file Frage immunmodulatorische Stufentherapie

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19 Jahre 10 Monate her #410 von Carmen
immunmodulatorische Stufentherapie wurde erstellt von Carmen
Was bedeutet immunmodulatorische Stufentherapie?

Nach der Übereinkunft einer MS-Therapie-Konsensus-Gruppe, der MSTKG, wurde eine Empfehlung zur immunmodulatorischen Stufentherapie der Multiplen Sklerose entwickelt. Diese Stufentherapie lässt sich in eine Basistherapie und eine so genannte Eskalationstherapie unterteilen.

Die Basistherapie soll bei „aktivem“ Krankheitsverlauf, das bedeutet mindestens zwei funktionell relevante Schübe in den letzten beiden Jahren oder ein schwerer Krankheitsschub mit schlechter Rückbildungstendenz, beginnen. Die Eskalationstherapie dagegen setzt ein, wenn unter der Basistherapie kein Stillstand erreicht werden kann oder die Erkrankung unvermindert fortschreitet. Inzwischen gilt eine Frühbehandlung bereits nach dem ersten Schub als sinnvoll, wenn sich deutliche Hinweise für eine Krankheitsausweitung aus der MRT ergeben.
Es wird also Folgendes empfohlen:

Der akute Krankheitsschub ist mit intravenösen Kortikosteroiden in Pulstherapie zu behandeln.
Möglichst frühzeitig soll eine immunmodulatorische Therapie begonnen werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Erstens: Es besteht eine gesicherte MS mit schubförmigem Verlauf.
Zweitens: Der Krankheitsverlauf ist aktiv mit zwei bedeutsamen Schüben in den letzten beiden Jahren oder einem schweren Krankheitsschub mit schlechter Rückbildungstendenz.

Drittens: Die Gehfähigkeit – auch mit Hilfsmitteln – ist erhalten.

Medikamente der ersten Wahl der so genannten Basistherapie sind Interferon beta und Glatiramerazetat.
Bei Patienten, die aufgrund von Unverträglichkeiten oder anderen Einschränkungen für eine Interferon-Therapie oder für Glatiramerazetat nicht in Frage kommen, können im Rahmen der Basistherapie Azathioprin oder Immunglobuline eingesetzt werden.
Versagen die Medikamente der Basistherapie und schreitet die Multiple Sklerose unvermindert fort, ist das Mittel der ersten Wahl zur Therapieausweitung Mitoxantron. Man spricht dann von der Eskalationstherapie.
Als Therapieausweitung bzw. -eskalation ist auch die Dosiserhöhung von Beta-Interferon zu verstehen, wobei dies nur bei Interferon beta-1a subkutan möglich ist.

Bei besonders schwerem, rasch voranschreitendem Krankheitsverlauf können – nach Ausschöpfung anderer Behandlungsmöglichkeiten – weitere Zytostatika wie beispielsweise Cyclophosphamid notwendig werden.

Tritt nach der Therapieeskalation eine Stabilisierung des Krankheitsverlaufs ein, kann wieder auf die Basisbehandlung umgestellt werden.

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Moderatoren: MichaelDah
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