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Harn- und Stuhlinkontinenz sowie Diarrhö

14 Nov 2010 11:00 #1 von Lubi
Hallo,

seit einer Bandscheiben-OP im Jahre 05 leide ich an einer Harn- und Stuhlinkontinenz sowie einer nicht aufhörenden Diarrhö. Für die Blase wurde mir im KJ 08 ein SNS implantiert. Dieser hat die Blaseninkontinenz auch verbessert. Die Stuhlinkontinenz und Diarrhö ist allerdings so geblieben.
Ich habe mich auf den Kopf stellen lassen. Beckenbodenbodentraining nützt nichts (Beckenbodenschiefstand und Fehlfunktion mit schwere muskulären Dysbalancen ist bekannt), 1 Jahr Biofeedback hat nicht geholfen. Hier hat sich sogar während der Therapie der Inkontinenzgrad um 1° verschlechtert. Quellmittel, Medikamente, Ernährungsumstellung können auch die Diarrhö nicht aufhalten. Seit fast 2 Jahren nehme ich jeden Morgen 1 Tab. Immodium Akut aber auch hier verändert sich nichts. Allergien, Sprue und die ganzen mögl. Durchfallerkrankungen hat man ausgeschlossen. Einziger Hinweis wegen der Diarrhö war bei der Röntgen-Sellink-Untersuchung eine auffällig rasche KM Passage des Kontrastmittels vom distalen Ileum in das Colon. Hier sieht man den Grund für die Diarrhö im Sinne einer „neuropathische Motilitätsstörung“.

Ich kann und möchte so nicht die nächsten Jahre verbringen. Ich kapsele mich mehr und mehr ab, öffentliche Verkehrsmittel kann ich schon lange nicht mehr fahren und allein der Gedanke, dass ich eine Strecke von mehr als 30 Minuten mit dem Auto bewältigen muss, versetzt mich schon in Ohnmacht.
Man wollte im KJ 07 einen Kolposuspension nach Burch machen aber hier hat der Operateur 1 Woche vor der festges. OP die OP mit der Begründung „Bei mir seien Komplikationen vorprogrammiert und er wolle sich seine Statistik nicht versauen lassen.“ abgesagt.

Ich hatte jetzt vor 3 Monaten eine Revisions-BSV-OP gehabt aber man sagte mir hier auch schon im Vorfeld, dass man die Inkontinenz nicht verbessern kann.

Ich bin am verzweifeln!!! Die meisten Untersuchungen, wie Schließmuskelmessung, koloproktol. Untersuchungen, Transitzeit, etc.pp. liegen nun 3-4 Jahre zurück. Meinen Sie ich sollte mich nochmals auf den Kopf stellen lassen und alle Untersuchungen nochmals durchlaufen??? Letztlich weiß keiner konkret warum ich Diarrhö habe … Und das man Diarrhö nicht „halten“ kann ist doch wohl klar. Ich habe ständiges Stuhlschmieren und merke erst Sekunden vorher, dass „da was kommt“.
Um Himmels willen, wohin kann ich mich wenden??
Beckenbodenzentrum; Magen- und Darmzentrum; Inkontinenzzentren, Neurologische Kliniken???? Eigentlich trifft bei mir alles zu …
Ich wäre Ihnen unsagbar dankbar, wenn Sie mir einen Richtungsweisenden Hinweis geben könnten, wie ich am Besten verfahren soll.
Tausend Dank für eine Antwort.

Lubi

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15 Nov 2010 13:04 #2 von matti
Hallo Lubi,

häufig sind hier im Forum Fragesteller anzutreffen, dennen man dann die ganze Palette der Diagnostik vorstellt. Dies kann man sich bei dir erübrigen, weil du wohl schon umfangreich Diagnostiziert wurdest.

Du schreibst:

Seit fast 2 Jahren nehme ich jeden Morgen 1 Tab. Immodium Akut aber auch hier verändert sich nichts.

. Wenn dem so ist, dann lass es weg! Auch Immodium Akkut sind keine Smarties und werden ganz häufig unterschätzt! Grundsätzlich würde man dir an dieser Stelle wohl auch raten eine Prüfung auf Nahrungsunverträglichkeit machen zu lassen. Auch dies ist ja wohl schon ergebnislos bei dir geschehen. Wurden den auch entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Chron oder Collitis Ulcerosa ausgeschlossen? Hast du noch deine Gallenblase? Wenn ja, wurde die Funktion von Leber, Galle und der Transport der Gallenflüsigkeit geprüft? Nach meiner Gallenblasenentfernung leide ich gehäuft an Durchfällen, vor allem direkt nach dem Essen. Vorher hatte ich damit gar keine Probleme.

Diagnostisch kann ich dir keinen weiteren Ratschlag geben. Deshalb möchte ich mich auf die Vorstellung von Hilfsmittel beschränken.

Nach Rücksprache mit deinen Ärzten könnte die Irrigation für dich ein Hilfsmittel darstellen. Informationen zur Irrigation findest du hier:

http://www.inkontinenz-selbsthilfe.com/ ... ation.html

Zudem könnte zumindest gegen das Stuhlschmieren eine Analtampon hilfreich sein. Informationen findest du hier:

http://www.inkontinenz-selbsthilfe.com/ ... ampon.html

In einigen Gesprächen mit Implantatsträgern (Blasenschrittmacher) und ich meine auch hier im Forum, wird immer wieder von Durchfällen gesprochen. Hier sollte auch einmal eine Facharztmeinung eingeholt werden, ob es nicht Zusammenhänge geben könnte.

Gruss

Matti

Nachtrag: Ich hatte zunächst gar nicht gesehen, dass du deine Frage ins Facharztforum gestellt hattes. Ist aber eigentlich auch egal, antworten darf hier ja jeder.

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16 Nov 2010 03:44 #3 von Lubi
Hallo Matti,

Danke für deine Antwort. Ja, man hat mich umfangreich auf den Kopf gestellt, allerdings ist das schon 4 Jahre her.
Das Immodium Akut nehme ich auf anraten einer Klinik und laut deren soll ich damit trotz des ausbleibenden Erfolges nicht damit aufhören.
Eine spezielle Nahrungsmittelunverträglichkeit hat man nicht geprüft. Ich bin aber ASS-Intolerant und weiß, das das auch in vielen Lebensmitteln enthalten ist. Aber das wissen ja auch die Ärzte, die aber meine Beschwerden nicht dieser Intoleranz zuordnen. Zumal der Durchfall und die ganze Inkontinenz damit auch nicht im zeitlichen Zusammenhang stehen, sondern einzig und alleine mit einer Bandscheiben-OP. Da kam es damals zu epiduralen Blutungen, von denen ich aber erst 3 Jahre später erfahren habe, da man dieses Vorkommnis leider auch nicht in den OP-Bericht schrieb, wohl aber in den "eigenen" Bericht.

Entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Chron oder Collitis Ulcerosa sind damals auch ausgeschlossen worden. Eine Gallenblase habe ich noch. Leberfunktion, Galle und Transport der Gallenflüssigkeit wurden nicht geprüft. Ich habe "nur" Durchfall; ich weiß schon nicht mehr wann ich das letzte Mal einen festen Stuhl hatte. Egal was ich esse oder trinke.

Danke für die Hilfsmiitel-Informationen. Ich werde mir diese mal in Ruhe anschauen.

Mein Durchfall begann 2 Jahre vor der Implantation des Blasenschrittmachers. Daher sehe ich hier keinen Zusammenhang. Damals sagte man mir es könne der Blase und dem Stuhl helfen aber bei mir hat es sich nur auf die Blase positiv entwickelt.

Ich bin in den Mitte Vierziger und tue mich was Hilfsmittel angeht sehr schwer. Vor 3 Wochen hat man mir einen künstlichen Darmausgang empfohlen, ich war Tage in Trance nach diesem Vorschlag. Ich dachte halt, dass die Untersuchungen schon so lange zurückliegen und das man hier noch mal "checken" lässt. Ich kann mich nicht mit dieser "ungewissen" Situation abfinden, weil eben nicht zu 100% klar ist, woran das alles liegt. Logisch sieht man einen Zusammenhang zur Bandscheiben-OP aber "genaueres" weiß man eben auch nicht.

Lieben Gruß

Lubi

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16 Nov 2010 12:47 #4 von matti
Hallo Lubi,

ich bin kein Mediziner, deshalb kann ich mir nicht anmassen zu beurteilen warum du Immodium weiter nehmen sollst. Allerdings sollten die Ärzte den Sinn dieser Verordnung doch einem Laien erklären können. Darauf würde ich bestehen.

Du schreibst, dass eine Nahrungsmittelunverträglichkeit bisher nicht ausgeschlossen wurde. Ich bin sprachlos. Dies gehört bei solchen Problemen doch meiner Meinung nach zu einer der ersten Diagnostikschritte. Darduch könnten (nicht müssen) doch alle deine Probleme erklärt werden.

Ich würde mich in deinem Fall erneut in fachkundige Diagnostik begeben. Eine Liste von Kompetenz- und Referenz-Zentren für Koloproktologie findest du hier: http://www.inkontinenz-selbsthilfe.com/ ... inenz.html

Ein künstlicher Darmausgang kann eine Option sein. Ohne genaue Feststellung der Ursachen scheint mir dies aber Schritt zwei vor dem ersten Schritt zu sein.

Gruss

Matti

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12 Jan 2011 22:07 #5 von dcschacht
Hallo Lubi,

leider ist mir als Urologe die Stuhlinkontinenz nicht so nahe liegend. Wenn die Diagnostik 4 jahre her ist, sollte man über eine Re- diagnostik durchaus nachdenken. Von einem Kollegen weiss ich, dass eine MRT-Defäkografie hilfreich sein kann. Dieser Kollege ist Colo-Proktologe. Zur Diagnostik bietet sich ein Zentrum mit Colo-Proktologischer Funktionsdiagnostik oder ein Inkontinenzzentrum mit kooperierendem Chirurgen an.

Die Komponente einer Nahrungsmittelunverträglichkeit ist sehr wichtig in der Berücksichtigung.

Medikamentös kann man Immodium längerfristig einsetzen. Zu meiner aktiven Krankenhauszeit wurde von den Internisten auch gerne Tinktura opii verordnet.

Ich hoffe ein wenig geholfen zu haben

viele Grüße

dcschacht

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