file Frage Suprapubischer Dauerkatheter

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6 Stunden 1 Minute her - 2 Stunden 56 Minuten her #52569 von Schnuffi
Suprapubischer Dauerkatheter wurde erstellt von Schnuffi
Hallo,
bin 65, männlich und habe eine neurogene Blasenentleerungsstörung. Problem ist die nächtliche Inkontinenez die inzwischen bei 200-600ml liegt je nach später Trinkmenge. Tagsüber kann ich normal pinkeln (allerdings nur Mengen zw. 100-250ml) und die Miktion auch zurückhalten aber leider nachts nicht.

Deshalb würde ich mich gerne mit Forumsmitgliedern austauschen die Erfahrungen mit einem suprapubischen Dauerkatheder (SPK) haben.
Ich selbst hatte vor 35 Jahren mal so einen Cystofix (?) um die Blase wieder anzulernen nach kompletter Miktionsblockade nach Meningitis.
Dann bis heute keine solche Anwendung mehr gehabt.

Mich würde interessieren:
- braucht man immer eine Dauer-Antibiose?
- kann man mit so einem SPK duschen bzw. baden
  Wir sind schon seit Jahren regelmäßig in einer Therme (hatte auch 5 orthop. REHAs dort) und ich möchte das ungern missen.
- wie oft muß der Katheder gewechselt werden? Damals wurde er innerhalb der Anwendungszeit von 12 Wochen 1x nach ca. 4 Wochen gewechselt und dann nimmer. Allerdings stand ich damals unter Dauer-Antibiose.

Würde mich über Erfahrungsberichte sehr freuen.

Schöne Grüße

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2 Stunden 32 Minuten her #52570 von Matti
Matti antwortete auf Suprapubischer Dauerkatheter
Hallo,

obwohl der Gedanke, Infektionen proaktiv zu verhindern, verständlich ist, überwiegen die Risiken einer Dauerantibiose beim suprapubischen Katheter die potenziellen Vorteile bei weitem. Dein Fokus sollte stattdessen auf einer sorgfältigen Katheterpflege, dem frühzeitigen Erkennen und gezielten Behandeln von Infektionen liegen. Im Falle einer tatsächlichen Infektion ist es dann umso wichtiger, dass wirksame Antibiotika zur Verfügung stehen.
Natürliche Mittel und Verhaltensweisen zur HWI-Prophylaxe:

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr:
  • Wirkung: Das ist der wichtigste "natürliche" Tipp. Viel Trinken spült die Harnwege durch und hilft, Bakterien auszuschwemmen. Es verdünnt auch den Urin, was das Bakterienwachstum hemmen kann.
  • Empfehlung: Mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag, sofern keine medizinischen Gründe dagegen sprechen.

Cranberry-Produkte:
  • Wirkung: Cranberrys enthalten Proanthocyanidine (PACs), die verhindern sollen, dass sich Bakterien (insbesondere E. coli, der häufigste Erreger von HWI) an die Schleimhaut der Harnwege anheften können.
  • Formen: Erhältlich als Saft (ungesüßt bevorzugen), Kapseln oder Pulver.
  • Hinweis: Die Wirksamkeit ist bei wiederkehrenden HWI ohne Katheter gut belegt, bei Katheterträgern ist die Studienlage gemischt. Achte auf Produkte mit einem standardisierten PAC-Gehalt.

D-Mannose:
  • Wirkung: D-Mannose ist eine Zuckerart, die ebenfalls die Anhaftung von E. coli-Bakterien an die Blasenwand verhindern kann. Die Bakterien binden sich stattdessen an die D-Mannose und werden mit dem Urin ausgeschieden.
  • Formen: Meist als Pulver oder Kapseln erhältlich.
  • Hinweis: Wird oft als sehr gut verträglich beschrieben und hat sich bei unkomplizierten HWI bewährt. Auch hier ist die Studienlage bei Katheterträgern noch nicht so umfangreich wie bei Cranberrys, aber es gibt positive Erfahrungen.

Vitamin C (Ascorbinsäure):
  • Wirkung: Vitamin C kann den Urin ansäuern. Ein saureres Milieu ist für viele Bakterien ungünstiger und kann ihr Wachstum hemmen. Zudem stärkt es das Immunsystem.
  • Formen: Als Nahrungsergänzungsmittel oder durch den Verzehr von Vitamin-C-reichen Lebensmitteln (Zitrusfrüchte, Paprika, Brokkoli).
  • Hinweis: Die alleinige Ansäuerung des Urins ist oft nicht ausreichend, um Infektionen zu verhindern, kann aber unterstützend wirken.

Probiotika:
  • Wirkung: Probiotika sind "gute" Bakterien (z.B. Laktobazillen), die die natürliche Darm- und Vaginalflora stärken können. Eine gesunde Flora kann das Wachstum von krankmachenden Bakterien hemmen und so indirekt das Risiko von HWI reduzieren, da viele HWI-Erreger aus dem Darm stammen.
  • Formen: Als Nahrungsergänzungsmittel oder in fermentierten Lebensmitteln (Joghurt, Kefir, Sauerkraut).
  • Hinweis: Besonders sinnvoll, wenn die Darmflora durch Antibiotikagaben gestört ist.

Pflanzliche Mittel (z.B. Bärentraubenblätter, Goldrute):
  • Wirkung: Einige pflanzliche Mittel haben traditionell eine harntreibende oder leicht desinfizierende Wirkung.
  • Hinweis: Diese solltest du nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker und nicht über längere Zeit einnehmen, da sie auch Nebenwirkungen haben können (z.B. Bärentraubenblätter sind nicht für die Langzeitanwendung geeignet).


Rücksprache mit dem Arzt: Bevor du natürliche Mittel zur Prophylaxe einnimmst, besprich dies unbedingt mit deinem behandelnden Arzt. Dies ist besonders wichtig, da du einen Katheter trägst und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder bestehenden Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen.

Kein Ersatz für Hygiene: Natürliche Mittel können die Basis-Hygienemaßnahmen und die korrekte Katheterpflege nicht ersetzen. Sie sind als Ergänzung zu verstehen.

Generell gilt für die Sauna: Rücksprache mit dem Arzt: Kläre immer zuerst mit deinem Arzt ab, ob Saunabesuche für dich in Ordnung sind. Sterilität: Wenn du den Katheter während des Saunagangs verschließen möchtest, achte unbedingt auf sterile Katheterstopfen, um das Risiko von Infektionen zu minimieren.

Für die Therme gelten ähnliche Vorsichtsmaßnahmen. Das warme Wasser und die Feuchtigkeit können ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellen. Ich würde fast sagen, Versuch macht klug.

Weitere Informationen findest du auch in unserem Artikel zum Thema: www.inkontinenz-selbsthilfe.com/transure...aillierter-vergleich

Zudem gibt es hier einige Anwender und Anwenderinnen. Sicher wird dir hier noch der Ein oder Andere antworten.

Gruß
Matti

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