toll. Das hat sich aber dann gelegt und im weiteren Verlauf wurden die Empfindungen sensibler, so dass ich heute den Darm mit Hilfe der Irrigation sehr gut unter Kontrolle habe und die Blase, wenn ich alle ca. 2 Std. zur Toilette kann auch - die Regelmäßigkeit führe ich auch auf die Akupunktur zurück!! - was den Darm angeht, habe ich erst später mit der Irrigation angefangen, schon vorher war er (durch die Akupunktur) sehr regelmäßig.
Den Haupterfolg hatte ich mit der Akupunktur bei der ED - da kann ich heute sagen, dass ein "normaler" Verkehr möglich ist, trotz der massiven venösen Abflussstörung. Ich weiß nicht wie, aber durch die Nadeln ist es mir dauerhaft möglich geworden, wieder so viel Lust zu empfinden, dass das relativ "normal" klappt und vor allem die körperliche Reaktion für einen für beide befriedigenden Verkehr ausreichend lange anhält.
Ich kann dir nur raten - probiere es - es ist auf jeden Fall besser, als Chemie - selbst eine Scat Injektion hatte bei mir keine ausreichende Durchblutung sicher gestellt, so das der Arzt schon meinte, dass ich wohl mit Problemen beim Verkehr für mein weiteres Leben rechnen müsse - dank Akupunktur ist dem aber nicht so.
Ich wünsche dir Alles Gute und viel Glück
Chris
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- ann
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mit akupunktur selbst habe ich bisher keine so guten erfahrungen gemacht, weil die stiche die spastik sehr wirkungsvoll unterstützen, aber wer weiß, vielleicht macht ja hier auch jemand akupunktmassage.
wie sieht es denn praktisch aus, gehst du regelmäßig hin?
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- Matti
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habe ich vieleicht die Antwort auf meine Frage überlesen? Ansonsten stelle ich sie dir noch einmal: Welche Grunderkrankung liegt den bei dir vor?
Gruss
Matti
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- ann
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- Matti
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- Vereinsvorstand
aufgrund deiner Beschwerden bin ich schon davon ausgegangen das du MS hast. Ich bin allerdings ein wenig irritiert, dass dir das Naheliegendste für die Ursache deines Libidoverlustest so fern scheint.
In der gesamten Standartliteratur über MS ist zu lesen, dass 90% der männlichen Betroffenen sexuelle Probleme und immerhin 80% der Frauen im laufe der Erkrankung an sexuellen Störungen "leiden". Ein Problem was also offensichtlich die Mehrzahl der Betroffenen irgendwann "erwischt".
Einen guten Artikel über sexuelle Störungen bei MS findest du beispielsweise hier:
www.ms-life.de/mslife/ms-wissen/ ... 32344.html
Ansonsten einfach mal Googeln, unter dem Stichwort: "sexuelle Störungen MS" findest du eine ganze Reihe weiterer Artikel zu diesem Thema.
Gruss
Matti
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