question-circle Frage Idiopathische Dranginkontinenz mit Botox behandeln?

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22 Stunden 29 Minuten her #52535 von Otto.1961
Hallo mein Name ist Otto, ich bin 64 Jahre alt und meine idiopathische Dranginkontinenz wird seit 2020 medikamentös behandelt, nachdem Blasentraining und Änderung des Trinkverhaltens nichts brachten.

Ich erhielt zunächst neben Tamsulosin 0,4 mg Vesikur 5 mg (bis Mitte 2022) und hatte auch eine deutliche Verbesserung (max. einmal die Woche einnässen), als die Inkontinez wieder stärker wurdem erhielt ich Vesikur 10 mgm das bis März 2025 gut gewirkt hat. Derzeit nehme ich Miktonorm Uno 45 mg was die Hähfigkeit der ungewollten Urinabgänge zwar wieder reduziert hat, aber es kömmt täglich zum Einnässen.

Ich nutze deshalb derzeit Urinalkondome mit Bein-/Bettbeutel und komme damt gut zurecht.
Die Urologin hat nun eine Botulinumtoxin A Injektion jn den Blasenmuskel vorgeschlagen. Mich schrecken die Nebenwirkungen wie möglicher Harnverhalt, Restharn, der eine Katheterisierung erforderlich macht und die Aussage, die Injektion hilft zwischen 4 Monaten und einem Jahr ab.
Unter der medikamtösen Therapie hatte ich bei den Kontrollen nie Restharn,

Nun meine Frage, verbessert die Behandlung mit Botox die Inkontinenz wirklich oder ist es besser, das Problem mot den Urinalkondomen zu lösen?

Vielen Dank

Otto

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21 Stunden 3 Minuten her #52536 von Matti
Hallo Otto,

erst einmal danke, dass du hier so offen von deiner Situation berichtest – ich glaube, viele hier können das gut nachvollziehen.
Ich bin zwar kein Arzt, aber als Betroffener und nach vielen Gesprächen in diesem Forum kann ich dir ein paar Gedanken zu deiner Frage mitgeben.

Zu deiner Situation: Du hast ja schon viele Therapien ausprobiert: Blasentraining, Trinkverhalten ändern, verschiedene Medikamente wie Vesikur und Miktonorm. Leider ist die Inkontinenz zuletzt wieder schlimmer geworden, sodass du jetzt Urinalkondome mit Beuteln nutzt, was für dich im Alltag gut funktioniert. Nun steht die Frage im Raum, ob du eine Botox-Injektion in die Blase machen lassen solltest, hast aber Bedenken wegen möglicher Nebenwirkungen wie Harnverhalt und Katheterisierung.

Wie wirkt Botox und wann wird es eingesetzt? Botox (Botulinumtoxin A) wird bei Dranginkontinenz eingesetzt, wenn Medikamente nicht mehr ausreichend helfen. Viele berichten, dass die Inkontinenz dadurch deutlich besser wird, manchmal sogar ganz verschwindet – allerdings hält die Wirkung meist nur einige Monate bis maximal ein Jahr an und die Behandlung muss dann wiederholt werden.

Sehr wichtig ist aber auch: Botox wird nicht nur zur Verbesserung der Lebensqualität eingesetzt, sondern auch dann, wenn bei der Blasendruckmessung (Urodynamik) hohe Druckverhältnisse in der Blase festgestellt wurden. Das ist medizinisch besonders wichtig, weil ein dauerhaft hoher Druck die Nieren schädigen kann. In solchen Fällen ist Botox oft sogar notwendig, um die Nieren zu schützen – da geht es dann nicht mehr nur um Bequemlichkeit oder Alltagshilfen, sondern um deine Gesundheit.

Was bedeutet das für deine Entscheidung?
  • Wenn bei dir KEINE hohen Druckverhältnisse festgestellt wurden, ist Botox vor allem eine Option, um die Lebensqualität zu verbessern. Dann kannst du frei entscheiden, ob du den Schritt gehen möchtest oder lieber bei den Urinalkondomen bleibst, mit denen du ja gut zurechtkommst.
  • Wenn bei dir HOHE DRUCKVERHÄLTNISSE in der Blase bestehen, ist Botox medizinisch besonders wichtig, um Folgeschäden an den Nieren zu verhindern. In dem Fall wäre die Behandlung nicht nur eine Frage des Komforts, sondern wirklich notwendig.

Nebenwirkungen: Die Angst vor Nebenwirkungen wie Harnverhalt und Katheterisierung ist verständlich. Viele Betroffene berichten, dass sie nach der Injektion weiterhin normal Wasserlassen konnten, vor allem wenn sie vorher keinen Restharn hatten (so wie du). Aber eine Garantie gibt es nicht – das Risiko ist da, auch wenn es nicht bei jedem auftritt. Die Urologin wird das aber sicher im Blick behalten und regelmäßig kontrollieren.

Mein Rat: Sprich am besten noch einmal gezielt mit deiner Urologin darüber, wie die Druckverhältnisse in deiner Blase sind und ob aus ihrer Sicht ein Risiko für die Nieren besteht. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, der in die Entscheidung mit einfließen sollte!Wenn medizinisch nichts dagegen spricht und du mit den Urinalkondomen gut zurechtkommst, kannst du auch erstmal dabei bleiben. Wenn dich das Einnässen aber sehr stört oder die Ärztin wegen der Blasendrücke zum Botox rät, könnte die Behandlung einen Versuch wert sein.

Vielleicht hilft dir auch der Austausch mit anderen Betroffenen hier im Forum, die schon Botox bekommen haben – da gibt es bestimmt einige, die ihre Erfahrungen teilen können.

Alles Gute für deine Entscheidung und viele Grüße

Matti

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20 Stunden 23 Minuten her #52537 von Otto.1961
Hallo Matti,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Da die Druckverhältnisse in meiner Blase normal sind, muss ich mich nicht gleich entscheiden und hoffe auf den Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen hier im Forum

Otto

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8 Stunden 2 Minuten her #52546 von martinK
Hallo Otto

Die Wahrscheinlichkeit, dass Du nach der Botoxbehandlung mittels ISK wirst entleeren müssen, ist signifikant gross. Ich an Deiner Stelle würde zuerst mit der Ärztin klären, ob Du nicht es sinnvoll wäre, ISK vor der Behandlung auszuprobieren.

Herzliche Grüsse
Martin

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