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Hallöchen

19 Jun 2025 16:58 #1 von Tani74
Bin zwar schon etwas länger angemeldet, aber heute möchte ich mich und meinen bisherigen Leidensweg auch mal vorstellen.
Ich bin fast 51, komme aus Brandenburg und hatte Ende 2017 den 2. Schlaganfall, der mich links von Kopf bis Fuß gelähmt hat.
Ich habe mich wieder zurück ins leben und die Arbeitswelt zurück gekämpft.
Seit diesem Zeitpunkt hatte ich eher gynäkologisch Befindlichkeiten. Die Gebährmutter war gesenkt und mußte raus.
Brauch ich nicht mehr, kann weg :)
Auch wurde eine Reiz- und Drangblase diagnostiziert, die sich in Toilettengängen im halbstundentakt äußerte (auch Nachts)
Durch die Entfernung der Gebährmutter verrutschte der Darm und dieser mußte wieder an Ort und Stelle gebracht werden. Vor der OP war natürlich mein Übergewicht schuld. Habe also in 2 Jahren knapp 40kg abgenommen. Gebracht hat es.... Nichts! Danach wurde noch ein TVT Band eingesetzt. In der ganzen Zeit verschiedene Medies um der Reizblase Herr zu werden.
Diese zeigten jedoch keinerlei Wirkung. Zwar wurde der Harndrang unterdrückt ABER ich merkte nun gar nicht mehr, daß ich muß und es lief einfach. Wie eingeschlafe, Hirn aus, Blase macht was sie will.
Betmiga hat zusätzlich noch den Bludruck und Puls durch die Decke gehen lassen.
Seit Februar habe ich ein Tens Gerät zum Beckenbodentraining. Das hilft tagsüber auf jeden Fall, Nachts wie gehabt.
Heute war ich (mal wieder) beim Urologen um zu besprechen wie es weitergeht.
Und ein neuer Supergau... Nach einer Uroflow Untersuchung wurde festgestellt, daß 400ml Restharn in der Blase sind. Davon habe ich nichtmal etwas gemerkt.
Morgen kommt ein Pflegedienst und bringt mir bei wie ich mich Selbstkatheterisiere.
Da ich noch ne Hemiparese n der linken Hand habe, wird das bestimmt ein Späßchen.
Ich frage mich, warum jetzt plötzlich so viel Restharn vorhanden ist, da bei bisherigen Messungen max 100ml vorhanden war. Infektionen hatte ich nie, die Nieren sind auch in Ordnung, mein Körper scheint sich mit der dauervollen Blase anscheinend abgefunden zu haben.
Bleibt also spannend.
Abschließend wünsche ich allen viel Kraft auf dem jeweiligen Weg und wundere mich, wo ich meine hernehme.
LG Tani74

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21 Jun 2025 13:42 #2 von martinK
Hallo Tani

Herzliche willkommen! Du hast ja einiges hinter Dir, wir Menschen sind mehr Kämpfernaturen als wir selber denken, aber Du musstest viel Kraft aufbringen um nach zwei Schlaganfällen Dich zurückzukämpfen und dabei auch noch 40 kg abzunehmen!

Es gibt einige hier, die sowohl inkontinent sind und Restharn haben, ich gehöre auch dazu. Wie Du spüre ich die Blase nicht, wenn sie voll ist, sie entleert sich von allein sofern der Blasenschliessmuskel dies zulässt. Leider geschieht dies unkoordiniert, d.h. der Schliessmuskel macht oft wieder zu, bevor die Blase leer ist. Mein Restharn variiert zwischen fast gar nichts und ca 200 ml, beim Arzts hatte ich aber auch schon 700 ml Harn in der Blase, ohne dass ich entleeren konnte. Insofern würde ich die 400 ml nach der Uroflowmessung nicht als dramatisch hoch anschauen. Wie ich hast Du vermutlich eine neurogene Blasenentleerungsstörung und die Werte bei Messungen beim Arzt entsprechen nicht ganz Deinem üblichen Entleerungsmuster. Aus diesem Grund werde ich im August eine ambulante Urodynamikmessung durchführen. Diese wird den ganzen Tag dauern und ich werde mich während der Messung frei bewegen können. Ich bin gespannt, ob ich dann wie üblich entleere kann und was die Blasendruckmessung ergeben wird.

Ich hoffe, Du kriegst das mit dem ISK hin. Hast Du häufig Harnwegentzündungen? Falls ja, würde dies die Notwendigkeit des ISK unterstreichen. Andernfalls würde ich das ISK als Chance ansehen, aber möglicherweise ist Dein Restharn nicht so kritisch, dass Du ISK brauchst. Ich lasse den Zustand meiner Nieren und der Blase jährlich kontrollieren, das gibt einen wichtigen Hinweis, ob meine unvollständige Entleerung sich negativ auf meine Gesundheit auswirkt. Wenn Du regelmässig ISK machst, wirst Du auch eine bessere Statistik zu Deinem Restharn erhalten.

Herzliche Grüsse
Martin
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21 Jun 2025 17:07 #3 von Tani74
Hallo Martin, danke für Deine Antwort.
Tagsüber spüre ich meine sensibles bläschen überdeutlich. Nur beim Urologen irgendwie nicht.
Nur Nachts macht sie was sie will.
Seit gestern trainiere ich mit der Pflegedienstschwester die isk.gestern und heute morgen im Liegen und heute Abend auf Toilette.
Wundersamer Weise war der restharn gestern bei 100ml und heute morgen bei 20ml.
Wollte wohl nur auf sich aufmerksam machen.
Solifenacin habe ich direkt abgesetzt, weil ich davon ausgehe dass nur Nebenwirkung ngen vorhanden sind aber keine wirklichen ng. Ich merke, daß je mehr ich trinke, umso weniger muss ich und ja, das TENS gerät tut sein bestes morgens und abends.
Aktuell macht mir eher mein Handy huuuuunger Reizdarm zu schaffen, der sich in Verstopfungen ausdrückt.

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21 Jun 2025 22:29 - 21 Jun 2025 22:32 #4 von martinK
Hallo Tani

Ich hoffe, das ISK- Training klappt! Der Restharn ist keine fixe Grösse, und meiner Vermutung nach haben Leute mit neurologischen Problemen wie wir beide bei einem ärztlichen Test mehr Restharn als gesunde Personen. Insofern würde ich mir nicht zu viele Gedanken machen, wenn mal nach einer Uroflow- oder Urodynamikmessung mehr in der Blase übrig bleibt.

Schön, dass Du den Humor hast, die Blase verniedlicht zu bezeichnen :cheer: . Mein Verhältnis zu meinem Unterleib ist nicht so liebevoll :angry: .

Ich möchte wieder mit begleiteter Physiotherapie beginnen und werde die Physiotherapeutin auch nochmals auf TENS für Männer anfragen. Bis anhin war das kein Thema. Ich trainierte bis vor einigen Monaten mit einem Biofeedbackgerät, hörte damit aber auf, weil es nicht ging und ich nur frustriert war. Seit dann versuche ich mich einfach zu entspannen und feine Bewegungen durchzuführen.

Ja, die Stuhlentleerung ist bei mir auch nicht wie sie sein sollte. So etwas wie Verstopfung habe ich dann, wenn ich den Stuhlgang hinauszögere, sprich wenn sich bei Stuhldrang keine Toilette in der Nähe befindet. Den Supergau, dass ich den Stuhl vollständig verliere, hatte ich zum Glück schon länger nicht mehr. Häufiger kann ich den Austritt zwar einigermassen verhindern (es kommt zu Stuhlschmieren), aber der Stuhl bleibt dann am Ausgang stehen und ich muss arg und mehrmals pressen um ihn auf der Toilette rauszukriegen. Bei mir spielt mein Ess-, Trink- und allgemeiner Lebensrhythmus hierfür eine grosse Rolle. Wenn alles „rund“ läuft, merke ich von den Stuhlproblemen gar nichts. Ist der Rhythmus durcheinander und der Stuhl breiig oder gar flüssig, so ist das für mich die Hölle.

Alles Gute weiterhin mit dem ISK und herzliche Grüsse
Martin
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22 Jun 2025 07:39 #5 von Tani74
Hallo Martin,
bisher klappt das ISK im Liegen ganz gut. Im Sitzen scheitere ich grandios, weil meine Hand ihren Dienst verweigert. War mir vorher schon klar, aber da ich die Befindlichkeiten meiner Hand und Finger akzeptiert habe, fix beim großen A n Hilfsmittel in Form eines Schamlippenspreizers bestellt. Hat ne Weile gedauert, bis ich nicht mehr wütend und hilflos war aber ich akzeptiere mittlerweile was ich (noch) nicht kann und bin kreativ was Lösungen angeht. Ich bin sehr reflektiert, was meinen Körper und dessen Befindlichkeiten angeht. Horch in mich hinein...schaffste alleine oder brauchst Du Unterstützung? Setze mir realistische Ziele und nehme nicht mehr alles so ernst.

Super, daß Du Die auch Physiotherapeutische Unterstützung suchen möchtest.

Mir hilft das Tens Gerät sehr und nach 4 Monaten konstantem Training morgends und Abends stelle ich fest, daß sich der Drang tagsüber von einer halben Stunde auf 2 Stunden verlängert hat. Bin schon ganz verunsichert wenn ich feststelle, ich muß gar nicht:lol:
Das ISK möchte ich auf jeden Fall lernen, auch wenn die Schwester der Meinung ist, ich brauche das jetzt nicht. Gestern Abend war noch 10ml Restharn vorhanden.Mein nächster Schritt wird höchstwahrscheinlich in Sachen Botox sein. Da dort die Gefahr besteht ISK anwenden zu müssen, sollte ichs also können.

Abschließend an Dich: Ja, ich gehe liebevoll mit mir um. Wenn ich nicht, wer dann? Von Zeit zu Zeit bekomme ich n Gongggg, dann wird kurz geheult, ins Kissen gebrüllt, Krönchen gerichtet und die Arschbacken zusammen gekniffen und weiter gehts.

Viele Grüße Tani
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22 Jun 2025 19:42 #6 von martinK
Hallo Tani

Ich habe den Eindruck, Du hast die richtige Einstellung zum Ganzen, das gefällt mir! Mein Unterleib ist derzeit wieder wie ein Fremdkörper für mich. Ich hatte dies bereits einmal während Corona, dann wurde es besser, nun ist es seit ca 1 Jahr wieder zunehmend schlechter. Manchmal werde ich am Morgen durch Zuckungen im Unterleib geweckt. Ich kann nichts dagegen tun, nur warten, bis sich das Ganze wieder beruhigt. Ich versuche, mich zu entspannen, aber zuweilen ist diese mangelnde Kontrolle über diesen Bereich meines Körper schon arg frustrierend. Aber ja, auch ich sehe meine Lebenssituation insgesamt als sehr positiv an.

Dass Du ISK für Botox lernen möchtest, macht Sinn. Ich würde mir für den Entscheid aber Zeit lassen. Wenn Du dann nicht anders als mit ISK entleeren kannst, ist die Situation eine ganz andere als jetzt.

Herzliche Grüsse
Martin

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