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vordere Kolporrhaphie und Gebährmuttersenkung mit Netzimplantation

20 Nov 2024 21:47 #21 von martinK
Hallo Daniela

Mit dem CH14-Katheter wirst Du sicher besser entleeren können. Gibt es einen Grund, weshalb zuerst so ein dünner Katheter gewählt wurde?

Weshalb sollte Dein Harnverhalt, der mit der OP eingesetzt hat, mit MS oder einem Rückenproblem zusammenhängen? Vor der OP hattest Du das Problem ja nicht, das wäre schon ein ziemlicher Zufall…Fall überhaupt, könnte ich mir nur vorstellen, dass bei der OP zu einer Nervenläsion kam, aber auch das wäre zu diesem Zeitpunkt sehr spekulativ.

Hoffentlich beruhigt sich Dein Harntrakt weiter und Du kannst bald wieder normal Wasser lassen. Als ich die Harnwegentzündungen hatte, tat mir Bewegung gut. Entschuldige, falls das eine dumme Frage ist: Kannst Du mit dem SPK schwimmen?

Liebe Grüsse
Martin

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21 Nov 2024 12:34 #22 von Dasch
Hallo Martin,

warum erst so ein dünner Katheter gewählt wurde kann ich nicht sagen. Er lies sich zwar schwer/langsam entleeren, aber im Nachhinein war er deutlich angenehmer. Der 14 CH Katheter schmerzt und drückt im Moment bei jeder Bewegung auf die Symphyse.

Das mit dem Rückenproblem oder MS hat der Urologe nicht im Zusammenhang mit dem Harnverhalt, sondern eher weil ich meine Blase nicht spüre und vor der Op sich meine Blase immer wieder komplett entleert hat. Aber erstmal wird davon ausgegangen, dass es noch von der OP kommt.

Theoretisch kann man mit einem SPK Schwimmen, allerdings erst, wenn die Einstichstelle abgeheilt ist.
Ich darf auch aufgrund der OP noch nicht Schwimmen, erst wenn die Wundheilung der OP abgeschlossen ist und sich die Fäden aufgelöst haben (ca. 6-8 Wochen nach der OP).
Liebe Grüße
Daniela

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22 Nov 2024 07:33 #23 von martinK
Hallo Daniela

Vielen Dank für die Erläuterung, es könnte tatsächlich sein, dass der dünnere Katheter weniger Schmerzen verursacht. Ich hoffe, dass die Schmerzen mittlerweile verschwunden sind. Ich könnte mir vorstellen, dass sich der Beckenboden verspannt, wenn der Katheter dauernd gegen die Schambeinfuge drückt.

Bei mir ist die Situation ernüchternd. Ich hatte hier ja berichtet, dass ich wieder vermehrt Harndrang spüren würde und öfters kontrolliert entleeren könne. Die Blase spüre ist zurzeit wieder so gut wie nicht und entleere praktisch immer unkontrolliert. Neulich verlor ich Harn beim Händewaschen nach einem Stuhlgang. Ich hatte keine Chance zu reagieren, obwohl ich mehr oder weniger neben der Toilette stand. Das war insbesondere deshalb frustrierend, weil ich den Stuhlgang dafür nutzte um ein frisches Hilfsmittel anzuziehen. Ich weiss nicht was da in mir vorgeht. Auch die Beckenbodenübungen gehen wieder schlecht. Wenn ich versuche, den Anusschliessmuskel für eine längere Zeit angespannt zu halten, wird der Beckenboden spastisch und beginnt zu zucken Das hatte ich schon länger nicht.

Dieses „Auf und Ab“, auch mit der Stuhlkontrolle, finde ich derzeit sehr nervenaufreibend. Du hast wenigstens eine Perspektive auf Besserung, bei mir sieht es danach aus, dass ich irgendwann wohl die Blase mit Botox werde stilllegen und über einen SPK entleeren müssen. Kontinent werde ich ziemlich sicher nicht mehr :( .

Liebe Grüsse und alles Gute
Martin

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17 Dez 2024 17:18 #24 von Dasch
Hallo zusammen,

Ich habe mich lange nicht gemeldet, aber es gab auch kaum Neuigkeiten. Inzwischen sind seit der op 8 Wochen vergangen. Letzten Donnerstag habe ich endlich meinen Katheter rausbekommen.
Die Restharnmengen waren letze Woche endlich meistens unter 100 ml, ab und zu sind mal noch Werte über 200 ml dabeigewesen. Das Wasserlassen klappt jetzt aber wieder deutlich besser, der Urin kommt jetzt auch wieder als Strahl.
Allerdings habe ich weiterhin Schwierigkeiten meine Blasen zu spüren und Harndrang kommt erst bei ca. 500 ml. Im Moment gehe ich deshalb nach Uhrzeit, alle 2 Stunden zur Toilette.
Meine Belastungsinkontinenz ist nach wie vor vorhanden, und selten kommt es auch wieder zu plötzlichem Harndrang mit größerem Urinverlust.
Der Arzt möchte ein TVT Band allerdings nicht wie ursprünglich vorgesehen (nach 6-8 Wochen) machen, durch die Schwierigkeiten mit der Blase und dem Harnverhalt möchte er frühestens in einem halben Jahr nochmal operieren.
Natürlich stört mich die Inkontinenz immer noch sehr, allerdings komme ich inzwischen mit den Hilfsmitteln gut zurecht. Ich bin mir im Moment nicht sicher, ob ich ein TVT Band machen lasse, die Angst ist sehr groß, einen weiteren Harnverhalt zu haben und wieder einen Katheter oder ISK zu brauchen. Die Schmerzen und der suprapubischer Blasenkatheter waren für mich psychisch sehr schwierig und ohne Sport/schwimmen, war der Alltag eine große Belastung.

@Martin das tut mir leid, dass du keine Perspektive auf Besserung hast. Ich wünsche dir, dass es wenigsten mit der Stuhlkontrolle etwas stabiler wird.

Viele Grüße
Daniela

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18 Dez 2024 08:48 #25 von martinK
Hallo Daniela

Danke für das Update, super, dass es nun ohne SBK klappt! Was sagt der Arzt dazu, dass Du erst ab ca 500 ml Harndrang spürst? Ich würde jetzt erst mal zuwarten bis sich Dein Zustand stabilisiert hat. Hoffentlich wirst Du dann die Blase besser spüren und ohne Restharn entleeren. Gibt es denn einen zeitlichen Druck für die TVT-Band-Operation? Am Ende ist es ja immer eine Abschätzung der möglichen positiven und negativen Konsequenzen des Eingriffs.

Kommst Du jetzt wieder mit Einlagen klar? Ich trage nun vermehrt Pants, vor allem zu Hause und in der Freizeit, wenn ich nicht für längere Zeit unterwegs bin. Zur Arbeit und längere Ausflüge verwende ich aber immer noch die Attends Adjustables. Eigentlich war mein Ziel für dieses Jahr, ganz auf Pants wechseln zu können, dies war leider nicht realistisch.

Danke für die ermunternden Worte. Meine Akzeptanz für die Harninkontinenz ist sehr schwankend. Oft lebe ich einfach damit, im Alltag klappt es ganz gut. Aber zwischendurch kann die mangelnde positiven Perspektive schon sehr frustrierend sein. Wenn ich dann mal zwischendurch öfters kontrolliert entleeren kann, keimt Hoffnung auf, die dann aber durch Tage, an welchen ich vollständig oder fast vollständig harninkontinent bin, vernichtet wird. Beim Stuhl muss ich etwas unternehmen. Ich werde nicht die mehr die volle Stuhlkontrolle erlangen, aber ich möchte Wege finden, um die sporadischen Verluste ganz zu vermeiden.

Was mir aber sehr hilft, ist, dass ich mich hier mit Dir und anderen Betroffenen austauschen kann, danke Dir dafür!

Herzliche Grüsse
Martin

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18 Dez 2024 10:47 #26 von Dasch
Lieber Martin,

das freut mich, dass dir der Austausch hilft. Mir hilft es auch sehr und ich bekomme so viele Anregungen, Unterstütung und Tipps. Ich glaube ohne das Forum könnte ich nicht so gut mit der Inkontinenz umgehen. Auch an dich vielen Dank.
Deine schwankende Akzeptanz für die Harninkontinenz und durch die Frustration durch die mangelnde positive Perspektive kann ich sehr gut verstehen. Es ist schön, dass dir vermehrt Pants ausreichen und du damit zuhause gut zurecht kommst. Für mich ist es kaum ein unterschied, ob ich Pants oder die Attends nutze, beides sind "großes" Hilfsmittel, die sich nicht so leicht verstecken lassen wie eine Einlage. Und sowohl die Pants, als auch die Windeln haben unterwegs Vor- und Nachteile.
Vorteile der Pants
- Lassen sich auf der Toilette schneller und einfacher runterziehen
- machen keine Geräusche durch Klettverschlüsse
- gibt es auch in unauffälligerem schwarz
Nachteile
- Saugstärke geringer als bei Windeln
- unterwegs sehr umständlich zu wechseln (außer man ist im Schwimmbad oder beim Sport)
- teurer
Vorteile der Windeln
- höhere saugstärke und kommt besser mit schwallartigen Menge zurecht
- fühle mich unterwegs sicher und gut geschützt (wenig Angst auszulaufen)
- lassen sich unterwegs schnell im Stehen wechseln (geht auch in schmuddeligen Toiletten
- wird von meiner Krankenkasse übernommen
Nachteile
- lassen sich auf der Toilette nicht ganz so schnell und einfach runterziehen, leiern dann schnell aus und sitzen nicht mehr richtig (ich mache bei den Flex jetzt immer den Klettverschluss auf, das funktioniert super)
- der Klettverschluss ist laut hörbar beim öffnen

Ich hatte bisher große Schwierigkeiten die Inkontinenzhilfsmittel zu akzeptieren, seit ich den Katheter hatte, komme ich damit deutlich besser zurecht. Mir wurde klar, dass der Alltag mit Windeln recht gut funktioniert, ich kann schwimmen und Sport machen, habe keinen Schlauch der irgendwo rauskommt und keine Schmerzen. Selbst ein Sommerurlaub am Pool/strand funktioniert ohne dass jemand etwas mitbekommt. Trotzdem habe ich noch die Hoffnung, dass ich irgendwann wieder ohne die Hilfsmittel (und ohne Katheterisieren) auskomme.

Der Arzt meint, dass ich die Blase erst so spät spüre kann noch von der Op und evtl. den teilweise großen Harnmengen nach der Op (bis zum Kathetriesieren) kommen. Das war doch eine größere Op. Deshalb möchte er auch erstmal keine weitere Op, die Blase und der Beckenboden soll sich erstmal beruhigen und erholen.
Ich habe mir allerdings überlegt, ob es vor Op vielleicht auch schon so war, dass ich den Harndrang erst sehr spät gespürt habe, dann die Blase einfach schon zu voll war und ich es deshalb nicht rechtzeitig zur Toilette geschafft habe. Bei der Urodynamik wurde nach 400 ml abgebrochen, ich hatte dann eine Miktionsmenge von 578 ml, spürte aber keinen Harndrang. Die großen Harnmengen würden auch erklären, warum die meisten Hilfsmittel ausgelaufen sind.
Dann stellt sich die Frage, warum ich den Harndrang erst so spät spüre, ob das an den Nerven oder an der Blase liegt. Und ob es doch mit der Blasenentzündung zusammenhängen könnte, die großen Urinverluste fingen vor etwas mehr als einem Jahr mit der Blasenentzündung an. Aber dann wäre Blasenwand verdickt, das hätte man bei der Urodynamik festgestellt.
Ich würde so gerne die Ursache rausfinden, dann könnte man es vielleicht behandeln und die großen Urinverluste stoppen. Oder zu wissen, wann es zum plötzlichen Harndrang kommt, dadurch könnte ich diese Situation vermeiden. Im Moment ist es so unberechenbar, auch die 7 Wochen Blasentraining mit Blasentagebuch haben zur Ursache keine weiteren Erkenntnisse gebracht. Es hat aber viele Fragen gebracht, die ich weiter verfolgen möchte (warum hatte ich nachts so große Urinmengen zwischen 900 und 1500 ml im Urinbeutel, meldet die Blase nachts der Harndrang nicht richtig, ist das der Grund, warum ich nachts immer wieder einnässe, warum kommt es zu so großen Urinmengen in der Blase, ist sie überdehnt , oder hängt es noch mit der Op zusammen?...). Ich weiß aber, dass ich durch meine Essstörung noch zu viel trinke, meine Ausscheidung lag zwischen 2600 und 3200 ml in 24 Std.
Ich denke, dass es im Moment zu weniger Urinverlust kommt, liegt vielleicht daran, dass ich nach der Uhrzeit auf die Toilette gehe (alle 2 Stunden). Es ist anstrengend und ohne mir meinen Handywecker würde ich vergessen zur Toilette zu gehen.

Einen zeitlichen Druck für das TVT Band gibt es nicht, der Arzt möchte lieber etwas länger warten. Ich habe mir etwas Druck gemacht, ich habe ausgerechnet, ob die OP bis zu den Sommerferien/Sommerurlaub klappen könnte, so dass ich dann ohne Hilfsmittel im Urlaub sein könnte. Das würde aber alles knapp werden, und wenn es irgendwelche Komplikationen gibt, dann müsste ich evtl. mit Katheter in den Urlaub. Das wäre für mich eine Katastrophe, das würde das schwimmen deutlich mehr einschränken. Ich werde jetzt erstmal abwarten, und schauen wie sicheres weiter entwickelt.

Zuhause versuche ich es gerade mit Einlagen. Das klappt meistens recht gut. Ein paar mal gab es Unfälle, da kam dieser plötzliche Harndrang und es kam zu größerem Urinverlust. Da reicht eine Einlage natürlich nicht.
Unterwegs nutze ich weiterhin die Attends Flex. Wenn ich nur kurz unterwegs war (Termin im Krankenhaus, kurzer Einkauf...), dann hatte es mit Pants probiert, es ging, aber eine Pants unterwegs anzuziehen ist sehr umständlich (man müsste die ganze Hose ausziehen), deshalb habe ich immer die Attends Flex zum Wechseln dabei. Wenn ich länger unterwegs bin und nicht genau weiß, ob ich schnell zu einer Toilette komme, dann fühle ich mich mit der Attends Flex sicherer.

Seit gestern habe ich vermutlich wieder eine Blasenentzündung, das macht sich sofort am Urinverlust bemerkbar. Wenn es bis heute Abend nicht besser ist, dann muss ich morgen wohl zum Arzt. Heute habe ich auch zuhause die Attends Flex, und am liebsten würde ich nicht weggehen. Es ist mir sehr unangenehm ,der Urin stinkt ziemlich, denke, dass riecht dann jeder. Ich muss allerdings mit meiner Tochter zum Kieferchirurg. Ich werde jetzt viel trinken, dass der Urin wässriger wird, und dann hoffen, dass ich nicht zuviel Urin verliere.

Liebe Grüße
Daniela

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18 Dez 2024 23:02 #27 von martinK
Liebe Daniela

Was Du über die Hilfsmittel schreibst, deckt sich weitgehend mit meiner eigenen Wahrnehmung. Da bei mir nur Pants und Windelslips (beides für schwere Inkontinenz) funktionieren, sehe ich Pants schon als die erstrebenswertere Lösung an. Sie sind schon noch um einiges dünner, so dass weniger Müll anfällt, und die Packungen sind auch kleiner. Die Attends Adjustables bieten zwar ein erstaunlich angenehmes Traggefühl, so dass ich meist nicht daran erinnert werde, dass ich Hilfsmittel trage, aber bei den Pants merke ich gar nicht, dass ich unterhalb der Unterhose ein Hilfsmittel trage. Aber ja, ich fühle mich unterwegs auch sicherer, wenn ich Windelslips trage, bei Pants gab es schon, wenn auch selten, den einen oder anderen kleinen Fleck auf der Hose. Und unterwegs wechseln geht bei Pants nur schlecht. Zu Hause, für den Sport, einen schnellen Ausflug in die Stadt oder am Strand sind sie aber für mich die beste Lösung. Ich fühle mich auch etwas weniger inkontinent, wenn ich Pants anhabe, die Windelslips symbolisieren für mich schon etwas die Resignation vor der Inkontinenz. Der komplette Wechsel von Windeln auf Pants wäre ein Schritt in Richtung Besserung gewesen, aber forcieren macht in meiner Situation keinen Sinn.

Ich kann mich erinnern, dass Deine Inkontinenz auf mich nicht den Eindruck einer reinen Belastungsinkontinenz gemacht hat, als Du das erste Mal davon hier berichtet hast. Allerdings bin ich kein Experte und die Gründe für Entleerungsstörungen können kompliziert sein. 2600-3200 ml Ausscheidungsmenge in 24 h ist viel, aber wenn es bei den Essstörungen hilft, könnte es o.k. sein. Was sagen denn die Ärzte dazu? Der Urinverlust in der Nacht stört much am wenigsten, zumindest schlage ich durch. Das ist mir lieber, als wenn ich 3-4 in der Nacht vom Harndrang geweckt würde.

Ich habe auch eine Zeit lang versucht, nach der Uhr zu entleeren. Das war nicht sehr erfolgreich. Heute habe ich einige Fixzeiten, an welchen ich auf die Toilette gehe (z.B. nach dem Aufstehen oder vor dem Schlafengehen; der Erfolg ist rein zufällig. Am Morgen wache ich meist mit etwas Harndrang auf und brauche dann einige Anläufe um die recht volle Blase zu entleeren (letzten Sonntag ging dies nicht gut, so dass ich mich katheterisierte), unter tags spüre ich in der Regel keinen Drang.

Ich wünsche Dir, dass Du die Blasenentzündung bald loswirst. Für mich sind diese Entzündungen ein Horror, das letzte Mal hatte ich hohes Fieber und Schüttelfrost. Mein Urin riecht aber sehr selten, nur wenn ich Spargeln esse, was im Frühjahr sehr oft vorkommt; ich liebe Spargeln :silly: .

Liebe Grüsse
Martin

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19 Dez 2024 00:16 #28 von Dasch
Lieber Martin,

ja, nur Pants zu tragen macht nur Sinn, solange man unterwegs nicht wechseln muss.
Ich bekomme in den nächsten Tagen ein Testpaket mit verschiedenen Pants, hatte mich bei einer Verbraucherstudie angemeldet. Die Saugleistung soll bei 1440 ml liegen. Ich hoffe, dass die Blasenentzündung bis dahin weg ist.

Ja, du hast recht, die Inkontinenz ist bei mir keine reine Belastungsinkontinenz, vor der op war die Vermutung des Arztes, dass der plötzliche Harndrang mit Urinverlust durch die Senkungen ausgelöst wird. Inzwischen sind die Senkungen behoben, der plötzliche Harndrang mit Urinverlust kam wieder. Allerdings habe ich das Gefühl, nicht so häufig wie vor der Op.

Die große Flüssigkeitzufuhr hilft nicht bei der Essstörung, es ist ein Teil der Essstörung, den ich noch nicht ablegen konnte. Essstörung (und andere psychische Erkrankungen) sind leider sehr hartnäckig, vor allem wenn sie schon sehr lange bestehen (bei mir inzwischen seit fast 30 Jahren, mit einer Pause zwischendrin).
Die Ärzte im Krankenhaus wissen nichts von meinen psychischen Beschwerden und der Essstörung (das weiß nur meine Gynäkologin). Zur Ausscheidungsmenge haben die Ärzte aber nichts gesagt (durch den Katheter habe ich 7 Wochen ein Protokoll geführt und war wöchentlich zur Kontrolle im Krankenhaus). Die Ärzte haben mehr auf die Restharnmengen geachtet.

Der Urinverlust in der Nacht stört mich nicht direkt. Es ist eher so, dass ich mir ziemlich Gedanken mache, warum ich nachts nicht wach werde und welche Ursachen es haben könnte. Ich denke, das kann nicht mit der Belastungsinkontinenz oder den Senkungen zusammenhängen. Es ist auch erst später aufgetreten, das erste Mal als ich hohes Fieber durch Corona hatte. Ich mache mir Sorgen, dass es keine Ursachen gibt und psychisch sein könnte.
Ich habe teilweise auch noch Schwierigkeiten, die Blase zu entleeren, wenn sie sehr voll ist. Ich dachte immer, dass es mit einer vollen Blase leichter ist.

Viele Grüße
Daniela

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19 Dez 2024 10:27 - 19 Dez 2024 10:37 #29 von Matti
Hallo Daniela,

du schreibst: "Die Ärzte im Krankenhaus sind über meine psychischen Probleme und die Essstörung nicht informiert (das weiß lediglich meine Gynäkologin)."

Grundsätzlich befürworte ich, dass Mediziner eine Diagnostik möglichst objektiv und unvoreingenommen angehen und nicht sofort psychische Aspekte als die ausschlaggebenden Ursachen identifizieren, wodurch möglicherweise andere körperliche Ursachen in den Hintergrund gedrängt werden.
Dennoch gibt es viele Argumente, die dafür sprechen, diese Aspekte in deinem Fall nicht zu verbergen.

Du hast erwähnt, dass du seit über 30 Jahren mit diesen Schwierigkeiten kämpfst. Das halte ich für äußerst relevant. Stell dir vor, du würdest dir täglich mit einem Hammer auf die Hand schlagen. Deine Hand wäre geschwollen, schmerzte und hätte blaue Flecken. Wenn du dann zum Arzt gehst, um eine Behandlung zu erbitten, aber nicht erwähnst, dass du dir jeden Tag mit dem Hammer auf die Hand schlägst, würdest du wahrscheinlich im therapeutischen Ansatz der Behandlung nicht sehr weit kommen. Die Ursachenforschung und mögliche Therapien wären wenig erfolgversprechend, da dem Arzt eine entscheidende Information fehlt: "Du schlägst dir mit dem Hammer auf deine Hand."

Zusammenhang zwischen Anorexie und Blasen- und Darmproblemen

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Anorexie und Problemen mit Blase und Darm, die bis zu Entleerungsstörungen oder Inkontinenz führen können:

Verstopfung: Aufgrund von unzureichender Nahrungsaufnahme und einer sehr kalorienarmen Diät kann der Körper nicht genügend nahrhafte Substanzen aufnehmen, was zu zusätzlicher Verstopfung führt. Dies geschieht, weil der Körper die Wasseraufnahme aus dem Stuhl maximiert, um die Dehydration zu verhindern, was den Stuhl härter macht und die Darmentleerung erschwert.
Verlangsamte Darmmotilität: Anorexie kann die Gesundheit und Funktion des Magen-Darm-Trakts beeinträchtigen. Eine reduzierte Nahrungsaufnahme kann zu einer kontinuierlichen Verlangsamung der intestinalen Motilität führen, was zusätzlich das Risiko von Verstopfung erhöht.
Beckenboden- und Muskelschwäche: Eine langfristige Unterernährung und der Verlust von Muskelmasse können auch die Beckenbodenmuskulatur schwächen, was zu Problemen bei der Kontrolle von Stuhl und Urin führen kann. Dies kann Entleerungsstörungen und sogar Inkontinenz zur Folge haben.
Psychische Belastung: Stress, Angst und andere psychische Probleme, die häufig mit Anorexie verbunden sind, können die Schmerzwahrnehmung beeinflussen und das Bedürfnis nach Stuhlgang oder Harnentleerung weiter stören.
Elektrolytungleichgewicht: Eine Mangelernährung kann zu einem Ungleichgewicht in den Elektrolyten führen, was nicht nur die Muskel- und Nervenfunktionen beeinträchtigen kann, sondern auch das autonome Nervensystem beeinflusst, das die Funktionen von Blase und Darm reguliert.

Die körperlichen Folgen von Anorexie sind vielschichtig und können in der Tat auch Probleme mit Blase und Darm hervorrufen. Entleerungsstörungen und Inkontinenz könnten als teils indirekte Konsequenzen der Essstörung auftreten, ausgelöst durch neurophysiologische, muskuläre sowie hormonelle Veränderungen. Eine umfassende Behandlung der Anorexie sollte daher auch die gastrointestinalen und urologischen Aspekte einbeziehen, ebenso wie es eine urologische Behandlung tun sollte. Was ein Arzt nicht weiß, kann er aber auch nicht in die Ursachenforschung und Therapie einbeziehen.

Ich würde darüber nachdenken.

Edit: Ich habe gerade erst gesehen, dass du in einer Antwort an eine andere Person fast identisch meine Argumente beschreibst. Du bist dir also sehr bewußt, über mögliche Folgen und mögliche auslösende Ursachen. Nun bin ich noch verwunderter, dass du selbst deine Erkrankung nicht bei deinen behandelnden Ärzten nennst.

Gruß
Matti

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19 Dez 2024 16:47 #30 von Dasch
Lieber Matti,
danke für deine Antwort.
Du hast recht. Der Zusammenhang zwischen meiner Essstörung, meiner Psyche und dem Problem mit der Blasen und dem Darm sind mir durchaus bewusst.
Zusätzlich zur Anorexie habe ich immer wieder bulimischer Phasen. Da könnte ein weiterer Zusammenhang bestehen. Das Erbrechen belastet den Beckenboden und könnte mit eine Ursache für meine Senkungen sein.

Wahrscheinlich wäre es sinnvoll gewesen, die Ärzte im Krankenhaus zu informieren. Leider habe ich schon sehr viele negativen Erfahrung gemacht und oft wird man sofort in eine Schublade gesteckt.
Das ist mir auch jetzt im Aufwachraum passiert. Ich habe ADHS (unaufmerksame, hypoaktive, introvertierte Typ) und nehme Medikamente. Diese habe ich beim Narkosearzt angegeben und die Medikamente am OP-Tag nicht nehmen. Im Aufwachraum hatte ich starke krampfartige Schmerzen und wurde unruhig. Ich bekam Schmerzmittel, allerdings kamen die krampfartigen Schmerzen immer wieder und es wurden mehrfach Schmerzmittel nachgesprizt. Im Halbschlaf habe ich mitbekommen, dass jemand an meinem Bett gesprochen hat: „Die Patientin hat ADHS , sie hat heute keine Medikamente genommen, deshalb ist sie sehr unruhig, Schmerzmittel hat sie bekommen.“ Ich bin kein unruhiger, hyperaktiver ADHS-Typ, ich denke ich war wegen der Schmerzen unruhig, habe das alles nur so halb wahrgenommen. Man hat mich also in die ADHS-Schublade gesteht (die meisten haben bei ADHS einfach den hyperaktiver unruhigen Typ im Kopf).

Ich habe tatsächlich lange überlegt, ob ich den Ärzten von meiner Vorgeschichte erzähle. Aber es ging ja hauptsächlich um die Senkungsop, dafür sind die psychischen Erkrankungen und die Essstörung unwichtig (mein Gewicht ist nicht mehr im Anorexie Bereich und die Elektrolyte werden regelmäßig überprüft). Ich hatte es allerdings mit meiner Gynäkologin und der Therapeutin besprochen und beide meinten, dass es für die OP nicht sagen muss. Viele Ärzte kennen sich nicht richtig mit Essstörungen und psychischen Erkrankungen aus und kennen keine Zusammenhänge.
Wenn ich es den Ärzten gesagt hätte, dann müsste es in der Krankenhausakte aufgeschrieben werden und jeder der auf meine Akte zugreift kann die „Erkrankungen“ lesen. Ganz egal wegen was ich beim nächsten Mal ins Krankenhaus muss. Deshalb habe ich mich entschieden nichts davon zu erzählen. Ich ging allerdings davon aus, dass der plötzliche Harndrang mit Urinverlust nach der Op weg ist. Der Arzt hat vermutet, dass es durch die Senkungen kommt und nach der Op nicht mehr auftritt.
Leider hatte ich, nachdem der Katheter gezogen wurde, doch wieder plötzlichen Harndrang mit größerem Urinverlust, zwar seltener als vorher, aber es ist nicht weg.
Im Januar habe ich einen Termin bei meiner Gynäkologin (sie kennt meine Vorgeschichte), mit ihr werde ich dann besprechen, wie es weiter geht.

Viele Grüße
Daniela

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