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Zystoskopie
- paulus
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ich leide seit einigen Monaten an Dranginkontinenz. Nachdem sowohl Urologe als auch Neurologe nichts gefunden haben, wollte ich mich nicht damit abfinden und haben die Ärzte gewechselt. Lasse jetzt nochmals alles checken und muss demnächst zur Zystoskopie. Ich habe davor große Angst. Kann mir jemand sagen, wie das genau passiert, ob es weh tut, wie lange es dauert ... Der Arzt hat gemeint, dass er die Untersuchung mit einem flexiblen Gerät vornehmen will.
Danke und liebe Grüße aus Österreich,
Bernhard
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- Jens Schriever ✝
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Eine Zystoskopie ist eine Blasenspiegelung. Da geht der Urologe mit einen Starren oder wie bei dir mit einen flexiblem Endoskop, was eine Lichtquelle hat durch die Harnröhre bis in die Blase vor. Das einführen des Endoskop wird mit einen Gleitmittel gemacht, was betäubungsmittel enthält. Die Untersuchung ist nicht sehr angenehm, und auch etwas schmerzhaft, aber dass ist recht gut auszuhalten. Durch die Zystoskopie kann der Innenraum der Blase direkt betrachtet werden. Dem untersuchenden Arzt zeigt der Zustand der Blasenschleimhaut, ob Entzündungen vorliegen. Außerdem kann der Arzt sehen ob Fremdkörper wie Steine oder Tumore in der Blase sind. Auch kann man eine Harnröhrenverengung sehen.
Was mich ein wenig Stutzig macht, ist das weder der Urologe noch der Neurologe was gefunden hat. Was für Untersuchungen hat der Urologe bei dir gemacht?
Was für Untersuchungen der Neurologe?
Gruß Jens
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- paulus
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danke für die Antwort. Also, der erste Urologe hat nach einer Befragung den Harn angeschaut, ein Ultraschall gemacht und die Prostata abgetastet, außerdem musste ich ein Miktionstagebuch führen. Dann hat er mich zum Neurologen geschickt. Dort wurde ein EEG gemacht und eine neurologische Untersuchung durchgeführt, mehr nicht.
Damals gab es auch Hinweise, dass das ganze psychosomatisch sei, weil ziemlich viele Belastung auf einmal zusammengekommen sind (auf dem Arbeitsplatz, mein Frau ist erkrankt,...), allerdings hat sich das inzwischen wieder völlig gegeben, nur die Inkontinenz ist geblieben. Ich mache seither auch Psychotherapie in der Psychosomatischen Ambulanz, allerdings kommen wir da in letzter Zeit nicht weiter (ich hab' ja keine großen Probleme mehr).
Fühle mich beim jetzigen Urologen besser aufgehoben, der schaut sich alles viel genauer an. Dennoch habe ich vor der Zystoskopie schon Angst.
Liebe Grüße,
Bernhard
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- Chris08
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ich möchte dir ein wenig die Angst nehmen. Bei mir wurde vor einigen Wochen eine sehr umfangreiche Diagnostik für ein Gutachten gemacht - sowohl urologisch alles abgeklärt, als auch Neurologisch.
Die Blasenspiegelung - bei mir mit Funktionsanalyse, Druckmessung, Stimmulation usw. - war sehr erträglich. Durch das betäubende Gel hast du während der Untersuchung kaum Schmenrzen - danach kann es zu einem leichten Brennen beim Wasserlassen kommen, weil die Schleimhaut gereizt wird und oft auch kleinere Verletzungen passieren.
Einzig im ersten Moment des einführens hatte ich ein leichtes Druckgefühl, aber da ich mich auf den Monitor konzentriert habe, war das deutlich interessanter, als die Unpässlichkeit. Etwas unangenehmer war ein SEP, dabei wurden mit elektrischen Impulsen die Nervenverbindungen getestet.
Insofern - mach dir keine Sorgen, nach ein paar Stunden hast du die ganze Untersuchung vergessen.
Wüsche dir alles Gute
Christoph
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- Jens Schriever ✝
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Wie ich schon geschrieben habe, brauchst du vor der Zystoskopie keine Angst haben.
Sie ist zwar nicht ganz angenehm, und auch etwas schmerzhaft, aber es ist recht gut auszuhalten. Wichtig ist dass die Ursache deiner Inkontinenz geklärt wird. Nur so ist eine Therapie möglich. Sollte bei der Blasenspiegelung nichts rauskommen, ist eine Urodynamische Untersuchung nötig. Bei der kann man dann sehen, ob die Inkontinenz
Neurologisch oder Urologisch bedingt ist. Sollte die Inkontinenz Neurologisch bedingt sein, wirst du um einen Krankenhausaufenthalt nicht drum rum kommen. Die Diagnostik ist da sehr aufwendig und Zeitraubend. Ich selber war 10 Tage im Krankenhaus Abteilung Neurologie zur Diagnostik von Harn und Stuhlinkontinenz, mit dem Ergebnis MS.
Vorher war ich 2 Tage im Krankenhaus Abteilung Urologie, wo eine Urodynamische Untersuchung statt gefunden hatte. Auch bei mir war zuvor nicht die Ursache der Inkontinenz gefunden worden.
Ich wünsche dir viel glück, und hoffe dass die Ursache bei dir gefunden wird.
Solltest du noch Fragen haben, so melde dich hier. Natürlich kannst/sollst du dich hier wieder melden. Währe schön wenn du das Ergebnis hier posten würdest.
Gruß Jens
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- paulus
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Liebe Grüße,
Paulus
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- eckhard11 ✝
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Deine Frage ist gar nicht unberechtigt !!
Ich persönlich glaube nämlich, dass viele Männer nicht zu einer - unbedingt erforderlichen - Untersuchung gehen, weil sie
1 ) Angst vor einer Blasenspiegelung haben und
2 ) die Prostataabtastung ( die sog. Hafenrundfahrt ) durch das Rektum vermeiden wollen.
Diese allerdings nicht, weil sie wehtut, sondern weil man sie als demütigend empfindet. ( Was natürlich totaler Unsinn ist. Sollen Frauen deshalb nicht mehr zum Frauenarzt gehen, nur weil ihnen dieser in der Vagina herumdrömmelt ?? )
Und dass eine Blasenspiegelung wehtut, gehört ebenfalls ins Land der Märchen.
Natürlich kann es mal etwas schrinnen und in dem Moment, wenn der Schlauch durch die Prostata geführt wird, kann es auch etwas schmerzen, aber dies ist nicht einmal mit dem Schmerz zu vergleichen, den Du hast, wenn Du Dir mal beim Zwiebelschneiden in den Finger ritzt !!!!
Als bei mir die Blasenspiegelung durchgeführt wurde, hatte ich nur einen ganz, ganz kurzen Schmerzzucker, vielleicht so zwei-drei Zehntel Sekunde lang......
Ein Hammerschlag auf den kleinen Finger bei dem unbeholfenen Versuch, ein Nägelchen in die Wand zu kloppen, ist viel, viel, viel schmerzhafter ! Glaube einfach einem alten Fahrensmann.
( Und noch schmerzhafter ist es, eine Fußball - Liveübertragung von Wolf-Dieter Poschmann im Fernsehen mitzuerleben, hi, hi.... )
Also geh hin und lass Dich bespiegeln, bevor Dir etwas anderes wehtut.
Ich leg mich jetzt - prostata-und daher auch schmerzbefreit - wieder nieder

Eckhard
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- paulus
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vielen Dank für Deine sehr amüsante Antwort, es tut gut, wenn in dieser leidigen Geschichte auch Humor nicht fehlt. Es ist ja ohnedies schon so nervig, von einem Arzt zum anderen geschickt zu werden, überall bis zu drei Mal erzählen zu müssen, weswegen man da ist, ... Hab' herzhaft lachen müssen, als ich Dein Posting gelesen habe. Sei froh, dass Du die österreichischen Fußball-Kommentatoren nicht kennst, sonst würdest Du den Satz zurücknehmen. Das tut nämlich wirklich weh! Ein Herbert Prohaska, der noch nie (!) einen Dativ oder Akkusativ richtig verwendet hat, zum Beispiel.
Liebe Grüße,
Paulus
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eckhard11 schrieb: Und dass eine Blasenspiegelung wehtut, gehört ebenfalls ins Land der Märchen.
hallo ecki,
da kann ich aber was anderes berichten. ich denke mit grausen an meine blasenspiegelung zurück.
ich weiß nicht warum der doc so ein dickes rohr verwendet hat. entweder war es beabsichtigt, weil er mit mir nicht klarkam oder er konnte nicht mit kleinen instrumenten umgehen. außerdem wurde bei mir auch kein schlauch (ähnlich wie bei der darmspiegelung) verwendet, sondern ein wie schon gesagt ziemlich dickes rohr.
der erste schmerz war beim durchgang der prosttata, jede bewegung des instrumentes während der eigentlichen spiegelung tat höllisch weh.
das schlimmst waren aber die drei tage danach. jedes wasserlassen war ein höllentrip. zwei tage lang immer schön blutig und gebrannt hat das, als wenn man säure pullern würde.
also da hätte ich bestimmt lieber 10 solcher fußball übertragungen über mich ergehen lassen.
lg
jürgen
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Also das was Du erfahren hast ist wirklich nicht die Normalität.
Warscheinlich war der Arzt (Ausnahmen bestätigen leider die Regel) so ein A.....loch und hinzukommend, so wie Du angemerkt hast "ihr kamt sowieso nicht so gut klar" einfach grob.
Paulus vertrau der Untersuchung, und dem was Eckhardt geschrieben hat. Von vielen Betroffenen weiß ich, daß es durcháus keine große Sache ist, diese Untersuchung. Unangenehm ja, aber durchaus auszuhalten.
Alles wird gut
ILona
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