Liebe Tara!
Das freut mich sehr und herzlich Willkommen. Ja, unser Verein ist (noch) klein, aber fein. Wir sind im deutschsprachigen Europa, Deutschland, Schweiz, Österreich, weit verstreut und daher ist es nicht immer leicht, sich zeitnah abzustimmen, aber wir arbeiten daran und haben auch schon Meetings über Skype diskutiert.
Einmal im Jahr treffen wir uns zu einer Hauptversammlung, dazwischen gibt es persönliche Treffen einzelner Vereinsmitglieder. Ja, wir unterscheiden uns von anderen, deutlich größeren Vereinen und naturgemäß auch von Vereinen anderer Thematik wie Katzenfreunde oder Brauchtumsvereine. Wir sind alle Betroffene, teils Menschen mit Behinderungen und es ist nur dem Engagement vom Vorstand und den wenigen aktiven Vorstandsmitgliedern zu verdanken, dass es diesen Verein überhaupt noch gibt.
Ich bin vor etwa zwei Jahren hier als Betroffener am Forum aufgeschlagen und dann Mitglied geworden, weil sich eben dieser Verein von anderen unterscheidet. In Österreich gibt es genügend andere Selbsthilfegruppen und Vereine, die sich um Anliegen diverser Erkrankter und Betroffener kümmert. Zumeist aber mit schweren industriellen oder politischen Interessen und wenig persönliche Ansprachemöglichkeiten.
Auch ein Forum wie dieses kann man am Internet lange suchen. Auch dieses unterscheidet sich von anderen. Sehr transparente, offene Kommunikation, kein Mauscheln im Hintergrund durch PNs und zumeist ein sehr guter Ton und Umgang miteinander. Das alles passt so manchen nicht, denn viele wollen sich ja auch öffentlich auskotzen und dann in PNs einander sagen, was sie öffentlich nicht sagen wollen. Ich kenne Foren, wo es nur darum geht, dem jeweils anderen Poster, der eine andere Meinung vertritt, möglchst viele rote Stricherl in der Bewertung zu geben und shitstorms zu provozieren. Den guten Umgangston kann man auf so einem Forum nur dann behalten, wenn auch gut moderiert wird, was miteinschließt, dass auch diejenigen, die ihn nicht einhalten können oder wollen entweder dies selbst erkennen und gehen oder nötigenfalls auch gebannt werden, was auch schon geschehen ist.
Es geht auch um Enttabuisierung in der offenen, transparenten Diskussion, gerade des Themas Inkontinenz, das so weit verbreitet ist und immer noch unter der gesellschaftlichen Decke gehalten wird.
Der Verein hat etwa bei mir ein Vereinsziel schon erreicht, ich habe von Anfang an eben durch den Zuspruch hier den Mut gefasst, meine Erkrankung im familären und Freundeskreis, aber auch in der Firma ganz offen anzusprechen und anderen Menschen mit ähnlicher oder verwandter Symptomatik geholfen, sich zu öffnen, denn dies ist meist schon der erste, wichtige Schritt zur Verbesserung der eigenen Lebensqualität.
Alles Liebe und Gute
Johannes