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Vorstellung Bernhard

14 Mär 2023 10:23 #1 von bernhard1963
Liebe Mitleidende.
Auch ich möchte mich kurz hier vorstellen und meine Probleme kundtun.

Bei mir wurde Ende 2022 ein Adenokarzinom Gleason 7a diagnostiziert.

Am 30.1. wurde eine radikale Prostatektomie durchgeführt. Die OP war relativ langwierig, da ich durch 2 Leistenbruch-OPs einige Netze im Bauchraum hatte.
In der daraufolgenden Nacht passierte in der Intensivstation ein Missgeschick - ein Pfleger wollte eine Harnprobe entnehmen und hat nachher vergessen, den Katheder wieder zu öffnen.
Meinem Chirurgen hat das sehr mißfallen und er meinte das könne zum Aufgehen von Nähten führen. In der Folge war die Genesung sehr langwierig - die Anastomose verheilte sehr zögerlich und ich hatte fast 3 Wochen einen Katheder. Als der schließlich entfernt wurde, kam es zu den wohl üblichen Inkontinenzproblemen. Allerdings mit einer für mich seltsamen Begleiterscheinung. (vielleicht ist das aber normal)
Ich konnte weder Harn halten noch Wasser selbständig lassen - es ging alles von selbst. Beim Aufstehen, Husten, Niesen usw. spürte ich, dass Urin abging. Leider passierte das aber nicht nur bei Belastung sondern dauernd. Das heißt es war ein dauerndes Tröpfeln vorhanden, dass ich selbst aber nicht spürte sondern nur die Vorlage anzeigte. Ausserdem wurden in der Harnkultur 2 Keime entdeckt, einer davon multiresistent. Daraufhin wurde mein Antibiotikum geändert das ich seit mittlweile fast 3 Wochen einnehme (Furadantin 2x 100mg 1-0-1) - nach Rücksprache mit dem Chirurgen seit 2 Wochen in doppelter Dosierung. Nach einer Woche wurde die Anastomose per Zystoskopie begutachtet und man fand einen Faden, der offensichtlich von einer gelösten Naht in den Harnleiter hineinstand. Dieser Faden wurde am 10. März unter Narkose wieder mittels Zystektomie entfernt. Seither ist eine gewisse Besserung eingetreten - bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr kann ich (wenn das WC nicht zu weit weg ist) tatsächlich einen Schwall Urin ablassen - wenn auch die Sache in 2-3 Sekunden erledigt ist. Danach beginnt die Sache mit dem Tröpfeln - ich habe 15 Minuten am WC verbracht und es kam laufend Urin nach - meistens in Tröpfchenform, machmal als ganz schwacher Strahl. Es ist auch so, wenn ich vermehrt Wasser trinke habe ich innerhalb von 30 Minuten 3-4 mal das Bedürfnis Wasser zu lassen und das kalppt auch so wie vorhin angesprochen. Aber immer mit minutenlangen Nachtröpfeln. Auch nachts bin ich "nicht dicht" - die Vorlage ist meist scho nach 3-4 Stunden Schlaf komplett voll und ich stehe nachts 2x auf um, sie zu wechseln. Ansonsten fühle ich mich körperlich sehr gut - kann körperliche Belastung aushalten, Stiegen steigen, lange Spaziergänge machen - auch schnellen Schritts, keine Schmerzen, keine Atemnot o.Ä. OP Narbe gut verheilt.
Nur das dauernde Wechseln der Vorlagen bzw. Tena Hosen ist echt belastend.

So das wars erstmal - ich hoffe auf baldige Änderung dieses Zustandes - vielleicht geht es ja dem einen oder anderen genauso oder es hat jemand Erfahrungen, was da los sein könnte oder was ich machen könnte.

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16 Mär 2023 16:49 #2 von MichaelDah
Hallo Bernhard,

Da noch keiner Hallo gesagt hat werde ich das mal tuen - herzlich willkommen im Forum. Du hast ja wohl mit dem Krankenhaus ganz schön Pech gehabt - das ist immer blöd wenn so etwas passiert - aber immerhin scheinen die es ja dann noch halbwegs wieder hin bekommen zu haben. Du schreibst ja die OP war Ende Januar - ich denke da kannst du noch nicht so super viel erwarten. Allerdings ist es enorm wichtig das Beckenboden Training zu machen. Das muss nicht immer das stupide anspannen und endspannen sein - regelmäßig längere Zeit spazieren gehen ist mindestens genauso gut weil du da den Beckenboden automatisch anspannst.

Ich weiß ja nicht wie das vor der OP war - aber kannst du denn jetzt besser Wasser lassen als vorher? Wenn ja dann bist du ja schonmal auf dem richtigen Weg. Ich denke - wenn du versuchst die Beckenbodenmuskulatur zu trainieren wird das sicher insgesamt alles besser. Allerdings ist das ein durchaus langwieriger Prozess. Manche schaffen das in 6 Monaten machen brauchen dafür auch ein Jahr - wichtig es ist aber dran zu bleiben und sich da nicht frustrieren zu lassen - je weniger man am Anfang macht desto schwieriger wird es später. Hast du denn eine Reha bekommen wo du Gelegenheit hattest das unter Anleitung zu üben?

Zum Thema was da los ist - ich denke erstmal muss das alle verheilen und zusammenwachsen. Dann wird es wahrscheinlich mit der Zeit auch der Harndrang besser. Wichtig ist dabei das du regelmäßig ausreichend trinkst. Wenn du zuwenig trinkst hast du unter umständen häufiger Harndrang, weil konzentrierter Urin die Blase stärker reizt. Außerdem verlierst du wahrscheinlich auch noch zu viel durch die Stressinkontinenz. Das ganze bedingt sich dann manchmal gegenseitig weil der unkontrollierte Harnabgang aufgrund des schwachen Beckenbodens auch wieder die Blase reizt und zum Drangegeühl führt.

Ich denke als erstes solltest du versuchen durch regelmäßiges Training wieder „dichter“ zu werden - dann löst sich vermutlich auch das Drangproblem. In jedem Fall solltest du versuchen nicht gleich jedem Drang gleich nachzugeben und zu versuchen die Intervalle zwischen den Toilettengängen langsam zu steigern - und wichtig - sich von Misserfolgen nicht gleich entmutigen lassen.

viele Grüße und gute Besserung
Michael

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16 Mär 2023 18:01 - 16 Mär 2023 18:01 #3 von matti
Lieber Bernhard,

ich hatte dich zwar kurz per Mail bei der Freischaltung begrüßt, es aber hier noch nicht geschafft. Also, herzlich willkommen hier.

Nach 14-monatiger Bauverzögerung habe ich in dieser Woche endlich den Schlüssel für meine neue Wohnung erhalten. Deshalb möchte ich mich zunächst kurz fassen, werde dir aber zur gegebener Zeit noch einmal ausführlicher antworten.

Zunächst ein Tipp: Kennst du bereits Kondomurinale? Schau dir die Infos darüber doch auf unserer Webseite einmal an. Vielleicht könnte dies eine Alternative zu den aufsaugenden Produkten sein:

www.inkontinenz-selbsthilfe.com/kondomurinale

Liebe Grüße
Matti

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