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file Frage Einnässen mit fast 8 Jahren ---- keine Hilfe durch Urologin

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3 Jahre 4 Tage her #44821 von Tranquile
Guten Tag und vielen Dank für die Aufnahme.

Meine Tochter ist fast 8 Jahre alt. Nachts war sie noch nie , aber von 2 1/2 - 6 1/2 Jahren tagsüber komplett trocken. Gegen Ende ihrer Kitazeit begann sie, ab und zu wieder tagsüber einzunässen. Mit Schuleintritt wurde es immer schlimmer, mittlewrweile geschieht es täglich und sogar mehrrmals. Sie geht gerne zur Schule, kommt überall gut mit und ist sozial gut eingebunden. Auch ansosnten gab es keine einschneidenden Änderungen/Erlebniss in ihrem Leben.
Wir sind in urologischer Behandlung. Ihr wurden Muctonetten verschrieben, da ihr Blasenvolumen zu klein sei. Außerdem machen wir ein Trinktraining. Die Tabletten haben überhaupt nichts gebracht. Beim letzten Besuch meinte die Urologin dann, wir könnten sie wieder absetzen und sie wüsste nun auch nicht, was man noch machen könnte. Wir könnten in drei Monaten nochmal kommen, müssten das aber auch nicht.

Wir sind frustriert und fühlen uns alleingelassen. Unsere Tochter leidet sehr unter der Situation und befindet sich auch schon un ergotherapeutischer Behandlung. Es kann doch nicht sein, dass man gar nichts weiter ausprobieren kann? Zum Beispiel ein gezieltes Beckenbodentraining?

LG

Isabel

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3 Jahre 4 Tage her #44828 von herirein
Hallo Isabel,

Deine Erklärungen und der Umstand, dass die Urologin mit ihrem Latein nicht weiter kommt, deuten auf eine neurophysiologische Ursache. Das können Leitungsstörungen in der autonomen, also den nicht willentlichen Abläufen in den Harnableitungen sein.

Ich denke die Ermittlung der Ursache sollte von einem Neurourologen für Kinderurologie oder von einem Neurologen ergründet werden. Dazu sind Messungen der Nervenleitungen im Bereich der ableitenden Harnwege erforderlich.

Wenn solche autonomen Fehler in den Funktionsabläufen der Skelettmuskulatur vorkommen, können ergotherapeutische Unterstützungen sehr hilfreich sein. Wenn es um viszerale Abläufe, wie Harn- und Stuhlausscheidung, Magen- und Darmtätigkeit usw. geht, wird der Ergotherapeut unter Umständen überfordert sein.

LG Heribert

Menschen sind wie Engel mit nur einem Flügel,
um fliegen zu können müssen wir uns umarmen
(Luciano de Crescenzo)

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3 Jahre 4 Tage her #44829 von Tranquile
Lieber Heribert,

herzlichen Dank für Deine Antwort und den Tip! Ich habe nun einen Termin in der Kinderurologie der Charité Berlin gemacht. Dort behandelt man laut Leistungsspektrum auch neurogene Blasenentleerungsstörungen. Ich werde das also direkt mit ansprechen, wenn wir im Januar dort sind (schneller bekommt man leider keinen Termin).
Außerdem hatte ich ohnehin schon vor, mit Nike eine Praxis zu besuchen, die sich auf qualitative viszerale Osteopathie spezialisiert hat. Einen Versuch ist es wert.

LG

Isabel

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3 Jahre 4 Tage her #44830 von herirein
Liebe Isabel,

es freut mich sehr, dass nun ein Weg eingeschlagen ist, der mehr Erfolg verspricht als die bisherige ärztliche Betreuung Deiner Tochter.

Wesentlich ist, bevor eine neue Therapie eingeleitet wird, erst die Ursache vollständig zu ergründen. Auch die viszerale Osteopathie vermag einiges in dieser Richtung zu bewerkstelligen aber bitte nicht vor der Ursachenfindung. Schade ist aber doch, die relativ lange Wartezeit an der Charité.

Ich wünsche euch alles Gute
mit herzlichen Grüßen
Heribert

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3 Jahre 2 Tage her #44848 von martinK
Hallo Isabel

Ich war als Kind bereits inkontinent (Stuhl und Blase) und Bettnässer, und meine Eltern waren mit der Situation völlig überfordert. Das kann ich ihnen nicht übel nehmen. Äusserlich und geistig war ich völlig normal, gut in der Schule, hatte viele Freunde, war sehr sportlich und in den üblichen medizinischen Tests unauffällig. Da denkt niemand daran, dass bei einem Kind etwas medizinisch nicht in Ordnung sein könnte... Der Kinderarzt und meine Eltern führten die Entleerungsprobleme auf psychische Nachfolgen von einem Skiunfall zurück, nach welchem ich einige Monate lang nicht gehen konnte. Im Nachhinein betrachtet war das eine Fehleischätzung; ich litt gar nicht unter dem Unfall: In der Schule wurde ich wie ein heroischer Kriegsveteran behandelt, und in meiner kindlichen Unbekümmertheit machte ich mir keine Gedanken zu möglichen Langzeitschäden; die Knochen mussten einfach wieder zusammenwachsen, that's it... beim genauen Hinschauen sieht man mir allerdings den Unfall beim Laufen und beim Tanzen immer noch an.

Heute weiss ich, dass es mögliche medizinische Gründe für meine Inkontinenz gibt. Ich habe neurologische Defizite, deren Ursachen nicht restlos geklärt sind. Eine mögliche Ursache ist eine ausgeprägte Form der "Spina Bifida occulta". Die Nervenleitbahnen in meinem Kreuzbein sind nur von Haut bedeckt und somit schlecht geschützt vor Entzündungen und mechanischen Belastungen. Da diese Nerven am Entleerungsprozess von Blase und Darm beteiligt sind, vermute ich, dass mein Entleerungsstörungen damit verbunden sind. So weit ich zurück denken kann, weiss ich nun, dass ich die Blase falsch entleert habe. Meine Miktion verlief immer "abgehackt stückweise" und nie in einem Fluss. Ich dachte nie daran, dass dies unüblich sei, erst vor ca 10 Jahren habe ich erfahren, das dies nicht so sein sollte....

Es ist gut wenn Du hartnäckig bleibst und der Ursache nachgehst. Vor allem, unterstütze Deine Tochter mental. Als Kind fühlte ich mich einsam und traurig, wenn die Hosen oder das Bett nass waren.

Herzliche Grüsse
Martin

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