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Kombination:Belastungs-Dranginkontinenz

19 Mär 2007 00:35 #1 von Dicky
Hallo,

endlich ist die Diagnose gefunden und die Warterei hat ein Ende gefunden :oops: :oops: .

Aber ich bin ganz schön von der Verhaltensweise des Urologen depremiert. Es ist schlimm, wenn weder Arzt noch Praxispersonal kaum ein Wort über die Lippen bringen. Eigentlich bin ich es gewöhnt, dass man mir auf meine Fragen die nötigen Antworten bzw. Erklärungen gibt. Schließlich ist es mein Körper, an dem irgendwelche Untersuchungen vorgenommen werden, die schon an sich peinlich erscheinen.

Nur gut, dass ich von der Klinik den Befund zugeschickt bekommen habe- auf meinen Wunsch, ihn selber lesen zu können. So wußte ich, welche Behandlung vorgeschlagen wurde :

Tabletten kommen nicht in Frage, da ich sie schon aufgrund meiner Depression täglich einnehme (Trevilor)
Eine Operation ist noch nicht erforderlich - evtl. später.
Beckenbodengymnastik ist zu empfehlen.
Der Schließmuskel der Blase ist schwächer als normal.
Außerdem wäre eine Vorstellung beim Kardiologen sinnvoll aufgrund des vermehrten Wasserlassens in der Nacht.

Nachdem ich die hiesige urologische Praxis angerufen und nach einem Termin zur Besprechung des klinischen Befundes nachgefragt hatte, wurde mir erklärt, dass ein Kommen nicht nötig sei, der Arzt könne mit mir telefonisch sprechen. Und was waren seine Worte:" Operiert werden brauchen Sie nicht. Ihr Hausarzt hat auch den Befund. Wenn es sich verschlechtert kommen Sie wieder". Anruf beendet.

Ich hatte gar keine Möglichkeit, irgendetwas zu fragen, fühlte mich überrumpelt und im Stich gelassen.
Am nächsten Tag rief ich nochmals an, fragte nach dem Verschreiben von Inkontinenzvorlagen. "Das kann auch Ihr Hausarzt tun" bekam ich zur Antwort.

Da war keine Rede von Beckenbodengymnastik oder sonstige Möglichkeiten.

Mein Hausarzt machte sofort ein EKG, schrieb eine Überweisung zum Kardiologen zwecks eines Herzechos.
Er legte großen Wert auf tägliche Beckenbodengymnastik - ging aber nicht auf eine Trainingshilfe ein.

Nun habe ich mir eine Überweisung zum Gynäkologen geben lassen. Mal sehen, wie er mit dieser Problematik als Mann umgeht - vielleicht sind Ärztinnen in diesem Fall redseliger und einfühlsamer.

Hat jemand Erfahrung mit den Scheidenkonen, die verschiedene Gewichte haben und gut zum Training des Beckenbodens sein sollen z.B. Femcon ?
Diese werden wohl auch vom Gynäkologen verschrieben.

Nun liegen schon wieder Wochen zwischen den Untersuchungen. Die Inkontinenz hat sich verschlechtert. Wenn ich nicht rechtzeitig nachts erwache, geht schon Wasser im Liegen ab. Sobald ich mich erhebe läuft es. Da besteht überhaupt keine Chance, trocken auf die Toilette zu kommen.
Das schafft Leidensdruck, macht depressiv :cry: :cry:
vor allem dann, wenn man mit niemandem darüber reden kann. Gäbe es hier am Ort eine Selbsthilfegruppe, würde ich ganz bestimmt hingehen.

Tschüß und Gruß von der stürmischen Nordseeküste

Dicky

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19 Mär 2007 11:20 #2 von Rolf
Hallo Dicky!

Das mit mit dem depressiven Leidensdruck kenne ich auch. Bei mir konnte man gesundheitlich nie etwas feststellen, und dann kam immer der Hammer. Bei meinen Inkontinenzproblemen war das auch immer so, die wurden auch immer schlechter. Dann wurde eine starke Dranginkontinenz festgestellt und etwas später noch eine Blasenentzündung. Bei der zweiten Urodynamik, jetzt Stationär im Krankenhaus lief dann alles schief. Mir ging es an dem Tag total schlecht und ich hatte wieder einmal eine depressive Phase. Ich hielt die Urodynamik nicht aus und hatte Schmerzen, so das der behandelnde Arzt vorzeitig abbrach mit dem Kommentar, ist ja wieder alles in Ordnung...!? Ich aber, ich war total fertig und konnte nicht mehr...!! Eine Blasenspiegelung mit vorheriger "Scheissegal Spritze in meine Kanüle im Arm, ermöglichte dann nach einer kurzen Pause noch eine Blasenspiegelung.
Aber die Dranginkontinenz habe ich leider immer noch! Ich bin auch manchmal total fertig und frage mich, wie es weiter gehen soll...
...
Ich möchte jetzt aber noch einmal eine Urodynamik bei meinem Urologen machen lassen, in der Hoffnung, dass er etwas findet. Vielleicht bestätigt er dann seine erste Diagnose (Dranginkontinenz) und er kann mir dann helfen...!?
Ich habe auch depressive Phasen und bin zwischenzeitlich am verzweifeln, versuche immer wieder es zu halten und bin dann völlig fertig wenn es wieder einfach nicht geht..., aber schon das Schreiben und der Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten hier im Forum, hilft mir dann doch wieder die Nerven zu behalten und die Hoffnung auf Besserung nicht zu verlieren!!!

Viele Grüße

Rolf

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19 Mär 2007 17:24 #3 von Günni
Hallo Dicky,
endlich ist meine geliebte Nordseeluft wieder da. Freue mich erst einmal das du wieder ein paar Worte von dir hören lässt.

Das was ich höre gefällt mir natürlich nicht so. Aber das mit den Ärzten ist schon so eine Sache. Das was du da erlebst ist schon krass. Es muss schon ein Vertrauensverhältnis bestehen zwischen Arzt und Patient. Wenn es gar nicht geht mit dem Urologen muss man eventuell einen weiteren Weg auf sich nehmen und ein anderen Arzt suchen.

Aber Dicky, reden kannst du mit uns, wir haben immer ein offenes Ohr für dich!!! Gruß an meine Nordsee, gell. Hab dich schon vermisst!!


:wink:

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20 Mär 2007 13:32 #4 von Dicky
Hallo Rolf, hallo Günni,

es tut gut, Nachrichten zu lesen - Anteilnahme zu spüren. Da geht es mir gleich besser.
Jedenfalls lasse ich mich von dem Verhalten des Urologen nicht unterkriegen. Gewiß, ich laufe ein paar Tage ziemlich geknickt durch die Gegend, bin aber schon am Überlegen, was der nächste Schritt sein könnte. Ist dann erst einmal ein Gedanke soweit gereift, dass er in die Tat umgesetzt werden kann, geht es wieder bergauf bzw. geradeaus.
Aufgrund des Todesfalles meiner Mutter reiste ich für zwei Wochen an die Schweizer Grenze zu einem meiner Söhne.
Da blieb mir nichts anderes übrig, als nach Entsorgungsmöglichkeiten meiner gebrauchten Inko-Artikel zu fragen. Da wurden dann natürlich Fragen gestellt nach dem Warum und Wielange. Aber interessanterweise war uns allen dieses Thema überhaupt nicht peinlich, sondern wurde als gegebene Tatsache betrachtet.
Aber ich hatte schon meine Schwierigkeiten: Nachts. Kaum verspürte ich Harndrang lief es schon beim Erheben. Und das drei-vier Mal in einer Nacht. Zum Glück hatte ich genügend Unterlagen und "Verpackungsmaterial" von zu Hause mitgenommen.
Am 29.März geht's zum Gynäkolgen und am 5. April zum Kardiologen zum Herzecho.

Bis dahin lasse ich mir den frischen Nordseewind um die Nase , die Flausen aus dem Kopf wehen und mich von den Sonnenstrahlen, die immer öfter und länger zwischen den Wolken hervortreten, aktivieren.

Gerne würde ich Euch so eine Brise mitschicken!
Tschüß!

Dicky

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07 Apr 2007 15:13 #5 von Lilli
Hallo Dicky,
mir ging es Gott sei Dank nicht so wie dir. Es hat zwar lange gedauert bis ich mich überwunden habe mit der Problematik einen Urologen aufzusuchen, aber ich fühlte mich dort sofort gut aufgehoben und nachdem ich alle Medikamente durchgenommen hatte ohne Erfolg, wurde ich sofort in eine Klinik überwiesen mit der Frage zur Botox-Injektion.
Man wiederholte dort die Urodynamik, meinte allerdings, Botox würde nicht ausreichen, ich bräuchte eine TVT-O. OK, dachte ich, egal was, hauptsache wieder ein normales Leben...
Leider brachte die OP nicht den gewünschten Erfolg, aber die Ärzte blieben am "Ball" und nach einigen Wochen bekam ich einen Termin zur Botox-Injektion, die jetzt durchgeführt wurde.
Ich finde es schade, dass mit dem sensiblen Thema Inkontinenz immer noch allzu oft so unsensibel umgegangen wird, denn es bedeutet für jeden Menschen eine große Überwindung damit überhaupt einmal zum Arzt zu gehen und wenn man es dann endlich geschafft hat, wünscht man sich natürlich, dass einem geholfen wird.

Hat von euch jemand Erfahrung mit Botox?

Freue mich schon auf eure Antworten...

Lilli

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07 Apr 2007 15:40 #6 von eckhard11 ✝
Hallo alle,

eine erhöhte, nächtliche Harnproduktion nennt man “ nächtliche Polyurie”

Das sogenannte “antidiuretische Hormon” ADH, ( auch Arginin-Vasopressin- Hormon AVP genannt ), soll eine mögliche Ursache für eine vermehrte nächliche Harnproduktion sein.
Eine höhere AVP-Konzentrationen in der Nacht führen beim gesunden Menschen zur vermehrten Wasserrückresorption aus den renalen Tubuli.

ADH-Mangel in der Nacht, bedingt entweder durch Sekretionsmangel oder durch ADH-Rezeptordysfunktion, führt zu einer verminderten Produktion konzentrierten Sekundärharns und somit zu einer vermehrten nächtlichen Harnproduktion.

Ausserdem können auch andere Hormone wie Parathormon, Aldosteron, Kortikosteroide und Glukagon ebenfalls die nächtliche Harnproduktion beeinflussen.

Bei der Schlafapnoe mit Erhöhung des Atemwiderstandes kommt es, bedingt durch atriale natriuretische Peptide, ebenfalls zu erhöhtem renalem Natrium und somit zu vermehrter Wasserausscheidung.

Ödeme der unteren Extremität, wie bei venöser Stauung oder Herzinsuffizienz, führen ebenso zu einer Steigerung der nächtlichen Harnproduktion. Diabetes mellitus, große abendliche Trinkmengen, abendliche Diuretikaeinnahmen vermehren ebenfalls die nächtliche Harnproduktion.

Die entsprechende “Übersetzung” solltet ihr euch aus einem medizinischen Wörterbuch, z.B. : http://www.m-press.rmc.de/Medwort/a.html ,
oder eventuell Wikipedia erlesen.

Auf jeden Fall solltest ihr euch mal untersuchen lassen, ob einer der Faktoren auf euch zutrifft..

Gruss
Eckhard

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08 Apr 2007 00:15 #7 von Dicky
Hallo Ihr Lieben,
danke für Euer Schreiben. Es macht immer wieder Mut, einfach weiter am Ball zu bleiben, nicht aufzugeben.

Eckhard, Du hast ja ein enormes Fachwissen. Ich werde versuchen, mich mit den verschiedenen Hormonen intensiver auseinanderzusetzen, um beim nächsten Arztbesuch einige Fragen stellen und die Antworten dann auch verstehen zu können. Es ist ja ungemein wichtig, die einzelnen Abläufe im Körper zu kennen.

Gegen Ödembildung nehme ich morgens Xipamid 40mg ein. Diese Entwässerungstablette zeigt über Tag überhaupt keine Wirkung, dafür nachts um so stärker.

Tschüss und noch schöne Feiertage!

Dicky

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