Puh, okay, da bin ich.
Hab lange überlegt, ob ich mich registrieren soll, oder nicht. Aber ich denke, es wird mir sicher helfen, mich hier auszutauschen.
Wo fange ich an?
Erstmal bei mir, ich bin gerade 30 geworden, weiblich und lebe in der Nähe von Köln.
Bis zum Juni 2003 war alles super in Ordnung mit mir. Wirklich. Ich war gesund, vergnügt und dergleichen.
Aber dann passierte ein schlimmer Autounfall. Jemand fuhr über eine rote Ampel, in mein Auto. Er starb sofort, ich erwachte im Krankenhaus.
Neben "kleineren" Verletzungen ein Wirbelsäulenbruch mit Quetschung des Rückenmarks. Notoperiert, ob ich wieder laufen würde, konnte mir erstmal niemand sagen. Jedenfalls spürte ich nichts. Waren schreckliche Tage, genauer gesagt 2, bis ich doch wieder was spürte. Danach eine lange Rehabilitation.
Ich hatte sehr viel Glück, denn heute laufe ich wieder. Und abgesehen von Rückenschmerzen, hin und wieder, und dem Problem, wegen dem ich hier bin, habe ich keine Beschwerden mehr.
Okay, nun das Problem, wegen dem ich hier bin. *seufz*
Meine Blase macht mir Probleme, bzw. meint, öfters mal ein Eigenleben zu führen.
Direkt nach dem Unfall hatte ich keinerlei Kontrolle, weder über Blase noch über Darm, aber durch erneutes "Töpfchen-Training" (so nenne ich es liebevoll ) habe ich zumindest die "Nummer 2" wieder voll unter Kontrolle. Bei der Blase sieht es ein wenig anders aus.
Als erstes habe ich nachts die größten Probleme (ohne Schutz geht gar nichts), aber auch tagsüber kann es schon mal öfters passieren, dass ich es nicht lange genug halten kann und meine Blase sich von selber leert. Kommt immer auf Trinkmenge und dergleichen an. Meist kann ich es dann auch nicht mehr stoppen. Bedeutet, dass ich natürlich immer was tragen muss, zumindest unterwegs. Fühl mich manchmal wirklich wie ein undichtes Kleinkind. Man sieht und merkt zwar nix davon, aber trotzdem, es macht mich manchmal doch ganz schön fertig.
Und natürlich belastet mich das sehr. Vor allem, weil ich frisch verheiratet bin und ich mich ehrlich gesagt darüber todschweige. Logo, ein bisschen weiß mein Mann, es ist ja nicht zu verbergen, aber dennoch nicht alles. Er weiß nur, dass ich "Blasenprobleme" habe. Und natürlich weiß er von dem Unfall.
Natürlich bin ich ärztlich betreut worden, aber machen kann man nichts. Beckenbodenmuskulatur ist trainiert, bringt aber auch nichts. Da haben sich wohl Nerven nicht so regeneriert, wie sie sollten.
Sicher, ich bin mehr als dankbar, dass ich laufen kann, dass ich nicht im Rollstuhl gelandet bin. Aber auch das hier macht mir das Leben einfach nicht wirklich leicht.
Nun ja, ich hoffe wirklich, dass ich mich hier mit euch austauschen kann. Besonders über die Sorgen, Ängste und auch die Scham deswegen.
Danke schon mal für's ZUhören und solltet ihr noch Fragen haben, versuche ich sie zu beantworten.