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Ständig volle Blase seit 7 Monaten u keine Hilfe in Sicht :(

21 Dez 2016 12:23 #1 von Jana89-1
Hallo zusammen,

in meiner Verzweiflung wende ich mich mal an dieses Forum in der Hoffnung, neue Ansätze zu finden.

Zunächst zu mir: ich bin 27 Jahre alt, weiblich, frische Absolventin meines Masterstudiums, keine Kinder, und habe das Problem, dass meine Blase seit ca 7 Monaten komplett mein Leben bestimmt. Ich muss ein bisschen weiter ausholen, um zum eigentlichen Problem zu gelangen, deswegen wird es ein etwas längerer Text.

Angefangen haben meine Probleme im November 2015. Ich habe mein 3. Mastersemester angefangen und im August 2015 eine Aushilfstselle in einer Agentur angenommen. Um dort zu arbeiten, musste ich allerdings von meiner WG bis zur Agentur 2 Stunden pendeln. In der Agentur war ich Halbtagskraft, zusätzlich zu meinem Studium. Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht, die Kollegen waren wirklich super. Ich denke, der Auslöser für meinen Stress war eher das Pendeln, was zu horrenden Zeiten geführt hat. Ich war teilweise 3-4 Tage die Woche von 5:00-21:00 auf den Beinen, war Arbeiten und hab für die Uni gearbeitet, mein einziger freier Tag war Sonntag. Natürlich ist das viel Stress, das hat mein Körper mir auch schnell signalisiert.

Das resultierte in unglaublichen Schlafstörungen. In 2-3 Nächten zusammen vielleicht 3-4 Stunden Schlaf. Mit diesen wenigen Stunden schlaf bin ich dann meinem stressigen Alltag nachgegangen. Ich hab darauf reagiert und Stunden in der Arbeit verringert. Als es mit dem Schlaf nicht besser wurde, bin ich zum ersten Mal zum Arzt, Verdacht auf Schilddrüssenüberfunktion. Ich bin sehr schlank (166cm, 52 kg) und hatte schon immer guten Stoffwechsel. Schilddrüse war aber ok, auch mit Ultraschall beim Spezialisten. Der Arzt verschrieb mir daraufhin Zolpidem, ein Schlafmittel. Ich nahm zwei davon im Abstand von ca. 1 Woche. Auf diese ging es mir wirklich dermaßen schlecht, dass ich kurz vorm Zusammenbruch war. Im März war ich ein nervliches Wrack, ich konnte nicht mehr. Ich fuhr daraufhin zu meinen Eltern über Ostern, erholte mich in den zwei Wochen gut, tritt nochmal kürzer in der Arbeit und mir ging es langsam wieder besser. Der Schlaf pendelte sich wieder ein und mir ging es wieder gut, so gut wie schon lange nicht mehr. Ich hatte Spaß am Leben, in der Arbeit und ging sogar gerne Pendeln. Mir hat das Zugfahren auf einmal wieder Spaß gemacht. Mein Leben war also völlig in Ordnung, ich musste keine Kurse in der Uni mehr besuchen, nur noch meine Masterarbeit schreiben, es war alles wie es sein sollte. Es ist wirklich nichts passiert, das mich aus der Bahn hätte werfen können.

Im April 2016 allerdings verschrieb mein Frauenarzt mir die Pille Asumate 20 auf Grund von starker PMS und Regelbeschwerden, mit denen ich mich allerdings schon seit seit Anbeginn meiner Regel herumschlage. Ich habe ihm gesagt, dass ich keine Pille bisher gut vertragen habe, er meinte, ich solle es nochmal mit dieser probieren, da niedrig dosiert. Ich folgte seinem Rat und im ersten Monat ging es mir mit dieser Pille auch wunderbar. Im Mai allerdings fingen meine wirklichen Probleme an. Ich hatte auf einmal ständig eine volle Blase. Kaum war ich auf Toilette, war sie wieder gefüllt -- mit 200-300 ml, ich musste Abmessen da mein Arzt Diabetes vermutete, was aber ausgeschlossen war. Der Arzt schickte mich mit "leichter Blasenentzündung, viel Trinken und Wärme" nach Hause. Das hat allerdings nichts geholfen. Ich musste alle 10 Minuten wirklich bis zu 300ml pinkeln, und es war ein kaum auszuhaltender Druck, ganz anders als der Harndrang, den ich kannte. Vorher hatte ich keinerlei Probleme einen Harndrang zu ignorieren bis eine Toilette in der Nähe war, stieg in die U-Bahn mit voller Blase weil ich spät dran war, ging aus dem Haus ohne vorher auf Toilette zu gehen weil ich es nicht gespürt hatte. Selbst, wenn ich einmal merkte "Oh, es wird doch knapp!" hab ich es bis zu nächsten Toilette einfach ignorieren können. Auf einmal sagte meine Blase "jetzt, sofort, am besten schon gestern!" und das 24 Stunden am Tag. Dieser Drang lässt sich nicht ignorieren, er geht nicht einfach weg, er ist ständig da und es kommt auch ordentlich was raus. Nachts habe ich zu 99% meine Ruhe, manchmal gehe ich vor dem Einschlafen 2x, aber das ignoriere ich meistens wirklich, zwinge mich dazu, es zu ignorieren.

Ich musste U-Bahn und Zug fahren für meine Arbeit -- auf einmal undenkbar! Ich hatte nur noch diesen unglaublichen Druck auf der Blase, als würde ich mich gleich einnässen, als würde irgendetwas anderes meinen Blasenmuskel steuern nur ich nicht. In der U-Bahn bekam ich regelrechte Panikattacken, weil ich diesen Drang verspürte und dachte, gleich geht's in die Hose und ich konnte nichts dagegen tun. Das konnte doch nicht sein, dachte ich. Meine Blase war doch immer so stark, im Gegensatz zu der "Mädchenblase" meiner Freundinnen!

In der Arbeit bin ich 3-4 Mal in der Stunde auf Toilette, zuvor war ich vielleicht 2 Mal innerhalb von 8 Stunden trotz guten Kaffee- und Wasserkonsums. Dazu gesellten sich depressive Stimmungen, Heulkrämpfe und Panikattacken, Taubheit in den Gliedmaßen, Schmerzen in den Beinen. Jeder in meinem Umfeld unterstützte mich, ich fühlte mich dennoch mit meinem Problem sehr alleine, obwohl ich es nicht war. Ich scheute mich in den Supermarkt zu gehen, in die Stadt, zwang mich aber, es nicht so weit kommen zu lassen. Ich fuhr viel Fahrrad, war viel draußen, weigerte mich, dieses Problem zu akzeptieren. Ich wollte mich von meiner Blase doch noch so kommandieren lassen! Ich weiß, ich kann diesem Drang lange standhalten, aber es ist einfach so unglaublich unangenehm.

Ich versuchte also, noch mehr Stress abzubauen. Da mein Frauenarzt meinte, es hängt nicht mit der Pille zusammen, ich aber erst durch die Pille die Probleme hatte, setzte ich sie Ende Mai 2016 noch ab, wollte keine neue Pille anfangen, wie er es mir riet. Meine Regel kam im nächsten Monat auch relativ pünktlich, und meine Blasenprobleme schienen weg zu sein. Meine Regel ist seit dem Absetzen der Pille auch sehr regelmäßig -- ein normaler 28-33 Tage Zyklus. Doch meine Probleme mit der Blase kommen immer wieder. Und zwar unregelmäßig. Zwei, drei Tage ertrage ich diesen unglaublich Drang, suche alle 10 Minuten eine Toilette wenn ich unterwegs bin, dann kommen wieder einige Tage, da scheint es in Ordnung und ich hab meine Ruhe da unten. Diese "Pinkelattacken" sind häufig von starken Heulkrämpfen und depressiven Stimmungen begleitet. Dann gibt es wieder Tage, an denen merke ich garnichts. Wenn es ein "schlechter" Tag ist, dann habe ich ständig ein ungutes Gefühl an der Blase, ein ständiger Druck und es kommt viel Wasser.

Im Juni 2016 war mein Körper so geschwächt und dehydriert (ich wog nur noch 49kg) dass ich einen Zusammenbruch erlitt und per Notarzt ins Krankenhaus gebracht wurde. Ich schilderte den Ärzten mein Problem, aber sie sagten nach Bluttest und EKG ich sei gesund, schickten mich mit zwei Valium nach Hause.

Aber ich spüre, etwas ist nicht OK.

Ein weiterer Frauenarzt fand eine mandaringroße Dermoidzyste am rechten Eierstock. In der Hoffnung, endlich die Lösung gefunden zu haben, wurde die Zyste per Bauchspiegelung im August 2016 operiert. Doch die Blasenprobleme kamen wieder. Ich ging zum Hausarzt, er machte einen Ultraschall auf die Nieren, dachte er sieht Wassereinlagerungen. Ab zum Urologen, der mir nochmal ein Miktionstagebuch auftrug und Nierenröngten plus Blasenspiegelung verordnete. Alles ohne Befund. "Was Sie mit dem vielen Wasser machen ist mir ein Rätsel. Aber Ihre Blase und Nieren sind gesund", sagte er und schickte mich nach Hause. Ich habe keinen Resturin, werde gut leer, habe keine Blasenschwäche, bin nicht inkontinent, Chlamydientest und Vaginalabstrich sind ohne Befund, ich habe keine neue Zyste. Ich trinke mittlerweile kaum Kaffee und Tee. Ich habe es auch 8 Wochen mit mit Homöopathie und Akupunktur versucht, aber es ist und bleibt wie es ist. Ich nahm Vitamin B12, versuchte, mit basischen Präparaten eine Übersäuerung auszugleichen, nahm Vitamin C und Magnesium -- nichts hilft. Ich habe auch seit der OP einen sehr wässrigen, klaren Ausfluss, der nicht übel riecht. Laut Frauenarzt ist das zwar komisch, aber findet nichts, woran es liegen könnte.

Ein gutes Beispiel für die rapide Veränderungen sind die zwei Stadturlaube mit meinem Bruder. Im April 2016 war ich drei Tage mit ihm in Berlin. Alles war ok -- ich verspürte zwar einen Harndrang, aber einen ganz normalen. "Ok, ich muss mal -- in der nächsten halben Stunde vielleicht in irgendeinem Cafè." Ich ging nie vorsorglich auf Toilette. Im November 2016 war ich mit ihm in Düsseldorf. Schon während der Zugfahrt rannte ich 3 Mal in 45 Minuten. In der Stadt musste ich ihm vier Mal sagen "Können wir am Cafè hier halten, ich muss mal." kaume waren wir draußen "Oh, sorry. Ich muss schon wieder." kaum eine halbe Stunde später "Tut mir Leid, aber ich muss leider schon wieder."

Er war leicht genervt, was ich verstehe -- ich war es immerhin auch. Ich hatte sogar Inkontinenzeinlagen dabei, für den Notfall. Die scheuern aber ungemein! Ich hasse dieses Gefühl, sie zu tragen, weswegen ich mir dachte -- nein, du musst das doch in den Griff bekommen! Ich bin am absoluten Verzweifeln. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich saß seit November 2015 bestimmt in 15 Wartezimmern. Ich weigere mich, Situationen zu meiden, in denen keine Toilette in der Nähe ist. Ich weigere mich, dass es einfach so ist! Manchmal denke ich mir "Dann pinkel ich halt unterwegs in die Hose und kauf mir eine neue, ich hab die Schnauze voll." Aber auch dieses Denken hilft nicht!

Ich will mich damit nicht abfinden! So ist das nicht alltagstauglich! Ich überlege nur noch, wo ist die nächste Toilette. Autofahren, lange Spaziergänge, das alles ist absoluter Stress geworden! "Was wenn so eine Pinkelattacke kommt! Kann ich es bis zum nächsten Klo halten!" Das kann doch auf Dauer keiner aushalten! Mit einer Freundin war ich unterwegs, ich musste ihr sagen, sie soll am Wegrand halten, ich halte es nicht aus und bin hinter den Busch -- obwohl ich zu Hause noch auf Toilette war, und es waren gerade mal 30 Minuten Autofahrt, ehe es unerträglich wurde.

Am Freitag will mein Vater mit mir in die nächstgrößere Stadt fahren und seit Samstag macht meine Blase wieder was sie will. Davor hatte ich meine Periode, die Woche davor dachte ich, ich sei geheilt -- es war alles gut! Die Autofahrt wird wieder purer Horror! Ich habe keine Probleme, zu sagen "Halt mal an, ich muss mal", aber ich weiß, kaum war ich, kann ich wieder sagen "Kannst du nochmal bei der nächsten Toilette halten?" und das stört mich!

Ich habe Angst, dass es mittlerweile psychomatisch ist. Aber dann wäre es ja ständig so und ich hätte nicht einige gute Tage -- manchmal sogar eine Woche. Ich habe Angst, dass es nie wieder weggeht und ich das für immer mitmachen muss. Ich werde morgen beim Hausarzt einen Hormontest ansprechen, auch wenn ich ihn aus eigener Tasche zahlen muss. Ich bin sicher, dadurch dass dieses Problem mich nervlich so mürbe macht, spielen die Nerven und die Psyche auch ein Rolle. Aber wenn ich diese Pinkelanfälle loswäre, würde sich sicher das auch wieder geben. Ich treibe Sport (Joggen und Pilates) und mache Yoga. Ich weiß, dass Stress die Blase beeinflusst, weswegen ich versuche ihn so gut es geht zu vermeiden. Es scheint allerdings alles hoffnungslos, ob nun in Ruhephasen oder Stressphasen, meine Blase (oder irgendetwas anderes in meinem Körper) tanzt mir auf der Nase rum. Ich verfluche den Tag, an dem ich diese Pille geschluckt habe, den für mich ist das der Auslöser gewesen, egal was die Ärzte sagen!

Vielleicht hat jemand von euch noch eine Idee, oder ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich versuche wirklich, es in den Griff zu bekommen, indem ich dem Drang nicht sofort nachgebe, da ich auch schon von Reizblase gehört habe und meinen Blasenmuskel nicht an ein ständiges Pinkeln zu gewöhnen. Meine Blase schafft bis zu 600 ml und selbst dann kann ich an guten Tagen noch sagen "Meh, vielleicht erst in 10 Minuten", aber an schlechten Tagen sagt meine Blase 3-4 in der Stunde "geh jetzt, sofort, los!" obwohl sich am Trinkverhalten nichts geändert hat. Ich trinke gute 1.5 Liter Wasser am Tag, mittlerweile fast keinen Kaffee mehr, kaum Tee.

Ich bin erst 27! Ich kann doch mein Leben noch nicht meiner Blase unterordnen! Soll ich Windeln tragen, ab sofort? Nie im Leben! Die Trage ich vielleicht mit 80, wenn mein Muskel wirklich nicht mehr kann.

Ich habe eine liebende Familie, die mich unterstützt, gute Freunde und auch mein Sexualleben ist völlig in Ordnung. Natürlich ist nicht immer alles Friede Freude Eierkuchen, aber ich finde in meinem privaten Umfeld einfach keinen Faktor, der das ausgelöst haben kann, kein Trauma oder Ähnliches, nichts, dass psychisch "auf die Blase drückt", außer das Problem mit der Blase selbst.

Ich will nicht ständig fragen "Wo ist das nächste Klo". Wenn ich muss, dann muss ich, ja -- aber doch nicht so! Ich wünsche mir einfach wieder eine normale Blasenfunktion, aber nichts scheint zu helfen. Mein nächster Gedanke ist Urol Flux, aber ich habe eigentlich keine Reizblase -- da wäre meine Blase ja eigentlich leer und nur der Reiz wäre mies. Ich renne nur vor langen Autofahren 3-4 Mal obwohl nichts mehr kommt, ansonsten gehe ich nie vorsorglich, zwinge mich manchmal sogar dazu, einfach auch mit voller Blase rauszugehen.

Aber das bringt auch nichts. Ich tue es, um den Kopf zu beruhigen, aber der beruhigt sich dadurch auch nicht und Ablenken kann mich davon auch nicht mehr. Wie entkomme ich denn diesem Teufelskreis? Was kann denn noch helfen? Mein letzter Gedanke ist eine Nebennierenschwäche und ein daraus resultierender Progresteronmangel, durch den ganzen Stress des letzten Jahres und die Pille, die ich nahm -- deswegen der Hormontest, den ich machen will.

Puh, das war eine ganze Menge an Infos. Vielen Dank, wenn Sie sich das alles durchgelesen haben und ich freue mich auf jeden Hinweis, den man mir geben kann.

Allen eine schöne Weihnacht und ein schönes neues Jahr!

LG
Jana

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21 Dez 2016 13:06 - 21 Dez 2016 13:16 #2 von Varenia3
Hallo Jana,
herzlich willkommen bei uns! Danke für Deinen ausführlichen ehrlichen Bericht Deiner Probleme.

Ich hatte jahrelang und auch noch heute ab und zu ähnliche Probleme (bin allerdings schon 51).
Mir ist immer generell aufgefallen, daß ich ab dem Eisprung (nehme keine Pille), also in der zweiten Zyklushälfte, immer mehr Harndrang hatte und auch öfters auf die Toilette mußte (auch oft schnell). Nach Deinen Schilderungen denke ich auch, daß es wohl ein Hormonproblem ist. Auch das mit der Nebennierenschwäche (da Du viel Streß hattest) kam mir in den Sinn (Cortisolmangel). Und vielleicht doch zusätzlich mittlerweile eine psychosomatische Komponente (man programmiert sein Unterbewusstsein doch recht schnell auf eine gewisse Weise).

Ein Hormontest scheint mir ein richtiger Weg zu sein, auch die Idee mit dem Progesteronmangel. Das, was Du schreibst, kenne ich ein wenig jetzt aus meinen Wechseljahren. Ich nehme seit Jahren mit Erfolg Mönchspfeffer (Progesteron) ein. Progesteronmangel macht noch viele andere Symptome, im Netz findest Du genug Infos darüber.
Mir hat damals auch ein Besuch bei einer Urogynäkologin geholfen, vielleicht nochmal ein Tipp (falls Du da noch nicht warst).
Vermutlich hast Du keine funktionelle Beckenbodenstörung (war bei mir aber so). Ich bekam Physiotherapie, mußte lernen, meinen Beckenboden wieder zu entspannen, anstatt anzuspannen.

Auf die Schilddrüse würde ich dennoch nochmal schauen lassen. Es ist oft so, daß man im Normbereich ist mit TSH, T3 und T4, aber der Körper dennoch diese Hormone braucht, um sich wohl zu fühlen. Ich bin z.b. total krank und fühle mich schlecht mit Panik u.a., wenn mein TSH 1,5 ist, meine Mutter dagegen fühlt sich gut. Schilddrüsenwerte sind in meinen Augen auch Wohlfühlwerte. Und jeder ist anders. Das ist so meine Erfahrung (muß ja bei Dir nicht so sein).
Gerade Stress hat Einfluss auf die Schilddrüse und die Nebennieren. Die spielen zusammen!
Vielleicht magst Du Deine Schilddrüsenwerte mal hier einstellen.

Respekt, wie Du Dich da jetzt jahrelang durchgekämpft hast und nie aufgegeben hast. Ich bin zuversichtlich, daß Du eine Lösung findest und das wieder in den Griff bekommst!

Und es war richtig, daß Du Stress reduziert hast.

Hormone und Stress ist nie eine gute Kombi und kann viel auslösen.
Progesteronmangel macht glaube ich auch Wassereinlagerungen (somit mehr Harn). Herz ist ok?
So, das ist alles, was mir dazu einfällt.
Ach ja, evtl. auch Trockenheit der Scheide - reizt auch die Blase! Scheidenpilze wurden bestimmt ausgeschlossen (machen auch solche Symptome zeitweise auf die Blase). Auch eine Senkung der Gebärmutter (leicht) mit Trockenheit kann Blasenprobleme machen (hatte ständig volle Blase und Harndrang). Auch ein Nährstoffmangel würde ich dennoch nicht ausschießen. Stress verbraucht mehr Nährstoffe. Eisenmangel/Eisenspeicher? Vitamin D? Vitamin B-Komplex? Tritt bei einer Nebennierenschwäche auch irgendein Nährstoffmangel auf (weiß ich jetzt leider nicht)?

Alles Liebe

Varenia

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21 Dez 2016 13:38 #3 von Jana89-1
Liebe Varenia,

vielen Dank für das liebe Hallo und deine Antwort! Freut mich, dass sich jemand so schnell Zeit genommen hat, meine Geschichte zu lesen.

Der Cortisol- und Progresteronmangel sind wirklich meine letzte Idee, die ich noch habe. Ich hoffe, dadurch wirklich endlich einen Weg aus dieser Misere gefunden zu haben! Von Mönchspfeffer habe ich schon gehört, ich werden dem auf jeden Fall nachgehen. Vielen Dank für diesen Tipp!

Dein Einwand mit dem angespannten Beckenboden kann durchaus mittlerweile auch Teil des Problems sein. Ich zwicke da unten ja fast immer zusammen durch den ständigen Drang wenn es Phasen mit Pinkelanfällen gibt. Deswegen versuche ich auch sooft es geht zu entspannen, mit Yoga und Meditation, nehme auch öfter heiße Bäder und lege Wärmflaschen auf.

Was die Schilddrüse angeht: Ich bin ja schon länger der Meinung, dass sie verrückt spielt, aber Ärzte sagen mir immer wieder, sie ist OK. Ich bin wirklich eine Bohnenstange und das gefällt mir auch garnicht (auch wenn andere das immer als ein Segen bezeichnen, ich bin 27 und habe wenig Busen, dafür eine schmale Taillie und breite Hüften, aber 0% Hüftspeck, manchal fühl ich mich noch wie 14 was mein Körper und seine Rundungen angeht :-) ) und lege wirklich kaum Gewicht an, auch wenn ich esse wie eine Fußballmannschaft. Ich verdrücke locker zwei Schnitzel mit Pommes und jeder fragt mich ob ich das später die Toilette runterwürge... :( Was ich natürlich nicht tue.

Meine Schilddrüsenwerte habe ich von dem Bericht vom Nierenröngten vor ca 3 Wochen, also relativ frisch:

fT3 Freies Trijodthyronin: 3.32 pg/ml (als Normwert steht im Bericht 2.00-4-40)
fT4 freies Thyroxin: 1.16 ng/dl (Normwert lt. Bericht 0.93-1.70)
TSH basal: 1.39 mU/l (Normwert lt. Bericht 0.27-4.20)
und dann steht zusätzlich noch der Graubereich von 2.5-4.2

Mein Natrium und Kaliumwert liegt auch im Normbereich, das steht im Blutbild, das ich für Eierstock-Op bekommen habe. Durch meine zahlreichen Google-Reisen was mein Problem angeht bin ich auch darauf gekommen.

Natrium: 140 mmol/l (Normwert lt Bericht: 134-150)
Kalium: 4.1 mmol/l (Normwert lt Bericht: 3.5-5.6)

Ist zwar meiner Meinung doch an der Grenze, aber Ärzte finden es immer in Ordnung. Leider fühle ich mich bald von Ärzten nicht mehr ganz ernst genommen, was natürlich langsam dazu führt, dass ich selber an meinen Symptomen zweifel.

Ich werde die Werte morgen bei meinem Arzt auf jeden Fall nochmal ansprechen.

Mein Herz ist auf jeden Fall OK, zehrt von einer 10-jährigen Karriere als Langstreckenläuferin :-). Im Krankenhaus im Juni 2016 war das EKG völlig in Ordnung und auch für die OP im August musste eines gemacht werden, das war auch einwandfrei.

Ich werde auf jeden Fall der Hormonsache nachgehen. Ich gebe nicht auf! Irgendwas muss helfen. Der Körper ist ja nicht darauf programmiert immer Wasser zu verlieren!

Nochmal vielen Dank für deine Antwort.

LG
Jana

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21 Dez 2016 13:58 - 21 Dez 2016 13:59 #4 von Varenia3
Hallo Jana,

ich nehme Mönchspfeffer von rathiopharm. Ich bin mittlerweile auch von den Ärzten enttäuscht. Hatte eine Rektumprolaps-OP (Rektopexie mit Netz), wo einiges nicht so gelaufen ist, wie es hätte laufen sollen. Zu lesen im Thread "Rektozele, Analprolaps und Rektumprolaps" von Mariannchen2. Fühle mich von den Ärzten oft auch nicht mehr ernstgenommen. Da hatte ich erst gestern ein schockierendes Erlebnis.

Deine Schilddrüsenwerte scheinen ok zu sein, obwohl ich mich persönlich mit diesen Werten schon wieder nicht wohl fühlen würde.
T4 könnte minimal mehr sein. Der neue Normbereich bei TSH liegt mittlerweile bei 2.0. Wurde runtergesetzt. Bei den Werten würde ich allerdings eine Überfunktion wirklich ausschließen. Wenn jemand viel Stress hat, ist es oft so, daß er viel Energie verbraucht und deshalb recht schlank ist.
Wenn der Beckenboden zu oft und zu lange angespannt wird, erlernt man ganz schnell auch hier eine Dysfunktion und das schadet ihm mehr, als man glaubt. Aber Du tust ja schon einiges für die Entspannung.

Es gibt bezüglich Schilddrüse auch die Hashimoto-Erkrankung. Da geht die Schilddrüse zunächst in eine Überfunktion, dann in eine Unterfunktion. Damit sie gut arbeiten kann, braucht sie Progesteron und Cortisol (glaube ich). Also im Beipackzettel der Schilddrüsentabletten steht immer (L-Thyroxin): Nicht anwenden bei Nebennierenschwäche. Diese müßte dann zuerst behandelt werden, bevor man L-Thyroxin nimmt.

Hatte damals auch oft mit Eierstockzysten zu tun, die fast immer eine rein hormonelle Ursache haben. Ich mußte immer die Pille einnehmen, damit sie nicht wiederkamen.

Berichte hier auf jeden Fall, wie es bei Dir weitergeht!

LG

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21 Dez 2016 14:12 #5 von Jana89-1
Liebe Varenia,

ich werde auf jeden Fall berichten, was sich bei mir tut -- auch, um anderen zu helfen, die dasselbe Problem haben. Ich hab mir zwar immer fest vorgenommen, nicht mehr nach meinen Symptomen zu googeln, um mich nicht verrückt zu machen, aber irgendwie tat es immer ganz gut zu lesen, wenn andere dasselbe Problem haben. Vielleicht hilft das hier dem ein oder anderen auch!

Wahrscheinlich wird sich der Hormontest durch die bevorstehenden Feiertage etwas rausverschieben. Allerdings schlage ich mich jetzt schon so lange mit diesem Problem rum, da denke ich mir -- auf ein paar Wochen kommt es jetzt auch nicht mehr an. Irgendwann muss es besser werden, ich gebe die Hoffnung nicht auf! Auch was die SD angeht werde ich hartnäckig bleiben.

Tut mir Leid zu hören, dass du auch Probleme hast und von Ärzten nicht für voll genommen wirst. Das entmutigt immer sehr und mich zumindest macht es sehr wütend. Ich denke mir dann immer, ich kann mir ja viel einbilden (ich habe wirklich eine blühende Fantasie) aber nicht alles im Körper ist Einbildung. Ich musste zB auch im Juni 2016 dem Frauenarzt sagen "Machen Sie doch mal einen vaginalen Ultraschall" anstatt dass er auf die Idee kommen würde. Er fand dann die Zyste und war fast schockiert, dass da so ein großes Ding in mir 'lebt' -- ich nannte es liebevoll mein Alienbaby. :-)

Ebenso mit dem Hormontest -- das Internet hat mich darauf gebracht und ich werde es dem Arzt vorschlagen und auch darauf bestehen. Ist es eine Kostenfrage, oder wieso scheuen sich Ärzte, immer mehr Initiative zu ergreifen? Meine Mutter sagte schon immer, sie musste sich auch (und auch ihre Mutter) selbst behandeln in dem sie die Sache selbst in die Hände nahm.

Ich werde mich in der Apotheke mal über Mönchspfeffer informieren. Vielen Dank nochmal für deine Tipps! Du hast mir wirklich schon gut geholfen und mir wieder Mut gemacht.

LG
Jana

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21 Dez 2016 15:00 - 21 Dez 2016 15:02 #6 von Varenia3
Hallo Jana,

gern geschehen. Bevor ich zum Arzt gehe, habe ich oft schon die richtige Diagnose und weiß schon, was dagegen hilft. Uninformiert zu sein und sich in die Hände dieser angeblichen Halbgötter in weiß zu begeben: NO! NEVER!
Ich habe da schon zuviel negatives erfahren. Jetzt ja auch wieder. Und Stuhlinkontinenz ist wirklich eine harte Sache (Rektumprolaps). Ich habe mir sehr oft selbst weitergeholfen. Anders geht es nicht. Und OPs sind bei mir fast nie gut gelaufen. Hatte zuletzt 4 Wochen stärkste Nervenschmerzen im rechten Unterbauch/Leiste, konnte mich nicht bücken, mir nicht die Strümpfe und Schuhe anziehen, nur auf dem Rücken schlafen (Folge von Verletzung der Nerven von der Laparoskopie betr. Rektumprolaps). Ich dachte, wenn die Schmerzen nicht mehr weggehen, spring ich aus dem Fenster. Sollte schon das Medikament Lyrica nehmen, aber ich halte von Medis so gut wie nix wegen den Nebenwirkungen. Ein Problem weniger, dafür 10 dazu oder so^^. Gott sei Dank gingen die Schmerzen wenigstens deutlich zurück nach einer Zeit, aber das hätte auch anders laufen können. Ich habe jetzt noch einen Bruch (auch von der OP), der operiert werden sollte, aber ich will das eigentlich gar nicht mehr (nach den schlechten Erfahrungen).

Ich glaube, es ist oftmals so, daß die Ärzte und die ganze Pharmaindustrie uns lieber krank haben wollen. Jedes Medikament hat Nebenwirkungen, wogegen es wieder Medikamente gibt. Da ist Geld, Gier, Macht im Spiel. Operieren bringt Geld, wie es dem Patienten danach geht, ist egal (ist mir gerade passiert), Dinge werden verleugnet, weil die Ärzte Angst haben vor Klagen. Von meinem Operateur war ich zuerst sehr begeistert, seit gestern das genaue Gegenteil.
Ja, Hormontests scheinbar unnötig bei den Ärzten (wollte auch einen haben damals), weil ich auch eine Nebennierenschwäche befürchtet habe, da ich jahrelang pychisch angeknackst war wegen Panikattacken und Depressionen. Wenn man aber einmal den Stempel "Psyche" hat und geht zum Arzt, egal wohin, wird man noch weniger ernst genommen....weniger untersucht.....alles wird auf die Psyche geschoben....psychosomatisch/hypochondrisch/sensibel....die bildet sich das ein....
Hatte schlimmes Herzstolpern (zigfach in der Stunde!) vor ein paar Jahren über längere Zeit, mir ging es richtig schlecht damit. Das war nicht normal. Arzt meinte, ich hätte Panikattacke, solle mich ausruhen, hat mir Beruhigungspillen gegeben und Betablocker. Das war es. Raus kam dann (was ich vermutet hatte dann und dann eigenständig zum Nuklearmediziner gegangen bin), daß ich in der Einstellungsphase mit den Schilddrüsenhormonen in die Überfunktion gerutscht bin und deshalb das Herzstolpern auftrat. Reduzierte dann eigenhändig die Dosis, um mir ging es wieder gut.

Hashimoto müßte man auch im Ultraschall sehen. Bei mir sah man es NUR im Ultraschall, nicht im Blutbild (Antikörper, Blutwerte im Normbereich).

Bleib einfach weiter am Ball und laß Dich weiterhin von dieser blöden Blase B) nicht unterkriegen!
Das wird schon.

GLG

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21 Dez 2016 15:53 #7 von Jana89-1
Liebe Varenia,

das hört sich wirklich nach einer schlimmen Odyseey an! :( Tut mir Leid, dass du das mitmachen musst/musstest! Ich hatte vor meiner Eierstock-Op auch ziemlich Angst von Folgeschäden. Ich hab denn viel recherchiert und eine sehr gute Frauenklinik in München gefunden. Es waren zwar 2 Stunden Autofahrt dorthin, aber ich war dort wirklich gut aufgehoben und es lief auch alles gut. Auch wenn die Zyste anscheinend nicht der Grund der Blasenprobleme war, sie hätte so und so rausgemusst, weil es auch Krebs hätte sein können und sie alleine oder mit der Pille nicht weggegangen wäre. Das ist zum Glück gut verlaufen -- aber es ist schlimm, dass es auch einfach anders laufen kann und man dann im Stich gelassen wird, so wie du, und auf sich allein gestellt ist. Dafür sollte unser Gesundheitssystem nicht da sein. :(

Bei manchen Ärzten habe ich mich ernst genommen gefühlt, aber sie waren einfach ratlos. Natürlich ist niemand perfekt, und man kann sich einiges einbilden, aber vieles ist eben auch organisch begründet. Andere Ärzte schickten mich einfach wieder weg -- wie du sagst, man bekommt dann Sätze wie "Sie bilden sich das ein, sie interpretieren einen Reiz falsch." an den Kopf geschmissen. Niemand glaubt mir, dass ich wirklich soviel Pinkeln kann. Dabei war mein Miktionstagebuch ja deutlich über dem "normalen" was ein Mensch an Wasser ausscheidet. Teilweise 2.2-2.5 Liter am Tag Urin. Kein Wunder, dass wahrscheinlich mein Mineralhaushalt durcheinander ist. Und der Urologe speiste mich mit "Keine Ahnung wie das Zustande kommt, Blase ist doch Ok." wieder ab. Da sitzt man auch ratlos im Sprechzimmer.

Ich fühle mich eigentlich bei dem Heilpraktiker, bei dem ich war, sehr gut aufgehoben und werde auch noch einmal hingehen, aber ich denke, die Hormone sind wirklich das grundlegende Problem. Deswegen hoffe ich wirklich, dass es einen neuen Weg öffnet und auch das bald vorbei ist. Ich möchte immerhin jetzt erst neu ins Leben starten, mit Abschluss und neuem Lebensabschnitt vor mir. Und da soll die Blase am besten mitspielen und nicht dagegenarbeiten! :)

Danke für deine lieben Worte. :) Ich werd mich nicht unterkriegen lassen und erstmal Weihnachten genießen. Dir auch eine schöne Weihnachtszeit!

GLG!

Jana

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22 Dez 2016 09:10 #8 von Johannes1956
Liebe Jana,

Auch wenn Du von Ärzten bislang enttäuscht scheinst, würde ich dennoch versuchen, den richtigen für Deine Situation zu finden. Alternativmedizin kann gut sein, ich bin auch in TCM Behandlung, aber sie sollte nicht ohne ärztlichen Rat und Fachwissen angewendet werden und es sollte auch zuerst alles abgeklärt werden, was zu Deinen beschriebenen Problemen führen kann.

Es wurde schon von Varenia angemerkt, eine gründliche hormonelle Untersuchung halte ich auch für angebracht. Der Facharzt dafür ist der Endokrinologe.

Die Schilddrüsenwerte sehen gut aus, über den TSH Wert und den nach oben gesetzten Grenzwert kann man streiten, aber bei normalen freien Schilddrüsenhormonwerten fT3 und fT4 besteht kein Grund zur Sorge. Natürlich könnte man noch die Schilddrüsen Antikörper bestimmen, um eine (frühe) Hashimoto Thyreoditis auszuschließen.

Bei ständigem Wasserverlust fällt mir ADH ein, auch Vasopressin genannt. Ein Mangel kann zu chronischem Wasserverlust führen. Allerdings sehen Deine Elektrolytwerte gut aus. Dennoch würde ich versuchen, noch zu einem kompletten Hormonstatus zu kommen. Es ist immer gut, wenn man einen Allgemeinmediziner als Arzt des Vertrauens hat, mit dem man das alles besprechen kann.

Ich habe relativ lange gesucht, bis ich meinen Vertrauensarzt gefunden habe, der mir zuhört, mich beratet und zu den richtigen Fachärzten empfiehlt. Hoffe, Du hast oder findest so einen, bleib dran!

Liebe Grüße

Johannes

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22 Dez 2016 12:54 - 22 Dez 2016 12:54 #9 von matti
Hallo Jana,

habe mich durch deinen laaangen Beitrag gelesen.

Zunächst ist mir aufgefallen, dass du ja offensichtlich mehr ausscheidest, wie du zuführst. Dies müsste aus deinem Miktiontagebuch hervorgehen und sollte eigentlich den Arzt zu weiteren Untersuchungen veranlassen. Natürlich kann ein Körper mehr ausscheiden wie man ihm zuführt, aber dauerhaft oder über einen längeren Zeitraum führt dies unweigerlich zur Dehydratation des Körpers.

Dies könnte deinen Gewichtsverlust erklären, wäre dann aber ein Alarmzeichen.

Ich rate dir dich zeitnah ein ein sogenanntes Kontinenzzetrum zu wenden. Diese gibt es mittlerweile Deutschlandweit. Eine Zusammenfassung findest du hier: www.inkontinenz-selbsthilfe.com/service/kliniksuche.html

Ich glaube das bei dir mehrere Fachdisziplinen auf Ursachenforschung gehen sollten oder vielleicht sogar müssen. Genau dieser interdisziplinäre Ansatz wird in den Kontinenzzentren verfolgt.

Wichtig scheint mir die Einbeziehung eines Nephrologen und eines Neurologen. Der Nephrologe sollte die Funktion der Nieren untersuchen und der Neurologe zudem einen Status erheben. Ein Kopf MRT ist ratsam.

Natürlich könnte dies auch alles durch eine Abflussbehinderung erklärbar sein, dann müsstest du aber erhebliche Restharnmengen aufweisen. Dies schließt du (ich hoffe dein Arzt) aber aus.

Im Prinzip kann die Niere nur eine bestimmte Menge an Urin pro Stunde produzieren. Jede Stunde 300 ml ist eigentlich nicht möglich und würde dann eben entweder auf Restharn hindeuten oder auf eine krankhaft gesteigerte Harnproduktion. Aus ca. 180 Litern Blut, die täglich filtriert werden. gelangen pro Tag lediglich 2 bis 3 Liter Urin in die Harnblase. Ist es mehr, wäre dies der erste Ansatz zur Diagnostik.

Gruß

Matti

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22 Dez 2016 13:10 - 22 Dez 2016 13:12 #10 von matti
Hallo Varenia,

es soll und kann ja hier jeder seine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen kundtun, aber dabei sollte der Unterschied zwischen pauschalieren (meiner Meinung nach: zusammenfassen des persönlichen Erlebens) und pauschalisieren (meiner Meinung nach: verallgemeinern) doch etwas gewahrt bleiben.

Was du für allgemein im Hinblick auf die Ärzteschaft erklärst teile ich nicht.

Ganz sicher befindet du dich durch deine Betreuung in einer besonderen Situation. Dies geht mir auch machmal so. Wenn ich eine Pflegekraft zum Arzt mitnehme, beispielsweise weil ich bereits weiß das ich mich entkleiden muss, ist mir auch schon öfter passiert, dass ich als Patient gar nicht wahrgenommen wurden oder eben auch nicht für voll. Natürlich ist dies nicht zu begrüßen, aber mit allgemeinverbindlich hat dies wenig zu tun.

Vorbereitet zum Arzt zu gehen ist sinnvoll. Von Anfang an aber vermeintlich schlauer aufzutreten wie der Arzt führt nicht selten zu negativen Erlebnissen. Stellt sich dann noch eine gewisse Beratungsresistenz ein ist dies auch nicht förderlich.

Ein gutes Verhältnis zwischen Arzt und Patient basiert auf Kooperation und Zusammenarbeit. Dabei kann, soll und muss man sämtliche Therapien hinterfragen und die Sinnhaftigkeit verstehen.

Ärzte sagen nicht immer alles im Vorfeld. Man sollte aber auch unterscheiden, ob bestimmte Operationen nicht zwangsläufig eine Konsequenz nach sich ziehen. So sind in der Regel Männer nach einer Prostataentfernung zunächst erst einmal inkontinent. Dies ist aber kein Operationsfehler oder die Schuld des Arztes, sondern Folge des Eingriffs, welcher dies nach sich zieht.

Du scheinst extrem ungeduldig. Du beschreibst aber ja selbst, dass sich beispielsweise dein "Bruch" nun deutlich gebessert hat. Manchmal benötigt es schlichtweg Zeit.

Gruß

Matti

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