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Eigene Zellen "flicken" den Schließmuskel

15 Aug 2006 21:03 #1 von matti
Die bahnbrechende Methode wird am Lukas-Krankenhaus praktiziert.

Neuss. Das Leiden betrifft mehr als zwei Millionen Menschen allein in Deutschland. Harn-Inkontinenz ist für diese Menschen ein Problem, das weit größer ist, als eine Krankheit es oftmals sein kann: Scham und Entwürdigung kommen hinzu. Die Urologen setzen seit kurzem auf eine ganz neue, zunächst in den USA entwickelte Methode, die weltweit Beachtung findet. Das Lukaskrankenhaus ist eine von zwei Kliniken in Europa. Es geht um eine Behandlung von Patienten, deren Harn-Schließmuskel defekt ist, etwa nach einer Operation. Es sei in etwa so, als werde ein Loch im Fahrradschlauch mit einem Flicken aus demselben Material repariert, formuliert es der Chefarzt der Urologie, Professor Theodor Otto, salopp.
Die bahnbrechende Therapiemethode in vereinfachter Form: Der Arzt entnimmt dem Betroffenen eine winzige Muskelprobe aus dem Oberarm. Aus diesem Muskelstück werden im Brutschrank Einzelzellen gezüchtet.

Nach etwa sechs Wochen haben diese Zellen eine besondere Befähigung zur gezielten "Reparatur" des defekten Muskels. Diese "Kultivierungsphase" kommt ohne die Verwendung von Zellen fremden Organismen oder anderer Patienten aus, es werden auch keine Stammzellen verwendet.

Nach der Erzeugung der neuen Zellen kommt der Patient ein zweites Mal ins Krankenhaus. Über eine Spiegelung der Harnröhre werden ihm dann in einem nur 15 Minuten dauernden Eingriff die Zellen es sind zwischen einer und sechs Millionen gezielt in den geschwächten Schließmuskel injiziert. Etwa dei Monate dauert es, dann übernehmen die "neuen" Zellen die Aufgaben im Muskel, die Inkontinenz verschwindet ziemlich plötzlich.

Professor Theodor Otto, Chef der Urologie, Weiterentwickler und Anwender dieser Methode, fasst die Ergebnisse zusammen: "Ich selbst war zuerst skeptisch. Doch es hat sich gezeigt: Die Methode ist neu, erfolgreich, klinisch bedeutsam, zahlenmäßig relevant, ethisch unbedenklich und frei von schweren Nebenwirkungen."

Dank einer Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung kann Otto die körpereigenen Zellen in einem eigens eingerichteten Labor kultivieren. 36 Patienten aus dem In- und Ausland hat er bisher behandelt, die Erfolgsquote liegt bei 80 Prozent. In Europa wird die Methode nur noch in Innsbruck angewandt, dort auch bei Frauen: eine Ausweitung, die Otto auch in Neuss für möglich hält.

Einen entscheidenden Unterschied gibt es allerdings zwischen den beiden europäischen Transplantationszentren: Im Innsbrucker Zentrum, einer nun privat geführten Ausgliederung der dortigen Universität, muss der Patient für die Kultivierung der körpereigenen Zellen etwa 8000 Euro zahlen.

Im Lukaskrankenhaus gibt es für die Betroffenen keine Eigenleistung. Aber auch hier zahlen nicht etwa die Krankenkassen für die Zellherstellung. Vielmehr übernimmt die Stadt als Träger des Krankenhauses, überzeugt von der neuen Methode, die Kosten.


Quelle:
Ulla Dahmen
© Westdeutsche Zeitung

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25 Mär 2008 16:28 #2 von Günter Vorbrugg
Hallo Matti,

ich habe Deinen Artikel vom 15.8.06 durch Zufall gelesen. Das wäre ja die Super-Lösung. Kennst Du Menschen die mit dieser Methode behandelt wurden.
Gibt es dazu noch mehr Unterlagen.

Vielen Dank für Deine Antwort

Herzliche Grüße
Günter

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21 Jun 2008 08:21 #3 von Hans-Dieter
Hallo, guten Tag Leidensgenossen. Ich habe die OP bei Prof. Dr. Otto hinter mir. Ich warte noch auf den Erfolg, die Rückführung der Eigenzellen ist nun 4 Monate her. Allerdings muß ich dazu sagen, ich wurde am 09.03.2006 Nervschonend, aber total operiert. Habe 2X eine Reha in Bad Wildungen mitgemacht und bin mit Sicherheit auch etwas träge geworden, was Beckebodentraining betrifft soll heißen, seit der OP gar kein Beckenbodentraining mehr. Bis heute keine Veresserung.
Zu der Klinik und Pof. Dr. Otto ist zu sagen, alles Super.
Tip von mir, um das Genaueste zu erfahren, die Quelle anzapfen.
www.lukasneuss.de - Tissue-Engeneering
Im Internet stehen die Details unverfälscht.
Gruß von Hans-Dieter

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