Frage Information zur Irrigation erbeten
- Jens Schriever ✝
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14 Jahre 6 Monate her #13740 von Jens Schriever ✝
Information zur Irrigation erbeten wurde erstellt von Jens Schriever ✝
Hallo,
amaira hat dieses geschrieben: Halli hallo..
Durch mehreren Seiten bin ich nun geforstet und habe mich mal mit dem Wort Irrigation beschäftigt. Verstehe ich es das richtig, dass die Irrigation ein Hilfsmittel ist, für einen Einlauf? Wenn dem so ist, ist die Irrigation nur eine Hilfe, für das tägliche Leben mit den bestehenden Einschränkungen. Im Gegensatz dazu würde ein Schrittmacher mir das Leben erleichtern, weil ich nicht mehr daran denken mich vorher zu erleichtern, bevor ich irgendwo hingehe. Denn mein Problem besteht darin, dass der Schließmuskel so beschädigt ist, dass er sich nicht mehr vollständig schliesst und sich daraus ja die Ängste und Depressionen immer einen Klo haben zu müssen entstehen.
Oder wie ist eure Meinung dazu?
Hallo Amaira
Auf unserer Homepage ist die Irrigation noch einmal gut erklärt schau Hier: www.inkontinenz-selbsthilfe.com/ ... ation.html
Regelmäßig angewande, anfangs Täglich am besten morgens zur gleichen Zeit, später alle zwei Tage bist du zu 90% kontinent. Du braucht auch keine Angst zu haben immer ein Klo zu haben. Wo nichts drin ist, kann auch nichts raus kommen. Um Schmierungen nach der Irrigation zu vermeiden, kannst du noch einen Analtampon oder eine Einlage verwenden. Es währe schön, wenn noch andere, die die Irrigation betreiben, von ihren Erfahrungen dir hier berichten würden.
Gruß Jens
amaira hat dieses geschrieben: Halli hallo..
Durch mehreren Seiten bin ich nun geforstet und habe mich mal mit dem Wort Irrigation beschäftigt. Verstehe ich es das richtig, dass die Irrigation ein Hilfsmittel ist, für einen Einlauf? Wenn dem so ist, ist die Irrigation nur eine Hilfe, für das tägliche Leben mit den bestehenden Einschränkungen. Im Gegensatz dazu würde ein Schrittmacher mir das Leben erleichtern, weil ich nicht mehr daran denken mich vorher zu erleichtern, bevor ich irgendwo hingehe. Denn mein Problem besteht darin, dass der Schließmuskel so beschädigt ist, dass er sich nicht mehr vollständig schliesst und sich daraus ja die Ängste und Depressionen immer einen Klo haben zu müssen entstehen.
Oder wie ist eure Meinung dazu?
Hallo Amaira
Auf unserer Homepage ist die Irrigation noch einmal gut erklärt schau Hier: www.inkontinenz-selbsthilfe.com/ ... ation.html
Regelmäßig angewande, anfangs Täglich am besten morgens zur gleichen Zeit, später alle zwei Tage bist du zu 90% kontinent. Du braucht auch keine Angst zu haben immer ein Klo zu haben. Wo nichts drin ist, kann auch nichts raus kommen. Um Schmierungen nach der Irrigation zu vermeiden, kannst du noch einen Analtampon oder eine Einlage verwenden. Es währe schön, wenn noch andere, die die Irrigation betreiben, von ihren Erfahrungen dir hier berichten würden.
Gruß Jens
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- Struppi
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14 Jahre 6 Monate her #13742 von Struppi
Struppi antwortete auf Information zur Irrigation erbeten
Hallo zusammen,
hallo Amaira,
ich möchte dem Aufruf von Jens mal nachkommen und mit meinen Erfahrungen zum Thema Irrigation hier beitragen:
Mein Schließmuskel ist aufgrund einer Querschnittlähmung und daraus resultierender schlaffer Plegie z.B. überhaupt nicht mehr in der Lage, Stuhl zurück zu halten. Lange habe ich mich mit den üblichen Hilfsmitteln und Medikamenten so durchgewurschtelt, richtig "gefallen" hat mir das allerdings alles nicht bzw. es hat nicht so gewirkt, wie ich es mir gewünscht hätte.
Seit einigen Jahren verwende ich nunmehr die Irrigationspumpe von Coloplast (manuelles System), kenne aber auch das elektrische Pumpsystem vom B. Braun, und muß sagen: Ich bin hochzufrieden und erreiche eine Kontinenz von mehr als 90 %, ungewollte Stuhlabgänge sind sehr, sehr selten geworden und wenn, dann in "vertretbaren Mengen".
Natürlich erfordert die Irrigation ein gewisses Maß an Disziplin und ich kann nicht behaupten, ich würde nicht auch manches Mal denken: Oh man, jetzt das schon wieder!!! - aber es lohnt sich allemal. Die Anfangszeit ist etwas gewöhnungsbedürftig und erfordert Pünktlichkeit und Durchhaltevermögen, der Darm läßt sich aber relativ leicht konditionieren und nach ein paar Wochen schleicht sich dann Alltag ein bzw. es wird eine ganz alltägliche Geschichte.
Vorteile sehe ich ferner darin, daß lediglich mit Leitungswasser gespült wird, also ohne irgendwelche Zusätze, die der Darmflora langfristig schaden könnten, und dass der Darm nicht träge wird, wie das bei Alternativen wie Abführmitteln der Fall ist. Ebenfalls von Vorteil ist die Tatsache, dass das natürliche Verhalten des Darms immitiert bzw. angeregt wird und die Irrigation dem natürlichen Entleerungsmechanismus am nächsten kommt.
Vor einer operativen und damit invasiven und zum Teil nicht umkehrbaren Möglichkeit würde ich die Irrigation auf jeden Fall einmal ausprobieren und sehen, ob und in wie weit das Darmmanagement damit machbar ist.
Falls noch Fragen bestehen - immer zu!
Gruß
Hannes
hallo Amaira,
ich möchte dem Aufruf von Jens mal nachkommen und mit meinen Erfahrungen zum Thema Irrigation hier beitragen:
Mein Schließmuskel ist aufgrund einer Querschnittlähmung und daraus resultierender schlaffer Plegie z.B. überhaupt nicht mehr in der Lage, Stuhl zurück zu halten. Lange habe ich mich mit den üblichen Hilfsmitteln und Medikamenten so durchgewurschtelt, richtig "gefallen" hat mir das allerdings alles nicht bzw. es hat nicht so gewirkt, wie ich es mir gewünscht hätte.
Seit einigen Jahren verwende ich nunmehr die Irrigationspumpe von Coloplast (manuelles System), kenne aber auch das elektrische Pumpsystem vom B. Braun, und muß sagen: Ich bin hochzufrieden und erreiche eine Kontinenz von mehr als 90 %, ungewollte Stuhlabgänge sind sehr, sehr selten geworden und wenn, dann in "vertretbaren Mengen".
Natürlich erfordert die Irrigation ein gewisses Maß an Disziplin und ich kann nicht behaupten, ich würde nicht auch manches Mal denken: Oh man, jetzt das schon wieder!!! - aber es lohnt sich allemal. Die Anfangszeit ist etwas gewöhnungsbedürftig und erfordert Pünktlichkeit und Durchhaltevermögen, der Darm läßt sich aber relativ leicht konditionieren und nach ein paar Wochen schleicht sich dann Alltag ein bzw. es wird eine ganz alltägliche Geschichte.
Vorteile sehe ich ferner darin, daß lediglich mit Leitungswasser gespült wird, also ohne irgendwelche Zusätze, die der Darmflora langfristig schaden könnten, und dass der Darm nicht träge wird, wie das bei Alternativen wie Abführmitteln der Fall ist. Ebenfalls von Vorteil ist die Tatsache, dass das natürliche Verhalten des Darms immitiert bzw. angeregt wird und die Irrigation dem natürlichen Entleerungsmechanismus am nächsten kommt.
Vor einer operativen und damit invasiven und zum Teil nicht umkehrbaren Möglichkeit würde ich die Irrigation auf jeden Fall einmal ausprobieren und sehen, ob und in wie weit das Darmmanagement damit machbar ist.
Falls noch Fragen bestehen - immer zu!
Gruß
Hannes
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