Inkontinenz Forum

Erfahrungsaustausch ✓ | Interessenvertretung ✓ | Information ✓ | Beratung ✓ ► Austausch im Inkontinenz Forum.

Neueste Forenbeiträge

Mehr »

Login

Registrierung

Noch kein Benutzerkonto? Jetzt kostenfrei registrieren

(Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern)

 

Probleme mit Durchbruch-Schmerz

17 Sep 2007 17:29 #1 von Struppi
Hallo alle zusammen!

Ich habe den nachfolgenden Artikel bereits in einem Schmerz-Forum veröffentlicht, hoffe aber - da es hier ja auch viele Menschen mit chron. Schmerzen gibt - vielleicht hier eine Antwort zu finden...
_________________________

Ich bin seit über 10 Jahren mit der Thematik "Schmerz" beschäftigt und man sollte meinen, ich hätte mir in den 10 Jahren ein "dickes Fell" zulegen müssen...

Doch seit ein paar Monaten (ca. 2 x/Woche) kommt es zu heftigsten "Durchburch-Schmerzen" bzw. Schmerz-Spitzen in unmittelbarer Höhe meines Querschnittes (Läsionshöhe L1). Es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen (Fehl-)Bewegung, Streß, Ernährung etc. Diese Schmerzattacken kommen und schicken mich dann richtig auf die Bretter, wie es so schön heißt.

Diese Schmerzen fühlen sich an wie damals die Tumorschmerzen. Ein Gefühl, als würde ich von einer glühenden Lanze von hinten regelrecht durchbohrt werden. Obwohl es sich scheinbar/offensichtlich (?) um Nervenschmerzen handelt, kann ich diese mit hohen Dosen Morphium (Sevredol, bis 100mg/Tag als Bolus) "gut" in den Griff bekommen - leider bekomme ich zu diesen Zeiten sonst nichts auf die Reihe.

Ansonsten bin ich medikamentös gut eingestellt; das Sevredol nehme ich nur als Bolus bei den besagten "Anfällen" und habe auch kein Problem, es tagelang nicht zu nehmen, was eine Suchtproblematik ausschließt. Mein Schmerzthreapeut weiß keinen Rat, Untersuchungen (PET-Scan und Kontrastmittel-CT; MRT ist wg. Metallteilen nicht möglich) haben in dem Bereich (außer dem, was bereits bekannt war) nichts gefunden, was da nicht sein sollte - es ist also kein Tumor-Rezidiv.

Ich führe ein sehr aktives Leben, mache Rollisport und versuche auch sonst, mich möglichst viel zu bewegen um meine Oberkörper-Muskulatur in Form zu halten.

Vielleicht weiß ja hier jemand, was ich noch machen bzw. an wen ich mich noch wenden kann?

Grüße

Hannes

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

17 Sep 2007 20:36 #2 von klaro ✝
hallo Hannes

selber bin ich auch eben am überlegen, OB ich mal den versuch selber machen soll.

seit 13 jährig, leide ich immer wieder an den folgen der beiden schleudertraumas.

all die jahre, all die übungen mit medikamenten, etc. egal was alles,

nur eins führte einmal (zu lesen im forum)WAR ERSTMALIG IM LEBEN SO SCHMERZFREI über längere WOCHEN, sogar MONATE,
zu wirklich schmerzfreiem leben.

frage mich selber auch, soll ich das extra nochmal versuchen?

als letztes und wirklichstes bekam ich opiat, welches dann vor lauter schmerzen,
über längere zeit mehr oder weniger eingenommen wurde.

erst in dieser zeit, wo alle schmerzen wirklich für eine gewisse zeit
gänzlich ausgeschaltet wurden.

wurde danach JE ein LEBEN ohne schmerzen möglich.leider sind sie zurückgekehrt.

meine frage ist auch, soll ich es EXTRA nochmal machen, dass ich eine medikamentöse
zeit mir einschalte?

wobei ich eben, die nebenwirkungen GAR NICHT MAG.

also konstant immer relativ durchschnittsdosiert,
(ABER SICHER SO HOCH DOSIERT; DASS GAR KEINE SCHMERZEN MEHR DURCHBRECHEN!!)

alle schmerzen ausschalten. denke aber schon,
vor einem monat, sollte ich nicht abbrechen.

selber halte ich auch extrem viele schmerzen aus. dennoch frage ich mich derzeit,
will und kann ich das künftig so aufhalten?
oder wäre es einmal einen bewussten versuch wert?

NICHT EIN MEDIKAMENT NEHMEN, WENN ICH SCHMERZEN HÄTTE ( NEHM ICH EH NICHT)
SONDERN EINE KONSTANTDOSIERTE, RETARDIERTE DOSIS.

(als notfallmedikament, resp. notfallspitzen brechen, brauchen wir einen spray, kräuterspray, der lokal
aufgesprüht wird, und sehr kühlt und fast ein gefühl, wie betäubt )ist aber pflanzlich.

ich ertrage auch arg viel schmerzen, auch wenn ich sie nicht beim namen nenne.aber derzeit ist es wirklich
ein kampf. sie zu ertragen.

ich starte den versuch auch eben DOCH MAL. klaro :roll:

meine schmerzen find ich derzeit echt obermühsam und kaum aushaltbar.

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

18 Sep 2007 14:25 #3 von Struppi
Hallo klaro,

bitte nimm' es mir nicht persönlich - aber das hilft mir grad' echt nicht weiter!!! (Auch, wenn ich jetzt egoistisch klingen sollte!) Ich hab' saumäßige Schmerzen und würde meinen rechten Arm abbeißen, um sie wieder los zu werden... :evil:

Wenn Du Schmerzen hast, dann empfehle ich Dir, einen guten Schmerztherapeuten aufzusuchen; auch der Ansatz von retardierten Medikameten (auch aus der Opiaten-Gruppe II (z.B. Tramal) oder III (z.B. Oxygesic) lt. WHO) könnte Dir bestimmt helfen.

Wichtig ist nur die regelmäßige Einnahme damit sich der Wirkstoff entsprechend im Körper anreichern kann. Opiate sind bei chronischen Schmerzen in ihrer Wirksamkeit nicht zu unterschätzen, sie helfen und machen - entgegen der langläufigen Meinung - im Regelfall und ohne Mißbrauch bzw. eigenständige Dosiserhöhung auch nicht abhängig.

Nur die Schmerzspitzen mit Opiaten zu therapieren ist im Regelfall aussichtslos.

Grüße

Struppi

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

18 Sep 2007 17:20 - 18 Sep 2007 18:57 #4 von eckhard11 ✝
Struppi,

vielleicht ist dies ja ein bisschen bescheuert, aber ich hatte folgenden Fall:
So zwischen 2001 und 2003 hatte ich unglaubliche Schmerzen in der Hüfte.
Manchmal konnte ich keine 50 Schritte mehr machen, ohne mich irgendwo hinzusetzen, und wenn es auf den Rinnstein war.
Als wenn mir jemand mit einem Messer in meinem Hüftgelenk rumbohren würde.....
Ich wollte mir schon eine künstliche Hüfte einbauen lassen.

Bei meiner Blasenuntersuchung wurde festgestellt, daß ich einen Leistenbruch hatte, und zwar einen großen und alten.
( Dies hatte ich überhaupt nicht gewusst !! )
Den hat der Chirurg während der Blasenentfernung gleich "mitrepariert".
Seither sind die Schmerzen Vergangenheit.....
Hervorgerufen durch einen Leistenbruch !!

( Auch wenn es Dir vielleicht nicht hilft, hilft dieser Hinweis vielleicht anderen, die unerklärliche Schmerzen haben.
Schmerzen durch einen Leistenbruch beschränken sich nicht nur auf die Hüfte oder die Beine,
sondern können auch irgendwo im Leib auftreten. )

Gruss
Eckhard

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

18 Sep 2007 18:05 #5 von matti
Hallo Struppi,

ich muss sagen, ich beschäftige mich schon seit heute Mittag mit deinem Beitrag. Gerne würde ich dir eine Antwort geben, welche dir weiterhilft.

Ich denke, dass du einen vernünftigen Umgang mit deinem Körper und deiner Schmerzsymptomatik hast. Du bist in Behandlung bei einem Schmerztherapeuten und achtest auf körperliches Training.

Ich habe einmal einen Vortrag besucht in dem es um unser Schmerzgedächtnis ging. Das "Paradebeispiel" war der Phantomschmerz nach amputation. Etwas was gar nicht mehr vorhanden ist, schmerzt höllisch. Dies liegt, wenn ich mich richtig erinnere daran, dass sich Schmerz sozusagen in unserem Gedächtnis manifestieren kann. Vielleicht kann dies ein Ansatzpunkt für deinen Schmerztherapeuten sein. Wahscheinlich habt ihr dies aber schon lange in eure Therapie einbezogen.

Du siehst, es fällt mir schwer dir wirklich einen Ratschlag zu geben.

Ich habe sehr gut Erfahrungen mit Autogenen Training gemacht. Es hilf mir solche Schmerzattacken, welche ich auch kenne, besser zu überbrücken, ja sogar den Schmerz zu reduzieren.

Sicherlich wird auch dies kein Allheilmittel sein.

Gruß

Matti

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

20 Sep 2007 14:14 #6 von Struppi
Hallo Eckhard,
hallo Matti,

zunächst danke ich für die Antworten!

Im Moment werde ich wieder von allen Seiten "auf den Kopf gestellt", weil inzwischen doch ein Rezidiv vermutet wird... mmh, erstmal abwarten :? .

Eckhard hat mich aber auf die Idee gebracht - und mein Hausarzt schließt sich dem an - es könnte doch eine internistische Problematik sein, z.B. etwas im Nierenbecken (was für mich auch schon viiiiel besser klingt...).

Also, nochmals danke... bei Interesse sag' ich mal, wie es jetzt weiter geht. Am Montag ist erstmal Sono angesagt.

Grüße

Struppi

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

08 Okt 2007 20:17 #7 von Fernet
Lieber Hannes,

nachdem sich nun Deine schlimmsten Befürchtungen bestätigt haben, Du mitten in der Chemo steckst und die OP noch vor Dir hast, wünsche ich Dir von hier aus nochmals viel Kraft, Durchhaltevermögen und den Trotz nicht aufzugeben.

Du hast es schon einmal geschafft und wirst auch diesmal "von der Schippe" springen. Wir alle drücken Dir die Daumen und sind bei Dir.

Auch wenn Du vielleicht nicht schreiben kannst oder magst, vielleicht liest Du ein bißchen hier und holst Dir alle guten Wünsche ab. Läßt Dich von uns ein bißchen aufmuntern und weißt einfach nur, daß viele Menschen an Dich denken.

Ich halte Deine Hand.

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

14 Okt 2007 21:00 #8 von Struppi
Hallo zusammen,
hallo Ilona,

danke für die lieben Worte. Ich hatte mich in der Tat in der vergangenen Woche etwas zurückgezogen. Mir ist erst jetzt so richtig klar geworden, was genau da passiert ist, dass mein Krebs tatsächlich wieder da ist... irgendwie ließ sich das noch gut verdrängen, so lange ich noch lang und breit untersucht wurde, mir Therapieoptionen aufgezeigt wurden etc. Da ist alles noch so analytisch, klinisch und nicht so unmittelbar...

Nach meinem ersten Chemo-Block sieht die Welt jetzt allerdings ganz anders aus und nach einem Blick in den Spiegel wird mir immer wieder vergegenwärtigt, was da zur Zeit gerade ganz und gar nicht stimmt.

Der Sch... schafft mich im Moment, ich bin dauer-müde und habe mich erst heute wieder mit meinem PC und dem Internet beschäftigen mögen.

Aber jedesmal, wenn ich in Panik zu verfallen drohe, dann ist da meine Frau, die mir sagt: "Beim ersten Mal sah es doch viel schlimmer aus, das packst Du jetzt wieder!" Das holt mich dann immer wieder runter.

Was meine Durchbruchschmerzen angeht: Durch den Port haben wir jetzt die Möglichkeit, einen Perfusor mit Morphin dranzuhängen (der Port als auch die Pumpe werden von meiner Frau versorgt/bedient). Dann schleppe ich zwar ständig dieses Gerät mit mir rum, es geht mir insgesamt aber besser als noch vor einem Monat.

Grüße

Hannes

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

15 Okt 2007 15:12 #9 von Fernet
ich habs mir schon gedacht. Wenn es zu anstengend ist, mußt Du ja auch nicht schreiben. Vielleicht nur ein bißchen hier lesen und wissen, wir sind alle da.

Dir wird viel abverlangt im Moment und da mußt Du jetzt durch. Wie Deine Frau schon sagt, ist ja nicht das erstemal. Es ist nur - glaube ich - anstrengender, weil man im Hinterkopf hatte, daß es erledigt wäre.

Ich weiß um Deinen besonderen Humor und deshalb nochmal:

Gib nicht auf, nieeeeeeeeeemals!

Man lernt sein ganzes Leben lang, das man mehr ertragen kann als man glaubt.

Sonnige Oktobergrüße
Ilona

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

24 Okt 2007 11:30 #10 von Struppi
Hallo zusammen!

Ich dachte, ich gebe mal einen kleinen Zwischenbericht von der Front...

Habe heute Morgen - also gerade jetzt :wink: - meinen zweiten Chemo-Block (der am Montag stattfand) überstanden, soll heißen: ich komme wieder mit dem Hintern aus dem Bett und dem Kopf aus dem Eimer.

So, bleiben noch 6 Zyklen, dann ist auch das überstanden (was aber noch scheinbar ewig dauern möchte, denn ich bekomme nur jede 3. Woche eine Dosis von dem Zeugs).

Die Mundschleimhäute sind im Begriff, sich von mir scheiden zu lassen (sie lösen sich ab) und auch der Darmflora geht es nicht mehr so wirklich gut. Das "Gute" daran: Ich verliere z.Zt. auch Gewicht, was allerdings bei einem "Brocken" wie mir mit einem 3-stelligen Gewicht nicht sooo schlimm ist :wink: . Endlich mal eine Diät, die funktioniert... nur, weiterempfehlen würde ich sie nicht. :lol:

Außerdem komme ich endlich mal wieder dazu, meine diversen Mützen und Hüte zu tragen; es wird hier oben im Norden doch empfindlich kalt auf der "Platte".

Ich trage es mit Humor und Fassung.

Und um zum Schluß auch noch auf den eigentlichen Thread zurück zu kommen: Die Schmerzen sind zwar erneut aufgetreten, ließen sich diesmal aber besser über den Port beherrschen.

Grüße

Struppi

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: MichaelDah
Ladezeit der Seite: 0.155 Sekunden

Inkontinenz Selbsthilfe e.V.

Die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. ist ein gemeinsames Anliegen vieler Menschen. Der Verein versteht sich als ein offenes Angebot. Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich. Den Verein bewegt, was auch seine Mitglieder antreibt: Wir möchten aktiv zur Verbesserung der krankheitsbedingten Lebensumstände beitragen.

 

Impressum        Kontakt       Datenschutzerklärung

 

 

 

Spendenkonto:
Volksbank Mittelhessen eG
Inkontinenz Selbsthilfe e.V.
IBAN: DE30 5139 0000 0046 2244 00
BIC: VBMHDE5FXXX

Besucher: Sie sind nicht allein!

Heute 1851

Gestern 2534

Monat 60764

Insgesamt 9940663

Aktuell sind 84 Gäste und ein Mitglied online

Alle Bereiche sind kostenfrei, vertraulich und unverbindlich. Wenn Du erstmalig eine Frage im Forum stellen möchtest oder auf einen Beitrag antworten willst, ist es erforderlich sich sich zuvor zu registrieren. Bitte sei bei der Auswahl deines Benutzernamens etwas einfallsreich. Häufig verwendete Vornamen sind normalerweise schon vergeben und jeder Name kann nur einmal vergeben werden. Achte auf korrekte Eingaben bei Passwort, Passwortwiederholung und existierender Mailadresse! (Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern!)

Jetzt kostenfrei registrieren

Anmelden