Ich kann doch nicht beeinflussen wo geklebt wird. Der Kleber ist ja innen am Kondom. Die meisten Schmerzen sind an der übrig gebliebenen Haut. Wenn ich die Flasche jedes Mal ausleeren soll dann ist es doch kein Vorteil gegenüber dem Zuhalten wenn ich zur Toilette gehe. Das ist ungefähr 5x in der Nacht. Da ja währen dem Liegen nichts ausläuft hilft auch hier das Kondom nichts da ich ja immer aufstehen muss wenn die Blase drückt.

Lieber Michi,

ich hoffe, dass dein etwas grimmiges Profilfoto (lieb gemeint) nicht deine Lebenseinstellung ausdrückt.

Jetzt Mal ehrlich: Du beschreibst deine Situation schon in der Threadüberschrift so, dass du es vom Bett nicht auf die Toilette schaffst.

Was hindert dich den daran, jedes Mal nach dem aufstehen, die dann volle Urinflasche mit auf die Toilette zu nehmen und zu leeren? Sicher löst du damit nicht das Problem des häufigen Toilettengangs, aber sehr wohl eine nasse Vorlage oder den ganze Gladderadatsch auf dem Boden. Riecht ja auch nicht gerade nach Pfefferminz.

Vielleicht habe ich aber auch dein Problem falsch verstanden. Ein wenig positive Einstellung und herangehensweise könnte aber ganz sicher nicht schaden. Ich habe schon ein wenig den Eindruck, dass erst einmal alles "Kacke" ist und zudem immer wenigstens ein Grund vorhanden ist, der es schwer, unmöglich oder nicht praktikabel werden lässt.

Der Kleber hat grundsätzlich nichts auf der Vorhaut oder in deinem Fall der blanken Eichel zu suchen. Dann ist dein Kondom (Produkt) für dich das Falsche, weil wahrscheinlich zu lang. Der Kleber klebt am Penisschaft und an der Peniswurzel.

Matti (dem man Klartextbeiträge nachsagt)

Als erstes möchte ich dir sagen das das hier mein officielles Passfoto ist. Mit einen anderen kann ich nicht dienen da ich froh bin das es überhaupt so geworden ist. Nach einer OP im Kopf habe ich eine einseitige Gesichtslähmung. Damit muss ich schon 16 Jahre leben und bin sogar froh das mir mir einer Nachträglichen Gesichtskorektur wenigstens ein einigermaßen gerader Mund wieder hergestellt werden konnte. Nur beim Lachen ist mein Gesichtsausdruck schief.
Das ander betrifft die Urinflasche. Ein Handieren mit der Flasche würde meine Frau die ja neben mir liegt aufwecken. 5x in der Nacht möchte ich das vermeiden. Sie muss sowieso schon so viel machen das ich momentan nicht schaffe. So halte ich halt mit den Fingern zu und kann leise auf das WC gehen ohne das sie mich hört. Darum habe ich auch schon angefragt wie man mit einer Penisklemme zurechtkommt und ob man sie auch die ganze Nacht tragen könnte. Ist doch einen größere Anschaffung. Wie du siehst kann ich auch klar Schreiben aber ich möchte auch ein wenig Rücksicht auf meine Frau nehmen.
Eine positive Einstellung habe ich auch nur möchte ich alles ganz genau wissen. Das ist doch nicht falsch, oder.
Michael

Lieber Michael,
in der Hoffnung, dass die äußerst behelfsmäßige Urlaubs- Not-Internetverbindung nicht wieder flöten geht, versuche ich dir etwas Mut zu machen. Schließlich verhielt ich mich vor fast zwanzig Jahren ebenso, eigentlich noch unerträglicher du damit eine verdrießliche Zumutung für meine Mitmenschen.
Es existiert zum Glück kein Profilfoto aus dieser Zeit von mir (kleine Anspielung auf die Reaktion unseres Klartextschreibers, der es nicht nur lieb gemeint hat, sonder auch ein lieber netter Zeitgenosse ist).
1996, ich war gerade 53, hatte mich vor 3 Jahren aus purer Verzweiflung i n eine mir fremden Richtung selbständig gemacht, kamen auf mich die vermaledeiten gesundheitlichen Schwierigkeiten zu.
Nun, jeder ist nicht aus dem gleichen Holz geschnitzt und reagiert anders, außerdem sind die Randbedingungen sehr unterschiedlich. Durch meine Familie erhielt ich intensive Unterstützung und bin jetzt, wenn auch eingeschränkt, in der Lage etwas zurückzugeben.
In deiner jetzigen Lage ist natürlich das Zweifeln an einen Erfolg noch verstärkt.
Ich bin nur wahrlich kein belesener Mensch, habe aber gerade von einem belesenen Menschen ein paar aufklärende Worte erhalten: „ Und doch muss die Persönlichkeit eines jeden normal beschaffenen Menschen wenigstens zu gewissen Schwankungen in der Lage sein, da sonst die Fähigkeit zu zweifeln nicht vorhanden wäre, und was ist ein schlagfertigerer Beweis für den Wahnsinn als die Unfähigkeit zu zweifeln?“ Diese Worte sind von kein geringerer, als von den vor einigen Jahren verstorbene Sir Peter Ustinov.
So, lieber Michael, das zunächst für die Stärkung deines Selbstwertgefühles.
Jetzt noch eine Überlegung aus meiner Erfahrung; muss ja nicht unmittelbar übertragbar sein.
Weil ich aus medizinischen Gründen der Katheder über sechs Wochen verbleiben musste, erschlaffte die Blase, sodass sie nur noch einige Milliliter Urin aufnehmen konnte. Mein damaliges Miktionsprotokoll war entsprechend lang, denn nach teilweise unter einer Stunde hatte ich heftigen Harndrang; es kamen aber nur ca. 50 ml. Fatal wäre natürlich gewesen, wenn ich weniger Flüssigkeiten zu mir genommen hätte.
Es klingt zwar etwas absurd, aber erst als die Harnröhre durch massive Vernarbungen total verstopfte wurde die Blase wieder gedehnt (war natürlich nicht angenehm). Durch mehrfache Nachoperationen wurde mir wiederholt ein Katheder gelegt du intensiv gespült. Dabei habe ich auf Anraten einer erfahrenen Physiotherapeutin, entgegen der Gepflogenheit der Stationsärzte, den Ableitungsschlauch zeitweise abgeknickt, um die Blase zu „trainieren“ an Volumen zuzunehmen. So hatte ich erreicht, dass zunächst die Blase eine Kapazität von ca. 500 ml erhielt (leider nur im Liegen).
Du, Michael, hattest mal geschrieben:

Meine Blase hält noch keinen Tropfen. Wenn ich mich hinstelle kommt alles mit Schwall.

Deshalb habe ich dir meine Erkenntnis geschildert. Vielleicht kannst du in Abstimmung mit deinem Urologen eine ähnliche „Behandlung“ vereinbaren. Bei mir entstand der Eindruck, dass deine Blase ebenso schlaff geworden ist und deshalb die Funktion des Speicherns nicht erfüllen kann.

Es grüßt aus der Ferne
Horsty

Hoffentlich kommt alles gut an, weil das Übertragen und Lesen zeitweilig total versagt.

Lieber Michi,

einen hilfreichen Tipp vielleicht für deine Frau, damit sie ruhig durchschlafen kann. Ich verwende Oropax (jetzt schon seit ca.20 Jahren), bei extremem Schnarchen hilft es irgendwann auch nicht mehr, aber bei weniger starkem Lärm ist es ganz gut...

Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit euch beiden zu helfen...

Bis dann und ganz....

Als erstes möchte ich auf den Beitrag von Horsty antworten.
Das die Blase noch nichts halten kann ist immer noch aber das mit den Schwall glaube ich hat sich verbessert. Wenn ich so alle 2 Stunden in der Nacht aufstehe ihn Abdrücke (mit der Hand) kann ich nachdem ich mich auf WC gesetzt habe loslasse läuft alles so wie immer. Es fehlt "nur" noch der Stopper der sich ja wie mir immer gesagt wird sich erst langsam im Beckenboden aufbaut. Ich mache also jeden Tag meine 2x20 Minuten Übungen und hoffe das es nicht lange dauert bis sich etwas bessert. Während der Wasserlassens kann ich schon den Strahl anhalten das ist ja am Anfang auch nicht gegangen.
Zu Pamwhy: Das mit Orapax ist zwar eine Lösung die verwendet meine Frau öfters im Urlaub. Aber sie sagt auch das es nicht angenehm ist. Warum sollte ich wenn ich schon nicht Fit bin meine Frau damit Belästigen. Ich bin jetzt 41 Jahre gut ausgekommen mit Ihr und möchte das nicht ändern.
Bis zum Nächsten Mal vielleicht habe ich dann was besseres zu Berichten.
Michael

Guten Morgen Michi,
ich bin auch eine Frau, möchte Dir zu dem Thema Oropax, das Pamwhy anspricht, mitteilen, es gibt im Hörgeräteladen aus weichen Material Ohrstöpsel. Diese werden am Ohr vorher angepasst und dann extra angefertigt. Da es sich um ein weiches Material wie Gummi handelt, stören diese Stöpsel überhaupt nicht. Auch beim Schlafen merkt man nicht diese Stöpsel. Oropax hatte ich mal in Italien im Urlaub versucht, unmöglich. Diese Stöpsel vom Hörgeräteladen kosten aber bis zu 100 Euro, sind es aber wirklich wert, ich wohne in München an einer lauten Strasse, nehme sie seit Jahren.Das Gute an den Stöpseln ist noch, dass man noch seine Umwelt leicht wahrnimmt, aber im Schlaf nicht gestört wird. Im Hörgeräteladen mal nachfragen, kostet ja nichts.
Dir wünsche ich alles Gute.
Liebe Grüße an alle aus München
Dezember

Danke für eure gut gemeinten Ratschläge aber ich hoffe ja doch das alles irgendwann (vielleicht bald) besser wird.
Michael

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Hallo Michi,
bevor ich auf die anderen vorangegangenen Beiträge eingehe, möchte ich vorab meine Erfahrungen mit den unterschiedlichen Penisklemmen (Cunningham, C3 -Penisklemmen von mtm medical etc.) kurz schildern.
Ganz dicht war keine dieser Klemmen, vornehmlich undicht waren die gepolsterten Artikel. Besonders belastend war jedoch, dass die Durchblutung bei allen Varianten ausgeprägt gehemmt war.
Mit der eigenen Bastelei, die eigentlich jeder mit etwas Geschick und einfachen Mitteln nachbauen kann, hatte ich selbst bessere Erfolge. Muss aber auch gestehen, dass es nicht sehr angenehm war; dafür war es aber absolut dicht und auch die Durchblutung nicht gestört war.
Bei diesem Entwurf der Harnröhren-Klemme (eigentlich nicht Penisklemme) wird angestrebt lediglich und konzentriert die Harnröhre von außen abzudichten.

Hier noch zum besseren Verständnis einige Bilder. Dazu wurde als „Penisersatz“ ein schwarzer Gummischlauch mit einem mittig eingelegten Stück Schaumstoff und ein weiterer dünner rot Schlauch markierten Harnröhre verwendet.
Das Modell, ein handgefertigtes Prototyp, besteht aus zwei Teilen.
Ein Kunststoffring mit einem oberen und unteren Schlitz der etwas breiter ist.





Das zweite Teil ist ein Klett-Flauschband mit einem zweiblättrigen Schieber.




Dieses Bild zeigt die noch offene Harnröhre.





Bei diesem Bild wurde das Klett-Flauschband gespannt und so die Harnröhre (rot markiert) abgedichtet. Die Spannung ist stufenlos einstellbar und kann somit sich den wechselnden bzw. individuellen Bedingungen angepasst werden.





Auch diese Harnröhrenklemme benutzte ich nur zeitweilig (ca. 2 Stunden); hatte aber stes trockene Kleidung.

Demnächst gehe ich auf weitere Möglichkeiten der Stabilisierung der Beckenbodenmuskulatur ein. Wäre gut wenn du zwischenzeitlich deine derzeitigen Erfolge kurz aufzeigen könntest.

Es grüßt Horsty