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Dauerkatheder . . . transurethrale oder suprapubis

06 Apr 2013 10:40 - 06 Apr 2013 10:47 #1 von alivenkickn
Bevor ich mich auf Euch mit meinen Fragen stürze erst mal in Kürze etwas über mich. Ich bin 62, Rentner, und seit 13 Jahren Betreuer meiner Mutter. Wer etwas mehr über mich wissen will, der kann hier ein bischen stöbern.

Meine Muttter ist 86, seit Jahren inkontinent, hat Pflegestufe II und lebte bis vor zwei Jahren sie in ihrem eigenen Haus wo sie eine 1:3 RundumVersorgung hatte. Vor 1 1/2 Jahren mußte sie in ein AltenPflegeheim umziehen. Wie das nun mal so ist mit dem Leben hat es sehr oft seine eigenen Pläne mit uns. Und die weichen oft von den Unseren ab. Wir werden immer wieder mit Situationen konfrontiert denen es gilt sich zu stellen und man, wie in dem Fall wenn man Betreuer ist, Entscheidungen für einen anderen Menschen treffen muß. So geht es mir Momentan.

Bislang hat das Inkontinenzmaterial (Mobil Care Hosen und Einlagen) ausgereicht. Seit einigen Tagen zeichnet es sich jetzt ab, das selbst das beste - saugfähigste Inkontinenzmaterial nicht mehr ausreicht um meine Mutter vor gesundheitlichen Schäden zu bewahren. Sie sitzt nicht nur den ganzen Tag im Rollstuhl, sondern hat ihre Fähigkeit wahrzunehmen die Toilette bei Harndrang - den hat sie verloren - aufzusuchen sowie die Wahrnehmung verlorent das sie im "Nassen" sitzt, Die Inkontinez ist mitlerweile so stark . . . in Frankfurter Dialekt würde man sagen " Es leeft wie´s Wasser ausm Wasserhahn". Selbst die Versorgung mit allem Inkontinenzmaterial kann die Auswirkungen der Inkontinenz auf die Haut, Hautrötung, Entzündung nicht verhindern. Dazu kommt das trotz optimaler Versorgung mit Inkontinenzunterlagen für das Bett es nicht verhindert werden kann das das Urin die Matratzen sowie ihre Zubettdecke in Mitleidenschaft zieht. Dies zieht neben der Kleidung einen erhöhten Pflege - Hygieneaufwand nach sich dem man auch zu Hause nicht wenn die Bedingungen optimal sind gerecht werden könnte. Dies würde nämlich eine 25/4 10% Versorgung bedeuten. Insofern Selbst wenn sie bis jetzt zu Hause leben würden sähe ich mich jetzt mit dier gleichen Situation konfrontiert. Wie kann ich den Umständen meiner Mutter gerecht werden - entsprechen und dafür Sorge tragen das die "Gesundheitsfürsorge" so gut es Möglich - machbar ist optimal ist.

Wie es aussieht sieht wird sie wohl oder übel - es wird schwer werden da sie leicht dement ist und der Katheder sowie der Auffangbeutel für sie - wenn sie ihn sieht - immer wieder "Neu" ist - um einen Katheder nicht herumkommen.

Da ich Betreuer bin werde ich letztenendes die Entscheidung - in Absprache mit ihr soweit dies eben möglich ist - zwischen "transurethral oder suprapubisch" treffen müssen.

Zur Zeit bin ich in der sogenannten Enscheidungsfindungsphase. ;) D.H. Ich hole alle Informationen ein derer ich habhaft werden kann.

Welche Methode ist die Beste
Risiko - Abwägung
Gewährleistung einer regelmäßigen Kontrolle bzw Fahrten ins KK durch das Pflegepersonal im Heim um den Katheder auszuwechseln
Welcher Arzt - welches Krankenhaus in Frankfurt am Main kommt dafür in Frage
Welche Erfahrungen haben Pflegepersonal im Heim in dem meine Mutter lebt

und und und


Auf der Suche nach einem Inkontinenzforum bin ich bei euch hängen geblieben. Ihr habt wie es aussieht die meisten Mitglieder - "relativ" gemessen an der Bevölkerung in der BRD - und ihr seid in Kontakt miteinander was man am Zugriff bzw den Postings sieht. Es ist also kein totes Forum wo man alle paar Monate mal was schreibt. ;)

Hier nun mein Anliegen ganz speziell an Euch:

Welche Erfahrungen habt ihr? Das ist mir besonders wichtig . . .
Kennt jemand einen guten Arzt/Krankenhaus in Frankfurt/Main


Da ich seit 13 Jahren Betreuer meiner "Restfamilie" bin, mein Vater starb 2001, bin ich recht fit was das Thema Betreuung, Versorgung mit Inkontinenzmaterial, Pflege zu Hause wie mittlerweile auch in einem Heim, politischen Rahmenbedingungen etc pp betrifft. Wenn ihr Fragen habt nur Mut. Einiges werdet ihr evtl auf meinem Blog zu dem Thema " Muttern lebt jetzt in einem Heim " finden. Auch und ganz besonders wie man den Damen und Herrn im AltenPflegeHeim "Feuer unterm Hintern" macht . . . :)

So, das wär s jetzt erst mal fürs Erste . . . ;)

Eigentlich hab ich das Vorstellungsforum gesucht, aber wie das so is bei mir . . . wenn der Käs gegesse is seh ich das es doch eines gibt . . .

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06 Apr 2013 11:33 - 06 Apr 2013 11:38 #2 von Pamwhy
Hallo alivenkickn,

sei ganz herzlich willkommen bei uns hier im Forum, ich freue mich ganz besonders dass du zu uns gefunden hast..... :cheer:

Ich habe schon ein bisschen gestöbert bei deinen Links, aber eine halbe Stunde ist da bei weitem nicht ausreichend uns ich will mir dafür doch etwas mehr Zeit nehmen, allerdings wollte ich dir auch möglichst schnell eine Begrüßung schreiben, da du ja noch Online bist....

Alles zusammengenommen ist es für dich sicher nicht einfach und ich finde es toll, dass du bei uns Hilfe suchst, obwohl ich leider die falsche Ansprechpartnerin bin, was die Dauerkatheter angeht, da können dir andere hier im Forum sicher weiterhelfen, da doch eine Menge an unterschiedlichem Know-How vorhanden ist...

Aber die Antworten werden noch kommen, da bin ich mir ganz sicher, manchmal muss man etwas Geduld haben, da einige Mitglieder nicht unbedingt regelmäßig vorbeischauen oder in größeren Zeitabständen...

Sicherlich können deine Erfahrungen mit Pflege- und Altenheimen, sowie der bürokratischen Seite einigen hier Fragenden sicherlich auch weiterhelfen...., ich weiß z. B. über die verschiedenen Pflegestufen und dem ganzen Drumherum auch noch nicht sehr viel, aber da werde ich wahrscheinlich nicht drumrumkommen mich irgendwann intensiv mit dem Thema zu beschäftigen, dir wird es wahrscheinlich genauso gegangen sein...

Ich hoffe, dass es deiner Mutter soweit man es erwarten kann gut geht, das mit den Hautirritationen macht mir doch etwas Sorgen, hoffentlich ist das Pflegepersonal im Altenheim wenigstens ok.... und auch dir wünsche ich viel Kraft und Durchhaltevermögen für deinen Alltag....

Bin gespannt was die anderen dir raten und hoffe auf regen Austausch, da auch deine Erfahrungen für uns sehr wertvoll sind.

(Hab gerade gesehen, dass ich es vor deiner Abmeldung nicht mehr geschafft habe, war wohl nicht schnell genug... ;) )

Bis dahin und ganz....

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06 Apr 2013 12:37 - 06 Apr 2013 12:56 #3 von matti
Hallo,

vielen Dank für deinen Beitrag und ein herzliches Willkommen hier. Zunächst möchte ich dir erst einmal ehrlichen Respekt für dein Online-Projekt aussprechen. Ich habe (bislang) nur einzelne Artikel gelesen. Der Artikel, wo ein katholisches Pflegeheim die Aufnahme eines Homosexuellen zunächst verweigert hatte, hat mich mal wieder mehr als fassungslos werden lassen. Diese ganze fromme und heuchlerische Brut...Oh, man, was schwillt mir der Kamm.

Nun zu deiner Frage:

Grundsätzlich sollte man bei der Beurteilung einer solchen Entscheidung den Gedanken einbeziehen, für wenn dies den primär eine "Verbesserung" der Situation bedeutet und ob dem Betroffenen dadurch etwas "Gutes" getan wird. Pflegerische Erleichterung für die Pflegekräfte sollte nur ein ganz kleines Kriterium sein.


Fakt ist, dass die von dir beschriebene saugende Inkontinenzversorgung völlig unzureichend ist. Es handelt sich dabei zwar um ein Markenprodukt, allerdings um ein Produkt welches für eine vollständige Inkontinenz einfach nicht die erforderlichen Kapazitäten besitzt.

Ich weiß aus eigener Erfahrung welch erbärmliche Produkte in der Pflege, sei es nun in der Altenpflege oder im Krankenhaus zum Einsatz kommen.

Das Dilemma der Unterversorgung ist dabei nicht ausschließlichen dem Pflegeheim vorzuwerfen, sondern an erster Stelle den Krankenkassen und dem Gesetzgeber. Letzterer hat die gesetzlichen Grundlagen geschaffen, welche die Kassen nun umsetzen.

Da werden monatlichen Pauschalen von unter 20 € für Heimbewohner vereinbart, für diese man nicht einmal einen Säugling ordentlich mit Windeln versorgen kann.
Folge ist, dass qualitativ minderwertigster Mist eingesetzt wird. Natürlich halten diese Produkte keiner Blasenentleerung eines erwachsenen Menschen stand, schließlich sprechen wir hier über 500 ml und mehr auf einen Schlag. Hinzu kommen evtl. noch verlängerte Wechselintervalle, so dass ganz zwangsläufig es zu der von dir beschriebenen Situation kommen muss.

Würde man beispielsweise ein Premiumprodukt, der gleichen Firma, wie die Molicare Super Plus einsetzen, wäre dieses ganze Problem bei weitem nicht so ausgeprägt.

Ich nutze selbst die erwähnten Windeln, habe überhaupt keine Kontrolle über meine Blase oder meinen Darm und habe vielleicht alle drei Monate mal eine Leckage. Allerdings zahle ich auch über 60 Euro im Monat aus eigener Tasche hinzu. Sonst würde ich auch diese erbärmlichen Produkte erhalten, welche mich dann notgedrungen nicht mehr gesellschaftsfähig machen würden, von den ganzen Folgen für Haut und Wohlbefinden einmal ganz abgesehen.

Es stellt sich für mich also zunächst erst einmal die Frage, vor einer Entscheidung der Anlage eines Dauerkatheters, ob nicht an der Qualität der saugenden Versorgung etwas geändert werden kann. Dabei darf der Arbeitsaufwand der Pflegekräfte nun wirklich nur ein sehr, sehr geringes Kriterium spielen.

Wenn die Entscheidung dennoch auf die Anlage eines Katheters hinauslaufen sollte, dann ist in der Regel ein subrapubischer Katheter zu bevorzugen. Alleine die Lage durch die Harnröhre bei einem transurethralen Katheter ergibt ein wesentlich höheres Risiko einer Infektion. Dies ist einfach dadurch bedingt, weil an dem Katheter vorbei, Keime und Bakterien durch die Harnröhre die Blase erreichen können.

Nun bin ich kein Mediziner, weiß aber dass dieses Risiko durch einen Bauchkatheter erheblich reduziert wird. Dies ist wohl dadurch bedingt, das sich in der Vagina wesentlich mehr natürliche Keime und Bakterien befinden als bei einer sterilen Versorgung eines Bauchdeckenkatheters. Oder einfacher gesagt, man kann das Genital nicht so steril wie einen "künstlichen" Zugang halten.

Allerdings ist auch hier die Anlage nicht ganz risikolos und es kann zudem auch zu Infektionen kommen.
Es handelt sich dabei immerhin um einen Fremdkörper, der eigentlich nichts auf Dauer im Körper zu suchen hat.
Nun habe ich die Haut eines 40jährigen und zum Glück keinerlei Probleme, trotz saugender Hilfsmittelversorgung. Es kann also durchaus medizinisch sinnvoll sein, über die Anlage eines Katheters nachzudenken.

Eine ausschließliche pflegerische Erleichterung des Personals, solange sie nicht den Betroffenen selbst betrifft (weil beispielsweise das notwendige Drehen bei einem Windelwechsel eine Tortur darstellt), sollte aber nicht in die Entscheidung mit einfließen.

Evtl. ein Vorschlag: Ein 14er Packet Molicare Super Plus gekauft und sichergestellt das dieses Produkt für zwei bis drei Tage (ausschließlich) verwendet wird. Stellt man fest, dass dadurch die Versorgung mit aufsaugenden Hilfsmitteln gesichert und gewährleistet ist, ist die Grundlage der pflegerischen und medizinischen Notwendigkeit der Anlage eines Katheters schon einmal zu verneinen und somit beantwortet.

Matti

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06 Apr 2013 13:56 - 06 Apr 2013 13:57 #4 von alivenkickn
öhem, nun da ich der höflichkeit genüge getan und die deutsche rechtschreibung gewürdigt habe switche ich zu meiner form der schreibanarchie . . .alles klein . . (is keine respektlosigkeit sondern ich trage meinem fauler hund gen rechnung). B)

@ Danke pamwhy für deine begrüßung


hallo mathy

Matti schrieb: Hallo,

vielen Dank für deinen Beitrag und ein herzliches Willkommen hier. Zunächst möchte ich dir erst einmal ehrlichen Respekt für dein Online-Projekt aussprechen. Ich habe (bislang) nur einzelne Artikel gelesen. Der Artikel, wo ein katholisches Pflegeheim die Aufnahme eines Homosexuellen zunächst verweigert hatte, hat mich mal wieder mehr als fassungslos werden lassen. Diese ganze fromme und heuchlerische Brut...Oh, man, was schwillt mir der Kamm.


ich selbst bin nicht schwul bezeichne mich aber der "community" als zugehörig da ich seit 28 jahren hiv + bin. ausgrenzung, ablehnung, diskriminierung und stigmatisierung ist uns in vielen fällen gemein. was die kath kirche und insbesondere einiger seiner protagonisten betrifft, ja da sind schon einige besonderen schätzchen darunter . . .

Grundsätzlich sollte man bei der Beurteilung einer solchen Entscheidung den Gedanken einbeziehen, für wenn dies den primär eine "Verbesserung" der Situation bedeutet und ob dem Betroffenen dadurch etwas "Gutes" getan wird. Pflegerische Erleichterung für die Pflegekräfte sollte nur ein ganz kleines Kriterium sein.



in erster linie geht es ausschließlich um das wohl meiner mutter, darum was für sie das beste ist. innerhalb dieses "spektrums" muß ich immer abwägen was ich lassen kann wie es ist weil sie es will und auch damit klerkommt bzw es versteht und was nicht. betreuung ist nicht gleichbedeutend mit einer entmündigung. dies u.a. auch deshalb weil sie sehr wohl noch in der lage ist selbsttändig das eine oder andere zu tun. was ihre gesundheit betrifft, nun da muß ich idr entscheidungen treffen. ob es sich um eine star op am auge handelt, eine rücken bandscheiben op oder wie eben jetzt hier in diesem fall. ginge es nach ihr so ist alles "halb so schlimm". das ist es eben nicht nicht. das nimmt sie nicht mehr wahr oder leugnet es . . . würde ich nicht handelen - entscheiden so wäre es zu ihrem gesundheitlichen nachteil. sie - ihr wohlergehen steht also an erster stelle. der rest - die pfleger und pflegerinnen werde ich schon - innerhalb der vorgegebenen rahmenbedingungen - dahin bringen wo ich sie haben will. ;)

mittlerweile funktioniert das seit dieser aktion sehr gut.

Fakt ist, dass die von dir beschriebene saugende Inkontinenzversorgung völlig unzureichend ist. Es handelt sich dabei zwar um ein Markenprodukt, allerdings um ein Produkt welches für eine vollständige Inkontinenz einfach nicht die erforderlichen Kapazitäten besitzt.

Ich weiß aus eigener Erfahrung welch erbärmliche Produkte in der Pflege, sei es nun in der Altenpflege oder im Krankenhaus zum Einsatz kommen.

Das Dilemma der Unterversorgung ist dabei nicht ausschließlichen dem Pflegeheim vorzuwerfen, sondern an erster Stelle den Krankenkassen und dem Gesetzgeber. Letzterer hat die gesetzlichen Grundlagen geschaffen, welche die Kassen nun umsetzen.

Da werden monatlichen Pauschalen von unter 20 € für Heimbewohner vereinbart, für diese man nicht einmal einen Säugling ordentlich mit Windeln versorgen kann.
Folge ist, dass qualitativ minderwertigster Mist eingesetzt wird. Natürlich halten diese Produkte keiner Blasenentleerung eines erwachsenen Menschen stand, schließlich sprechen wir hier über 500 ml und mehr auf einen Schlag. Hinzu kommen evtl. noch verlängerte Wechselintervalle, so dass ganz zwangsläufig es zu der von dir beschriebenen Situation kommen muss.

Würde man beispielsweise ein Premiumprodukt, der gleichen Firma, wie die Molicare Super Plus einsetzen, wäre dieses ganze Problem bei weitem nicht so ausgeprägt.

Ich nutze selbst die erwähnten Windeln, habe überhaupt keine Kontrolle über meine Blase oder meinen Darm und habe vielleicht alle drei Monate mal eine Leckage. Allerdings zahle ich auch über 60 Euro im Monat aus eigener Tasche hinzu. Sonst würde ich auch diese erbärmlichen Produkte erhalten, welche mich dann notgedrungen nicht mehr gesellschaftsfähig machen würden, von den ganzen Folgen für Haut und Wohlbefinden einmal ganz abgesehen.

Es stellt sich für mich also zunächst erst einmal die Frage, vor einer Entscheidung der Anlage eines Dauerkatheters, ob nicht an der Qualität der saugenden Versorgung etwas geändert werden kann. Dabei darf der Arbeitsaufwand der Pflegekräfte nun wirklich nur ein sehr, sehr geringes Kriterium spielen.



was die versorgung mit inkontinenzmaterial betrifft - da bin ich in meinem posting nicht näher darauf eingegangen - , meine mutter hat ebenfalls die Molicare Mobil Super Plus (auch hier zahle ich wie Du dazu) + die premium slip einlagen von der gleichen Firma die ich umsonst bekomme. dies ist unter bestimmten voraussetzungen möglich. d.h. ich nehme das inkontinenzmaterial des altenpflegeheimes nicht in anspruch was mir paaruund30 euro zusatzkosten im monat erspart. laut heimvertrag konnte ich wählen ob ich die materialien des heimes gegen aufzahlung in anspruch nehmen möchte oder ob ich mich selbst darum kümmern möchte. ich habe das letztere vorgezogen weil meine mutter mit diesen windelhosen gelernt hat klarzukommen. dazu kommen noch unterlagen für das bett . .aber das reicht mittlerweile nicht mehr aus. insbesondere die mischung windelhose und slipeinlage . . . [/quote]

Wenn die Entscheidung dennoch auf die Anlage eines Katheters hinauslaufen sollte, dann ist in der Regel ein subrapubischer Katheter zu bevorzugen. Alleine die Lage durch die Harnröhre bei einem transurethralen Katheter ergibt ein wesentlich höheres Risiko einer Infektion. Dies ist einfach dadurch bedingt, weil an dem Katheter vorbei, Keime und Bakterien durch die Harnröhre die Blase erreichen können.


ja diese info habe ich auch schon auf den div seiten die sich mit diesem thema beschäftigen rausgelesen . . .

Nun bin ich kein Mediziner, weiß aber dass dieses Risiko durch einen Bauchkatheter erheblich reduziert wird. Dies ist wohl dadurch bedingt, das sich in der Vagina wesentlich mehr natürliche Keime und Bakterien befinden als bei einer sterilen Versorgung eines Bauchdeckenkatheters. Oder einfacher gesagt, man kann das Genital nicht so steril wie einen "künstlichen" Zugang halten.

Allerdings ist auch hier die Anlage nicht ganz risikolos und es kann zudem auch zu Infektionen kommen.
Es handelt sich dabei immerhin um einen Fremdkörper, der eigentlich nichts auf Dauer im Körper zu suchen hat.
Nun habe ich die Haut eines 40jährigen und zum Glück keinerlei Probleme, trotz saugender Hilfsmittelversorgung. Es kann also durchaus medizinisch sinnvoll sein, über die Anlage eines Katheters nachzudenken.


so sehe ich das bis jetzt auch . . . das ist in diesem fall das berühmte restrisiko. es ist das kleinere übel im kontext zu den risiken bei einem katheder der äußerlich durch die vagina eingeführt wird . . .

Eine ausschließliche pflegerische Erleichterung des Personals, solange sie nicht den Betroffenen selbst betrifft (weil beispielsweise das notwendige Drehen bei einem Windelwechsel eine Tortur darstellt), sollte aber nicht in die Entscheidung mit einfließen.


ach die mädels werde ich mir schon hinbiegen . . bzw mittlerweile "kennen sie mich recht gut" um nicht zu wissen zu was ich in der lage sein kann wenn ´s nicht so läuft wie s laufen soll . . . B)


mittlerweile haben wir uns "zusammengerauft" wie man so sagt. wenn jede schicht mit mind 5 pflegerInnen inkl feiertagen, urlaub und krankheit . . . (bei 30 alten Menschen) besetzt wäre . . . . ja dann . . . aber hier spielt eben die politik insbesondere die pflegereform mit hinein. diese ganze cdu/fdp mischpoche die in berlin rumhampelt ist eine einzige katastrophe. aber damit und innerhalb der vorgegebenen "rahmenbedingungen" (gleiches gilt ja auch für die pflege von angehörigen zu hause) muß man klar kommen. einerseits muß man sich auskennen - wenn man sich verläßt dann ist man verlassen - und man muß sich wehren. eine gute vernetzung wie auch die div möglichkeiten die das www i.e. div soziale netzwerke, blogging und andere möglichkeiten bereithält können da schon einiges auslösen, in gang setzen - bewirken . . . . . . . . .

gruß alivenkickn

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06 Apr 2013 15:16 - 06 Apr 2013 15:18 #5 von eckhard11 ✝
Mahlzeit, alivenkickn,

ich gehe hier mit Dir konform :
An allererster Stelle steht das Wohlergehen Deiner Mutter, und dieses ist nun einmal auch abhängig von Einsatz des Pflegepersonales.
Hier ist allgemein ein sehr hoher Nachholbedarf in deutschen Pflegeheimen, aber wie Du schreibst, hast Du dies ziemlich im Griff....

Zu Deiner Frage :

Ein suprapubischer Katheter ist immer einem transurethralen Dauerkatheter vorzuziehen.
Der transurethrale DK bietet den Bakterien sozusagen eine Autobahn in die Blase.
Besonders hinsichtlich der sehr kurzen Harnröhre bei Frauen, ( ca 5-6 cm gegenüber Männern mit ca. 20-25 cm ).
Zudem liegt der Einlass des transurethralen DK sehr häufig am Urothel, ( der Blasenschleimhaut ), an, reibt dort und kann, ( nicht : wird ), dadurch eine sehr unangenehme Entzündung hervorrufen.

Ich bin sehr häufig im Blasenkrebsforum unterwegs.
Aus der Erfahrung etlicher dortiger Mitglieder kann ich o.a. mit Fug und Recht behaupten.
Viele Betroffene lassen sich - vor allem nach einer erfolgten TUR-B, ( transurethrale Resektion der Blase, also das Ausschälen des Karzinomes von der Blasenwand mit nachfolgender Mito-oder BCG-Instillation, welche zu Entzündungen der Blasenwand und dadurch zu unglaublich quälendem Harndrang führen kann ), einen suprapubischen Katheter legen, weil ihnen ein transurethraler Katheter die Leiden noch verschlimmerte.
Natürlich wird der Supra bei diesen Betroffenen nach erfolgter Chemo und Abheilung der Blasenentzündung wieder entfernt.

Gleiches gilt für orthotope Neoblasen, ( Ersatzblasen aus einem Stück Dünndarm ), vor allem bei Frauen, welche dadurch Hyperkontinent werden. ( bis vor einigen Jahren ca. 50% aller betroffenen Frauen ).
Diese mussten entweder "nur" katheterisieren oder - wenn die Harnröhre abgeknickt war - eine DK tragen.....

Klar kann auch ein Supra zu Komplikationen führen, aber diese kommen - im Verhältnis zum transurethralen - viel seltener vor.

Gruß
Eck :sleep: hard

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06 Apr 2013 16:54 #6 von matti
Hallo,

wie es scheint, gibt es Einigkeit über die Wahl des Katheters, wenn denn unabdingbar.

Ich möchte aber noch einmal auf einen erheblichen Unterschied zwischen einer Molicare Mobil Super Plus und einer Molicare Super Plus hinweisen.

Bei der Mobil Variante handelt es sich um eine Art Unterhose, die man eben wie eine hoch und runter ziehen kann. Das Saugvlies hat eine mehr oder minder rechteckige Form. Sicherlich gibt der Hersteller an, das Produkt würde sich auch für schwerste Inkontinenz eignen.

Der gravierende Unterschied liegt aber darin, dass evtl. sogar die Gesamtaufnahmekapazität ähnlich ist, entscheidend aber für eine Sicherheitsreserve die Art der Ausscheidung und somit die gleichzeitige Aufnahmekapazität ist.

5x100 ml ergeben 500 ml. 1x500 ml ergeben keinen Unterschied im Volumen, aber einen erheblichen Unterschied in der situativen Aufnahme. Hier bietet die Molicare Super Plus (ohne Mobil!) einen ganz anderen Ansatz, welcher sich auch in der Verteilung und Anordung des Saugvlieses wiederfinden lässt.

Bei einer spontanen Entleerung einens größen Blaseninhaltes sind die ganzes Pants und Mobilsachen völlig überfordert.

Eine ganz schlechte Idee ist es, die Saugkapazität durch das Einlegen einer weiteren Einlage erhöhen zu wollen.
Ich möchte diese Behauptung auch gerne begründen.

Einlagen haben auf der Unterseite ebenfalls einen wasserundurchlässige Folie oder Beschichtung. Der Urin geht also in die Einlage. Ist die Kapazitätsgrenze erreicht, kann der Urin ausschließlich an den Seiten der Einlage in die darunter liegende Windel fließen.
Dadurch erreicht aber die Windel überhaupt nicht ihr kompletes Saugvolumen, sondern das Meiste wird vom Zellstoff der Ränder aufgefangen.
Ränder sind eh kritische Zonen und so ist sogar ein schnelleres Auslufen wahrscheinlicher.

Nun kommen einige Zeitgenossen auf die Idee einfach ein paar Löscher in die Vorlage zu stechen, damit der Urin durch die Einlage auch den mittleren Teil der Windel erreichen kann.

Auch dies ist ziemlicher Unsinn. Fast alle am Markt befindlichen Einlagen und Windel verfügen über einen sogenannten Superabsorber. Dieser besteht im trockenen Zustand aus winzig kleinen Kugeln. Bei Nässe quellen diese Kugel auf, binden Urin und Gerüche. Die Feuchtigkeit verwandelt sich in Gel, was auch dem Hautschutz und dem Trockenheitsgefühl dient.

Sticht man nun Löcher in die Einlage, rieselt dieser Superabsorber unkontroliert in alle Richtungen und man kann sich ziemlich sicher sein, dass er sich an Stellen sammelt, die nicht primär zuerst mit Urin in Kontakt kommen.

Matti

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06 Apr 2013 19:32 - 06 Apr 2013 19:38 #7 von eckhard11 ✝
Vielleicht kann ich zu Mattis Erläuterungen noch etwas anderes beitragen :

Ich verwende tagsüber eine Molimed midi, ( ich habe eine Neoblase und bin tagsüber zwar recht kontinent, aber eben nicht immer..... Nachts bin ich total inko ).

Probleme :
Die Molimed midi ist zwar nicht gerade schlank, aber auch nicht breit.
Allerdings ist sie m.E. zu lang.
Wenn ich sitze und die Vorlage ist bis zum Schlüpferbund eingelegt, sitze ich auf dem - überflüssigen - unteren Teil, weil dieses bis in meine Furtfalte reicht.
Völlig nutzlos dort. ( Und ich sitze viel..... )
Aber sehr störend, da ich dann immer solche “Druckfalten” bekomme, die nicht nur jucken, sondern auch schmerzen können.
Also schneide ich einen Teil der Vorlage, ( nicht ganz ein Drittel ), ab, dadurch wird sie unten, ( hinten am Auspuff ), kürzer.
Den Schnitt tacker ich mit zwei Tackern zu, damit nichts rausfällt.
Die Schnittseite lege ich oben in den Schlüpfer, ganz kurz unterm Hosenbund

Erstes Problem gelöst.

Tagsüber beim Sitzen oder beim Gehen legt sich das Lümmelchen mal hierhin, mal dorthin, aber fast nie in die Mitte der Vorlage.
Geht mir jetzt plötzlich mal ein heftiger Striez ab, ( passiert ab und an ), dann schiffe ich halb auf den Rand der Molimed midi, ein Teil des Harnes geht in die Vorlage, der andere Teil in den Schlüpfer bzw im wahrsten Sinne des Wortes “in die Hose”. Unangenehm.

Problemlösung :
Das abgeschnittene Drittel der Vorlage tacker ich einfach seitlich an die - ebenfalls ja abgeschnittene - Vorlage, und zwar in der Höhe, in welcher sich der Lümmel befindet.
Jetzt wird der Harn auch von den beiden "Flügeln" aufgenommen, da sich in denen ja noch ein Stück Superabsorber befindet.
Ich hatte seither niemals mehr ein Problem mit meinen - ungewollten - Abgängen.....

Um genügend Abschnitte zu haben, lasse ich mir einige Vorlagen mehr schicken und schneide bei diesen beide Seiten ab.

Zweites Problem gelöst.

Das Mittelstück entsorge ich, denn das rieselt dann doch reichlich, wenn beide Schnittstellen offen sind, hi, hi.....

Zum besseren Verständnis habe ich mal eine Skizze beigefügt.
Anhang:

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06 Apr 2013 19:37 - 06 Apr 2013 19:46 #8 von alivenkickn
hallo eckhard

danke für einen input . . . das sind schon mal zwei mosaiksteine mehr auf der habenseite . . . :)

@ matti

als die inkontinenz ein thema wurde - zu der zeit lebte meine mutter noch in ihrem haus - haben wir einige möglichkeiten - sprich lösungen ausprobiert. mit dieser hose molicare mobil super plus kam sie am besten klar.
wie ihr wißt und sich viele vorstellen können, ist dieses thema u.a. mit sehr viel scham besetzt. dazu kommt dann noch der umstand: "wie, ich als erwachsene frau soll wieder wie ein kleines kind gewickelt werden".
mit der MoliCare Mobile super kam sie am besten klar, auch deshalb, weil sie es als "unterhose sah".
das hat ihr damals einen großen teil ihrer würde gelassen.

im laufe der jahre hat ihre demenz leicht zugenommen. mittlerweile sieht es so aus, dass sie mitunter auf das vollständige anziehen keinen großen wert mehr legt, bzw. sie vergißt es - einfach, weil sie etwas sieht, was jetzt getan werden muß. da sitzt sie dann mit halb angezogener hose im rollsruhl und schiebt die blumen von links nach rechst, sortiert kleinigkeiten in ihrem zimmer, so wie es zu sein hat.

es gibt tage da ist sie ziemlich zickig zu den pflegerinnen ;) . da läßt sie sich weder helfen geschweige denn etwas sagen.
das war auch zuhause der fall. da haben wir sie dann gelassen. selbst der pflegedienst, der jeden tag zu ihr kam, hat an solchen tagen mit den schultern gezuckt und nur das nötigste wie waschen gemacht. 1,2 stunden später ging dann alles locker über die bühne.

meine erfahrung ist die, dass man unendlich viel geduld braucht.
zu hause war es in der regel möglich. in einem altenpflegeheim ist dies leider nicht möglich.
zwar kommen die pflegerinnen in dieser situation mehrmals täglich, so wie auch die reinigungskräfte, aber unterm strich betrachtet sind sie an einer grenze angekommen.
wie ich sagte, mit 5,6 pflegerinnen pro schicht, no prob . . .

dennoch ich werde am montag die mobilcare super plus bestellen.
mal schaun ob und wie es funktioniert. auf teufel komm raus jetzt einen katheder zu legen geht auch nicht.
außerdem hat mich ne erkältung zur zeit voll am wickel. und das im frühling . . . :whistle:

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06 Apr 2013 19:42 - 06 Apr 2013 19:43 #9 von alivenkickn
mein lieber jolli

wenn ich das von dir eckhard und matti so lese . . und wie ihr beide damit klar kommt . . . .alle achtung.

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06 Apr 2013 20:07 #10 von eckhard11 ✝
Bei mir : Ach watt....
Meine “Behinderung” ist ja recht harmlos
Klar, der Krebs war da und ich wurde seinerzeit komplett ausgeweidet, aber damit habe ich keinerlei Probleme (mehr)
Mit der Inko komme ich hervorragend klar.
( Da fehlen mir meine weggeschnippelten Erektionsnerven doch erheblich mehr :S ).

Völlig anders ist dies bei Matti und den anderen Rollifahren.
Wir - als Fussgänger - können uns überhaupt nicht vorstellen, mit welchen Problemen jene sich auseinandersetzen müssen.
Und dies jeden verdammten Tag....

Da kann ich nur sagen :
CHAPEAU

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