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file Frage Verzweifelt durch Trinken und Toilettengänge nach Uhrzeit

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2 Monate 5 Tage her #52150 von Maulwurf
Liebe(r) Esel,
Nein, ich mache das nicht. Bei mir ist die Sachlage aber auch eine ganz andere. Der ISK würde dir hier aber mehr Freiheit geben. Den kann man dann nach Uhrzeiten planen. danach ist sichergestellt, dass die Blase komplett leer ist. Mit der Zeit (nach Monaten oder teilweise auch Jahren) kriegt man dann ein Gefühl, welche Abstände notwendig sind. Wie gesagt, eine Einmalige Überfüllung (auch eine mehrmalige) heißt nicht unbedingt, dass es Schäden gibt, wenn es nicht in Bereiche über 800 ml geht.
Die Schäden entstehen langfristig und schleichen. Es kann natürlich sein, dass diese durch deine lange Wartezeit zwischen den Arztterminen sich jetzt schon äußern. Umso wichtiger ist es jetzt eine Lösung zu finden. Deswegen der Vorschlag mit dem ISK bis zum nächsten Krankenhaus Termin. Aber unbedingt mit deiner Ärztin absprechen.

Am Ende wirst du dich aber von einem komplett normalen Leben (je nachdem, wie man normal definiert) verabschieden müssen. Eine Blasenstörung ist nun mal eine Einschränkung, egal wie man es dreht und wendet.

Die Frage ist, wie man damit umgehen will, kann und tut.

Um dir weiter zu helfen, würde es dann außerdem helfen, wenn du die noch offenen Fragen beantwortest, die wir hier so gestellt haben.

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2 Monate 5 Tage her - 2 Monate 5 Tage her #52153 von kleines-engelchen
Hallo Esel,

nein, du nervst nicht, dafür ist ja das Forum da :)
Du schreibst starrer Plan. Ich denke, hier musst bzw. darfst du nicht sooo starr denken. :) Bzw. auch nicht so streng zu dir selbst sein.
Ich hatte am Anfang auch über Monate ein Trinkprotokoll geführt, nur schlussendlich konnte ich nicht genau danach gehen(so wie Martin auch geschrieben hat), da ich nie die gleichen Werte ausgeschieden hatten, was ich zuvor getrunken hatte(da hier ja immer verschiedene Faktoren, wie (Hitze, Sport, Nieren usw. eine Rolle spielen.) Irgendwann hatte ich es aufgegeben. Mein Ziel war einfach nur nicht über 500ml zu kommen. Wenn ich trinke und merke , oh ja, jetzt habe ich doch viel getrunken, versuche ich nach einer Weile zur Toilette zu gehen und danach nach einer Zeit wieder (also in kleineren Abständen). Dies hilft mir ...nur ich kann das gar nicht so beschreiben, da ich nach Gefühl gehe(also nicht nach Druck, da ich diesen nur selten verspüre). Irgendwann, hört sich total doof an, entwickelt man so eine innerliche Technik (also ist bei mir halt so). Das ist wie Kopftraining. ISK hilft hier natürlich auch und würde ich versuchen auch zu verwenden, einfach um sicher zu sein, dass Deine Blase auch vollständig leer ist(so wie auch Maulwurf) geschrieben hat.
Und nein, ich trinke nicht mehr nach der Uhr. Ich versuche den Tag ganz "normal" zu gestalten. Mein Tag sieht so aus: Nehmen wir ein normaler Arbeitstag mit 8 Stunden ... Ich stehe morgens auf gehe zum WC. Wenn ich merke, oh die Blase will nicht, nehme ich ISK. Dann fahre ich um 7.15 Uhr zur Arbeit. Dort beginnt mein Tag mit einer Tasse Kaffee. Neben meinem Schreibtisch stehen 2 Wasserflaschen (jeweils mit 0,7 l). So trinke ich dann über den Tag verteilt meine ca. 3 Tassen Kaffee(ich mag Kaffee) und die zwei Flaschen. Natürlich esse ich auch etwas :P So gegen 12 Uhr gibt es bei mir einen leckeren Salat mit Kartoffelstampf ...Und am Nachmittag gegen 15 Uhr noch ein kleines Stück Kuchen. Abends (Dienstende ist um 17 Uhr) trinke ich dann noch Wasser und essen Abendbrot. So sieht in etwa mein Tagesablauf aus. ...Es ist aber auch individuell und nicht jeder Tag ist gleich...und genauso ist es auch bei Dir. Ich habe gelernt bzw. man lernt ja eigentlich immer wieder aufs neue, einfach damit umzugehen und versucht immer jeden Tag aufs NEUE das BESTE zu tun, so wie es geht. Und natürlich gibt es auch mal Tage da habe ich mehr in der Blase (da bin ich früher auch verzweifelt) aber heute denke ich, mmhh....okay, da war ich wohl einmal zu wenig auf dem WC. Beim nächsten mal versuche ich dann 1 Mal mehr zu gehen. Es ist enorm wichtig, dass man sich selbst versucht, immer und immer wieder aufzubauen. Sich an den schönen Dinge und Erfolge zu erfreuen. Auch wenn es total schwer ist..
Ich wünsche Dir alles Liebe und melde dich gerne.

Simone

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2 Monate 5 Tage her #52154 von Maulwurf
Noch eine Ergänzung nach dem Beitrag vom Engelchen: ich habe mir auch angewöhnt, das Trinken auf meinen Alltag abzustimmen. Wenn ich weiß, ich bin zu Hause und kann auf Toilette, trinke ich mehr. Wenn ich weiß, ich bin unterwegs, trinke ich weniger. Zusätzlich habe ich mir einige Routinen angewöhnt (zum Beispiel im Home-Office, beim abführen, etc.) so stelle ich eine halbwegs gleichmäßige Trinkmenge sicher

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2 Monate 4 Tage her #52159 von martinK
Hallo Esel

Ja, natürlich ist es o.k., wenn Du Dir das Ziel setzt, am Morgen/Vormittag und am Nachmittag/Abend je einen Liter zu trinken und dies dann situativ zu handhaben. Am besten findest Du selber heraus, was Dir am besten tut, sowohl was die Blase als auch was Dein Wohlbefinden angeht. Wir sind ja Menschen und keine Maschinen. Jeder Tag ist anders, nicht nur was den Ablauf angeht, sondern auch was unsere Stimmung und unser Befinden angeht. Es mag Leute geben, die gerne eine möglichst feste Struktur in ihrem Leben haben möchten. Wenn diese Leute und Blasenentleerungsstörungen leiden, mag ein fixer Trink- und Entleerungsplan gegebenenfalls hilfreich sein. Ich gehöre aber bestimmt nicht zu diesem Menschen. Meine Arbeit und meine Hobbys, die mir viele Freiheiten lassen aber auch zwischendurch eine gewisse Flexibilität einfordern, würden einen fixen Trink- und Entleerungsplan schon gar nicht zulassen. Ich merke zwar, dass ein gewisser Lebensrhythmus und Routinen mir guttun, aber so ganz nach der Uhr geht bei mir nicht.

Mein Eindruck ist aber, dass Du wegen Deiner Ängste Dir sehr viele unnötige Sorgen machst. Ich denke, Du musst einen Weg finden, wie Du über Deinen eigenen Schatten springen kannst, damit Du entspannter mit Deiner Blasenentleerungsstörung umgehen kannst.

Und natürlich nervst Du hier nicht. Solche Threads können für viele Betroffene hilfreich sein, so auch für mich, da ich beim Schreiben mir überlege, wie denn die Situation bei mir ist. Ich finde es übrigens super, dass Du Dich - obwohl Dich die Situation psychisch belastet - auf den Austausch eingelassen hast. Ich habe hier schon oft erlebt, dass jemand eine Diskussion gestartet hat, sich aber nach dem ersten Beitrag nicht mehr meldete. Es gibt also nichts, wofür Du Dich entschuldigen müsstest.

Herzliche Grüsse
Martin
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2 Monate 3 Tage her #52160 von Esel
Hallo Martin!
Danke für das Verständnis in deinen Nachrichten!!!
Ich komme gar nicht mehr raus aus meiner Verzweiflung um das Trinken und ja auch um die Toilettengänge.
Ich komme mir richtig blöd vor. Ich trau mich einfach nicht mehr situativ zu trinken und auch nicht länger auf die Toilettengänge zu warten.
Wie macht man das nur? Das hört sich richtig bescheuert an aber ich trinke automatisch weniger, weil ich Angst habe die Blase wieder massenhaft zu überfüllen. Das ist nämlich so oft passiert in der letzten Zeit. Jetzt trinke ich zu wenig. Höre gar nicht richtig auf mein Durstgefühl, weil ich dann wieder denk "Wann muss ich zur Toilette, wenn ich mehr getrunken habe?"
Wahrscheinlich muss ich den ISK wieder angehen um innerlich klar zu haben, dass die Blase leer ist.
Ich weiß aber gar nicht ob meine Urologin einem das beibringt. Müsste nämlich nochmal eine Auffrischung haben in der Handhabung.
Ich weiß einfach nicht was ich tun soll und welcher Rat oder welches Vorgehen mir helfen könnte. Wie schaffe ich es über meinen Schatten zu springen, so wie du es geschrieben hast?! Mir fehlt irgendwie das nötige Werkzeug, ein Geländer, damit ich nicht ständig Angst habe alles falsch zu machen (zu viel/zu wenig zu trinken, zu oft/zu selten zur Toilette zu gehen).
Liebe Grüße Esel

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2 Monate 3 Tage her #52161 von Maulwurf
Hallo, Anleitung findest du bei Sanitätshäuser oder Pflegediensten die entsprechende Fachleute beschäftigen. Wenn du grundsätzlich keine Pflege benötigst, dann eher bei den Sanitätshäusern. Dort gibt es Inkontinenzberater. Darüber hinaus stellen auch die Hersteller Materialien (auch Videos) zur Verfügung. Im Zweifelsfall kannst du dort auch nachfragen.

Bezüglich des Geländers: ich kann dir nur raten, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Am Ende steht die Akzeptanz der Situation, und wenn man die alleine nicht schafft (war bei mir genauso), dann sollte man sich Hilfe suchen.

Und bezüglich der Frage nach dem weiteren Vorgehen: du hast doch (wenn ich es richtig verstanden habe) im Januar die entsprechenden Untersuchungen. Das ist doch eine (richtige) Perspektive. Wenn du bis dahin mit deiner Ärztin sprichst, ob du den ISK noch mal ausprobieren kannst und sollst (unter Umständen mit den angesprochenen prophylaktischen Maßnahmen zur Verhinderung von HWI). Hast du doch auch in der Zwischenzeit noch eine Strategie.


Gruß Maulwurf

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2 Monate 3 Tage her #52162 von Esel
Hallo Maulwurf!

Danke für deine Antwort und Hilfestellungen! Mir geht es auch darum, dass ich einfach nicht weiß, wie ich mein Trinken einteilen soll. Morgen z.B. sieht der Tag ganz anders aus als sonst und ich habe jetzt schon Panik, wie ich das Trinken einteilen soll, wenn ich länger unterwegs bin ohne Toilette. Ich weiß doch nicht wann meine Blase wie voll ist und es soll heiß werden. Aber meine Angst die Blase könnte sich überfüllen verleitet mich ja selbst bei hohen Temperaturen dazu wenig zu trinken. Das ist ja gefährlich und ich weiß nicht "wie ich da rauskomme". Es ist mir richtig peinlich diese Fakten hier so offen zu kommunizieren. Aber ich brauche ja irgendwie Hilfe diesbezüglich. Das Trink- und Toilettenmanagement raubt mir meine Nerven :(
Ich freue mich über Nachrichten (auch von Martin und Simone)!

Liebe Grüße
Esel

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2 Monate 2 Tage her #52163 von martinK
Hallo Esel

Ich habe es ja weiter oben in diesem Thread geschrieben. Deine Blase wird nicht auf einmal überfüllt, die Nieren produzieren ca 75-300 ml Harn in drei Stunden. Wenn Du also alle 3-4 Stunden auf die Toilette gehst, wird sie sich nicht überfüllen (und wenn es mal 5 oder gar 6 Stunden zwischen zwei Toilettengängen sind, wirst Du keinen permanente Schaden nehmen). Falls Du also (auch ohne Harndrang) ordentlich entleeren kannst, musst Du gar nicht dauernd auf die Uhr oder auf Dein Trinkverhalten achten. Auch wenn Du mal einen Liter in kurzer Zeit trinken solltest, wird die Niere Zeit benötigen, eine entsprechend Urinmenge zu produzieren.

Wenn Du Dich nicht traust, würde ich mal an einem ruhigen und verregneten Wochenende nichts einplanen, ein schönes Buch zur Hand nehmen oder sonst einer stressfreien Tätigkeit nachgehen und parallel für Dich allein ein Blasentagebuch führen. Dieses musst du auch nicht auf die Minute und den Zentiliter genau führen, „pi mal Daumen“ reicht aus damit Du ein Gefühl für Deine Blase kriegst.

Betreffend ISK würde ich mich (nochmals) von einer Fachexpertin einweisen lassen und dies vorgängig mit Deiner Ärztin besprechen.

Nächste Woche werde ich eine ambulante Urodynamikmessung, welche von 8:30 bis 16:30 dauern wird, durchführen. Dabei wird kontinuierlich der Blasendruck gemessen und regelmässig der Restharn. Parallel dazu werde ich die Trink und Entleerungsmenge protokollieren. Vielleicht wäre so etwas bei Dir auch sinnvoll. Ich werde hier auf alle schreiben, wie es mir ergangen ist.

Herzliche Grüsse
Martin

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2 Monate 2 Tage her #52164 von Esel
Hallo Martin!
Danke für die Antwort.
Ich bin heute zwischendurch auch mal im Stundentakt zur Toilette gegangen, weil ich Angst hatte mindestens Stunden zu warten und dann waren ca. 200ml drin. Den Rest kenne ich aktuell ja leider nicht. Das kommt mir schon sehr viel vor und macht mir Sorge, weil ich draußen nicht mal eben jede Stunde die Möglichkeit habe eine Toilette aufzusuchen :( morgen bin ich längere Zeit mit dem Bus unterwegs und jetzt schon total verzweifelt. :(
Hast du einen Rat für mich? Oder Simone? Oder Maulwurf?

Liebe Grüße
Esel

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2 Monate 2 Tage her #52165 von Esel
Kurze Korrektur
"Mindestens "2" Stunden zu warten" sollte es heißen.

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Moderatoren: MichaelDah
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