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Probleme nach Blasenspiegelung

03 Sep 2014 21:27 #11 von Johannes1956
.... nur noch eine Ergänzung, zu Deinem Vater. Das ist an mir nicht vorübergegangen und ich wünsche Dir und ihm viel Kraft. Habe erst vorige Weihnachten meine schon 90-jährige Mutter verloren und nage teils immer noch daran, obschon sie den Tod sehr herbeigesehnt hatte. Krebs ist heute kein Todesurteil mehr, gerade im Alter nicht. Kommt darauf an, welchen man hat in welchem Stadium. Wenn Du darüber reden willst, es gibt hier genügend Threads für alle Themen,

Johannes
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03 Sep 2014 22:32 #12 von Annabelle
Liebe Alexandra,

auch ich leider unter einer kleinkapazitären Blase mit trabekuliertem Gewebe und neurogener Funktionsstörung unklarer Genese. Damit war ich quasi schon als Kind "angemacht", es begleitet mich also auch schon mein ganzes Leben. Wenn ich mit einer größeren Gruppe ausgehe, sitze ich immer so, dass keiner aufzustehen braucht, wenn ich mal wieder den Tisch verlassen muss. Alle, die mich kennen, kennen auch mein Problem und pflegen einen absolut selbstverständlichen Umgang damit. Ja, sie brechen sogar ein Gespräch ab, wenn sie merken, dass ich unruhig werde und sagen, dann geh doch mal schnell. Je älter ich wurde, um so schlimmer wurde leider die Problematik. Ich fing vor etlichen Jahren mit Botoxbehandlungen an. Die erste Behandlung war sehr erfolgreich und ich war über 1 Jahr lang ein "normaler" Mensch. Toilettengänge waren nur alle 3 bis 4 Stunden nötig. Leider baut sich das Zeug wieder ab, die Behandlungen müssen also wiederholt werden. Leider wurden über die Jahre die Zeiträume für die Botoxbehandlungen bei mir immer kürzer, so dass ich jetzt bei ca. 2 bis 3 Monaten angekommen bin. Dies betrifft aber nur einen kleinen Teil der Patienten, ca. 10 %. Zusätzlich wurden mir im letzten Jahr 2 Blasenschrittmacher implantiert, die zwar einen Effekt haben, aber nicht den gewünschten. Sie bringen mir leider keine Zeit nach vorne, sorgen aber dafür, das ich keinen Restharn mehr habe, die Blase wird vollständig leer. Ich brauche nicht mehr zu katheterisieren. Durch den Restharn litt ich wöchentlich an Blaseninfektionen, jetzt Gott sei Dank nicht mehr. Ich werde also seit über 1 Jahr mit Botox, Blasenschrittmachern und Medikamenten therapiert.

Betmiga habe ich ausprobiert, ich hatte keine Nebenwirkungen, leider aber keine zufriedenstellende Wirkung. So nehme ich jetzt Urorec ein und es geht so. Der Körper toleriert nach einer ungefähren Zeit von 2 Jahren ein Medikament, das man immer wieder einnimmt und es wird dann quasi wirkungslos.

Als wichtigste Untersuchung hat sich bei mir die Videourodynamik gezeigt, die einen tatsächlichen Aufschluss über das Verhalten der Blase und des Detrusors gibt. Dazu war ich in einer Neurourologischen Ambulanz. Diese arbeitet bis heute mit meinem behandelnden Urologen zusammen.

Wenn mein Urologe eine Blasenspiegelung vornimmt, bekomme ich direkt im Anschluss ein Antibiotikum und noch 1 Tablette für zu Hause, da es nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich doch der ein oder andere Keim einschleicht. Das hat bis jetzt immer geholten. Solche Probleme wie Du hatte ich nach einer Blasenspiegelung noch nicht. Hast Du von Deinem Urologen auch ein solches Antibiotikum bekommen?

Deine gesamte Schilderung der Probleme mit der Blase erinnert mich sehr an meine eigenen. Als Kind wurde alles schamhaft verschwiegen, nur der Lehrer war eingeweiht. Ich durfte ohne Aufzuzeigen die Klasse verlassen, um zur Toilette zu gehen. Als junger Mensch und junger Erwachsener habe ich das Problem großzügig verdrängt, mußte mich ihm aber vor ca. 8 Jahren stellen. Da war ich 48 Jahre alt und es waren nicht mehr nur die häufigen Toilettengänge, sondern ich wurde auch noch undicht. Das hängt sicher auch mit der hormonellen Umstellung zusammen, die ja dann so einsetzt. Selbst Östrogene haben aber nichts gegracht. Danach folgten die bereits oben beschriebenen Behandlungen.

Ich habe mich nicht zu spät dafür entschieden, das Problem anzugehen. Durch den Restharn von über 500 ml wären die Nieren auf Dauer geschädigt worden. Das ist nicht geschehen. Deswegen finde ich es richtig und wichtig, dass Du jetzt medizinische Hilfe in Anspruch zu nimmst. denn von alleine geht das ja nicht weg. Ich habe bis zum Beginn meiner urologischen Behandlung von Restharn oder späteren Nierenschäden gar nichts gewusst. Das muss bei Dir ja auch gar nicht so sein oder kommen, aber lasse Dir helfen. Wenn Dein Urologe Dir Behandlungen oder Medikamente vorschlägt, bei denen Du gerne hier nachfragen würdest, dann mache das. Ich kenne da mittlerweile so einiges. Wenn ich Deine Fragen beantworten oder Dir raten kann, dann mache ich das sehr gerne.

Lieben Gruß, Anna
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04 Sep 2014 07:27 #13 von Johannes1956
Liebe Anna, danke für Deinen interessanten Beitrag. Was mich noch interessiert: Du schreibst von kleinkapazitärer Blase. Das verstehe ich. Wenn man von kleiner Blase spricht ist also das gemeint, dass die Kapazität klein ist. Aber dann schreibst Du, dass Du Restharnvolumen von 500 ml hattest. Das ist ja sehr viel, wenn Du dann noch 100 gepinkelt hast alle halben Stunden oder Stunden, war die Kapazität bei 600, das ist ja durchaus viel. Kann also die Entstehung einer Reizblase ursächlich durch hohes Restharnvolumen geschehen? Mein Neurourologe meinte ja auch, dass ich schon länger (oder vielleicht schon immer?) ein erhöhtes Restharnvolumen hatte, ich konnte aber locker bis einen Liter aushalten, wodurch meine Blase chronisch überdehnt wurde und dies die Borrelieninfektion begünstigt hätte.

Bei den regelmäßigen urologischen Untersuchungen hat nie ein Urologe je das Restharnvolumen angeschaut und man merkt es wirklich nicht! Wodurch ist das Restharnvolumen bei Dir verursacht? Bei mir sagen die einen Ärzte durch chronische Überdehnung sei eine Detrusorschwäche entstanden, die anderen sagen, dass es eine nervale Schädigung durch die Infektion ist und wieder ein anderer meint, dass es sich um eine, vielleicht angeborene oder sonst irgendwie erworbene Detrusor-Sphinkter Dyssynergie handeln würde. Was ist bei Dir die Ursache des Restharns?

Liebe Grüße

Johannes
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04 Sep 2014 07:44 #14 von FrauMummel
WOw, so eine engagierte Schreiber-und Leserschaft....ich bin begeistert. :woohoo:

Dann will ich natürlich noch mal darauf antworten.

Ich hatte in meiner Kindheit und Jugend zwar häufigen Harndrang, aber nie so extrem. Ich kann und konnte immer warten bis Pause war, das war nie ein Problem. Meine Probleme wurden erst im Erwachsenenalter schlimmer. Bei mir waren also keine Lehrer involviert oder ähnliches. Ich war unter Freunden eigentlich immer nur dafür bekannt, ne schwache Blase zu haben.

Ich kann auch heute, wenn wir zusammen sitzen und ich total abgelenkt bin, 3 oder 4 Stunden nicht zur Toilette gehen. Das ist zwar wirklcih eine Ausnahme, aber es ist möglich. Ich versuche auch das zu trainieren. Gerade auf längeren Autofahrten, wenn ich nach einer Stunde merke es drückt, halte ich immer noch ein. Das ist aber tagesformabhängig. Das ich definitiv mehr trinken muss, um die BLase zu trainieren, ist mir auch klar und ich werde daran arbeiten. Ohne training baue ich ja auch keine Muskeln in Armen und Beinen auf.

Ich denke das meine Blase eine zu kleine Kapazität hat ist zum einen organisch, ich habe das schließlich schon mein ganzes Leben und es gibt einfach Menschen mit einer geringeren Kapazität, zum anderen auch antrainiert, durch zu häufiges Gehen und zu wenig trinken. Dazu kommt gereizte Schleimhaut und tata......Probleme erkannt.

Blasenentzündungen kamen nur in einer gewissen Zeitspanne meines Lebens vor. Damit habe ich jetzt keine Probleme mehr. Nach der Uro VAxom Therapie, Darmsanierung war das Thema durch. Wie schon erwähnt helfe ich mir bei UNwohlsein mit ANgocin und Bärentraubenblättern. Ebenso habe ich eine Kur gemacht, bzw mache das immer noch ab und an, mit hochwertigem Basenpulver. Tut meiner Blase sehr sehr gut.

Osteopathische Behandlungen haben mir sehr geholfen meinen kompletten Bauchraum zu entspannen und auch damit Druck auf die Blase zu nehmen. Mein Osteopath ist allerdings gold wert und einer der wenigen die es wirklich drauf haben, und ich habe schon einige durch. Er hat mir auch immer gut die Nieren behandelt und den Druck darauf genommen.

Im Großen und Ganzen habe ich im Gegenzug zu einigen von euch aber keine Schmerzen. Ich hatte auch fast nie Schmerzen bei Blasenentzündungen. Das habe ich nur durch häufiges Wasserlassen und einen leichten Druck gemerkt. Sonst nichts. Ich habe jetzt nur BEschwerden seit und durch die Spiegelung, was aber meine ich besser wird.

Ich habe jedoch das GEfühl, dass die Diclofenac eher Probleme machen und ich werde die jetzt mal weg lassen. Von denen bekomme ich irgendwie eine Reizung der Harnröhre. UNd da ich seit Jahren keine Schmerzen oder Brennen mehr da unten habe, will ich das auch nicht mehr. Damals hat mich das zeitweise sehr belastet. Heute weiß ich aber, dass auch gynäkologische Ursachen dahinter stecken. Vor meiner Periode und zur Zeit meines Eisprungs schwillt die Gebärmutter sowie auch die Follikel sehr an und drücken auf meine Blase. Super doofe Kombination. Ich bin am Dienstag auch noch mal beim Frauenarzt und kläre einige Dinge ab. Evtl gibt es da auch noch eine Lösung.

Restharn habe ich ebenfalls nicht. Ich entleere meine Blase vollständig. Ich glaube also, ich bin nicht ganz so schlimm dran wie einige von euch hier. Das tut mir wirklich leid :huh:

Ich hatte damals auch mal diese Untersuchung mit dem Kontrastmittel, um zu sehen wohin der Urin fließt....aber wie das hieß?? Ewig her. Es war jedenfalls alles ok. Alle Untersuchungen liefen eigentlich nur darauf hinaus: kleine Kapazität, gerötete Schleimhaut, Reizblase. Na ein Glück eigentlich. Ich hatte immer Angst vor schlimmerem.

Nach Antibiotikaeinnahmen war mein Urin immer sauber. Es wurden auch keine Pilze oder ähnliches gefunden. Das wurde alles mal geprüft. Nach der Blasenspiegelung bekam ich kein AB, obwohl ich es erwähnt hatte. Der Arzt sagte mir, er würde sehr sauber arbeiten und sie geben nie AB nach so einer UNtersuchung denn in der Regel haben die Frauen danach keine BEschwerden. Das ich wohl nicht zu der Regel gehöre war ihm da noch nicht bewußt :silly: AB habe ich dann ja auf eigene Faust genommen......entweder hatte ich gar nix oder es hat geholfen, denn gestern war mein Urin einwandfrei.

Betmiga nehme ich jetzt 1 1/2 Wochen. Heute nacht musste ich zum ersten Mal nicht zur Toilette. Super!!! Ich konnte auch gestern meinen Kaffee besser vertragen. Nun bin ich optimistisch und bin gespannt wie es mir weiter hilft. Mein Urologe hat damit wohl bei seinen Patientinnen schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Aber wie das im Leben so ist: jeder reagiert ja anders und ich bin gespannt wie es sich für mich weiter entwickelt.

Ich schaue nun wie es mit Betmiga und meiner Blase weiter geht bevor ich über weitere Schritte und Behandlungsmöglichkeiten nachdenke. Immer einen Schritt nach dem anderen. Evtl hilft mir die jetzige Therapie ja. Und falls nicht, dann finden wir etwas neues. Aber ich denke nun noch nicht an andere Medis, botox und ähnliches. Mit dem Thema beschäftige ich mich, wenn es soweit ist. Sonst werde ich nur ganz wuschig.

Johannes: vielen Dank für deine netten Worte. Ja mein Vater hat Speiseröhrenkrebs und muss so schnell wie möglich operiert werden. Wir hoffen das Beste und sind optimistisch, weil es augenscheinlich noch im Anfangsstadium ist. Hoffentlich Glück im Unglück!

So und nun fahre ich gleich erstmal zu meinen Osteopathen, dass der mir ein wenig Linderung bringt. Obwohl ich mich langsam besser fühle........Endlich!

LG
Alexandra

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04 Sep 2014 08:14 #15 von Pamwhy
Liebe Alex,

Restharn habe ich ebenfalls nicht. Ich entleere meine Blase vollständig. Ich glaube also, ich bin nicht ganz so schlimm dran wie einige von euch hier. Das tut mir wirklich leid :huh:


Dieser letzte Satz von dir hat mich amüsiert.... ;)

Ich habe eine allerbeste Freundin (das meine ich auch wortwörtlich), die hat wirklich sehr viel an der Backe.... kranke Eltern (Autoimmunerkrankung mit Dialyse und Demenz - wohnen direkt um die Ecke), die mittlerweile zum Glück mit einem guten Pflegedienst versehen sind; eine genetische Erbkrankheit, die erst nach dem dritten Kind unter anderem auch bei ihrem Mann erkannt wurde, da es sich um unterschiedliche Mutationen handelt. Die Liste könnte ich noch um viele weitere Hämmer ergänzen....

Meine Probleme, die ich innerhalb meiner Familie anfangs hatte und zum Teil noch weiterbestehen, sind für mich zum Teil sehr schlimm. An ihren Problemen gemessen, aber "Pillepalle", das würde sie mit der linken Backe absitzen ;). Dennoch hat sie mir immer zu gehört und mich unterstützt...., als ich diesen Punkt bei ihr mal angesprochen habe, dass ich gerade ihr was "vorheule", sagte sie, dass diese Probleme in meiner Situation für mich nicht weniger schlimm sind als ihre... und das hat mir die Augen geöffnet...

Klar "schlimmer geht immer", aber wenn es so kommt wird man sich mit der Situation dann auseinandersetzen..... und dann verändert sich auch deine Wahrnehmung. Häufig ist der Spruch, "jeder bekommt nur so viel, wie er auf einmal bewältigen kann" wirklich treffend.

Ganz ehrlich, eine Reizblase finde ich auch kein Spaziergang für die Betroffenen. Ich hatte und habe diese Probleme nur zeitweilig, aber ich kann es euch nachfühlen. Nur weil einige, deiner Ansicht nach, viel schlimmer dran sind wie du, ist deine Situation für dich selbst doch nicht weniger schlimm....., also keine Entschuldigungen... :P

Ich freu mich jedenfalls sehr, dass du uns gefunden hast...., das wollte ich noch mal sagen....

Bis dann und ganz, ganz...
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04 Sep 2014 08:25 #16 von FrauMummel
Liebe Pam!
Du hast vollkommen Recht mit dem was du schreibst. Jede Situation ist für jeden schlimm. Wenn man dann Dinge hört, die noch schlimmer sind, dann hat man das Gefühl, dass die eigenen Probleme viel kleiner sind. Alles eine Frage der Wahrnehmung. :)
Ich hatte mal ne Freundin die war schon fix und fertig wenn ihr Kind Magen-Darm hatte oder Fieber. Da lache ich bei meinen drüber, da haben wir ganz andere Probleme.

Stimmt schon, ich versuche mich in meine Probleme erst gar nicht so reinzusteigern und kann gut damit umgehen. Habe ich gelernt, aber ichbin auch kein Typ der viel jammert. Ich möchte einfach das Leben genießen wie es kommt.
Mein Blasenproblem belastet mich, das stimmt. Aber da ich dabei eigentlich keine Schmerzen habe geht es ganz gut. Hätte ich dauernd Schmerzen sähe das evtl ganz anders aus. ;)

Wenn ich fremden Menschen, die uns gerade kennenlernen, , von uns erzähle, sind viele immer ganz geschockt und haben Mitleid. WIll ich gar nicht und so sind wir auch nicht. Erzähl aber mal jemandem: Mein Sohn ist geistig behindert, trägt Windeln, kann nicht sprechen und wird es wohl auch nie, hat einen Sprachcomputer, wurde mit GAumenspalte geboren, es liegt ein Gendefekt vor, wurde schon 8 mal operiert.......wie klingt das? NIcht gut oder? Aber, man glaubt es kaum, wir sind fröhlich, lustig und bei uns läuft es auch nicht so viel anders als bei Familien mit 2 gesunden Kindern. Mein Großer hat zudem ADS, was wir aber immer besser in den Griff bekommen und er ist mittlerweile Klassenbester.

Ich selbst hatte Depressionen, eine Essstörung, Morbus Basedow, im Januar eine Radiojodtherapie..................klingt auch alles viel. Aber auch das ist händelbar und mit viel Geduld, Hilfe und Therapie bekommt man das meiste in den Griff.

JEtzt ist mein Vater erkrankt, nachdem er vor 6 Jahren knapp dem Tod von der Schippe gesprunge ist. Und auch da denke ich: das schaffen wir und in einem Jahr sieht die Welt wieder gut aus. Ich denke alles hat 2 Seiten. Und ob die Seite schwarz oder weiß ist, kommt auf die Sichtweise an ;)

Danke für deine netten Worte. Ich glaub ich bin hier ganz richtig gelandet :kiss:

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04 Sep 2014 09:00 #17 von Pamwhy
Liebe Alex,

Mitleid ist das falsche Wort, ich empfinde bei so was Bewunderung, obwohl man das in so einer Situation genauso wenig mag wie Mitleid :cheer:

Ich war gestern auch nicht so gut drauf. Bei unserer Großen sieht es jetzt danach aus, dass sie eine chronische Schilddrüsenentzündung hat, also wahrscheinlich Hashimoto-Thyreoiditis (autoimmune Schilddrüsenentzündung). Das hat mich gestern etwas aus der Bahn geworfen, obwohl es an sich eben auch Schlimmeres gibt und ich mit solchen Dingen gut umgehen kann. Aber so wie es mir gestern ging, weiß ich, dass mein Unterbewusstsein sich damit auseinandersetzt, obwohl an der Oberfläche alles ok erscheint....

Morgen weiß ich mehr, ob es chronisch ist oder nicht, ob sie noch einen nuklearmedizinische Kontrastmitteluntersuchung durchführen werden, Medikation usw.. Da werde ich von Matti aus telefonieren müssen :huh:

Jedenfalls erklärt sich mir jetzt, warum das Jod, das sie das letzte Jahr nehmen musste keinerlei Änderung bewirkt hat. Jetzt bin ich gespannt wie es weitergeht...., meine Hoffnung ist, dass unter neuer Medikation ihr Übergewicht etwas zurückgeht und somit ihre Gelenke usw. entlastet werden....

Also immer was Neues, aber das kennst du ja auch... ;)

Bis demnächst und ganz....

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04 Sep 2014 09:30 #18 von FrauMummel
Oh, wie blöd für euch.
Das ist ja ähnlich wie bei mir. Ich habe Morbus Basedow"gehabt" und damit das Gegenteil von Hashimoto. Also Überfunktion mit allen schönen Nebenwirkungen.
Die Schilddrüse ist so klein und doch so tükisch.

Ich war zu dieser Thematik, allerdings meist lesend, in einem anderen Forum unterwegs. Falls du Ratschläge oder Hilfe brauchst, lass es mich wissen. Wichtig ist jetzt, dass sie gut eingestellt wird mit L Thyroxin. Und achte darauf dass die Ärzte nicht nur nach dem TSH Wert gehen. Das ist total veraltet und das hat mein alter Hausarzt auch gemacht. Total bescheuert. Wichtig sind der Ft3 und Ft4 Wert. Also immer die freien Werte Mitbestimmen lassen. Ein guter Nuklearmediziner oder Endokrinologe sind gold wert. Der Hausarzt ist meist überfordert mit so einer Diagnose.

Wenn du fragen hast, auch gern per PN. Schilddrüse ist mein 2. Fachgebiet, hihii :whistle: :lol:

LG

Alexandra

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04 Sep 2014 10:00 #19 von Pamwhy
Hallo Alex,

gut zu wissen..., als unser Nuklearmediziner meinte, dass es mittlerweile 8 verschiedene Werte sind, die er untersucht....

Unterfunktion hat sie schon länger, ihr Frauenarzt hat jetzt schon zum zweiten Mal (beim ersten hatten wir bereits das Rezept für Jod wegen Unterfunktion) auf die Schilddrüse verwiesen und gemeint, dass nach ihrem Aussehen sie eben noch zu diesem Nuklearmediziner gehen sollte... unser Hausarzt hat noch mal Werte abgenommen und sie dann weiter überwiesen, da zusätzlich zur Unterfunktion (trotz Jodgabe) die Hormonwerte nicht in Ordnung wären (was für Werte das waren weiß ich noch nicht, da mit dem Urlaub vom Hausarzt und bei uns alles etwas hektisch war).

Die Entzündung ist im Ultraschall erkennbar, wenn die Größe der Schilddrüse auch nicht in Ordnung gewesen wäre, hätte der Doc die Kontrastmitteluntersuchung gleich gemacht...., so ist jetzt abzuwarten ob chronisch oder nicht, aber nach den Symptomen würde ich chronisch schätzen.....

Bis dann und ganz...
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04 Sep 2014 10:40 #20 von Annabelle
Lieber Johannes,

kleinkapazitär wurde nach der ersten Videourodynamik diagnostiziert. Die Blase fängt bei einer Menge von ca. der Füllung eines Schnapsglases an zu krampfen. Das ganze nennt man dann oberactiv bladder (OAB). Ich habe also eine Harnspeicherstörung, die durch eine hypersensivitve Blase, einen wenig dehnbaren Blasenmuskel (Low compliance) und durch ungehemmte motorische Aktivitäten des Blasenmuskel ausgelöst wird. Im Vordergrund steht der imperative Harndrang (Urgency), d. h. ist muss jetzt zur Toilette und nicht erst in ein paar Minuten. Das bedeutet für mich, dass ich mit allen Arten der Inkontinenz belastet bin, als mit einer sog. Mischinkontinenz. Der Zustand meiner Blase (vor Blasenschrittmacher) mit Restharn war der einer nicht schmerzhaften Blase mit hohem Restharn, also eine klassische Überlaufinkontinenz. Das ganze nennt man dann Urge-Inkontinenz. Die kleinkapazitäre Hochdruckblase ist für den oberen Harntrakt gefährlich.

Bei dem Wort "Überlauf" kannst Du Dir ja sicher vorstellen, wie das dann in Verbindung mit dem Restharn funktioniert. Ich hätte quasi ins Badezimmer ziehen können, alle 5 bis 10 Minuten verspürte ich Harndrang, konnte die Blase aber niemals leer machen. Durch diesen Restharn trabekulierte die Blase, es kam also zu einer balkenartigen Verdickung der Blasenmuskulatur. Das ist dann die klassische Überdehnung der Blase. Als dann die Botoxinjektionen immer öfter wiederholt werden mussten, kamen die Blasenschrittmacher ins Spiel. Wie ich ja schon beschrieben habe, bringen sie mir nicht mehr Zeit, aber eine restharnfreie Blase. Zusätzlich mit Botox und Medikamenten bin ich jetzt bei ca. 45 bis 90 Minuten. Das ist ja schon mal ein Fortschritt. Ultima ratio für die Ärzte ist eine Blasenaugmentation, also das Formen einer Blase aus einem Darmabschnitt, die auf die "alte" Blase draufgesetzt wird. Das hat weitreichende Folgen und ist irreversibel. Da ich zudem unter starken Verwachsungen im Bauchraum leide, ist das für mich im Moment noch keine Option.

Tja, nach all dem ist die kleinkapazitäre Blase übrig geblieben. Nach der letzten Videourodynamik liege ich bei einem Fassungsvermögen von ca. 140 ml. Das ist dann eben die kleine Kapazität, die man sofort wieder los werden muss. Ohne den Harndrang würde in die Blase schon mehr reinpassen, man kann es aber nicht halten.

Vor der Implantation der Blasenschrittmacher fand eine Ausschlussdiagnostik statt, die - für alle unbefriedigend - leider ohne jedes Ergebnis war. Es lässt sich nicht feststellen, was die Gründe für all das sind. Aus diesem Grund hat mein Urologe meine Unterlagen letzten Monat an das Klinikum Marburg geschickt, an dem es einen "deutschen Dr. House" gibt. Wir erhoffen uns jetzt Hilfe durch das Zentrum für unerkannte Krankheiten, wenn dort denn dafür überhaupt Interesse besteht. Wir werden sehen.

Lieben Gruß, Anna

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