So, ich war jetzt beim Arzt im Krankenhaus und in der Praxis. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.
Zuerst im Krankenhaus beim Operateur. Ich habe ihm gesagt, dass die Ärztin in der Notaufnahme gesagt hat, dass der Eingriff zu 50% schief geht und warum er mir das nicht gesagt hat. Er hat ganz verdutzt geguckt und gemeint, das sei ihm neu und das sei auch gar nicht so. Als ich fragte, warum die Ärztin das gesagt denn gesagt hat, hat er nur mit den Schultern gezuckt. Tja, soviel dazu.
Außerdem meinte der Arzt, er hätte es mir gesagt mit der Inkontinenz und Biofeedback und dass der Eingriff nicht immer gelingt. Nichts davon hat er mir gesagt. Einer anderen Patientin vielleicht, aber nicht mir.
Zur offenen Wunde sagte er, die ist noch 2mm offen und wird in den nächsten 2-3 Wochen verheilen und dass die Wunde sonst sehr gut aussieht und ich sie sehr gut gepflegt hätte. Habe gemeint, dass ich sie auch alle 2-3 Stunden ausdusche. Das würde man sehen, meinte der Arzt.
So, jedenfalls, wenn die Wunde dann ganz zu ist, darf ich schon mit dem Biofeedback anfangen. Und er hat das auch gleich über das Krankenhaus angeleiert und schon am nächsten Tag hat mich die Tante angerufen. Dass das so schnell geht, hat mich sehr gefreut.
Und ich darf jetzt endlich festeren Stuhl haben! Am besten mit Flohsamen, die darf ich jetzt nehmen. Gott sei dank! Allerdings meinte er, ich solle morgens und abends je einen Esslöffel nehmen und wenn ich es mir zutraue, abends 2 Esslöffel und 3 Liter trinken. Äh, ich dachte immer, abends, bzw. vor dem Schlafengehen soll man die nicht nehmen?
Egal, war ich heute also in der Praxis beim Proktologen und das Gespräch war so ganz anders, als ich erwartet habe. Erstmal meinte er, die Wunde sei über 4mm nur noch ganz leicht .... offen noch nicht mal, nur dünn und das sei innerhalb der nächsten 2-3 Tage verheilt?
Was soll ich denn jetzt glauben? Der eine Arzt sagt 2mm offen und 2-3 Wochen und der andere sagt 4mm und 2-3 Tage? Ich versteh das nicht, wie Meinungen über eine Sache so weit auseinander gehen können. Leider kann ich die Stelle selber nicht in Augenschein nehmen, und auf Fotos sehe ich rein gar nichts.
Dann sagt er, ich solle Flohsamen (nicht die Schalen) morgens 1 Esslöffel nehmen und 2 Liter trinken.
Äh, ja, was denn nun? Der eine Arzt sagt so, der andere so. Was soll ich denn glauben?
Auf der Packung von den Flohsamen steht, dass ich mehrmals täglich 1 Teelöffel nehmen soll und viel trinken. Aber wieviel? 2,5 Liter? 3 Liter? Oder mehr? Und wenn man sich die Webseiten anschaut, dann sagt jede Seite etwas anderes. Aber wirklich. 10 Seiten, 12 Ergebnisse.
Was mich aber am meisten angekotzt hat, war die Art und Weise, wie die der Arzt und die Helferin mit mir gesprochen haben. So wurde ich noch nie angepampt in einer Praxis. In Hamburg hat man ja nur 5 Minuten pro Behandlung. Wenn es schon 6 Minuten sind, dann gehen die Ärzte einfach aus dem Raum. Ich sag dem Arzt, dass der Arzt gestern meinte, die Wunde sei 2mm offen und der schnauzt mich an, dass stimmt doch gar nicht, wie das so klingt, als sei es eine offene, klaffene Wunde und ich soll mich nicht so anstellen. Äh, ich habe nur das wiederholt, was der Arzt im Krankenhaus mir gesagt hat, ich selber kann das doch nicht sehen und ich muss mich wieder als bescheuert darstellen lassen.
Ich sag, ich bin komplett inkontinent und es kommt alles einfach so raus. Da sagt er sinngemäß, ja, das ist halt so und soll nicht so weich sein (hat mir der Arzt im Krankenhaus aber gesagt!!) und jetzt nehme ich ja die Flohsamen.
Ich sage, ich brauche eine Krankmeldung. Er "wieso?" Ich: Weil ich alle 2-3 Stunden spülen soll und ich komplett inkontinent bin und wenn ich sitze, tut mir alles weh und wie soll ich das machen auf der Arbeit? Da brüllt er mich an, dass er mich nicht krank schreibt, ich kann ja wohl arbeiten gehen und ich brauche nur morgens und abends spülen. Äh, der Arzt im Krankenhaus meinte aber, bei jedem Toilettengang. Was soll ich denn jetzt glauben?
Zum Glück bin ich eh in Kurzarbeit, aber mein Chef will eine Krankmeldung sehen, sonst hätte ich das alles gar nicht durchgestanden.
Dann lief er raus, es waren schon 6 Minuten rum. Da sage ich der Helferin, dass ich noch eine Einweisung für das Krankenhaus brauche, wo ich gestern war, die wollen das so. Da schnauzt die mich in einem Ton an, was das jetzt soll und warum ich das nicht gesagt habe, als der Arzt noch da war. Äh, weil er ganz schnell rausgerannt ist??? Da macht die ein Terror und schnauzt mich in einer Lautstärke an, dass ich dachte, was ist denn mit der los?
Dann wollte ich neues Verbandsmaterial. Da brüllt die Helferin mich an, was das jetzt soll und was ich damit will und das kriege ich nicht (dabei hat mich der Arzt eingangs gefragt, ob ich was brauche) und sie macht das jetzt noch einmal und schreibt das in die Akte, dass ich kein neues kriege. Der Arzt im Krankenhaus meinte, ich solle mir ein Tuch hinten etwas reinstecken und ein Tuch auf die Wunde legen und ich soll auch damit reinigen. Das muss ich ja bei jedem Toilettengang machen. Die Helferin hat mich angeschnauzt, dass so eine 100er Packung ja wohl ewig reicht. Äh, nee, wenn ich pro Gang 3-4 Tücher brauche, bei 8-9 Toilettengängen am Tag, dann hält eine 100er Packung nicht so lange. Zum Glück habe ich gehaushaltet und mir Feuchttücher ohne Parfüm geholt und bei den benutzten Tüchern die sauberen Ecken rausgeschnitten und wiederverwendet, sonst hätte ich Ende Dezember keine Tücher mehr gehabt.
Die Helferin meinte, ich sei "fixiert" mit einem Tonfalls wie "ich nerve". Eh, ich habe nur gesagt, was der Arzt gesagt hat und dass ich Verbandstücher brauche. Was kann ich dafür, dass der Proktologe in allem widerspricht?
Ich gehe jetzt in 3 Wochen noch mal zur Nachkontrolle, ob die scheiß Naht nun wirklich zu ist und dann ist die Praxis für mich gestorben. Ich weiß, andere Praxen sind genauso, aber ich will keinen mehr sehen von denen. Ich bin so sauer. Sowas habe ich noch nicht erlebt und ich habe schon viele schlechte Praxen in Hamburg gesehen.
Ich frage mich, ob die mich auch so behandelt hätten, wenn ich Privatpatientin gewesen wäre...