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Plötzlich keine Kontrolle mehr
- Marten78
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11 Jahre 1 Tag her #21103
von Marten78
Plötzlich keine Kontrolle mehr wurde erstellt von Marten78
Hallo, ich bin neu hier. Vor ein paar Monaten ist mir zum ersten Mal passiert, dass ich Nachts ins Bett gemacht habe. Inzwischen ist mir das schon häufiger passiert. Ich habe es auf Stress und Ärger geschoben. Nun passiert es mir auch tagsüber im Büro auch oft, dass mir immer mehr urin in die Hose geht, wenn ich mich hinsetze oder bücke. Ich habe auch seit Jahren keinen übermäßigen Harndrang. Das heißt ich merke erst sehr spät, dass ich aufs Clo muss, oder ich vergesse es schnell wieder (manschmal für Stunden). Ich muss noch sagen, dass ich an einer sehr leichten Form der ICP leide. Was soll ich jetzt tun? Ich habe sehr große Angst zum Arzt zu gehen. Zum einen ist es mir schon sehr peinlich, das ganze vorzutragen. Und zum Anderen weiß ich nicht, was für Untersuchungen auf mich zukommen. Ich habe schon so manche Sachen gehört. Auch das solche Untersuchungen zum Teil sehr schmerzhaft sein sollen. Oder kann ich den Gang zum Arzt umgehen und mir selber helfen. Auf jedenfall muss etwas passieren. Ich bin erst 37. Ach ja ich bin ein Mann.
Kann mir da jemand helfen. Ich bin mir sehr unsicher darüber, was ich machen soll und was auf mich zukommt.
Kann mir da jemand helfen. Ich bin mir sehr unsicher darüber, was ich machen soll und was auf mich zukommt.
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- Horsty
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11 Jahre 1 Tag her #21106
von Horsty
Horsty antwortete auf Plötzlich keine Kontrolle mehr
Hallo Marten 78,
also, erst einmal deine Angst zum Arztbesuch ist völlig unbegründet.
Aus eigener Erfahrung –ich bin schon ein paar Tage älter und meine Kinder sind über vierzig- kann ich dir absolut versichern, dass es überaus peinlicher ist ungewollt zum unpassenden MomentUrin zu verlieren. Ein Arztbesuch ist dagegen ein Pappenstiel.
Mein Rat wäre: Wende dich vertrauensvoll an deinen Hausarzt und berichte von deinen Problemen, einschließlich deiner leichten Form der ICP (infantile Cerebralparese). Er/Sie wird dafür Verständnis haben.
Um andere Ursachen auszuschließen wird man zunächst eine Überweisung an die Urologie vornehmen. Dort wird man zuvor einen Harntest (Schnelltest) und zur eindeutigen Klärung eine Harnkultur zur Bestimmung der Bakterienmenge und -art anlegen. Und das ist nun wirklich nicht mit Schmerzen verbunden.
Stellt sich heraus, dass die Ursache aufgrund deiner Probleme hinsichtlich der leichten ICP liegen –und das scheint mir wahrscheinlicher zu sein- wird man dich zum endsprechenden Spezialisten schicken.
Also, nimm die Sache ernst und unternehme was!
Wäre schön, wenn du uns kurz berichten würdest bzw. wenn du zwischenzeitlich Fragen hast.
Es grüßt Horsty
also, erst einmal deine Angst zum Arztbesuch ist völlig unbegründet.
Aus eigener Erfahrung –ich bin schon ein paar Tage älter und meine Kinder sind über vierzig- kann ich dir absolut versichern, dass es überaus peinlicher ist ungewollt zum unpassenden MomentUrin zu verlieren. Ein Arztbesuch ist dagegen ein Pappenstiel.
Mein Rat wäre: Wende dich vertrauensvoll an deinen Hausarzt und berichte von deinen Problemen, einschließlich deiner leichten Form der ICP (infantile Cerebralparese). Er/Sie wird dafür Verständnis haben.
Um andere Ursachen auszuschließen wird man zunächst eine Überweisung an die Urologie vornehmen. Dort wird man zuvor einen Harntest (Schnelltest) und zur eindeutigen Klärung eine Harnkultur zur Bestimmung der Bakterienmenge und -art anlegen. Und das ist nun wirklich nicht mit Schmerzen verbunden.
Stellt sich heraus, dass die Ursache aufgrund deiner Probleme hinsichtlich der leichten ICP liegen –und das scheint mir wahrscheinlicher zu sein- wird man dich zum endsprechenden Spezialisten schicken.
Also, nimm die Sache ernst und unternehme was!
Wäre schön, wenn du uns kurz berichten würdest bzw. wenn du zwischenzeitlich Fragen hast.
Es grüßt Horsty
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- Johannes1956
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11 Jahre 1 Tag her #21107
von Johannes1956
Johannes1956 antwortete auf Plötzlich keine Kontrolle mehr
Lieber Marten78,
Willkommen hier am Forum, das ist ja schon einmal ein Stück Mut, den Du gefasst hast und da wird der nächste Schritt, nämlich zum Facharzt, auch nicht so schwer werden.
Aber zuerst einmal für unsere Fremdwörter-Freunde:
ICP = Infantile Cerebral Parese
Infantil, weil es sich um eine Störung, die im frühkindlichen Alter entsteht, handelt, früher auch als Little'sche Erkrankung nach dem Englischen Orthopäden William John Little genannt. Dabei handelt es sich um eine spastische Störung des Nerven und Muskelsystems, und um eine Muskelhypertonie, also eine übermäßige Muskelspannung. Der Ausdruck Spastiker sollte nicht verwendet werden, da er abwertend verwendet wurde und der Ausdruck ist heute eben nicht mehr politisch korrekt.
So, ich hoffe, ich habe für alle, die es interessiert ICP einmal richtig erklärt.
Nun, bei Deiner Angst, zum Arzt zu gehen und Scham davor zu haben, kann ich dich nur ermutigen, den Schritt zum Arzt jedenfalls trotzdem zu tun. Ich hatte vor einigen Monaten ein massives Problem mit meiner Blase und ich hatte mich sehr früh entschieden, ganz offen in meinem Bekanntenkreis darüber zu reden. Die Reaktionen waren erstaunlich, da es mehr Betroffene gibt, als man vermutet. Über Ausscheidungsprobleme zu reden ist zwar immer noch tabuisiert aber wenn man einmal den Mut hat, darüber zu reden, ist es kein Problem, im Gegenteil, manch Gegenüber ist froh, einen adäquaten Gesprächspartner als ebenfalls Betroffener gefunden zu haben.
Und bei den Ärzten gibt e sowieso keine Scheu, die machen das ja beruflich und sind jeden Tag mit Unmengen derartiger Probleme konfrontiert.
Zu den Untersuchungen kann ich Dich absolut beruhigen. Da tut nichts übermäßig weh, manche Untersuchungen sind vielleicht unangenehm, aber am Ende lange nicht so schlimm, wie man vielleicht befürchtet hat. Ich hatte alle urologischen Untersuchungen, die es gibt, innerhalb drei Monaten durch und nix schlimmes dabei. Hatte sogar eine Harnröhren- und Blasenspiegelung, da hatte man mir Narkose angeboten, wenn man gleich etwas entfernen müsste, das habe ich aber abgelehnt, da ich Narlose schlecht vertrage und immer kotzen muss und danach mein Darm drei Tage nicht funktioniert. Gut, es ist das Gefühl anfangs nicht angenehm, wenn die kleine Kamera durch die Harnröhre geschoben wird, aber die Instrumente sind inzwischen so gut, dass man sie kaum spürt und es wird ein leicht betäubendes Gleitmittel verwendet. Und der Vorteil ohne Narkose: man kann am Monitor dabei zuschauen und weiß dann auch, wie man innen aussieht!
Alle anderen Untersuchungen, Urografie, Nervenleitgeschwindigkeit, MR oder was sonst noch alles gemacht werden kann, ist wirklich auszuhalten. Bei mir waren am unangenehmsten die Abstriche aus der Harnröhre, weil sie dort Keine gesucht haben, aber das kommt auch sehr drauf an, wer es wie macht und alle Untersuchungen zusammen waren weniger schlimm als die Erkrankung selbst, also bloß keine Furcht davor!
Und nochmals, beim Arzt und der Schwester, die bei der Untersuchung hilft, gibt es keine Peinlichkeit, die kennen das und es ist wie bei einer x-beliebigen anderen Untersuchung einer anderen Erkrankung. Da ist Zahnarzt und im Mund herumstochern für mich fast noch intimer, und zum Zahnarzt gehst du - hoffentlich - ja auch?
Bitte berichte, was bei deinen Untersuchungen rausgekommen ist,
Alles Gute
Johannes
Willkommen hier am Forum, das ist ja schon einmal ein Stück Mut, den Du gefasst hast und da wird der nächste Schritt, nämlich zum Facharzt, auch nicht so schwer werden.
Aber zuerst einmal für unsere Fremdwörter-Freunde:
ICP = Infantile Cerebral Parese
Infantil, weil es sich um eine Störung, die im frühkindlichen Alter entsteht, handelt, früher auch als Little'sche Erkrankung nach dem Englischen Orthopäden William John Little genannt. Dabei handelt es sich um eine spastische Störung des Nerven und Muskelsystems, und um eine Muskelhypertonie, also eine übermäßige Muskelspannung. Der Ausdruck Spastiker sollte nicht verwendet werden, da er abwertend verwendet wurde und der Ausdruck ist heute eben nicht mehr politisch korrekt.
So, ich hoffe, ich habe für alle, die es interessiert ICP einmal richtig erklärt.
Nun, bei Deiner Angst, zum Arzt zu gehen und Scham davor zu haben, kann ich dich nur ermutigen, den Schritt zum Arzt jedenfalls trotzdem zu tun. Ich hatte vor einigen Monaten ein massives Problem mit meiner Blase und ich hatte mich sehr früh entschieden, ganz offen in meinem Bekanntenkreis darüber zu reden. Die Reaktionen waren erstaunlich, da es mehr Betroffene gibt, als man vermutet. Über Ausscheidungsprobleme zu reden ist zwar immer noch tabuisiert aber wenn man einmal den Mut hat, darüber zu reden, ist es kein Problem, im Gegenteil, manch Gegenüber ist froh, einen adäquaten Gesprächspartner als ebenfalls Betroffener gefunden zu haben.
Und bei den Ärzten gibt e sowieso keine Scheu, die machen das ja beruflich und sind jeden Tag mit Unmengen derartiger Probleme konfrontiert.
Zu den Untersuchungen kann ich Dich absolut beruhigen. Da tut nichts übermäßig weh, manche Untersuchungen sind vielleicht unangenehm, aber am Ende lange nicht so schlimm, wie man vielleicht befürchtet hat. Ich hatte alle urologischen Untersuchungen, die es gibt, innerhalb drei Monaten durch und nix schlimmes dabei. Hatte sogar eine Harnröhren- und Blasenspiegelung, da hatte man mir Narkose angeboten, wenn man gleich etwas entfernen müsste, das habe ich aber abgelehnt, da ich Narlose schlecht vertrage und immer kotzen muss und danach mein Darm drei Tage nicht funktioniert. Gut, es ist das Gefühl anfangs nicht angenehm, wenn die kleine Kamera durch die Harnröhre geschoben wird, aber die Instrumente sind inzwischen so gut, dass man sie kaum spürt und es wird ein leicht betäubendes Gleitmittel verwendet. Und der Vorteil ohne Narkose: man kann am Monitor dabei zuschauen und weiß dann auch, wie man innen aussieht!
Alle anderen Untersuchungen, Urografie, Nervenleitgeschwindigkeit, MR oder was sonst noch alles gemacht werden kann, ist wirklich auszuhalten. Bei mir waren am unangenehmsten die Abstriche aus der Harnröhre, weil sie dort Keine gesucht haben, aber das kommt auch sehr drauf an, wer es wie macht und alle Untersuchungen zusammen waren weniger schlimm als die Erkrankung selbst, also bloß keine Furcht davor!
Und nochmals, beim Arzt und der Schwester, die bei der Untersuchung hilft, gibt es keine Peinlichkeit, die kennen das und es ist wie bei einer x-beliebigen anderen Untersuchung einer anderen Erkrankung. Da ist Zahnarzt und im Mund herumstochern für mich fast noch intimer, und zum Zahnarzt gehst du - hoffentlich - ja auch?
Bitte berichte, was bei deinen Untersuchungen rausgekommen ist,
Alles Gute
Johannes
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