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file Frage Rektum/Analkanalprolaps; Analsphinkterinsuffizienz

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6 Monate 4 Wochen her #50936 von Maggie62
Hallo zusammen,
meine Coloproktologin hat nach meiner Beschwerde, dass ich nicht immer den Stuhl halten kann, nach einer schnellen Tast- und Kneifuntersuhung ziemlich (meiner Meinung nach) viele Diagnosen gestellt: Rektumprolaps, Analkanalprolaps, Analsphinkerinsuffizienz, Stuhlinkontinenz.
Anschließend hat sie mir einen Biolito Inkontinenz Therapiegerät mit einer Rektalsonde Saint Cloud Plus verschrieben und ich soll in 5 Monaten wiederkommen.
Ich kann lediglich nicht immer den Stuhl entleeren und merke nicht immer, wenn noch etwas abgeht. Von einem Prolaps ist nicht die Rede (habe mir Bilder angeschaut). Weder Schmerzen noch Blut im Stuhl.
Die Muskelschwäsche kam vermehrt jetzt als Nebenwirkung von L-Thyroxin bei Überdosierung. (mit 42 Kind geboren..).
Ich bin mir nicht sicher, dass die Behandlung mit Biolito das richtige ist. Mache 2x/Woche Pilates und Kneifübungen für das Beckenboden. Biolito über 5 Monate: im Job kann ich mir diese Situation kaum erlauben…
Macht jemand ähnliche Erfahrung ? Bin über Ideen/Tipps sehr dankbar… Liebe Grüße, Maggie

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6 Monate 3 Wochen her #50942 von MichaelDah
Hallo Maggie,

tut mir ja leid, das du solche Beschwerden hast. Auch wenn vielleicht merkwürdig erscheint - man kann tatsächlich mit so einer „schnellen“ Untersuchung solche Diagnosen stellen. Wenn es Bilder gibt und du keinen Prolaps erkennen kannst ist das ja schon mal ein gutes Zeichen. Der verordneten Therapie nach zu Urteilen hat deine Ärztin den Prolaps ja auch nicht als das primäre Problem eingestuft. So ein Prolaps muss übrigens nicht unbedingt gleich Schmerzen verursachen oder Bluten. Gerade zu Beginn bekommt man davon manchmal gar nicht all zu viel mit.

Ich denke das eigentlich Problem bei dir ist der Muskeltonus - deshalb hat dir die Ärztin auch das Therapiegerät verschrieben. Bei dem Muskeltonus muss man zwischen dem Ruhedruck und dem Kneifdruck unterscheiden. Den Kneifdruck kannst du trainieren, den Ruhedruck leider eher nicht. Beim Kneifdruck kommt es darüber hinaus auch darauf an, das man den „richtigen“ Muskel trainiert. Genau dafür ist dieses Therapiegerät gut.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das ich auch dachte das richtig zu machen und dann bei dem Training mit dem Gerät einige Probleme hatte den „richtigen“ Muskel zu finden. Bei mir ist das ein neurologisches Problem und ich weiß auch nicht ob dein Gerät nur den Kneifdruck misst oder auch stimmuliert. Von daher sind meine Erfahrungen mit deinen nur bedingt vergleichbar. Allerdings macht es bestimmt Sinn, da einen Versuch zu starten.

Wenn du mit dem Gerät kein Problem hast den richtigen Muskel anzuspannen kannst du das auch genauso gut weiter mit Pilates und Kneifübungen trainieren und das Gerät nur dafür benutzen den Fortschritt zu kontrollieren/dokumentieren den ich vermute mal, nach den 5 Monaten wird das von der Ärztin ausgelesen und ausgewertet (bei mir es nach 3 Monaten jedenfalls so).

Der entscheidende Punkt in deinem Fall ist glaube ich nur, das 2x die Woche training leider viel zu wenig sind um den Muskel effektiv zu trainieren. Wenigstens die Kneifübungen sollte man mehrmals am Tag machen - das geht ja auch überall ohne das da jemand etwas von mitbekommt. Ich vermute mal, dass bei der Rückbildungsgymastik die passenden Übungen gezeigt wurden.

Um noch mal auf den Ruhedruck zurück zu kommen. Der ist der tückischer von beiden weil er sich leider nicht direkt trainieren lässt - wenn der zu niedrig ist, führt das z.B. zu Stuhlschmieren und im schlechtest Fall auch zu Stuhlverlust. Hier würde ich mit dem Internisten der das L-Thyroxin verschrieben hat noch mal reden und fragen ob man das ggf. anders einstellen kann denn das kann tatsächlich eine Ursache sein.

Ein weiterer Punkt könnte auch sein, das du deinen Beckenboden inzwischen „Übertrainiert“ hast. Im Ergebnis verhärtet der Muskel was dann ebenfalls zu Ruhedruckproblemen führen kann. Im Prinzip kann man das ertasten und deine Gynekologin oder auch ein geschulter Physiotherapeut sollte das herausfinden können. Wenn tatsächlich eine Verhärtung des Muskels vorliegt, währe das Training tatsächlich das falsche. Hier währen dann eher Entspannungsübungen hilfreich b.z.w. auch ein Heilpraktiker der das wieder in das Lot bringen könnte.

Wenn du das Gefühl hast, das der Beckenboden verhärtet ist, würde ich das beim Arzt noch mal thematisieren und fragen ob der Therapievorschlag in diesem Fall tatsächlich sinnvoll ist. Andernfalls würde ich es mit dem Training einfach ausprobieren. Wie gesagt - wenn du weist wie es geht musst du nicht immer mit dem Gerät trainieren - das geht auch ohne, nur die Trainingsfrequenz solltest du dann deutlich erhöhen.

Viele Grüße und gute Besserung
Michael

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6 Monate 3 Wochen her #50945 von Maggie62
Danke für Deine ausführliche Antwort, lieber Michael,

ich habe keine Bilder über den Prolaps (nur im Net gesehen).
Thema Muskeltonus: ob ich die richtige Muskel trainiere, weiß ich nicht: das Gerät simuliert nur, (elektrische Impulse/Ruhezeit, abwechselnd 20 Minuten) zeichnet nicht auf. Trainiere 2x/Tag, bin aber oft unsicher, ob ich die richtige Stärke in mA auswähle.
Meinst Du, das könnte auch so helfen?

Mit Pilates trainiere ich 2x/Woche den Beckenboden.
Kneifübungen mache ich mehrfach am Tag. Glaube nicht, dass mein Beckenboden übertrainiert ist, dafür trainiere ich noch nicht lange genug.
Entbunden habe ich vor 20 Jahren und damals leider keine Rückbildungsgymnastik gemacht.

Durch die Thyroxin-Überdosierung (mittlerweile mehrfach reduziert, wirkt aber noch nicht richtig) sind generell meine Muskel überall schlapp geworden.
Irgendwie muss ich alles nach meinem Empfinden selber erarbeiten: Thyroxin Dosis nach Blutwerte alle 6 Wochen.
Die Einweisung beim Therapiegerät war auch kurz; mittlerweile weiß ich nicht, ob das Gerät ohne Aufzeichnung das richtige ist.
Hast Du noch weitere Ideen?
Dir auch alles Gute und liebe Grüße
Maggie

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6 Monate 3 Wochen her #50946 von MichaelDah
Hallo Maggie,

also bei der Benutzung des Gerätes kommt es immer darauf an was man damit erreichen möchten. Die Stimulation ist aus meiner Sicht in erster Linie bei neurologischen Problemen hilfreich weil sie dir hilft überhaupt erstmal den Muskel zu finden den du anspannen sollst (der Muskel spannt bei der Stimulation durch das Gerät an - wenn das Gerät richtig eingestellt ist).

Bei der Einstellung sind im Prinzip drei Dinge wichtig (Vorausgesetz das Gerät kann das und es nicht nur ein Reizstromgerät):

- Zum einen muss die Analelektrode die richtige Einführungstiefe haben. Dafür hat sie i.d.R: ein Rad mit dem man einstellen kann wie tief sie eingeführt wird. Bei der richtigen tiefe sollte der Schließmuskel zucken und nicht alles nur kribbeln.

- Die Stromstärke sollte so eingestellt sein , das es nicht weh tut und eine gute Muskelkontraktion erreicht wird.

- Das richtige Gleitgel verwenden - das muss für Elektrotherapie geeignet sein - sonnst klappt das mit der Stimulation oder dem Messen nicht richtig.

Wenn das Gerät nur Reizstrom kann, dann ist das mit der Einstellung im Prinzip egal - dann sollte es nur nicht wehtuen, aber dann ist das Training damit auch vermutlich nicht so effektiv.

Mit dem Training und dem Gerät kannst du dir das so etwa wie Gerätetraining im Fittnesstudio vorstellen. Die Geräte brauchst du entweder wenn du zu schwach bist um mit deinem dem Eigengewicht zu trainieren (in dem Fall kann die Stimulation helfen) oder wenn dir das Eigengewicht nicht ausreicht. So ist das im Prinzip auch wenn es um die Beckenboden Muskeln im allgemeinen und den Schließmuskel im besonderen.

Normaler weise brauchst du keine Stimulation um den Beckenboden zu trainieren, denn wenn da nicht gerade ein neurologisches Problem vorliegt klappt das auch so ganz gut. Allerdings ist es hilfreich etwas zu haben, was einem sagt ob man tatsächlich Kräftig genug ist und was den Trainingserfolg sichtbar macht. Im Fittnesstudio stellst du das relativ einfach fest, indem du halt mit dem passenden Gewicht belastest, schaust was geht und dann langsam höher gehst. Wenn du den Liegestütz nicht oft genug hinbekommst, dann übst du halt erstmal an der Maschine mit weniger Gewicht oder legst dich auf einen Peziball und verkürzt den Winkel. Beim Beckenboden ist das leider nicht so einfach sichtbar. Deshalb gibt es diese Beckenboden Trainer mit „Biofeedback“. Die machen im Grund nichts anderes als zu messen wie stark du versuchst den Muskel anzuspannen.

Damit hast du eine sichtbare Kontrolle über deinen Trainigserfolg. Wenn das Gerät das nicht kann dann, ist das nun sagen wir mal suboptimal - denn nur die Stimulation alleine bring oft nicht so viel. Ich hab selber auch so ein Gerät - und ich hab mir damals nach der Behandlung mit dem Leihgerät auch die passende Analsonde dazu gekauft. Mit Stimulation hab ich danach aber kaum Trainiert, sondern hab nur ab und zu mit der EMG Funktion geschaut ob ich weiter gekommen bin. Der eigentlich Sinn von dem Gerät war und ist für mich die Schmerztherapie für meinen Rücken - und dafür bringt es finde ich schon was. Für den Beckenboden jedenfalls bei mir eher nicht…

In deinem Fall würde ich tatsächlich erstmal intensiver das Kneifen üben (also z.B. 10 mal schnell anspannen und entspannen und dann 15 Sekunden angespannt halten). Allerdings ist natürlich fraglich ob das so erfolgreich ist, wenn das Thyroxin generell die Muskelanspannung einschränkt. Gibt es da nicht vielleicht einen Alternative?

Viele Grüße
Michael

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6 Monate 3 Wochen her #50951 von Maggie62
Danke nochmal Michael,

das Biolito Gerät ist ein Neurosimulator mit einem Ring und geeignetes Gleitgel.
Bislang scheint Thyroxin die bioverträglichste Hormontablette zu sein. Mal sehen, wie es wird, wenn ich aus der Überfunktion mit Muskelschwäche raus bin ….bin etwas geknickt :-(.
viele Grüße
Maggie

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6 Monate 3 Wochen her #50954 von MichaelDah
Hallo Maggie,

ich weiß ja nicht was du sonst noch so versuchst hast - aber was bei mir wirklich was gebracht hat war die Ernährung zu ändern. Ich hab ja auch ein zu schwachen Sphinkter Tonus und kann dünnen Stuhl und Darmwinde nicht mehr halten aber bis auf Stuhlschmieren, das immer noch wieder auftritt hab ich das inzwischen ziemlich gut im Griff.

Bei der Ernährung hab ich für mich festgestellt, das es zum Beispiel schlauer ist Ballaststoffe besser abends als morgens zu essen. Darüber hinaus habe ich gelernt das es bei den Ballaststoffen unterschiede gibt. Gemüse hat ja auch Ballaststoffe - aber die scheinen relativ egal zu sein. Wichtig ist alles was aufquillt oder hart ist - also Vollkorn, Haferflocken, Flosamenschalen u.s.w. Wenn ich das abends mit der entsprechenden Flüssigkeitsmenge zu mir nehme kann ich morgens gut abführen und hab dann meistens für den Tag ruhe. Ein weiterer Punkt ist regelmäßiges Trinken.

Was auch noch erstaunlich war und wenigstens das Problem mit dem Stuhlschmieren bei mir deutlich verbessert hat, war ein Osteopath der mir mein Steißbein eingerenkt hat. Er meinte das ich da wohl mal drauf gefallen bin - und es war leicht schief. Die Sache hat ziemlich weh getan aber danach wurde das tatsächlich etwas besser.

Gerade mit der Ernährung kann man sehr viel erreichen wenn es einem gelingt die Stuhlkonsistenz richtig einzustellen. Seit ich da die richtigen Lebensmittel für mich gefunden habe funktioniert das ziemlich gut, ich verliere kaum noch Stuhl und hab auch keine Verstopfung mehr.

Von daher würde ich jetzt nicht den Kopf hängen lassen - da geht bestimmt noch was auch wenn es mit der Muskelschwäche gerade schwierig ist.

Viele Grüße
Michael

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6 Monate 3 Wochen her #50957 von Maggie62
Danke Michael,
was frühstückst Du denn? Ich esse gerne Porridge mit Mandelmilch und Obst (u.a. Banane). Abends esse ich wenig, oder selten.
Versuche sogar balaststoffarm zu essen, was nicht gut ist..
Müsste auf Dienstreise, traue ich mich nicht. Inkontinenz ist zwar eine Krankheit, aber krankgeschrieben wird man damit nicht.
So schnell kriege ich nicht alles in Griff, deshalb sehe ich auch mein Job in Gefahr.. bin 62…
Viele Grüße
Maggie

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6 Monate 3 Wochen her #50960 von MichaelDah
Hallo Maggie,

mein Frühstück ist meistens relativ überschaubar - meistens ein paar Brötchen oder mal ein Ei oder eine Tomate. Früher hab ich gerne Müsli gegessen - aber das hat sich leider als weniger gut herausgestellt (jedenfalls wenn zu viel Cerealien drin sind). Das Müslie esse ich jetzt abends - je nachdem was ich Tagsüber so gegessen habe mache ich da dann auch noch Flosamenschalen rein. Sonst muss ich sowieso etwas mit dem Essen aufpassen weil ich auch Diabetes Typ 2 habe. Das macht die Sache nicht unbedingt einfacher aber mit Metformin und Sport klappt das schon.

Ich bin trotz meiner Probleme noch voll berufstätig. Allerdings hatte ich da anfangs auch große Sorgen und bin wirklich froh, das ich das wenigstens die Stuhlinkontinenz so in den Griff bekommen habe - sonst wäre das auch schwierig geworden. Da ich wegen meiner Harninkontinenz aber sowieso auf Hilfsmittel angewiesen bin, ist das auch kein super Weltuntergang wenn ich doch mal etwas Stuhl verliere - aber es nervt halt, den man braucht mehr Zeit auf dem Klo und wenn es wirklich mal doll schiefgegangen ist eine Behindertentoilette die ein Waschbecken hat. Aber wie gesagt - seit der richtigen Ernährung und morgendlichen entleeren passiert das nur noch sehr selten.

Was ich mit der Zeit gelernt habe, ist das sich das alles irgendwie managen lässt. Ich bin jetzt zum Glück nicht mehr ganz so viel unterwegs wie früher und kann viel im Homeoffice machen aber auch Reisen geht mit solchen Problemen. Man muss dann nur bei den Restaurants aufpassen.

Solange du das Problem hast, kannst du auch überlegen dich in Bezug auf passende Hilfsmittel beraten zu lassen. Manchmal helfen ja schon Analplugs um ein Unfall zu verhindern und noch zur Toilette zu kommen. Ich denke es ist wichtig sich von diesen Problemen nicht unterkriegen zu lassen, denn das macht alles am Ende nur schlimmer. Ich habe auch eine ganze weile gebraucht bis ich das mit dem Essen halbwegs raus bekommen hatte und ich Probier da immer noch neue Sachen aus.

Es braucht halt Geduld und den Willen etwas neues zu versuchen. Außerdem hilft es sich mit der eigenen Krankheit auseinander zu setzen und darüber zu lernen. Viele Dinge hängen miteinander zusammen. Leider ist es sehr schwierig Ärzte zu finden die da gesamtheitlich drauf schauen. Gerade bei Fachärzten muss man oft selbst nachfragen bevor die über denn Tellerrand schauen.

Lange Rede kurzer Sinn - lass dich nicht unterkriegen und probiere die Sachen aus. Ich denke die Chancen sind nicht schlecht das du da eine Lösung findest und den Mist wieder los wirst.

Viele Grüße
Michael

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