Hier finden Sie Antworten auf Ihre Fragen:

Homecare Deutschland: Leistungen von Homecare-Unternehmen im Versorgungsnetzwerk

Homecare spielt für die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland keine Rolle. Doch trifft es einen dann doch, ist eine Versorgung durch ein versiertes Homecare-Unternehmen Gold wert. Homecare wird immer systemrelevanter. Auf der einen Seite ist es so möglich, Entlassungen aus dem Krankenhaus früher durchzuführen. Auf der anderen Seite werden Ärzte, Krankenhäuser und auch die Pflege entlastet. Insgesamt führt dies zu einer Reduzierung der Gesamtkosten im Gesundheitswesen. Homecare ist damit wichtig für unser Gesundheitssystem und sorgt für eine qualifizierte Versorgung in vielen Bereichen. Doch wie sehen diese Bereiche im Versorgungsnetzwerk aus? Was leisten Homecare-Unternehmen genau, welche Versorgungsbereiche werden abgedeckt und welche Vorteile bringt dies mit sich – all das erfahren Sie hier!

Das erwartet Sie:


1. Homecare: Was ist das eigentlich?
2. Wie sieht die Homecare-Versorgung in Deutschland aus?
3. Was ist ein Homecare-Unternehmen?
4. Wie sieht die Arbeit von Homecare-Unternehmen aus?
5. Ablauf der Versorgung
6. Welche Vorteile bringt Homecare mit sich?
7. Vor welchen zukünftigen Herausforderungen stehen Homecare-Unternehmen?
8. Fazit
9. Umfrageergebnisse

1. Homecare: Was ist das eigentlich?

Homecare ist die Versorgung von Patienten mit Medizinprodukten oder Ernährung außerhalb des Krankenhauses – zu Hause oder in Pflege- und Altenheimen. Ziel ist es, trotz Krankheit, Behinderung oder Alter die vertraute Umgebung zu erhalten und am sozialen Leben teilzunehmen - ggf. trotz Handicap. Meist werden chronisch kranke Personen versorgt. Homecare-Anbieter bieten individuelle Dienstleistungen an, um den Bedarf jedes Einzelnen zu decken.

 

2. Wie sieht die Homecare-Versorgung in Deutschland aus?

Die Homecare-Versorgung in Deutschland schließt von der gesetzlichen Krankenversicherung abgedeckte Leistungen ein. Diese werden gemäß dem Sozialgesetzbuch V (SGB V) erbracht und sind nach ISO-Normen zertifiziert. Der Leistungsanspruch der Versicherten ergibt sich aus den §§ 31 und 33 SGB V und umfasst nicht nur das Produkt, sondern auch Dienstleistungen wie Beratung und Einweisung, die erheblich zur Lebensqualität beitragen.

Ein Vorteil für die Versicherten: Sie haben das Recht auf eine freie Wahl ihres Leistungserbringers. Ärzte stellen lediglich die medizinische Notwendigkeit fest und verschreiben die erforderlichen Medizinprodukte. Nichtsdestotrotz können auch Privatversicherte Homecare-Leistungen - je nach Versicherungsvertrag - in Anspruch nehmen.

Die Homecare-Versorgung umfasst Medizinprodukte, Arzneimittel und Ernährungstherapeutika, die jeweils unterschiedlichen Regelungen der Erstattungsfähigkeit unterliegen. Die unterschiedlichen Regelungsgrundlagen bedingen die Komplexität des Homecare-Bereiches und dessen Gestaltung.

 

3. Was ist ein Homecare-Unternehmen?


Der Krankenhausaufenthalt geht zu Ende? Schön! Nicht so schön jedoch, wenn der Patient noch Unterstützung benötigt. Homecare-Unternehmen spielen in dieser Nachsorge oft die Hauptrolle. Ärztlich verordnete Therapien werden umgesetzt und Anwendende entsprechend unterwiesen. Beratungsbedarf gibt es auch eine Menge: angefangen von der Auswahl der Produkte, Verbandmaterialien oder entsprechenden Ernährungsbedarfen über die Bereitstellung und Erklärung medizinischer Produkte bis hin zum Erarbeiten von Ernährungslösungen. Hochqualifiziertes Fachpersonal steht dem Patienten dafür zur Seite.
Dank einem engen Verbund aus Ärzten und Pflegekräften ist eine konstante Versorgung sichergestellt - abhängig von den individuellen Bedürfnissen.
Homecare-Anbieter gibt es viele: ob Sanitätshäuser oder große Unternehmen, die über ein Serviceangebot und Netzwerk aus Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Therapeuten verfügen. Beispiele hierfür sind die Fachhandelsgruppen NetworCare , rehaVital oder Sanitätshaus Aktuell.

 

4. Was leisten Homecare-Unternehmen?


Sie stehen im Mittelpunkt, wenn es um die ambulante Patientenversorgung geht. Dafür liefern die Anbieter eine breite Palette an Versorgungsleistungen direkt in der Häuslichkeit an.

Hier einige Kernleistungen:

  • Verschiedene Therapieformen: Dazu gehören enterale und parenterale Ernährung, Infusionstherapien sowie spezialisierte Versorgung für Stoma- und Inkontinenzpatienten.
  • Wund- und Dekubitusversorgung: Dazu zählt die moderne Wundversorgung und Prophylaxe zur Vermeidung von Druckgeschwüren.
  • Atemwegsmanagement: Dies beinhaltet die Versorgung von Tracheostoma und Laryngektomie-Patienten, Sauerstofflangzeittherapie und Beatmung.
  • Förderung der Mobilität: Je nach Bedarf kommen Hilfsmittel und Rehatechnik zum Einsatz, die individuell und an die Wohnsituation angepasst werden. Auf diese Weise bleibt die Mobilität und Selbstständigkeit erhalten.
  • Kompetente Einweisung: Hilfe und Informationen für Anwendende und Angehörigen. Schulung von Pflegekräften im Umgang mit Therapien und Produkten.
  • Prävention und Früherkennung: Regelmäßige Hausbesuche in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt dienen der Überwachung und frühzeitigen Erkennung möglicher Komplikationen, um den benötigten Hilfsmitteleinsatz zu überprüfen und damit ggf. auch Krankenhauseinweisungen zu vermeiden.
  • Lieferung: Die medizinischen Hilfsmittel, die der behandelnde Arzt verordnet hat, werden durch das Homecare-Unternehmen kostenfrei nach Hause oder in die Pflegeeinrichtung geliefert.
  • Klärung der Kostenübernahme und Abrechnung: Für die benötigen Hilfsmittel, die vom behandelnden Arzt rezeptiert werden, klären die Homecare-Unternehmen mit den Kostenträgern die Kostenübernahme und nach der Lieferung die vereinbarten Vertragspreise mit den Krankenkassen ab.

Die Versorgung und Betreuung durch Homecare-Unternehmen folgt dem Grundsatz "ambulant vor stationär" und ist damit ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung.

 

5. Ablauf der Homecare-Versorgung

Die Homecare-Versorgung bezieht sich auf die medizinische und pflegerische Unterstützung von Patienten in ihrem eigenen Zuhause. Der detaillierte Ablauf kann je nach spezifischem Fall und den individuellen Bedürfnissen des Patienten variieren, umfasst jedoch im Allgemeinen die folgenden Schritte:

  1. Bedarfsermittlung:
  • Der Prozess beginnt in der Regel mit einer umfassenden Bewertung des gesundheitlichen Zustands des Patienten, oft initiiert durch Ärzte oder medizinisches Fachpersonal im Krankenhaus oder in einer Arztpraxis.
  • In dieser Phase werden die genauen medizinischen, pflegerischen und eventuell auch sozialen Bedürfnisse des Patienten festgestellt.
  1. Planung:
  • Auf Basis der Bedarfsermittlung wird gemeinsam mit dem Patienten und den Angehörigen ein individueller Versorgungsplan erstellt, der die notwendigen Maßnahmen und Therapien festlegt.
  • Dazu gehört auch die Auswahl geeigneter Homecare-Dienstleister oder -Anbieter, die das erforderliche Equipment und Personal bereitstellen können.
  1. Organisation und Koordination:
  • Die Koordination der verschiedenen Dienstleistungen ist entscheidend. Dies umfasst die Terminplanung für die Pflegekräfte, Therapeuten oder sonstigen beteiligten Fachkräfte.
  • Ebenfalls notwendig ist die Organisation der Lieferung von medizinischen Hilfsmitteln oder Geräten (z. B. Infusionsgeräte, Sauerstofftherapie).
  1. Durchführung der Versorgung:
  • Die Versorgung selbst erfolgt durch qualifiziertes Personal direkt im Zuhause des Patienten. Dazu gehören Pfleger, Krankenschwestern und -pfleger, Physiotherapeuten oder andere spezialisierte Fachkräfte, abhängig von den Bedürfnissen.
  • Regelmäßige Besuche und die Durchführung von therapeutischen Maßnahmen sind Teil dieses Schrittes.
  1. Überwachung und Anpassung:
  • Der Gesundheitszustand und die Bedürfnisse des Patienten werden kontinuierlich überwacht. Dadurch kann die Versorgung an Veränderungen im Zustand des Patienten angepasst werden.
  • Bei Bedarf werden Anpassungen im Versorgungsplan vorgenommen, und die Kommunikation zwischen den beteiligten Parteien bleibt konstant.
  1. Dokumentation:
  • Alle erbrachten Leistungen, Fortschritte und Veränderungen im Gesundheitszustand des Patienten werden detailliert dokumentiert.
  • Diese Dokumentation steht den behandelnden Ärzten zur Verfügung und dient der Qualitätssicherung und Nachverfolgbarkeit.
  1. Evaluation:
  • Regelmäßige Beurteilungen und Feedback-Runden gewährleisten, dass die Versorgung den gewünschten Effekt hat und die Patientenzufriedenheit gewährleistet ist.
  • Evaluationsgespräche können genutzt werden, um Probleme zu identifizieren und Prozesse weiter zu optimieren.
  1. Abschluss oder Übergang in weitere Betreuung:
  • Sobald keine Notwendigkeit mehr für intensive Homecare-Versorgung besteht oder wenn der Patient eine andere Versorgungsart benötigt, wird die Versorgung beendet oder angepasst.
  • Wenn notwendig, wird ein reibungsloser Übergang in eine andere Art der Betreuung, wie beispielsweise in ein Pflegeheim, organisiert.

Die Homecare-Versorgung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen medizinischen Fachleuten, Pflegediensten, Krankenkassen, dem Patienten und seinen Angehörigen, um eine bestmögliche, auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Unterstützung zu gewährleisten.

 

6. Welche Vorteile bietet es, auf Homecare zu setzen?


• Homecare bietet eine Vielzahl von Vorteilen - besonders für chronisch kranke, multimorbide oder behinderte Menschen.
• Die Einbindung von Homecare-Unternehmen fördert die Lebensqualität durch eine Verbesserung und Stabilisierung des Gesundheitszustands im eigenen zu Hause.
• Ein weiterer Vorteil ist die Kosteneffizienz: Homecare ermöglicht eine verbesserte Wirtschaftlichkeit. Dies gelingt durch qualitätsorientierte Hilfsmittel, eine patientenindividuelle Betreuung und entsprechende Serviceleistungen. Auf diese Weise können Zusatz- und Folgeerkrankungen sowie die damit verbundenen Kosten vermieden werden.
• Homecare Unternehmen unterstützen dabei, die Hilfsmittel und Dienstleistungen individuell abzustimmen. So werden ärztliche Therapie bestmöglich umgesetzt. Die medizinischen Fachkräfte helfen Betroffenen ebenso, den Umgang mit ihrer Therapie zu erlernen.
• Zudem fördert Homecare die Prävention weiterer Erkrankungen, da durch regelmäßige Hausbesuche in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt Veränderungen im Hilfsmittelbedarf schnell umgesetzt werden können.
• Des Weiteren gewährleistet Homecare eine qualitätsorientierte Betreuung durch ausgebildetes Fachpersonal und eine koordinierte Versorgung. Dies erfolgt stets in enger Absprache mit Ärzten, Patienten, Angehörigen und Pflegepersonal.

 

7. Welche Herausforderungen bestehen für Homecare-Unternehmen?


Homecare-Unternehmen stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Zentrale Aufgaben wie Beratung, Einweisung und die Lieferung medizinischer Hilfsmittel sind essenziell, um Patienten optimal zu versorgen. Doch der wachsende Kostendruck im Gesundheitswesen führt zu stetig sinkenden Erstattungspreisen der Krankenkassen.
Diese finanzielle Belastung erschwert es den Homecare-Unternehmen, die notwendigen Dienstleistungen aufrechtzuerhalten. Regelmäßige Hausbesuche und umfassende Beratungen werden zunehmend schwerer zu finanzieren. Dabei spielen Homecare-Dienstleistungen eine entscheidende Rolle, um ärztliche Therapien umzusetzen, Krankenhausaufenthalte zu vermeiden und letztlich die Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Trotz ihrer Bedeutung stehen Homecare-Unternehmen somit vor einer schwierigen Zukunft.

 

8. Fazit:

• Definition: Homecare umfasst die Versorgung von Patienten mit medizinischen Hilfsmitteln, Verbandmitteln und Ernährung außerhalb des Krankenhauses.
• Versorgung in Deutschland: Leistungen werden von der gesetzlichen Krankenversicherung abgedeckt und sind nach ISO-Normen zertifiziert.
• Systemrelevanz: Homecare ermöglicht frühere Krankenhausentlassungen und entlastet Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen.
• Leistungen: Homecare-Unternehmen bieten enterale und parenterale Ernährung, Wundversorgung, Atemwegsmanagement, Mobilitätsförderung, Schulung und Lieferung der Hilfsmittel.
• Vorteile: Verbesserte Lebensqualität und Kosteneffizienz durch qualitätsorientierte Hilfsmittel und individuelle Einweisung.
• Herausforderungen: Sinkende Erstattungspreise der Krankenkassen erschweren die Finanzierung essenzieller Dienstleistungen.

Bedeutung: Homecare ist entscheidend für die Unterstützung ärztlicher Therapien und die Vermeidung unnötiger Krankenhausaufenthalte.

 

 

Gemeinsam für eine bessere Versorgung zu Hause: Ergebnisse der Umfrage veröffentlicht

Vor einigen Monaten hat die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. in Kooperation mit der GHC German Health Care GmbH eine Umfrage zur häuslichen Pflege und ambulanten Versorgung durchgeführt. Das Ziel war es, die vielfältigen Bedürfnisse und Herausforderungen in der häuslichen Versorgung zu erfassen und wertvolle Rückmeldungen von Betroffenen zu erhalten. Diese Rückmeldungen sollten helfen, Wünsche, Prioritäten sowie mögliche Änderungs- oder Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

Die Umfrage stieß auf großes Interesse und viele Mitglieder sowie Nutzer der Webseite beteiligten sich aktiv. Für dieses Engagement wird an dieser Stelle herzlich gedankt. Die Stimmen der Teilnehmenden sind von unschätzbarem Wert und tragen dazu bei, die Situation für Betroffene und Angehörige zu verbessern.

Nach Abschluss der Umfrage wurden die Ergebnisse sorgfältig ausgewertet. Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse:

  • Der Großteil der Teilnehmenden befindet sich im mittleren bis höheren Alterssegment. Rund 70% sind zwischen 31 und 65 Jahren alt, während etwa 20% zwischen 66 und 90 Jahren alt sind.
  • Bei der Auswahl des Leistungserbringers spielt die Zuverlässigkeit der Lieferungen eine besonders wichtige Rolle.
  • Etwa 42% der Befragten erhalten ihre Betreuung durch HomeCare-Unternehmen, während fast 28% ihre Produkte über Online-Shops beziehen.
  • Die allgemeine Zufriedenheit mit den aktuellen Leistungserbringern ist hoch: circa zwei Drittel der Teilnehmenden gaben an, mit ihrem Anbieter „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“ zu sein.
  • 80% der Befragten schätzen den Nutzen von Selbsthilfeangeboten als „hoch“ bis „sehr hoch“ ein. Besonders hervorgehoben wurden der Austausch von Erfahrungen, praktische Tipps sowie das erlebte Gemeinschaftsgefühl.
  • Der Kontakt oder die Suche nach einem Leistungserbringer erfolgt häufig über die Webseite.
  • Digitale Services spielen eine bedeutende Rolle und werden von modernen HomeCare-Unternehmen erwartet.

Dank der wertvollen Rückmeldungen und des Vertrauens der Teilnehmenden leisten alle einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der häuslichen Versorgung. Alle Erkenntnisse werden in die zukünftigen Aktivitäten einfließen, um weiterhin gezielte Unterstützung anzubieten.

Interview

Im Rahmen der Umfrage hat unser Vorsitzender ein Interview mit Frau Schlesselmann von der GHC German Health Care GmbH geführt. Dieses Interview möchten wir hiermit noch einmal hervorheben. Es bietet tiefere Einblicke in die Thematik und kann hier direkt angeschaut werden.

Interview Video

Login