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Ständig volle Blase seit 7 Monaten u keine Hilfe in Sicht :(

25 Dez 2016 16:36 - 25 Dez 2016 18:01 #21 von matti

Denn allein das Lesen in diesem Forum, zeigt doch, wie vielen Menschen - grade wenn es um Inkontinenz - aufgrund ärztlicher Behandlung sogar noch eine verschlechterte Lebensqualität haben, als vorher.


Nee Chakira,

dieses Forum zeigt genau das Gegenteil auf. Es zeigt, dass Menschen sich jahrelang vor Scham nicht getraut haben einen Arzt aufzusuchen. Nicht Wenige haben ihr "Geheimnis" gehütet, selbst dem Partner nichts davon erzählt, sich isoliert, soziale Kontakte abgebrochen. Erst wenn der Leidensdruck übergroß wurde, haben sie zunächst den Weg hier ins Forum gefunden.

So ein Forum wie dieses hat ganz viele Vorteile.

Hier trifft man Menschen, denen es genau so oder ähnlich geht, die sich genauso oder ähnlich fühlen. Selbsthilfe ermöglicht es, sich gegenseitig zu unterstützen. Denn gemeinsam ist man stärker. Dabei geht es weniger um Mitleid (Mitgefühl ist etwas anderes). Die User hier können die Situation deshalb meist sehr gut nachvollziehen, weil es sie in ein oder anderer Form selbst betrifft.
Sehr häufig wird den Ratsuchenden deshalb hier konkrete Unterstützung zu Teil. Alleine durch die Geschichte anderer, erhalten viele wieder eine Perspektive.

Dieses Vereinsangebot war niemals als Mittel der Selbstdiagnose gedacht und ersetzt dadurch zwangsläufig auch keine Arztdiagnose.

Wir befürworten und empfehlen JEDEM hier einen Arztbesuch. Dies ist unsere Philosphie und entspricht unseren Grundwerten.

Gruß

Matti
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25 Dez 2016 19:50 #22 von Johannes1956

Chakira schrieb:
... aber so wie ich das verstanden habe, haben ja schon urologische Untersuchungen stattgefunden. Was macht ein Neprologe? Wahrscheinlich auch Ultraschall und da war ja nichts, oder habe ich was falsch verstanden? ...


Hallo,

Leider ist es ja nicht immer so, man geht zum ersten Arzt oder Facharzt und hat seine Diagnose und zielgerichtete Therapie. Oft muss man selbst die Initiative ergreifen und andere Ärzte konsultieren. Ich bin das beste Besipiel dafür. Mit einer Blasenlähmung auf der Urologie gelandet, nach 2 Monaten Untersuchungen Entlassung mit dem Befund "atone Blase unbekannter Ursache". Erst der Neurologe hat die Ursache in einer Neuroborreliose gefunden, die dann erfolgreich behandelt werden konnte.

Zu schnell wird man bei nicht leicht zu diagnostizierenden Erkrankungen in die Psychoecke geschoben, bevor man andere Möglichkeiten ausgelotet hat.

Auch Erkrankungen, von denen man zu Recht meinen müsste, sie seien durch einen einfachen Ultraschall leicht zu diagnostizieren, bleiben jahrelang unklar und sind mit einem langen Leidensweg verbunden. So wie etwa die Endometriose. Siehe hier:

derstandard.at/2000032220424/Volkskrankh...kannt-und-tabuisiert

Der Nephrologe hat hoffentlich noch andere Ansätze als bloß einen Ultraschall. Andere Ideen, als der Urologe, der vielleicht unter Zeitdruck sich nicht ausreichend Gedanken machen konnte oder wollte.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis leider auch die negativen Auswirkungen von Antidepressiva erfahren müssen, gerade trizyklische Antidepressiva befinden sich in der Kritik. Deshalb bin ich mit dem Thema "möglicherweise würde ein...(genanntes) Trizyklisches Antidepressivum helfen" vorsichtig.

Siehe etwa hier:

www.gesundheitsstadt-berlin.de/suizidris...m-wirkstoff-ab-5904/

Offensichtlich wurde bei Jana das ganz Naheliegende bei einer erhöhten Harnausscheidung, nämlich der Diabetes insipidus, nicht einmal für eine Ausschlussdiagnostik in Erwägung gezogen. Das ist aber mit Ultraschall gar nicht möglich, sorry.

Deshalb rate ich Jana, mit der Diagnose dran zu bleiben und eben noch andere Ärzte zu konsultieren. Dazu gehören neben dem Nephrologen und dem Internisten dann auch Neurologe, bzw. Uro-Neurologe, bevor die Psychiatrie bemüht wird.

Alles Gute

Johannes

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25 Dez 2016 20:35 #23 von Karlchen

Matti schrieb: Dieses Vereinsangebot war niemals als Mittel der Selbstdiagnose gedacht und ersetzt dadurch zwangsläufig auch keine Arztdiagnose.


Sorry, wenn ich mich nach so langer Zeit mal wieder einmische....

Ich muss Matti definitiv recht geben, aber auch ein paar Einschränkungen anbringen.

Meiner Meinung nach ist das wichtigste, dass man seinem Arzt Vertrauen entgegen bringt. Dies kann bedeuten, dass man auch zur Not mehrfach den Arzt wechseln muss, bis man den richtigen gefunden hat. Ich persönlich habe den richtigen für mich gefunden. Mein Hausarzt hat mein absolutes Vertrauen und das trotz oder vor allem, weil man in der Praxis komplett auf Du und Du ist. Ich kenne das auch, dass man scheinbar irgendwann aus Zeitmangel rauskomplimentiert wird. Das ist dem Abrechnungsmodus geschuldet. Was passierte als ich bei der Verabschiedung zu meinem Doc sagte "Du glaubst mir nicht, oder?"???? Was passierte? Er machte die Tür zu seinem Zimmer wieder zu und sprach mit mir weiter...und erklärte.

Das ist sicherlich das Optimum was man erreichen kann. Ich kenne aber auch das genaue Gegenteil davon, weil ich seit meinem 15ten Lebensjahr ununterbrochen mit Ärzten zu tun habe. Inzwischen bin ich 63. Mit ca. 25 sagte mein damaliger Doc mal zu mir und das im vollen Ernst: "Ich gebe Ihnen noch 5 Jahre". Man sieht also, dass sich Ärzte auch gewaltig irren können!!!!!

Was heisst das Ganze nun? Recht einfach: Man muss selbstbewusst sein und den Ärzten nicht alles glauben. Dies heisst jetzt aber nicht, dass man allem glauben muss, was im Internet zu lesen ist. Gerade im Internet steht viel Mist! Hier im Forum steht auch mal Mist, aber zum grössten Teil doch immerhin sehr viel Informatives. Was hier steht, das ersetzt aber keinen Arzt!!!!!!!

Auch die hier Schreibenden können irren. Wie z.B. Matti mit dem Spruch (sinngemäß) "Nach einer Prostata-OP ist man inkontinent". Das ist erstmal grundsätzlich falsch, es sei denn, es bezieht sich auf die ersten Tage nach der OP, weil es durch den Katheter evtl. nach dem Ziehen des Katheters dann tröpfelt. Es MUSS aber nicht. Bei mir war es so, dass ich eher die ersten Tage recht kontinent war, danach aber die Inko zurück kam. Meiner Meinung nach liegt das aber nicht an der Prostata-OP, sondern nach wie vor an Nervenschädigungen im Hals. Das war eindeutig meine Entscheidung, weil ich zu Leuten die mit Strom hantieren um Nerven zu untersuchen grundsätzlich kein Vertrauen mehr habe.

Auch mir hat man eine OP angeboten, die ich aber dankend abgelehnt habe. Niemand kann zu einer OP gezwungen werden. Jeder muss dann aber für sich selber entscheiden, ob er mit den Folgen leben kann. Er muss sich dann an die eigene Nase fassen, wenn er mit den Folgen leben muss. Sprich: Bei mir sind die Folgen, dass ich erstmal mit Windeln leben muss, oder eben anderen Hilfsmitteln, die ich meist selber bezahlen muss. Selber bezahlen aber nur aus dem Grund, weil ich mit dem Billigkram vom Versorger nicht klarkomme.

Mein Fazit: Es kann extrem hilfreich sein sich sowohl mit einem oder mehreren Ärzten (Hausarzt, Urologe usw.) zu vertragen, als auch sich mit Matti (alternativ die anderen Schreibenden hier) zu vertragen. Warum? Nur dann kann einem evtl. geholfen werden!!!!! Sich mit jemandem zu streiten hilft nicht und ist nur Energieverschwendung.

Gruss vom Karlchen

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26 Dez 2016 09:38 - 26 Dez 2016 09:56 #24 von matti
Hallo Karlchen,

was die Weihnachtszeit alles bewirkt. Freue mich über deine Zeilen.

Ich stimme dir in ganz vielen Punkten zu. Ein Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient ist immer vorteilhaft, ebenso wie ein konstruktives Miteinander. Streit ist in einem Forum wie diesem eigentlich völlig unnötig, weil hier Niemand einem anderen etwas schlechtes will. Der Rat erlangt manchmal kein Gehör, kommt nicht an. Darauf basieren die meisten Missverständnisse.

Ich habe vor einigen Jahren bereits einmal versucht, die Idealbedingungen der Zusammenarbeit zwischen Patienten und Arzt zusammen zu fassen. Ratgeber: " Vorbereitung auf den Arztbesuch "

An einer Stelle, auf die du beispielhaft etwas ausfürhlicher eingehst, täuschst du dich etwas in der mit zugeschriebenen Aussage:

Karlchen schrieb: Auch die hier Schreibenden können irren. Wie z.B. Matti mit dem Spruch (sinngemäß) "Nach einer Prostata-OP ist man inkontinent". Das ist erstmal grundsätzlich falsch...


Ich stimme dir ausdrücklich zu, dass sich die hier Schreibenden irren können. Dies betonen wir aber auch auf all unseren Seiten. Natürlich bin auch ich nicht frei von Irrungen und Wirrungen.

Ich schrieb allerdings:

Man sollte aber auch unterscheiden, ob bestimmte Operationen nicht zwangsläufig eine Konsequenz nach sich ziehen. So sind in der Regel Männer nach einer Prostataentfernung zunächst erst einmal inkontinent.


Dieser Aussage wirst du wahrscheinlich zustimmen können.

Grüße

Matti

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26 Dez 2016 16:20 #25 von Gast
Hallo liebe Leute,

offensichtlich bin ich gründlich missverstanden worden.

@Matti

Selbsthilfeforen- oder -gruppen besuche ich, wenn Arztbesuche mich nicht weiter gebracht haben und ich immer noch mit meinem Problem da stehe oder mir Therapieangebote (hier speziell OP's) gemacht worden sind, wo ich gern wissen will, was andere Menschen damit für Erfahrungen gemacht haben.

Besonders wertvoll sind dann für mich Erkenntnisse und Tipps von Betroffenen, die Ärzte einen so nie geben würden. Wie z.B. das mit den Natron-Fußbad bei Reizblase. Das funktioniert bei mir 100 % und darum habe ich diese Erfahrung hier geteilt. Übersäuerung durch zuviel Zucker in allen möglichen Lebensmitteln ist für Ärzte der Schulmedizin kein Thema. Da wird auf Diabetis getestet - hat man nicht und gut ist. Ebenso Nahrungsmittelunverträglichkeiten - z.B. Histamin - wenn man das nicht abbauen kann und ein zuviel im Körper hat, davon kann man auch Reizblasensymptome bekommen. Das sagt einen aber kein Arzt. So etwas habe ich in Selbsthilfeforen von anderen Teilnehmern erfahren und diese Erkenntnisse haben mir geholfen und meine Lebensqualität in der Hinsicht verbessert.

Mir ging es auch nicht um "Selbstdiagnosen" - sondern um Selbstwahrnehmung. Zu gucken, in welchen Situationen ist es besonders schlimm - ich muss ständig pinkeln oder habe Reizdarm und in welchen ist alles normal und daraus für mich Schlüsse zu ziehen, vielleicht etwas an meinem Leben zu verändern oder eben zu schaun, was tut mir gut, was bringts wieder durcheinander.

Natürlich verstehe ich das mit der Scham und klar, sich durch Hilfe einer Selbsthilfegruppe zu überwinden überhaupt zum Arzt zu gehen und sich auch daran zu gewöhnen offen über das Problem sprechen zu können, ist gut.

Aber da gibt es sicherlich unterschiedliche Beweggründe für die Leute, für die einen ist es gut, erst einmal drüber reden zu können und dann auch zum Arzt zu gehen, für andere , die schon diverse nicht erfolgreiche oder auch frustrierende Arztbesuche hinter sich haben - wird dann der Rat zum Arzt zu gehen nicht so dankbar angenommen.

Was ich bisher in diesem Forum gelernt habe ist, auch, dass es besonders bei Frauen doch durch OP's insbesondere bei Darmentleerungsstörungen und Beckenbodenprobleme in welche Richtung auch immer - danach immer noch Probleme bestehen oder noch mehr Probleme dazu gekommen sind nach solchen Behandlungen.

Überhaupt ist es nach meiner Erfahrung schwieriger als Frau überhaupt einen guten Proktologen zu finden. Es gibt kaum weibliche Proktologinen. Es gibt zwar jetzt überall diese Darmzentren - nur dort sind mehrfach Chirurgen, die in irgendwelchen Krankenhäusern Betten haben, die immer belegt sein müssen, tätig. Von daher werden immer OPs vorgeschlagen, auch wenn es viellecht nicht unbedingt nötig ist. Ansonsten - wenn man sich die Abrechnungemöglichkeiten dieser Ärzte ansieht, so bekommen sie am meisten Geld für Hämorhiddenverödungen, wenn sie nicht eine OP machen können - und das tun die dann. Alles was außerhalb dieser Kategorien liegt, bringt denen nichts, von daher machen die auch nichts oder sagen einem nichts.

Das Gleiche gilt für Urologie. Es gibt weniger Urologinnen als Urologen. (also, wenn man als Frau lieber zu einer Ärztin gehen will) . Und die wollen immer Blasenspiegelungen machen. Genau wie ein Gastroentrologe immer Magenspiegelungen und Darmspiegelungen machen will.Egal, mit welchem Problem man kommt. Aber damit verdienen die halt ihr Geld.

Das eine bin ich und meine Krankheit, die heilen soll und das andere ist das Interesse des Arztes, der eben auch darauf gucken muss, was bringt ihm welche Behandlung und nicht nur, was könnte den Patienten heilen.

@Johannes

das wollte ich mit meinem Beitrag auch sagen, es ist heute so, dass ich mich informieren muss, weil eben - das ist meine Erfahrung - verschiedene Ärzte unterschiedliche Diagnosen - stellen.

Ich wollte auch niemanden in die "Psychoecke" stellen mit meinem Tipp für das Nehmen eines Antidepressivums. Es ist wirklich so, dass niedrigdosiert ein Antidepressivum gegen Reizblase hilft und zwar nicht weil man psychisch gestresst oder depressiv ist - da hilft so eine niedrige Dosierung wahrscheinlich nicht, sondern es hat wirklich Auswirkungen auf das Gehirn - das ja den Wasserlass-Reiz steuert. Das kann man auch googlen. Ich habe das Glück eine sehr gute Frauenärztin zu haben und sie hat mir wirklich damit geholfen, weil als ich beruflich in Situationen war, wo ich nicht alle Stunde oder öfter die "Keramikabteilung" aufsuchen konnte, war das wirklich eine Hilfe.

Bei mir wurde beim Nephrologen ( weil meine Nierenwerte sich verschlechtert hatten) eine Ultraschalluntersuchung gemacht. Wo kein Ergebnis bei heraus kam. Ich habe jahrelang ein Abführmittel wegen Darmentleerungsstörungen genommen - auf Anraten eines anderen Arztes - welches meine schlechten Nierenwerte wohl verursacht hat. Natürlich wird das von keinem Arzt in Betracht gezogen bzw. geht keiner drauf ein, wenn ich das sage. Jetzt nehme ich nichts mehr und "digitalisiere" wie ich ja schon schrieb und die Nierenwerte haben sich nicht weiter verschlechtert und die Hoffnung besteht bei mir das sie vielleicht noch mal wieder besser werden.

Auf jeden Fall in "die Psychiatrie" wollte ich mit meinem Erfahrungsteilen niemanden schicken. Das ist absolut missverstanden worden.

@Karlchen

Gut ist, wenn man einen guten Arzt hat, der empathisch, interessiert und fachlich auf dem neuesten Stand ist. Das ist Fakt. Auch als Patient ist es wichtig sich auf einen Arztbesuch gut vorzubereiten und zu wissen,was man will. Trotzdem - wie ich oben schon erwähnte - kann es zu Interessenskonflikten kommen. Patient will Heilung - Arzt will sicherlich helfen - aber im Rahmen der von Möglichkeiten, die er bezahlt bekommt.

Grüsse von Chakira

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26 Dez 2016 17:42 #26 von Elkide
Liebe Chakira,

es tut mir echt leid, dass du in deinem Leben schon so viele schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht hast.

Da habe ich wirklich bislang großes Glück gehabt. Außer dem Orthopäden, der bei der PDA die Nervenbahnen getroffen hat,
habe ich bislang keine schlechten Erfahrungen gemacht. Mein Urologe und auch der Proktokologe sind äußerst empathische,
sehr vorsichtige und umsichtige Ärzte. Obwohl die Wartezimmer immer voll, hat man nie das Gefühl, dass sie unter
Zeitdruck ständen. Auch sehen beide immer eine Operation als letzte Option und versuchen alles, eine OP so
lange wie möglich herauszuziehen.

Auch die mitbehandelnden Ärzte in der Uniklinik haben Zeit, versuchen das bestmögliche Resultat für einen herauszuholen
und antworten immer innerhalb 24 Std. auf Emailfragen, die man jederzeit stellen kann. In vielen Beiträgen kommen die Ärzte
oft nicht so gut weg, deshalb muss ich jetzt hier einfach mal eine Lanze für sie brechen.

Manchmal liegt es - glaube ich - auch einfach an der Ungeduld der Patientinnen. Habe Medikamente, bei denen ich über mehrere
Wochen sehr mit Nebenwirkungen zu kämpfen hatte. Hat ca. 6 Wochen gedauert und es wurde besser. Genauso ist es im Moment
mit den Fentanyl- Pflastern und den zusätzlichen Schmerzmedis. Habe seit dem - trotz Heraufsetzen der Schrittmacher - Verstopfung.

Bis jetzt die richtige Dosierung gefunden ist, behelfe ich mich halt mit der Irrigation. Meine Ärztin meint, diese Geduld ist sehr wichtig,
bringen aber leider viele Menschen nicht auf. Wirkt das Medikament oder die OP nicht gleich, geht man halt zum nächsten Arzt. Gerade
aber bei neurologischen Erkrankungen geht aber alles nicht von heute auf morgen.

Weiß natürlich überhaupt nicht, ob das in irgend einer Weise bei dir zutrifft. Sollte einfach auch mal andere Erfahrungen aufzeigen
und vielleicht als Gedankenanstoß für einige Schreiber dienen.

Liebe Grüße
Elke
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26 Dez 2016 18:05 - 26 Dez 2016 18:26 #27 von Varenia3
Hey Chakira,

wow, was für ein super Beitrag von Dir. Genauso habe ich es auch oft erfahren.

Ich war jahrelang bei einer Proktologin, die menschlich nett war, aber ich bekam dort (ungefragt!!!) bei jeder Begutachtung meiner Hämorriden eine Verödungsspritze, bis zu dem Zeitpunkt, wo ich merkte, daß ich davon Bauchkrämpfe und starke Schmerzen am After bekam für bestimmt 2 Wochen. Ich sagte das und sagte auch, ich will diese Spritzen nicht mehr. Fand sie nicht so gut. Ligaturen machte sie nie, dabei half mir das meist am Besten (auch wenn ich ebenso Probleme danach hatte wie Fieber, Erbrechen, Schmerzen).

Dann sagte sie, ich hätte einen Polyp oder sowas und wollte operieren. Ich sagte nein und ging zu einem zweiten Proktologen, der sagte, da wäre gar nichts.

Ich las neulich, daß Verödungen wohl zu irgendwelchen Vernarbungen führen, die auch irgendwann den Schließmuskel beeinträchtigen könnten. Wie genau, hab ich jetzt leider vergessen. Darauf wird man aber einfach nicht hingewiesen.

Ich hatte ein wenig Blasenprobleme letztes Jahr. Urologe machte Ultraschall, Diagnose Nierengrieß. Ok, war hilfreich, weil ich wußte, ich muß was dagegen machen: Ernährung, mehr Wasser etc.
Er gab mir dennoch sofort einen Termin für eine Blasenspiegelung, wo ich aber dann nicht mehr hingegangen bin, weil die Probleme nicht mehr da waren.

Leider ist es so, daß sehr viele Frauen nach Darm- und Beckenboden-OPs vielleicht nicht mehr unbedingt dieselben Probleme wie vor der OP hatten, dafür aber einige neue (merke ich auch gerade). Ein Chirurg - auch in einem Koloproktologischen Zentrum - sagte sogar, lassen Sie es lieber so, machen sie Einläufe. Er wollte mich nur ungern operieren, weil er zuviele Fälle hatte, wo es nicht optimal gelaufen ist (und das trotz perfekter Röntgenaufnahmen nach der OP und operativer Behebung des Ausgangsproblems). Einige hatten Durchfälle, einige plötzlich zusätzlich Blasenprobleme, Inkontinenzen haben sich manchmal aufgrund einer anderen Anatomie neu gebildet.

Ich versuche jetzt von Movicol wegzukommen. Wird zwar nicht direkt als Abführmittel bezeichnet, aber ich habe leichte Nebenwirkungen und gut kann so etwas auf Dauer nicht sein (jedenfalls nicht für mich). Seit ich es reduziert habe, habe ich wenigstens nicht mehr so Schmerzen am After (wie entzündet).

Ich stehe seit der letzten OP allem skeptischer gegenüber, besonders OPs. Diese Frage stellt sich für mich nämlich wieder, weil der Prolaps nicht ganz gehoben werden konnte. Habe hier in einem anderen Thread ja ausführlich darüber berichtet.

Gute Ärzte zu finden ist schwer. Und manchmal hat man einfach keine Kraft mehr (wenn man eh schon körperlich und auch seelisch vielleicht angeknackst ist), weiter zu suchen und sich weiter damit zu beschäftigen. Es ist sehr anstrengend. Und ich möchte z.B. meinen Po nicht dem 20ten Proktologen zeigen, weil ich spüre, es fällt mir immer schwerer, damit gelassen umzugehen - auch Vertrauen zu fassen, die Krankengeschichte erneut zu wiederholen.....und vielleicht auch nach einer Behandlung festzustellen: Das war nix und vielleicht auch durch ein Behandlungsfehler Beschwerden davon zu tragen.
Das ging mir häufiger mit verschiedenen Gynäkologen so, die mich bei der Untersuchung (beim Abstrich) verletzt haben. Wie das geschehen konnte, keine Ahnung. Hatte danach oft 1-2 Wochen Beschwerden (Blut, Wunde etc.). Ich habe mittlerweile Horror da hinzugehen und gehe nur so 1 1/2 bis 2 Jahre.

@Elkide, es kommt auch immer darauf an, welche Alternativen hat man noch bei einer Behandlung für ein bestimmtes Problem.
Schmerzmedis gehen z.B. wegen meiner schlechten Leberwerte nicht so gut und vertrage ich auch vom Magen-Darm her nicht mehr.
Eine Anale Irrigation wäre für mich wohl keine Lösung wegen Herzproblemen u.a.
Geduld zu haben ist immer wichtig. Ich merke nur oft, wenn ich dann die Medikamente lange genommen habe und die Wirkung setzt ein (bin soweit auch zufrieden), bekomme ich einige heftige Nebenwirkungen, die mich zwingen, das Medikament wieder abzusetzen. Sogar der Arzt ist immer erstaunt, das es so ist. Z.b. war das bei Betablockern so. Oder im Kankenhaus: Von jeder weiteren Heparinspritze bekam ich heftigeren Ausschlag im Gesicht. Am 3. Tag sah ich so furchtbar aus im Gesicht (Flecken, Pickel, Rötungen), daß sogar die Schwestern erschraken.Sie mussten es absetzen!
Ich glaub, ich bin hypersensibel, ich vertrage soviel nicht und das ist nicht eingebildet, sondern falls man krank ist und krank wird oder bei OPs, ein wirklich Riesenproblem.

LG

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27 Dez 2016 14:34 #28 von Gast
Hallo

besonders an

@Elkide und Varenia

danke für Eure Beiträge - das lässt mich hoffen, dass ich zumindest etwas verstanden worden bin. Ich bin an sich ein Forenmuffel, weil ich schriftlich gern missverstanden werde - wahrscheinlich denke ich zu schnell und achte dann nicht darauf, dass andere Menschen in einem anderen Konzept sind, als ich und sich u.U. vielleicht in ihren Werten angegriffen fühlen und ich komme wohl schriftlich manchmal etwas hart rüber, real ist das anders.

Ich werde im Neuem Jahr neue Threads zu den von Euch und mir angesprochenen Themen (Ärzte, neurologische Erkrankungen (ob da z.B. Herpes /Gürtelrose eigentlich auch zu gehören und dann Entleerungsstörungen verursachen können), Hilfsmittel für Entleerungsstörungen, aufmachen und für das Thema Analprolaps gibts ja schon den kürzlichen Thread., weil hier geht es ja um das Blasenproblem von Jana.

Jetzt muss ich noch ein paar Tage Weihnachten feiern und verreisen (das erste Mal wieder seit Jahren mit meiner "Behinderung" - aber ohne Abführmittel werde ich das gut schaffen) und dann ist erst einmal Sylvester,

Wünsche, falls ich nicht mehr herkomme vorher allen einen guten Start ins Jahr 2017.

Grüsse von Chakira

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27 Dez 2016 15:29 #29 von Mariannchen2
Hallo Chakira,

mich würde auch mal interessieren, ob du mit deiner Beckenbodenbegradigung Erfolge haben wirst.

Du hast recht, man muß allgemein auch andere Wege versuchen. Ob das in punkto Ernährung, meditieren, usw. ist, der ganze Körper ist wichtig.

LG

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27 Dez 2016 16:11 #30 von Varenia3
Hallo Chakira,

Dein erster Absatz, den Du geschrieben hast, könnte von mir sein. Ich denke auch zu schnell, werde manchmal missverstanden.
In "Natura" komme ich anders rüber.

Ich freue mich, daß Du hier weiter aktiv sein möchtest und wir uns weiter austauschen können.
Ja, vielleicht gibt es in der Tat u.a auch neurologische Ursachen. Ich hatte/habe seit Jahren Probleme mit der Wirbelsäule/Bandscheiben und manchmal auch ein taubes Gefühl im Schambereich. Und manchmal spüre ich keinen Stuhldrang (obwohl mein Enddarm voll ist).
Das mit der Beckenbodenbegradigung würde mich auch interessieren.

Viel Freude bei Deiner Reise....Dir auch einen guten Start ins Jahr 2017!!

Liebe Grüsse

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