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Ein Hallo an die Leute hier im Forum.

04 Apr 2011 00:17 #1 von Roland38Halle
Hallo an das nette Forum hier,

bin der Roland, bewege mich auf das Alter von 39 Jahren zu und würde hier gerne was von mir erzählen.

Darf mich seit 3 Wochen zu den ISK Leuten zählen und bin nervlich eigentlich am Ende.
Bin mit einem Restharnproblem zum Urologen und habe als Ergebnis diese Diagnose bekommen -

neurogene Blasenentleerungsstörung mit
Restharnbildung bei Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination und
Detrusorauronomie mit
Urge-Inkontinenz
VD. auf sakrale und coccygiale Anlagenfehlbildung.

Leider verstehe ich diese Diagnose nicht genau.

Mein Hauptproblem ist, das ich bis jetzt in 7 Wochen so um die 6 Blasenentzündungen hatte und diese immer wieder kommen.
Alles hat mit einer Blasenspiegelung angefangen.
Komme mit dem ISK nicht zurecht.

Ich denke ich sollte ein anderes Thema hier öffnen, damit mir jemand vielleicht das alles mal erklären könnte.
Bin ziemlich durcheinander.

Euch noch einen schönen Tag

Gruß
Roland

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04 Apr 2011 08:40 #2 von Sebald
Hallo Roland,

und willkommen! (Sage ich jetzt einfach mal, obwohl ich keiner der Forumsbetreiber bin...)

Was Du als Diagnosen aufschreibst, ist sicherlich auf den ersten, und auch auf den zweiten Moment verstörend. Aber es kann sich alles auf einen guten Tagesablauf einpendendeln, sofern man ein paar 'Tricks' beherrscht und das ISK richtig anwendet.

Hier kannst bzw. solltest Du Dich 'schulen' lassen. Das können Mitarbeiter des Unternehmens machen, die Dich mit den Kathetern beliefern. Ich denke mal, daß das durch ein Sanitätshaus oder einen ähnlichen Lieferanten geschieht. Wenn die es Dir nicht von selbst anbieten (tun sie aber meist) - einfach mal zur Sprache bringen.

Gegen Blasenentzündungen kann man mit hochdosierten Cranberry-Kapseln vorgehen. Ich selbst nehme 2 Kapseln pro Tag mit je 800 mg - und meine auch, daß es hilfreich ist. Aber eben nur vorbeugend. Ist die Entzündung da, hilft nur eine Antibiose.

Noch kurz zu Deinen Befunden, und unter dem wichtigen Vorbehalt, daß ich kein Arzt bin:

Die genannte Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie (DSD) bedeutet, daß beide Muskeln, also der Hohlmuskel der Blase (= die eigentliche Blase, genannt Detrusor) und der Schließmuskel (Sphinkter, also jener Muskel, der sich entspannen sollte, um den Urin rauszulassen) gegeneinander arbeiten. Zusätzlich ist Deine Blase erschlafft, sie ist atonal.

(Daß eine zusätzliche Drang-Inkontinenz besteht, finde ich persönlich ein bißchen widersprüchlich zu den erstgenannten Aussagen - aber wie gesagt: ich bin kein Mediziner. Wurde denn eine Urodynamik bei Dir gemacht? Oder worauf basiert die Diagnose?)

Solche Blasenentleerungsstörungen sind typisch für Veränderungen oder eben Fehlbildungen im Bereich des Rückens bzw. Rückenmarks. Zum Beispiel könnte das eine verborgene Spina Bifida sein. Das hat Dein Urologe im Blick und das ist gut so! Ich denke, er wünscht, daß Du ein MRT zur Kontrolle machst.

Ich schreibe das jetzt einfach mal so runter, weil Diagnose und Diagnoseweg bei mir ähnlich waren. Anfangs war ich natürlich auch beunruhigt. Inzwischen hat sich bei mir aber alles ganz gut eingependelt. Gerade auch mit dem ISK.

Kannst gerne weiter fragen!

Schönste Grüße,
Sebald

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04 Apr 2011 18:05 #3 von Roland38Halle
Hallo Sebald,

vielen Dank für die rasche Antwort in diesem Forum hier. Es ist schön mit jemand zu plaudern, der hier auch ähnliche Probleme hat.

Ich wurde kurz geschult von einem Publiccare Mitarbeiterin, die mich mit den Sachen versorgt. Es wurde mir einmal gezeigt und sonst immer durch testen. Komme nur mit den grünen Katheter von Coloplast zum ausziehen zurecht. Bei den anderen Blutet es und die Spitze ist rot von dem Blut.

Ich nahm die Cystorenal Cranberry Tabletten und Avital. Im Moment bin ich auf Nifurantin B6 ( eine Tablette abends) und mit den Cranberry hatte ich starke Rücken und Nierenschmerzen. Ohne Cranberry gehen die Schmerzen. Ich will heute das Antibioticum abstellen, da ich wieder normale Urinwerte sehe, also nicht trüb und normale Farbe.

Ich habe vor 4 Tagen ein MRT gemacht mit Kontrastmittel hinten am Steiss. Habe das Ergebnis noch nicht. Nächster Plan ist dann ein Neurologe, der das auswertet.
Mein Urologe meint, das mir die Nerven fehlen zu dem Blassschliessmuskel und deshalb ich nciht normal pinkeln kann. Vorher hatte ich 900 Ml drin und durch pressen ging bis auf 500 ml raus.

ich war nach der Blasenspiegelung im Krankenhaus und hatte eine Urodynamik. Dort haben Sie mir diesen Befund gegeben.

Musste mein Urologe heute wechseln, er ist umgezogen und die Praxis ist noch eine Baustelle. Brauche dringend meine Katheter und bin zu meinem Notarzt Uro gegangen, weil ich dort Hilfe bekommen habe letzten Don.
Werde da bleiben, fühle mich wohl. Er meinte auch das er mich ins KK schicken will wegen evt. ein Blasenschrittmacher.

Ich bin nur verzweifelt weil ich mit dem ISK nicht zurechtkomme.
Ich vertrage das Desinfectionsmittel nicht, Octenisept. Der Harnröhreneingang ist dann rot und tut weh, so bald ich das weg lasse entspannt sich das wieder.
Nehme hier einfach flüssigseife zum sauber machen. Damit komme ich gut zurecht.

Bei mir fangen die Probleme gleich an.
1: Vorne kommt eine weisse Flüssigkeit raus, entweder Harnröhre oder Prostata Flüssigkeit.
2: Dann kommt das wieder in die Blase rein und dort vermehren sich die Bakterien.
3: Dann nehme ich ein Antibioticum und nach 3 bis 5 Tage alles weg.
4: 2 Tage Ruhe
5: Wieder vorne so eine Flüssigkeit und alles beginnt von vorne.

Das Spiel mache ich nun schon zum 5 Mal mit... in paar Wochen... das macht mich fertig.

Selbst mit dem einführen des Katheters komme ich zurecht. Mal tut es überhaupt nicht weh, mal brennt es kurz, aber kein Blut. Es ist einfach zu handhaben.

Meine Hauptfragen?
Muss man immer Desinfectionsmittel vorne reinsprühen oder reicht einfach nur Seife?
Ich kann vor dem einführen immer ein paar Tropfen aus der Blase rausdrücken, damit die Harnröhre durchgespühlt wird. Ist das gut oder schlecht?
gibt es ein anderes Desinfectionsmittel, was besser verträglich ist als das oben genannte?

Wäre sehr nett von dir wenn du mir bei diesen Fragen helfen könntest.

Gruß
Roland

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04 Apr 2011 18:30 #4 von Sebald
Hallo Roland,

Dein Arztbericht hört sich ja schonmal gut an - also in dem Sinne, daß man sich um Deine Probleme auch diagnostisch inensiv kümmert.

Zu den Katheterfragen kann ich allerdings garnicht so genau antworten. Außer, daß ich ebenfalls die SpeediCath compact nutze und - das ist vielleicht wichtig - mir sowohl der Urologe als auch die 'Krankenschwester' geraten haben, den Harnröhrenausgang NICHT zu desinfizieren. (Ich hatte vorher Octenisept benutzt.) Eine detailierte Begründung wurde mir dafür jetzt nicht gegeben - aber ich denke mal rein vom Ablauf her, daß die Gefahr hier Keime beim Einführen mit hinein zu nehmen, einfach gering ist. Zumeist trift man ja auch die entsprechende Stelle recht gut und der Katheter läuft wie von allein rein. Die Hände desinfizieren könne man. Das hat sich für mich aber seit der neuen Katheterform von Coloplast auch erledigt, weil man den einfach sicher greifen kann.

Kleinere Blutungen habe ich hin und wieder auch - das ist das tatsächlich etwas unangenehm, liegt aber wohl daran, daß der Katheter Falten am Blasenausgang leicht verletzt. So meinte jedenfalls mein Urologe - und machte sich keine weiteren Sorgen deswegen.

Soweit von mir ... schönste Grüße,
Sebald

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04 Apr 2011 18:36 #5 von Jens Schriever ✝
Hallo Roland

Sei recht herzlich willkommen hier. Du schreibst, dass du immer wieder eine Harnwegsinfektion hast, und wenn der Urin wider klar ist das Antibiotika absetzt.
Antibiotika muss immer zu Ende genommen werden, in der Regel ca. 10 Tage. Vielleicht liegt es auch daran.


Gruß Jens

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04 Apr 2011 18:38 #6 von Sebald
... und noch ein weiterer Gedanke hinzu: Hast Du den Urologen mal auf diesen Austritt von Flüssigkeit angesprochen?

Das könnte nämlich auch auf eine Harnröhrenentzündung hindeuten.

Im übrigen: Gibt es in Halle denn auch Neuro-Urologen? Die stehen nicht so direkt in den Gelben Seiten. Man bekommt das meistens über den web-Auftritt der Praxis raus. Gerade bei diesen neurologischen Grunderkrankungen haben die, logisch!, einfach mehr Erfahrung als 'gewöhnliche' Urologen.

Mit hat ein Wechsel zu einem solchen Neuro-Urologen sehr geholfen!

Nochmals schönsten Gruß,
Sebald

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04 Apr 2011 23:16 #7 von Roland38Halle
Hallo Sebald, Hallo Jens,

ich hatte schon mehr als 10 Tage Antibioticum genommen, Entzündung ist wieder gekommen.
Gerade im Internet Angocin bestellt gegen Entzündungen. Will das mal testen. Viele sind begeistert davon.

Habe meine Quartals Bestellung für Katheter abgegeben. Habe mir auch was Gel geholt. Will das mal testen ob mit Gel auch die Entzündungen so schnell kommen. Dann sollte die Reibung weniger sein und das Gel wirkt antiseptisch.

Es gibt eine Klinik in Halle - die bieten eine Neuro Urologie Abteilung an. Das wäre der nächste Schritt wenn das nicht aufhört mit den Entzündungen. Würde mich dann dort einweisen lassen.

Werde weiter berichten wie es hier weiter geht.
Würde gerne wissen wie es anderen Mitglieder ergangen ist am Anfang. Hatten die auch solche Probleme mit Entzündungen und Katheter Problemen ?

Eine gute Nacht

Gruß
Roland

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05 Apr 2011 13:20 #8 von Sebald
Also,

bei mir was es so, daß der Urologe mich die ganze Zeit schon auf ISK haben wollte. Ich wollte aber nicht. Irgendwann habe ich dann eine Broschüre darüber in die Finger bekommen, und fand das Prozedere so abschreckend doch nicht. Ich habe mir dann Katheter mal zur Probe bestellt, und es nach Handbuch ausprobiert. (Auch medizinisches Personal kann Dir im Grunde doch nur das Drumherum zeigen, beim Vorschieben des Katheters muß man aber vorsichtig ein Gefühl dafür selbst entwicklen). Jedenfalls ging das von Beginn an gut und erst danach habe ich meinen Urologen angesprochen. Der hat natürlich allem zugestimmt und mich gleich an 'seinen' Lieferanten weitergeleitet.

Blasenenentzündungen in direktem Zusammenhang mit dem ISK hatte ich lange Zeit nicht. Irgendwann natürlich schon. Aber mehr als vier pro Jahr sind es nicht. Häufiger habe ich kleine Blutungen, weil der Katheter am Blasenausgang Häutchen an- oder aufritzt. Darauf reagiert die Blase ziemlich gestresst. Dauert meistens aber nicht länger als einen Tag.

Beste Grüße,
Sebald

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05 Apr 2011 14:04 #9 von matti
Hallo Roland,

beim lesen deiner Krankengeschichte habe ich mir vor allem eine Frage gestellt: Wie kann eine angeborene Fehlbildung erst jetzt, mit 39 Jahren, zu erheblichen Problemen führen. Hier scheint mir die Kommunikation mit den Ärzten nicht alle Antworten geliefert zu haben. Es ist ja eher davon auszugehen, dass es sich um eine erworbene Schädigung handelt. Diese müsste dann aber auch benannt werden und evtl. sogar primär behandelt werden. Oder habe ich da etwas völlig falsch verstanden?

Zu Desinfektion: Es sollten vor allem Produke zum Einsatz kommen, die eine antimikrobielle Reinigung ermöglichen. Hier eignet sich beispielsweise die Prontosan C Sprühlösung von B. Braun. Handdesinfektion ist sinnvoll, gerade wenn man in der Anwendung noch nicht so geübt ist. Alleine das berühren von Vorhaut, Eichel und evtl. Harnrörenöffnung können Infekte fördern.
Evtl. wäre zunächst ein Katheter mit Einführspitze für dich hilfreich. Die Katheter werden von der Firma Uromed oder der Firma Hollister angeboten.

Keinesfalls sollte der ISK eigenständig "getestet" werden. Das Verletzungsrisiko (und damit verbundene Spätfolgen) sind zu hoch. In jeder Region Deutschlands gibt es Homecare Unternehmen, die eine kostenfreie Beratung und Einweisung anbieten. Sie sorgen daneben für eine Produktvorstellung und kümmern sich komplett um die Abrechnung und Belieferung.

Klinische Studien haben inzwischen die prophylaktische Wirkung von Cranberrysaft und -extrakt bezüglich des Wiederauftretens von Harnwegsinfekten belegt. Wichtig ist hier die regelmässige Einnahme, weil der Saft bzw. das Extrakt eine Wirkdauer von ca. 12 Stunden besitzt. Sehr gute, weiterführende Informationen findest du beispielsweise hier: http://www.hebamme4u.net/uploads/media/ ... OM_118.pdf (gut, weil nicht nur von Studien berichtet sondern auch die Quellen genannt werden). Cranberrysaft gibt es mitlerweile auch bei LIDL und Co. Es müssen also nicht die teuren Säfte aus der Apotheke sein.

Wiederkehrende Infektion sollte unbedingt auf die Spur gekommen werden. Natürlich würde ein hoher Restharnwert solche Infektion begünstigen. Bei dir scheinen die Infektionen ja erst nach dem beginn des ISK aufgetreten zu sein. Sie scheinen also unmittelbar damit im Zusammenhang zu stehen. Es ist also davon auszugehen das du in der Anwendung einen Fehler machst, der diesen Umstand begünstigt.

Gruss

Matti

Gruss

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05 Apr 2011 14:31 #10 von Sebald
Hallo Matti,

Deine Tipps und Beobachtungen sind sehr hilfreich!

Beim Punkt der Beratung wollte ich nur nochmal sagen: Beibringen kann man es sich letzlich wirklich nur selbst. Und ich meine damit ganz konkret das Vorschieben des Katheters bis zur Blase. Kein anderer steckt hier in einem drin und erst allmählich ergeben sich so Erfahrungswerte. In diesem Sinne habe ich den ISK für mich allein ausprobiert - und eine spätere Beratung (nach einem Lieferantenwechsel) hat eigentlich nur ergeben, daß ich im Grunde nichts grundfalsch mache.

Schönste Grüße,
Sebald

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