Lieber Peter,
die Blase hat eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Selbstheilung und Regeneration. Das Loch in der Blase, das durch den suprapubischen Katheter (SPK) entstanden ist,
schließt sich normalerweise innerhalb weniger Stunden.
Hohe Regenerationseigenschaften des Gewebes: Das Innere der Blase besteht aus einem speziellen Epithelgewebe, dem Urothel, das sich schnell erneuern und reparieren kann. Diese Regenerationsfähigkeit ermöglicht eine rasche Heilung kleinerer Verletzungen oder Löcher.
Muskeltonus der Blase: Die Muskelschicht der Blasenwand, auch Detrusor genannt, zieht sich zusammen, sobald der Katheter entfernt wird. Diese Kontraktion unterstützt das schnelle Schließen des Lochs.
Das Ausheilen des Fistelkanals und der endgültige Verschluss kann einige Wochen dauern. In der Zwischenzeit läuft aber kein Urin mehr daraus, weil die Blase das Loch bereits geschlossen hat (nach wenigen Stunden). Ich würde dazu neigen, den Fistelkanal weiterhin zu desinfizieren und auch abzukleben, bis dieser völlig ausgeheilt ist.
Entfernung des Katheters ohne Einsetzen eines neuen Katheters:
Das Entfernen des suprapubischen Katheters erfolgt in der Regel durch deinen Urologen oder einen anderen medizinischen Fachmann. Der Katheter wird entblockt und einfach herausgezogen. Dies dauert Sekunden und ist in der Regel nicht schmerzhaft.
Bezüglich des Verhaltens in der Nacht ist eine Antwort aufgrund der Formulierung deiner Frage nicht eindeutig zu geben. Wenn du unter Inkontinenz leidest, kann es natürlich auch in der Nacht zu Inkontinenzepisoden kommen. Alternativen zum suprapubischen Katheter könnten
Kondomurinale
oder aufsaugende Hilfsmittel sein.
Wenn du bewusst entleeren kannst, könnte auch eine
Urinflasche am Bett die nächtliche Ruhe deutlich weniger stören als ein Toilettengang, wobei ein- oder zweimal in der Nacht aufstehen nicht unnormal wäre.
Restharn sollte im Auge behalten werden. Bei den von dir angegebenen Werten könnte dies tolerierbar sein, dies liegt aber an mehreren Faktoren, beispielsweise Infektionen in dessen Folge.
Bezüglich des Stuhlgangs ist bezogen auf das Entfernen des Katheters eigentlich nichts Spezielles zu beachten, außer dass du generell deinen Stuhlgang von der Konsistenz her möglichst so halten solltest, dass starkes Drücken erst gar nicht notwendig wird. Dies kann man durch Ernährung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme regeln.
Gruß
Matti