file Frage Interessante Studie

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20 Jahre 5 Monate her #36 von Matti
Interessante Studie wurde erstellt von Matti
Eingriff ins Gehirn ohne Skalpell


Ob ein Mensch links- oder rechtshändig ist, entscheidet sich schon bei der Geburt. Eine Umstellung bedeutet für die Betroffenen meist eine hohe Belastung.

"Linkshänder sind Linkshänder, so wie große Leute groß sind", sagte einst der Londoner Chris McManus. Und Recht hat er, denn die Händigkeit eines Menschen ist angeboren und kann auch nicht mit Training verändert oder gar auf die andere Seite übertragen werden. Dies war in gewisser Weise die Quintessenz einer Info-Veranstaltung von Barbara Herchenhan zum Thema Linkshändigkeit in der Volkshochschule.
In Deutschland ist rund jeder Vierte Linkshänder, was gerade im Kindesalter oftmals Schwierigkeiten mit sich bringt. Schließlich ist unsere Gesellschaft zu großen Teilen auf Rechtshänder eingestellt. Arbeitsabläufe gehen beim Linkshänder im Gegensatz zum rechtshändigen Menschen nicht zum Körper hin, sondern von ihm weg, beim Schreiben mit links wischt man ständig über seine eigene Schrift, vom Schneiden mit einer Schere, die für den Gebrauch mit der rechten Hand gedacht ist, einmal ganz abgesehen.

Da nach wie vor viele in dem Glauben sind, Händigkeit entscheide das Kind in den ersten Lebensjahren, lernen Kinder häufig, trotz angeborener Linkshändigkeit, die rechte Hand für alle wesentlichen Mechanismen zu benutzen.

Die Händigkeit hängt davon ab, welche Gehirnhälfte die dominante ist. Ist die rechte die führende, ist man Linkshänder und umgekehrt. Die linke Gehirnhälfte ist für logisches Denken und Sprache verantwortlich, die rechte ist eher für die musischen, künstlerischen Dinge zuständig.

Die Münchener Psychotherapeutin und Psychologin Dr. Johanna Barbara Sattler führte umfassende Studien zu diesem Thema durch. An über 15 000 Fallbeispielen in ihrer Datenbank kam sie unter anderem zu der Erkenntnis, dass einige Linkshänder zum Beispiel das Schreiben mit der rechten Hand relativ gut kompensieren, es bei anderen aber durch Überoder Unterforderung einer Gehirnhälfte zu Folgeschäden der Umschulung kommen kann. Darunter zählen primär etwa Konzentrationsund Gedächtnisstörungen, Legasthenie und Sprachschwierigkeiten bis hin zum Stottern und Probleme mit der Feinmotorik.

Sekundär können Zurückgezogenheit, Bettnässen, Nägelkauen, Imponiergehabe, Überkompensation und Trotzverhalten auftreten. Laut Dr. Sattler handelt es sich bei der Umschulung vom Rechtszum Linkshänder um einen "unblutigen Eingriff ins Gehirn". Für den Betroffenen bedeutet das eine hohe Belastung bei der Bewältigung einer Aufgabe muss er rund 30 Prozent mehr Energie aufbringen, als jemand, der nicht entgegen seiner Veranlagung umgeschult wurde.

Gruß

Matti

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