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neurogene Stuhlinkontinenz
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2 Stunden 40 Minuten her - 2 Stunden 16 Minuten her #52521
von Franziska
neurogene Stuhlinkontinenz wurde erstellt von Franziska
Guten Tag, mein Name ist Franziska. Ich bin neu hier.
Seit ca. Anfang des Jahres habe ich Stuhlinkontinenz und komme überhaupt nicht damit klar. Ich habe den ganzen Tag Angst, daß ich in die Hose mache. Bisher hatte ich morgens versucht, Stuhlgang zu haben, was nicht regelmäßig klappt. Danach habe ich immer ein Microlax-Klistier genommen und mich dann auf jeden Fall entleert. Ich warte dann noch etwas und benutze sodann ein Analtampon. Als weiteren Schutz nehme ich dann ein waschfestes Tempo zwischen die Pobacken (entschuldigung), eine Binde und eine Windel. So traue ich mich dann mitunter vor die Tür. Mitunter reicht das morgens aber nicht, und ich verliere das Analtampon und unbemerkt Stuhl. Wenn ich Glück habe, habe ich das rausrutschen des Tampons bemerkt.Jetzt habe ich mir vorgenommen, morgens 2 Klistiere zu nehmen. Als erstes eines mit Wasser und danach das Microlax-Klistier. Ich verspreche mir da einen sauberen Darm von. Natürlich geht da immer eine Menge Zeit bei drauf. Gibt es hier jemanden, der seinen Darm auch nicht immer mit einem Klistier sauber bekommt?
Ich habe jetzt etwas über die transanale Irrigation gelesen. Hat da jemand Erfahrung? Ich bin Rheumatikerin und hätte keine Kraft, das Wasser mittels der Kraft meiner Hände einzuleiten. Gibt es da vielleicht eine elektrische Pumpe o.ä.? Hängt man den Wasserbeutel irgendwo auf? Bekommt man das Verfahren alleine hin? Wielange dauert der gesamte Vorgang mit Vor- und Nacharbeit?
Ich könnte mir schon vorstellen, daß der Darm mit 500 oder 1000ml sauberer wird als mit einem kleinen Klistier. Dann hätte man den Rest des Tages vielleicht Ruhe vor unbemerktem Stuhlgang.
Was ich noch sagen möchte:
Ich habe leider seit meinem 18. Lebensjahr Depressionen und leide wegen der Stuhlinkontinenz jetzt verstärkt darunter.
Bisher ist mir außerhalb meiner Wohnung noch nie ein schlimmerer "Unfall" passiert.
Was mir auch noch wichtig ist: Ich fahre selbst kein Auto. Wenn man sich außerhalb der Wohnung verschmutzt,wie komme ich nach Hause? Verweigern sich die Taxifahrer? Das ist ja alles so furchtbar unangenehm. Darum trau ich mich meistens auch gar nicht raus.
Ich würde mich über Antworten sehr freuen. Danke schön.
Seit ca. Anfang des Jahres habe ich Stuhlinkontinenz und komme überhaupt nicht damit klar. Ich habe den ganzen Tag Angst, daß ich in die Hose mache. Bisher hatte ich morgens versucht, Stuhlgang zu haben, was nicht regelmäßig klappt. Danach habe ich immer ein Microlax-Klistier genommen und mich dann auf jeden Fall entleert. Ich warte dann noch etwas und benutze sodann ein Analtampon. Als weiteren Schutz nehme ich dann ein waschfestes Tempo zwischen die Pobacken (entschuldigung), eine Binde und eine Windel. So traue ich mich dann mitunter vor die Tür. Mitunter reicht das morgens aber nicht, und ich verliere das Analtampon und unbemerkt Stuhl. Wenn ich Glück habe, habe ich das rausrutschen des Tampons bemerkt.Jetzt habe ich mir vorgenommen, morgens 2 Klistiere zu nehmen. Als erstes eines mit Wasser und danach das Microlax-Klistier. Ich verspreche mir da einen sauberen Darm von. Natürlich geht da immer eine Menge Zeit bei drauf. Gibt es hier jemanden, der seinen Darm auch nicht immer mit einem Klistier sauber bekommt?
Ich habe jetzt etwas über die transanale Irrigation gelesen. Hat da jemand Erfahrung? Ich bin Rheumatikerin und hätte keine Kraft, das Wasser mittels der Kraft meiner Hände einzuleiten. Gibt es da vielleicht eine elektrische Pumpe o.ä.? Hängt man den Wasserbeutel irgendwo auf? Bekommt man das Verfahren alleine hin? Wielange dauert der gesamte Vorgang mit Vor- und Nacharbeit?
Ich könnte mir schon vorstellen, daß der Darm mit 500 oder 1000ml sauberer wird als mit einem kleinen Klistier. Dann hätte man den Rest des Tages vielleicht Ruhe vor unbemerktem Stuhlgang.
Was ich noch sagen möchte:
Ich habe leider seit meinem 18. Lebensjahr Depressionen und leide wegen der Stuhlinkontinenz jetzt verstärkt darunter.
Bisher ist mir außerhalb meiner Wohnung noch nie ein schlimmerer "Unfall" passiert.
Was mir auch noch wichtig ist: Ich fahre selbst kein Auto. Wenn man sich außerhalb der Wohnung verschmutzt,wie komme ich nach Hause? Verweigern sich die Taxifahrer? Das ist ja alles so furchtbar unangenehm. Darum trau ich mich meistens auch gar nicht raus.
Ich würde mich über Antworten sehr freuen. Danke schön.
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- martinK
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50 Minuten her #52524
von martinK
martinK antwortete auf neurogene Stuhlinkontinenz
Hallo Franziska
Ich hatte in den letzten Jahren ab und zu einen grossen Stuhlunfall, wenn ich unterwegs war. Da ich selten Auto fahren war ich jeweils auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und musste mich so nach Hause "kämpfen".
Einerseits, ja, solche Situationen sind extrem unangenehm. Man versucht, die Nähe zu anderen Menschen zu meiden, sich "flüchtig" zu machen und möglichst nicht aufzufallen. Andererseits muss ich sagen, dass es bei mir immer glimpflich verlief. Vielleicht war das einfach Glück, aber vielleicht ist die Angst, dass man mit dem Stuhlverlust auffällt, auch etwas unbegründet. Zweimal war ich zu Stosszeiten unterwegs als der Unfall geschah. Einmal ging ich dann einen grossen Teil des Heimwegs zu Fuss, und das zweite Mal fand ich eine öffentlich Toilette, in welcher ich mich zumindest grob reinigen konnte. Ich habe meist eine kleine Flasche mit Wasser und Tücher zum Reinigen dabei.
Mich "schlauchen" diese Erfahrungen aber auch sehr, egal ob der Verlust zu Hause oder unterwegs geschieht. Ich benötige danach immer eine Dusche und Ruhe um mich zu erholen.
Da ich nur selten wirklich grossen Stuhlverlust habe, ist Irrigation bei mir nicht angesagt. Ich schaffe es meist über die Ernährung dafür zu sorgen, dass ich am Morgen den Darm entleeren kann und dann Ruhe habe. Wenn ich dann nochmals Stuhldrang habe, ist Stuhlschmieren wahrscheinlich, in der Regel kann ich aber den Verlust von viel Stuhl vermeiden.
Bist Du in proktologischer Behandlung, und falls ja, was meint Deine Arzt oder Deine Ärztin zu Deinem Problem. Kannst Du etwas mit Biofeedback erreichen? Manchmal hilft auch die Einnahme von Flohsamen sowie eine Anpassung der Diät. Ebenfalls könntest Du Loperamid (Immodium) nehmen, falls Dein Stuhl breiig oder flüssig ist (wenn Du das Analtampon verlierst, scheint dies der Fall zu sein).
Windeln oder andere Inkontinenzhilfsmittel helfen zwar, die Kleider sauber zu halten, aber den Gestank können sie nur sehr bedingt zurückhalten.
Es ist wichtig, dass Du Dich nicht einschränken lässt. Ich kann am Morgen schon einschätzen, ob mein Tag betreffend Stuhlkontrolle problematisch sein könnte und stelle mich psychisch darauf ein.
Ich hoffe, es antwortet noch jemand betreffend der Frage, wie Du als Rheumatikerin mit der Irrigation umgehen kannst.
Herzliche Grüsse
Martin
Ich hatte in den letzten Jahren ab und zu einen grossen Stuhlunfall, wenn ich unterwegs war. Da ich selten Auto fahren war ich jeweils auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und musste mich so nach Hause "kämpfen".
Einerseits, ja, solche Situationen sind extrem unangenehm. Man versucht, die Nähe zu anderen Menschen zu meiden, sich "flüchtig" zu machen und möglichst nicht aufzufallen. Andererseits muss ich sagen, dass es bei mir immer glimpflich verlief. Vielleicht war das einfach Glück, aber vielleicht ist die Angst, dass man mit dem Stuhlverlust auffällt, auch etwas unbegründet. Zweimal war ich zu Stosszeiten unterwegs als der Unfall geschah. Einmal ging ich dann einen grossen Teil des Heimwegs zu Fuss, und das zweite Mal fand ich eine öffentlich Toilette, in welcher ich mich zumindest grob reinigen konnte. Ich habe meist eine kleine Flasche mit Wasser und Tücher zum Reinigen dabei.
Mich "schlauchen" diese Erfahrungen aber auch sehr, egal ob der Verlust zu Hause oder unterwegs geschieht. Ich benötige danach immer eine Dusche und Ruhe um mich zu erholen.
Da ich nur selten wirklich grossen Stuhlverlust habe, ist Irrigation bei mir nicht angesagt. Ich schaffe es meist über die Ernährung dafür zu sorgen, dass ich am Morgen den Darm entleeren kann und dann Ruhe habe. Wenn ich dann nochmals Stuhldrang habe, ist Stuhlschmieren wahrscheinlich, in der Regel kann ich aber den Verlust von viel Stuhl vermeiden.
Bist Du in proktologischer Behandlung, und falls ja, was meint Deine Arzt oder Deine Ärztin zu Deinem Problem. Kannst Du etwas mit Biofeedback erreichen? Manchmal hilft auch die Einnahme von Flohsamen sowie eine Anpassung der Diät. Ebenfalls könntest Du Loperamid (Immodium) nehmen, falls Dein Stuhl breiig oder flüssig ist (wenn Du das Analtampon verlierst, scheint dies der Fall zu sein).
Windeln oder andere Inkontinenzhilfsmittel helfen zwar, die Kleider sauber zu halten, aber den Gestank können sie nur sehr bedingt zurückhalten.
Es ist wichtig, dass Du Dich nicht einschränken lässt. Ich kann am Morgen schon einschätzen, ob mein Tag betreffend Stuhlkontrolle problematisch sein könnte und stelle mich psychisch darauf ein.
Ich hoffe, es antwortet noch jemand betreffend der Frage, wie Du als Rheumatikerin mit der Irrigation umgehen kannst.
Herzliche Grüsse
Martin
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- Franziska
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12 Minuten her #52527
von Franziska
Franziska antwortete auf neurogene Stuhlinkontinenz
Lieber Martin, ich danke Ihnen für ihre ausführliche Antwort.
Nee, ich weiß nicht, wie ich das mit der Stuhlentleerung vernünftig hinkriegen soll. Manchmal muß ich nur alle 2Tage auf Toilette, manchmal mehrmals am Tag. Gemahlene Flohsamenschalen nehme ich schon etliche Jahre, ich hatte immer sehr harten Stuhlgang. Der hat in der Beziehung gut geholfen. Sie schreiben: " Da ich nur selten wirklich grossen Stuhlverlust habe, ist Irrigation bei mir nicht angesagt." Ich habe den ja auch nicht, dachte aber, ich könnte dadurch wirklich den Darm morgens leeren und hätte den Tag über Ruhe. Vielleicht probier ich weiter erstmal die Klistiere aus und beobachte, wie sich die Sache weiterentwickelt.
Ich bin beim Proktologen in Behandlung. Er meint, solange ich mit den Analtampons und dem Klistier auskomme, soll ich das so belassen. Nur leider klappt es eben nicht immer, und darum hatte ich schon einen Schritt weitergedacht.
Ich schätze, das Analtampon verliere ich, weil eben eine weitere Stuhlentleerung es herausgedrückt hat. Obwohl mein Stuhl auch wirklich nicht mehr hart ist und daß, obwohl ich Eisentabletten nehme. Es kann aber auch sein, daß die restliche, evtl. im Darm verbliebene Klistierflüssigkeit (Microlax) das Tampon zu geschmeidig gemacht hat. Ich habe das Tampon auch schon mehrmals verloren, ohne daß weiterer Stuhl entleert wurde. Einfach so.
Biofeedback: Ich hatte ein halbes Jahr eine Maschine hier, um meinen Schließmuskel zu stärken. Das hat leider nicht viel gebracht. Bei mir funktioniert ja der Nerv im Rückenmark nicht, also ich merke gar nicht, wenn Stuhl hinaus will. Ich spüre keinen Stuhldrang. Leider.
Sollte es zu einem "Unfall" kommen, ist es bei mir auch der Gestank, vor dem ich, neben dem Schmutz die größte Angst habe.
Sie sagen, es ist wichtig, sich nicht einschränken zu lassen und daß Sie das morgens schon einschätzen können. Dann könnte ich mir ja sagen, daß nach dem/den Klistier/en nicht mehr soviel kommen kann und ich es auch wagen sollte. Wenn nur diese Angst nicht wäre.
Auf jeden Fall danke ich Ihnen sehr für Ihre Mühe.
Liebe Grüße
Franziska
Nee, ich weiß nicht, wie ich das mit der Stuhlentleerung vernünftig hinkriegen soll. Manchmal muß ich nur alle 2Tage auf Toilette, manchmal mehrmals am Tag. Gemahlene Flohsamenschalen nehme ich schon etliche Jahre, ich hatte immer sehr harten Stuhlgang. Der hat in der Beziehung gut geholfen. Sie schreiben: " Da ich nur selten wirklich grossen Stuhlverlust habe, ist Irrigation bei mir nicht angesagt." Ich habe den ja auch nicht, dachte aber, ich könnte dadurch wirklich den Darm morgens leeren und hätte den Tag über Ruhe. Vielleicht probier ich weiter erstmal die Klistiere aus und beobachte, wie sich die Sache weiterentwickelt.
Ich bin beim Proktologen in Behandlung. Er meint, solange ich mit den Analtampons und dem Klistier auskomme, soll ich das so belassen. Nur leider klappt es eben nicht immer, und darum hatte ich schon einen Schritt weitergedacht.
Ich schätze, das Analtampon verliere ich, weil eben eine weitere Stuhlentleerung es herausgedrückt hat. Obwohl mein Stuhl auch wirklich nicht mehr hart ist und daß, obwohl ich Eisentabletten nehme. Es kann aber auch sein, daß die restliche, evtl. im Darm verbliebene Klistierflüssigkeit (Microlax) das Tampon zu geschmeidig gemacht hat. Ich habe das Tampon auch schon mehrmals verloren, ohne daß weiterer Stuhl entleert wurde. Einfach so.
Biofeedback: Ich hatte ein halbes Jahr eine Maschine hier, um meinen Schließmuskel zu stärken. Das hat leider nicht viel gebracht. Bei mir funktioniert ja der Nerv im Rückenmark nicht, also ich merke gar nicht, wenn Stuhl hinaus will. Ich spüre keinen Stuhldrang. Leider.
Sollte es zu einem "Unfall" kommen, ist es bei mir auch der Gestank, vor dem ich, neben dem Schmutz die größte Angst habe.
Sie sagen, es ist wichtig, sich nicht einschränken zu lassen und daß Sie das morgens schon einschätzen können. Dann könnte ich mir ja sagen, daß nach dem/den Klistier/en nicht mehr soviel kommen kann und ich es auch wagen sollte. Wenn nur diese Angst nicht wäre.
Auf jeden Fall danke ich Ihnen sehr für Ihre Mühe.
Liebe Grüße
Franziska
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